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2.Mose

Version 1

Schlachter, Franz Eugen, 1859-1911, Erweckungsprediger - Deutsche Übersetzung der Bibel in den Jahren 1890-1905 in Biel, Schweiz, Ausgabe 1951 der Genfer Bibelgesellschaft



2.Mose Kapitel 19

‏1 Im dritten Monat nach dem Auszug der Kinder Israel aus Ägypten kamen sie an demselben Tag in die Wüste Sinai.‎ ‏2 Denn sie waren von Raphidim ausgezogen und in die Wüste Sinai gekommen und lagerten sich in der Wüste; Israel lagerte sich daselbst dem Berg gegenüber.‎ ‏3 Und Mose stieg hinauf zu Gott; denn der HERR rief ihm vom Berge und sprach: Also sollst du zum Hause Jakobs sagen und den Kindern Israel verkündigen:‎ ‏4 Ihr habt gesehen, was ich den Ägyptern getan, und wie ich euch auf Adlersflügeln getragen und euch zu mir gebracht habe.‎ ‏5 Werdet ihr nun meiner Stimme Gehör schenken und gehorchen und meinen Bund bewahren, so sollt ihr vor allen Völkern mein besonderes Eigentum sein; denn die ganze Erde ist mein;‎ ‏6 ihr aber sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein! Das sind die Worte, die du den Kindern Israel sagen sollst.‎ ‏7 Mose kam und berief die Ältesten des Volkes und legte ihnen alle diese Worte vor, die der HERR geboten hatte.‎ ‏8 Da antwortete das ganze Volk miteinander und sprach: Alles, was der HERR gesagt hat, das wollen wir tun! Und Mose überbrachte dem HERRN die Antwort des Volkes.‎ ‏9 Da sprach der HERR zu Mose: Siehe, ich will in einer dicken Wolke zu dir kommen, daß das Volk meine Worte höre, die ich mit dir rede, und auch dir ewiglich glaube. Und Mose verkündigte dem HERRN die Rede des Volkes.‎ ‏10 Da sprach der HERR zu Mose: Geh zum Volk und heilige sie heute und morgen; und sie sollen ihre Kleider waschen‎ ‏11 und bereit sein auf den dritten Tag; denn am dritten Tage wird der HERR vor dem ganzen Volk auf den Berg Sinai herabsteigen.‎ ‏12 Und mache dem Volke ein Gehege ringsum und sprich zu ihnen: Hütet euch davor, auf den Berg zu steigen und seinen Fuß anzurühren! Denn wer den Berg anrührt, der soll des Todes sterben!‎ ‏13 Niemandes Hand soll ihn anrühren, sonst soll er gesteinigt oder mit einem Geschoß erschossen werden; es sei ein Tier oder ein Mensch, so soll er nicht leben. Wenn aber das Horn ertönt, so sollen sie zum Berge kommen.‎ ‏14 Mose stieg vom Berg herab zum Volk und heiligte sie. Und sie wuschen ihre Kleider.‎ ‏15 Und er sprach zum Volk: Seid bereit auf den dritten Tag, keiner nahe sich zum Weibe!‎ ‏16 Als nun der dritte Tag kam und es noch frühe war, erhob sich ein Donnern und Blitzen und eine dicke Wolke auf dem Berg und der Ton einer sehr starken Posaune. Da erschrak das ganze Volk, das im Lager war.‎ ‏17 Und Mose führte das Volk aus dem Lager, Gott entgegen, und sie stellten sich unten am Berge auf.‎ ‏18 Aber der ganze Berg Sinai rauchte davon, daß der HERR im Feuer auf ihn herabstieg. Und sein Rauch ging auf, wie der Rauch eines Schmelzofens, und der ganze Berg erbebte sehr.‎ ‏19 Und der Ton der Posaune ward je länger je stärker. Mose redete, und Gott antwortete ihm mit lauter Stimme.‎ ‏20 Als nun der HERR auf den Berg Sinai, oben auf die Spitze des Berges herabgekommen war, rief er Mose hinauf auf die Spitze des Berges. Und Mose stieg hinauf.‎ ‏21 Da sprach der HERR zu Mose: Steig hinab und bezeuge dem Volk, daß sie nicht zum HERRN durchbrechen, um zu sehen, und viele von ihnen fallen!‎ ‏22 Auch die Priester, die dem HERRN nahen, sollen sich heiligen, daß der HERR nicht einen Riß unter ihnen mache.‎ ‏23 Mose aber sprach zum HERRN: Das Volk kann nicht auf den Berg Sinai steigen, denn du hast uns bezeugt und gesagt: Mache ein Gehege um den Berg und heilige ihn!‎ ‏24 Der HERR sprach zu ihm: Gehe hin, steige hinab! Darnach sollst du und Aaron mit dir hinaufsteigen; aber die Priester und das Volk sollen nicht durchbrechen, um zum Herrn heraufzusteigen, damit er nicht einen Riß unter ihnen mache!‎ ‏25 Und Mose stieg zum Volke hinunter und sagte es ihnen.‎

2.Mose Kapitel 20

‏1 Da redete Gott alle diese Worte und sprach:‎ ‏2 Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus dem Diensthause, geführt habe.‎ ‏3 Du sollst keine andern Götter neben mir haben!‎ ‏4 Du sollst dir kein Bildnis noch irgend ein Gleichnis machen, weder dessen, das oben im Himmel, noch dessen, das unten auf Erden, noch dessen, das in den Wassern, unterhalb der Erde ist.‎ ‏5 Bete sie nicht an und diene ihnen nicht; denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifriger Gott, der da heimsucht der Väter Missetat an den Kindern bis in das dritte und vierte Glied derer, die mich hassen,‎ ‏6 und tue Barmherzigkeit an vielen Tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten.‎ ‏7 Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht mißbrauchen; denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen mißbraucht!‎ ‏8 Gedenke des Sabbattages, daß du ihn heiligest!‎ ‏9 Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke verrichten;‎ ‏10 aber am siebenten Tag ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes; da sollst du kein Werk tun; weder du, noch dein Sohn, noch deine Tochter, noch dein Knecht, noch deine Magd, noch dein Vieh, noch dein Fremdling, der in deinen Toren ist.‎ ‏11 Denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel und Erde gemacht, und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhte am siebenten Tag; darum segnete der HERR den Sabbattag und heiligte ihn.‎ ‏12 Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf daß du lange lebest im Lande, das dir der HERR, dein Gott, geben wird!‎ ‏13 Du sollst nicht töten!‎ ‏14 Du sollst nicht ehebrechen!‎ ‏15 Du sollst nicht stehlen!‎ ‏16 Du sollst kein falsches Zeugnis reden wider deinen Nächsten!‎ ‏17 Laß dich nicht gelüsten deines Nächsten Hauses! Laß dich nicht gelüsten deines Nächsten Weibes, noch seines Knechtes, noch seiner Magd, noch seines Ochsen, noch seines Esels, noch alles dessen, was dein Nächster hat!‎ ‏18 Und alles Volk sah den Donner und Blitz und den Ton der Posaunen und den rauchenden Berg. Als nun das Volk solches sah, zitterte es und stand von ferne‎ ‏19 und sprach zu Mose: Rede du mit uns, wir wollen zuhören; aber Gott soll nicht mit uns reden, wir müssen sonst sterben!‎ ‏20 Mose aber sprach zum Volk: Fürchtet euch nicht, denn Gott ist gekommen, euch zu prüfen, und damit seine Furcht euch vor Augen sei, damit ihr nicht sündiget!‎ ‏21 Und das Volk stand von ferne; Mose aber machte sich hinzu in das Dunkel, darinnen Gott war.‎ ‏22 Und der HERR sprach zu Mose: Also sollst du den Kindern Israel sagen: Ihr habt gesehen, daß ich mit euch vom Himmel her geredet habe.‎ ‏23 Darum sollt ihr keine andern Götter neben mir machen; silberne oder goldene Götter sollt ihr euch nicht machen.‎ ‏24 Einen Altar von Erde sollst du mir machen, darauf du deine Brandopfer und deine Dankopfer, deine Schafe und deine Rinder opferst; an jedem Ort, wo ich meines Namens Gedächtnis stifte, daselbst will ich zu dir kommen und dich segnen.‎ ‏25 Und so du mir einen steinernen Altar machen willst, sollst du ihn nicht von gehauenen Steinen bauen; denn wenn du mit deinem Eisen darüber führest, so würdest du ihn entweihen.‎ ‏26 Du sollst auch nicht auf Stufen zu meinem Altar steigen, damit deine Blöße vor ihm nicht aufgedeckt werde.‎

2.Mose Kapitel 21

‏1 Das sind die Rechte, die du ihnen vorlegen sollst:‎ ‏2 So du einen hebräischen Knecht kaufst, soll er sechs Jahre lang dienen, und im siebenten soll er unentgeltlich freigelassen werden.‎ ‏3 Ist er allein gekommen, so soll er auch allein entlassen werden; ist er aber verehelicht gekommen, so soll sein Weib mit ihm ausgehen.‎ ‏4 Hat ihm aber sein Herr ein Weib gegeben, und diese hat ihm Söhne oder Töchter geboren, so soll das Weib samt ihren Kindern seinem Herrn gehören; er aber soll allein entlassen werden.‎ ‏5 Spricht aber der Knecht: Ich habe meinen Herrn, mein Weib und meine Kinder lieb,‎ ‏6 ich will nicht freigelassen werden, so bringe ihn sein Herr vor Gott und stelle ihn an die Tür oder den Pfosten und durchbohre ihm seine Ohren mit einem Pfriem, daß er ihm diene ewiglich.‎ ‏7 Verkauft jemand seine Tochter als Magd, so soll sie nicht wie die Knechte freigelassen werden.‎ ‏8 Mißfällt sie ihrem Herrn, also daß er sie nicht heiratet, so lasse er sie loskaufen; aber unter ein fremdes Volk sie zu verkaufen hat er keine Macht, wenn er ihr untreu wird.‎ ‏9 Vermählt er sie aber seinem Sohne, so soll er nach der Töchter Recht mit ihr handeln.‎ ‏10 Nimmt er sich aber eine andere, so soll er jener an Nahrung, Kleidung und der ehelichen Pflicht nichts abbrechen.‎ ‏11 Tut er diese drei Stücke nicht an ihr, so soll sie umsonst, unentgeltlich frei werden.‎ ‏12 Wer einen Menschen schlägt, daß er stirbt, der soll des Todes sterben.‎ ‏13 Hat er ihm aber nicht nachgestellt, sondern hat Gott es seiner Hand widerfahren lassen, so will ich dir einen Ort bestimmen, dahin er fliehen mag.‎ ‏14 Wenn aber jemand gegen seinen Nächsten so aufgebracht war, daß er ihn vorsätzlich umgebracht hat, so sollst du ihn von meinem Altar wegnehmen, damit er sterbe.‎ ‏15 Wer seinen Vater oder seine Mutter schlägt, der soll des Todes sterben.‎ ‏16 Wer einen Menschen stiehlt und ihn verkauft, oder so, daß man ihn noch in seiner Hand findet, der soll des Todes sterben.‎ ‏17 Auch wer seinem Vater oder seiner Mutter flucht, soll des Todes sterben.‎ ‏18 Wenn Männer miteinander hadern, und einer schlägt den andern mit einem Stein oder mit der Faust, daß er nicht stirbt, aber zu Bette liegen muß;‎ ‏19 und wenn er soweit wieder hergestellt wird, daß er auf einen Stock gestützt ausgehen kann, so soll der, welcher ihn geschlagen hat, unschuldig sein; nur soll er ihn für die Versäumnis entschädigen und ihn vollständig heilen lassen.‎ ‏20 Und wer seinen Knecht oder seine Magd mit einem Stocke schlägt, so daß sie ihm unter der Hand sterben, der soll bestraft werden;‎ ‏21 stehen sie aber nach einem oder zwei Tagen wieder auf, so soll er nicht bestraft werden, weil es sein eigener Schade ist.‎ ‏22 Wenn Männer sich zanken und stoßen ein schwangeres Weib, daß eine Fehlgeburt entsteht, aber sonst kein Schade, so muß eine Geldstrafe erlegt werden, wie sie der Ehemann des Weibes festsetzt; und man soll sie auf richterliche Entscheidung hin geben.‎ ‏23 Wenn aber ein Schaden entsteht, so sollst du ihn ersetzen; Seele um Seele,‎ ‏24 Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß,‎ ‏25 Brandmal um Brandmal, Wunde um Wunde, Beule um Beule.‎ ‏26 Wenn jemand seinem Knecht oder seiner Magd ein Auge ausschlägt, so soll er sie freilassen zur Entschädigung für das Auge.‎ ‏27 Desgleichen, wenn er dem Knecht oder der Magd einen Zahn ausschlägt, soll er sie auch freilassen für den Zahn.‎ ‏28 Wenn ein Ochs einen Mann oder eine Frau zu Tode stößt, so soll man ihn steinigen und sein Fleisch nicht essen; der Eigentümer des Ochsen aber bleibe unbestraft.‎ ‏29 Ist aber der Ochs seit mehreren Tagen stößig gewesen und wurde sein Herr deshalb verwarnt, hat ihn aber doch nicht in Verwahrung getan, so soll der Ochs, der einen Mann oder eine Frau getötet hat, gesteinigt werden, und auch sein Herr soll sterben.‎ ‏30 Wird ihm aber ein Lösegeld auferlegt, so soll er zur Erlösung seiner Seele soviel geben, als man ihm auferlegt.‎ ‏31 Stößt er einen Sohn oder eine Tochter, so soll man ihn auch nach diesem Rechte behandeln.‎ ‏32 Wenn aber der Ochs einen Knecht stößt oder eine Magd, so soll man ihrem Herrn dreißig silberne Schekel bezahlen; der Ochs aber muß gesteinigt werden.‎ ‏33 Wenn jemand eine Zisterne abdeckt oder eine solche gräbt und deckt sie nicht zu, und es fällt ein Ochs oder Esel hinein,‎ ‏34 so hat der Zisternenbesitzer den Eigentümer des Viehes mit Geld zu entschädigen, das Aas aber mag er behalten.‎ ‏35 Wenn jemandes Ochs den Ochsen eines anderen zu Tode stößt, so sollen sie den lebendigen Ochsen verkaufen und das Geld teilen und das Aas auch teilen.‎ ‏36 Wußte man aber, daß der Ochs schon seit etlichen Tagen stößig war und hat sein Herr ihn doch nicht in Verwahrung getan, so soll er den Ochsen ersetzen und das Aas behalten.‎


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