2.Könige 20:
Hiskia wird krank, ihm wird der Tod geweissagt. Aufgrund seiner Bitten zu Gott erhält er 15 weitere Jahre. Seine politische Dummheit gegenüber den Männern von Babel führt dazu, dass Jeremia ihm den Untergang Israels vorhersagt. Er ist froh über die Botschaft, dass er es nicht mehr erlebt. Das Prophetenwort kann durch Bitten aufgehoben werden. Der Prophet wirkt auch als weitsichtiger Politiker.
2.Könige 20,1 Zu der Zeit ward Hiskia todkrank. Und der
Prophet Jesaja, der Sohn des Amoz, kam und sprach zu ihm:
So spricht der HERR: Bestelle dein Haus; denn du wirst
sterben und nicht lebendig bleiben!
2 Er aber wandte sein Angesicht gegen die Wand, betete zum
HERRN und sprach:
3 Ach, HERR, gedenke doch, daß ich in Wahrheit und von
ganzem Herzen vor dir gewandelt und getan habe, was gut ist
in deinen Augen!
4 Und Hiskia weinte sehr. Als aber Jesaja noch nicht zur
mittleren Stadt hinausgegangen war, erging das Wort des
HERRN an ihn und sprach:
5 Kehre um und sage zu Hiskia, dem Fürsten meines Volks:
So spricht der HERR, der Gott deines Vaters David: Ich habe
dein Gebet erhört und deine Tränen gesehen. Siehe, ich will
dich gesund machen; am dritten Tage wirst du in das Haus des
HERRN hinaufgehen;
6 und ich will fünfzehn Jahre zu deinem Leben hinzutun und
dich und diese Stadt von der Hand des Königs von Assyrien
erretten und diese Stadt beschirmen, um meinetwillen und um
meines Knechtes David willen.
7 Und Jesaja sprach: Bringt eine getrocknete Feigenmasse
her! Und als sie eine solche brachten, legten sie dieselbe auf
das Geschwür; und er ward gesund.
8 Hiskia aber sprach zu Jesaja: Welches ist das Zeichen, daß
mich der HERR gesund machen wird und daß ich am dritten
Tage in das Haus des HERRN hinaufgehen werde?
9 Jesaja sprach: Dies sei dir das Zeichen vom HERRN, daß
der HERR tun wird, was er gesagt hat: Soll der Schatten zehn
Stufen vorwärtsgehen, oder zehn Stufen zurückkehren?
10 Hiskia sprach: Es ist ein Leichtes, daß der Schatten zehn
Stufen abwärtsgehe; nicht also, sondern der Schatten soll zehn
Stufen zurückgehen!
11 Da rief der Prophet Jesaja den HERRN an; und er ließ an
dem Sonnenzeiger des Ahas den Schatten, welcher abwärts
gegangen war, um zehn Stufen zurückgehen.
12 Zu der Zeit sandte Berodach-Baladan, der Sohn Baladans,
König zu Babel, Briefe und Geschenke zu Hiskia; denn er hatte
gehört, daß Hiskia krank gewesen.
13 Hiskia aber schenkte ihnen Gehör und zeigte ihnen sein
ganzes Schatzhaus, das Silber und das Gold und die
Spezereien und das beste Öl und das Zeughaus und alles, was
in seinen Schatzhäusern vorhanden war. Es war nichts in
seinem Hause und in seiner ganzen Herrschaft, das Hiskia
ihnen nicht zeigte.
14 Da kam der Prophet Jesaja zum König Hiskia und sprach
zu ihm: Was haben diese Leute gesagt? Und woher sind sie zu
dir gekommen? Hiskia sprach: Sie sind aus fernem Lande zu
mir gekommen, von Babel.
15 Er sprach: Was haben sie in deinem Hause gesehen?
Hiskia sprach: Sie haben alles gesehen, was in meinem Hause
ist, und es ist nichts in meinen Schatzhäusern, was ich ihnen
nicht gezeigt habe.
16 Da sprach Jesaja zu Hiskia:
17 Höre das Wort des HERRN! Siehe, es kommt die Zeit, daß
alles, was in deinem Hause ist und was deine Väter bis auf
diesen Tag gesammelt haben, gen Babel hinweggetragen
werden wird; es wird nichts übriggelassen werden, spricht der
HERR!
18 Auch von deinen Söhnen, die von dir abstammen werden,
die du zeugen wirst, wird man nehmen, daß sie Kämmerer
seien im Palast des Königs zu Babel!
19 Hiskia aber sprach zu Jesaja: Das Wort des HERRN,
welches du geredet hast, ist gut. Und er sprach: Es wird ja
doch Friede und Sicherheit sein zu meinen Lebzeiten!
20 Was aber mehr von Hiskia zu sagen ist, und alle seine
Macht, und wie er den Teich und die Wasserleitung gemacht,
womit er Wasser in die Stadt geleitet hat, ist das nicht
beschrieben in der Chronik der Könige von Juda?
21 Und Hiskia legte sich zu seinen Vätern; und sein Sohn
Manasse ward König an seiner Statt.
Übersetzung von Franz Eugen Schlachter