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Lukas

Version 1

Schlachter, Franz Eugen, 1859-1911, Erweckungsprediger - Deutsche Übersetzung der Bibel in den Jahren 1890-1905 in Biel, Schweiz, Ausgabe 1951 der Genfer Bibelgesellschaft



Lukas Kapitel 21

‏1 Als er aber aufblickte, sah er, wie die Reichen ihre Gaben in den Gotteskasten legten.‎ ‏2 Er sah aber auch eine auf ihren Verdienst angewiesene Witwe, die legte dort zwei Scherflein ein;‎ ‏3 und er sprach: Wahrlich, ich sage euch, diese arme Witwe hat mehr als alle eingelegt!‎ ‏4 Denn diese alle haben von ihrem Überfluße zu den Gaben beigetragen; sie aber hat aus ihrer Armut heraus alles eingelegt, was sie zum Lebensunterhalt besaß.‎ ‏5 Und als etliche von dem Tempel sagten, daß er mit schönen Steinen und Weihgeschenken geschmückt sei, sprach er:‎ ‏6 Was ihr da sehet, es werden Tage kommen, wo kein Stein auf dem andern bleiben wird, der nicht zerstört würde!‎ ‏7 Sie fragten ihn aber und sprachen: Meister, wann wird denn das geschehen, und welches wird das Zeichen sein, wann es geschehen soll?‎ ‏8 Er sprach: Sehet zu, daß ihr nicht irregeführt werdet! Denn viele werden kommen unter meinem Namen und sagen: Ich bin es! und: Die Zeit ist nahe! Laufet ihnen nicht nach!‎ ‏9 Wenn ihr aber von Kriegen und Unruhen hören werdet, so erschrecket nicht; denn das muß zuvor geschehen; aber das Ende kommt nicht so bald.‎ ‏10 Dann sprach er zu ihnen: Ein Volk wird sich über das andere erheben und ein Reich über das andere;‎ ‏11 und große Erdbeben werden sein hin und wieder, Seuchen und Hungersnöte; und Schrecknisse und große Zeichen vom Himmel werden sich einstellen.‎ ‏12 Vor diesem allem aber werden sie Hand an euch legen und euch verfolgen und in Synagogen und Gefängnisse überliefern und vor Könige und Fürsten führen um meines Namens willen.‎ ‏13 Das wird euch aber Gelegenheit zum Zeugnis geben.‎ ‏14 So nehmet euch nun zu Herzen, daß ihr eure Verteidigung nicht vorher überlegen sollt;‎ ‏15 denn ich will euch Mund und Weisheit geben, welcher alle eure Widersacher nicht sollen widersprechen noch widerstehen können.‎ ‏16 Ihr werdet aber auch von Eltern und Brüdern und Verwandten und Freunden überantwortet werden, und man wird etliche von euch töten,‎ ‏17 und ihr werdet von allen gehaßt sein um meines Namens willen.‎ ‏18 Und kein Haar von eurem Haupte wird verloren gehen.‎ ‏19 Durch eure Geduld gewinnet eure Seelen!‎ ‏20 Wenn ihr aber Jerusalem von Kriegsheeren belagert sehet, alsdann erkennet, daß ihre Verwüstung nahe ist.‎ ‏21 Alsdann fliehe, wer in Judäa ist, auf die Berge; und wer in der Stadt ist, der entweiche daraus; und wer auf dem Lande ist, gehe nicht hinein.‎ ‏22 Denn das sind Tage der Rache, damit alles erfüllt werde, was geschrieben steht.‎ ‏23 Wehe aber den Schwangern und den Säugenden in jenen Tagen, denn es wird große Not im Lande sein und ein Zorn über dieses Volk!‎ ‏24 Und sie werden fallen durch die Schärfe des Schwerts und gefangen weggeführt werden unter alle Völker; und Jerusalem wird zertreten werden von den Heiden, bis die Zeiten der Heiden erfüllt sind.‎ ‏25 Und es werden Zeichen geschehen an Sonne und Mond und Sternen, und auf Erden Angst der Völker vor Ratlosigkeit bei dem Tosen des Meeres und der Wogen,‎ ‏26 da die Menschen in Ohnmacht sinken werden vor Furcht und Erwartung dessen, was über den Erdkreis kommen soll; denn die Kräfte des Himmels werden in Bewegung geraten.‎ ‏27 Und dann werden sie des Menschen Sohn kommen sehen in einer Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit.‎ ‏28 Wenn aber dieses zu geschehen anfängt, so richtet euch auf und erhebet eure Häupter, weil eure Erlösung naht.‎ ‏29 Und er sagte ihnen ein Gleichnis: Sehet den Feigenbaum und alle Bäume!‎ ‏30 Wenn ihr sie schon ausschlagen sehet, so merket ihr von selbst, daß der Sommer jetzt nahe ist.‎ ‏31 Also auch, wenn ihr sehet, daß dieses geschieht, so merket ihr, daß das Reich Gottes nahe ist.‎ ‏32 Wahrlich, ich sage euch, dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis alles geschehen sein wird.‎ ‏33 Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.‎ ‏34 Habt aber acht auf euch selbst, daß eure Herzen nicht beschwert werden durch Rausch und Trunkenheit und Nahrungssorgen und jener Tag unversehens über euch komme!‎ ‏35 Denn wie ein Fallstrick wird er über alle kommen, die auf dem ganzen Erdboden wohnen.‎ ‏36 Darum wachet jederzeit und bittet, daß ihr gewürdigt werdet, zu entfliehen diesem allem, was geschehen soll, und zu stehen vor des Menschen Sohn!‎ ‏37 Er war aber tagsüber im Tempel und lehrte, des Nachts aber ging er hinaus und übernachtete an dem Berge, welcher Ölberg heißt.‎ ‏38 Und alles Volk kam früh zu ihm in den Tempel, um ihn zu hören.‎

Lukas Kapitel 22

‏1 Es nahte aber das Fest der ungesäuerten Brote, welches man Passah nennt.‎ ‏2 Und die Hohenpriester und Schriftgelehrten trachteten darnach, wie sie ihn umbringen könnten; denn sie fürchteten das Volk.‎ ‏3 Es fuhr aber der Satan in Judas, genannt Ischariot, der aus der Zahl der Zwölf war.‎ ‏4 Und er ging hin und besprach mit den Hohenpriestern und den Hauptleuten, wie er ihnen Jesus ausliefern wollte.‎ ‏5 Und sie wurden froh und kamen überein, ihm Geld zu geben.‎ ‏6 Und er versprach es und suchte eine gute Gelegenheit, um ihn ohne Volksauflauf an sie auszuliefern.‎ ‏7 Es kam aber der Tag der ungesäuerten Brote, da man das Passah schlachten mußte.‎ ‏8 Und er sandte Petrus und Johannes und sprach: Gehet hin, bereitet uns das Passah, damit wir es essen!‎ ‏9 Sie aber sprachen: Wo willst du, daß wir es bereiten?‎ ‏10 Er aber sprach zu ihnen: Siehe, wenn ihr in die Stadt hineinkommet, so wird euch ein Mensch begegnen, der einen Krug mit Wasser trägt; dem folget in das Haus, in das er hineingeht,‎ ‏11 und sprechet zu dem Hausherrn: Der Meister läßt dir sagen: Wo ist die Herberge, in der ich das Passah mit meinen Jüngern essen kann?‎ ‏12 Und jener wird euch einen großen, mit Polstern belegten Saal zeigen; daselbst bereitet es zu.‎ ‏13 Sie gingen hin und fanden es, wie er ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Passah.‎ ‏14 Und als die Stunde kam, setzte er sich zu Tische und die zwölf Apostel mit ihm.‎ ‏15 Und er sprach zu ihnen: Mich hat herzlich verlangt, dieses Passah mit euch zu essen, ehe ich leide.‎ ‏16 Denn ich sage euch, ich werde es nicht mehr essen, bis es erfüllt sein wird im Reiche Gottes.‎ ‏17 Und er nahm den Kelch, dankte und sprach: Nehmet diesen und teilet ihn unter euch!‎ ‏18 Denn ich sage euch, ich werde hinfort nicht mehr von dem Gewächs des Weinstocks trinken, bis das Reich Gottes gekommen ist.‎ ‏19 Und er nahm das Brot, dankte, brach es, gab es ihnen und sprach: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis!‎ ‏20 ebenso auch den Kelch nach dem Mahle und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blute, das für euch vergossen wird.‎ ‏21 Doch siehe, die Hand dessen, der mich verrät, ist mit mir auf dem Tische.‎ ‏22 Denn des Menschen Sohn geht zwar dahin, wie es bestimmt ist; aber wehe dem Menschen, durch welchen er verraten wird!‎ ‏23 Und sie fingen an, sich untereinander zu befragen, welcher von ihnen es wohl wäre, der solches tun würde.‎ ‏24 Es entstand aber auch ein Streit unter ihnen, wer von ihnen für den Größten zu halten sei.‎ ‏25 Er aber sagte zu ihnen: Die Könige der Völker herrschen über sie, und ihre Gewalthaber heißt man Wohltäter.‎ ‏26 Ihr aber nicht also; sondern der Größte unter euch soll sein wie der Jüngste, und der Gebieter wie der Diener.‎ ‏27 Denn wer ist größer: wer zu Tische sitzt, oder der Diener? Ist es nicht der, welcher zu Tische sitzt? Ich aber bin mitten unter euch wie der Diener.‎ ‏28 Ihr aber seid die, welche bei mir ausgeharrt haben in meinen Anfechtungen.‎ ‏29 Und ich verordne euch, wie mir mein Vater das Reich verordnet hat,‎ ‏30 daß ihr an meinem Tische in meinem Reiche essen und trinken und auf Thronen sitzen sollt, um die zwölf Stämme Israels zu richten.‎ ‏31 Es sprach aber der Herr: Simon, Simon, siehe, der Satan hat euch begehrt, um euch zu sichten wie den Weizen;‎ ‏32 ich aber habe für dich gebetet, daß dein Glaube nicht aufhöre; und wenn du dich dereinst bekehrst, so stärke deine Brüder!‎ ‏33 Er aber sprach zu ihm: Herr, ich bin bereit, mit dir ins Gefängnis und in den Tod zu gehen!‎ ‏34 Er aber sprach: Ich sage dir, Petrus, der Hahn wird heute nicht krähen, ehe du dreimal geleugnet hast, daß du mich kennst!‎ ‏35 Und er sprach zu ihnen: Als ich euch aussandte ohne Beutel und Tasche und Schuhe, hat euch etwas gemangelt? Sie sprachen: Nichts!‎ ‏36 Nun sprach er zu ihnen: Aber jetzt, wer einen Beutel hat, der nehme ihn, gleicherweise auch die Tasche; und wer es nicht hat, der verkaufe sein Kleid und kaufe ein Schwert.‎ ‏37 Denn ich sage euch, auch dieses Schriftwort muß sich an mir erfüllen: «Und er ist unter die Übeltäter gerechnet worden.» Denn was sich auf mich bezieht, das geht in Erfüllung!‎ ‏38 Sie sprachen: Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter! Er aber sprach zu ihnen: Es ist genug!‎ ‏39 Und er ging hinaus und begab sich nach seiner Gewohnheit an den Ölberg. Es folgten ihm aber auch die Jünger.‎ ‏40 Und als er an den Ort gekommen war, sprach er zu ihnen: Betet, daß ihr nicht in Anfechtung fallet!‎ ‏41 Und er riß sich von ihnen los, ungefähr einen Steinwurf weit, kniete nieder, betete‎ ‏42 und sprach: Vater, wenn du willst, so nimm diesen Kelch von mir! Doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe!‎ ‏43 Da erschien ihm ein Engel vom Himmel und stärkte ihn.‎ ‏44 Und er geriet in Todesangst und betete inbrünstiger; und sein Schweiß wurde wie Blutstropfen, die auf die Erde fielen.‎ ‏45 Und als er vom Gebet aufstand und zu seinen Jüngern kam, fand er sie schlafend vor Traurigkeit.‎ ‏46 Und er sprach zu ihnen: Was schlafet ihr? Stehet auf und betet, daß ihr nicht in Anfechtung fallet!‎ ‏47 Während er aber noch redete, siehe, da kam eine Schar, und der, welcher Judas hieß, einer der Zwölf, ging vor ihnen her und näherte sich Jesus, um ihn zu küssen.‎ ‏48 Jesus aber sprach zu ihm: Judas, mit einem Kuß verrätst du des Menschen Sohn?‎ ‏49 Als nun seine Begleiter sahen, was da werden wollte, sprachen sie zu ihm: Herr, sollen wir mit dem Schwerte dreinschlagen?‎ ‏50 Und einer von ihnen schlug den Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm sein rechtes Ohr ab.‎ ‏51 Da antwortete Jesus und sprach: Lasset es hierbei bewenden! Und er rührte das Ohr an und heilte ihn.‎ ‏52 Es sprach aber Jesus zu den Hohenpriestern und Hauptleuten des Tempels und den Ältesten, die an ihn herangetreten waren: Wie gegen einen Räuber seid ihr ausgezogen mit Schwertern und mit Stöcken!‎ ‏53 Als ich täglich bei euch im Tempel war, habt ihr die Hand nicht gegen mich ausgestreckt. Aber dies ist eure Stunde und die Macht der Finsternis.‎ ‏54 Nachdem sie ihn nun festgenommen hatten, führten sie ihn ab und brachten ihn in das Haus des Hohenpriesters. Petrus aber folgte von ferne.‎ ‏55 Da sie aber mitten im Hof ein Feuer angezündet hatten und beisammen saßen, setzte sich Petrus mitten unter sie.‎ ‏56 Es sah ihn aber eine Magd beim Feuer sitzen, schaute ihn an und sprach: Der war auch mit ihm!‎ ‏57 Er aber leugnete und sprach: Weib, ich kenne ihn nicht!‎ ‏58 Und bald darnach sah ihn ein anderer und sprach: Du bist auch einer von ihnen! Petrus aber sprach: Mensch, ich bin's nicht!‎ ‏59 Und nach einer Weile von ungefähr einer Stunde bekräftigte es ein anderer und sprach: Wahrhaftig, der war auch mit ihm; denn er ist ein Galiläer!‎ ‏60 Petrus aber sprach: Mensch, ich weiß nicht, was du sagst! Und alsbald, während er noch redete, krähte der Hahn.‎ ‏61 Und der Herr wandte sich um und sah Petrus an. Da erinnerte sich Petrus an das Wort des Herrn, das er zu ihm gesprochen hatte: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen!‎ ‏62 Und er ging hinaus und weinte bitterlich.‎ ‏63 Die Männer aber, die Jesus festhielten, verspotteten und mißhandelten ihn;‎ ‏64 sie verhüllten ihn, schlugen ihn ins Angesicht, fragten ihn und sprachen: Weissage uns, wer ist's, der dich geschlagen hat?‎ ‏65 Und viele andere Lästerungen sprachen sie gegen ihn aus.‎ ‏66 Und als es Tag geworden, versammelten sich die Ältesten des Volkes, die Hohenpriester und Schriftgelehrten, und führten ihn ab vor ihren Hohen Rat;‎ ‏67 und sie sprachen: Bist du der Christus? Sage es uns! Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich es euch sagte, so würdet ihr es nicht glauben;‎ ‏68 wenn ich aber auch fragte, so würdet ihr mir nicht antworten.‎ ‏69 Von nun an aber wird des Menschen Sohn sitzen zur Rechten der Kraft Gottes.‎ ‏70 Da sprachen sie alle: Bist du also der Sohn Gottes? Er aber sprach zu ihnen: Ihr saget, was ich bin!‎ ‏71 Da sprachen sie: Was bedürfen wir weiter Zeugnis? Denn wir selbst haben es aus seinem Munde gehört.‎

Lukas Kapitel 23

‏1 Und die ganze Versammlung stand auf, und sie führten ihn vor Pilatus.‎ ‏2 Sie fingen aber an, ihn zu verklagen und sprachen: Wir haben gefunden, daß dieser das Volk verführt und ihm wehrt, dem Kaiser die Steuern zu zahlen, und behauptet, er sei Christus, der König.‎ ‏3 Da fragte ihn Pilatus und sprach: Du bist der König der Juden? Er antwortete ihm und sprach: Du sagst es!‎ ‏4 Da sprach Pilatus zu den Hohenpriestern und dem Volk: Ich finde keine Schuld an diesem Menschen!‎ ‏5 Sie aber bestanden darauf und sprachen: Er wiegelt das Volk auf, indem er lehrt in ganz Judäa, was er zuerst in Galiläa tat und fortsetzte bis hierher!‎ ‏6 Als Pilatus das hörte, fragte er, ob der Mensch ein Galiläer sei.‎ ‏7 Und da er vernahm, daß er aus dem Gebiet des Herodes sei, sandte er ihn hin zu Herodes, der in diesen Tagen ebenfalls zu Jerusalem war.‎ ‏8 Herodes aber freute sich sehr, als er Jesus sah; denn er hätte ihn schon längst gern gesehen, weil er viel von ihm gehört hatte, und er hoffte, ein Zeichen von ihm zu sehen.‎ ‏9 Er legte ihm denn auch viele Fragen vor; aber Jesus gab ihm keine Antwort.‎ ‏10 Die Hohenpriester aber und die Schriftgelehrten standen da und verklagten ihn heftig.‎ ‏11 Und Herodes samt seinen Kriegsleuten verachtete und verspottete ihn, zog ihm ein weißes Kleid an und schickte ihn wieder zu Pilatus.‎ ‏12 An demselben Tage schlossen Pilatus und Herodes Freundschaft miteinander, denn zuvor waren sie einander feind gewesen.‎ ‏13 Pilatus aber rief die Hohenpriester und die Obersten und das Volk zusammen‎ ‏14 und sprach zu ihnen: Ihr habt diesen Menschen zu mir gebracht, als mache er das Volk abtrünnig; und siehe, als ich ihn vor euch verhörte, habe ich an diesem Menschen keine Schuld gefunden, deren ihr ihn anklagt,‎ ‏15 aber auch Herodes nicht; denn er hat ihn zu uns zurückgeschickt, und siehe, es ist nichts von ihm verübt worden, was des Todes würdig wäre.‎ ‏16 Darum will ich ihn züchtigen und dann freilassen.‎ ‏17 Er mußte ihnen aber auf das Fest einen freigeben.‎ ‏18 Da schrie aber der ganze Haufe und sprach: Hinweg mit diesem und gib uns Barabbas frei!‎ ‏19 Der war wegen eines in der Stadt vorgefallenen Aufruhrs und Mordes ins Gefängnis geworfen worden.‎ ‏20 Da redete ihnen Pilatus noch einmal zu, weil er Jesus freizulassen wünschte.‎ ‏21 Sie aber riefen dagegen und sprachen: Kreuzige, kreuzige ihn!‎ ‏22 Und zum drittenmal sprach er zu ihnen: Was hat dieser denn Böses getan? Ich habe keine des Todes würdige Schuld an ihm gefunden. Darum will ich ihn züchtigen und dann freilassen.‎ ‏23 Sie aber hielten an mit lautem Geschrei und forderten, daß er gekreuzigt werde; und ihr und der Hohenpriester Geschrei nahm überhand.‎ ‏24 Da entschied Pilatus, daß ihre Forderung erfüllt werde,‎ ‏25 und gab ihnen den frei, welcher eines Aufruhrs und Mordes wegen ins Gefängnis geworfen worden war, den sie begehrten; Jesus aber übergab er ihrem Willen.‎ ‏26 Und als sie ihn hinführten, ergriffen sie einen gewissen Simon von Kyrene, der vom Felde kam, und legten ihm das Kreuz auf, damit er es Jesus nachtrage.‎ ‏27 Es folgte ihm aber eine große Volksmenge, auch Frauen, die ihn beklagten und betrauerten.‎ ‏28 Da wandte sich Jesus zu ihnen und sprach: Ihr Töchter Jerusalems, weinet nicht über mich; weinet vielmehr über euch selbst und über eure Kinder!‎ ‏29 Denn siehe, es kommen Tage, da man sagen wird: Selig sind die Unfruchtbaren und die Leiber, die nicht geboren, und die Brüste, die nicht gesäugt haben!‎ ‏30 Dann wird man anfangen, zu den Bergen zu sagen: Fallet über uns! und zu den Hügeln: Bedecket uns!‎ ‏31 Denn wenn man das am grünen Holze tut, was wird am dürren geschehen?‎ ‏32 Es wurden aber auch zwei andere hingeführt, Übeltäter, um mit ihm hingerichtet zu werden.‎ ‏33 Und als sie an den Ort kamen, den man Schädelstätte nennt, kreuzigten sie daselbst ihn und die Übeltäter, den einen zur Rechten, den andern zur Linken.‎ ‏34 Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun! Sie teilten aber seine Kleider und warfen das Los.‎ ‏35 Und das Volk stand da und sah zu. Es spotteten aber auch die Obersten und sprachen: Andere hat er gerettet; er rette nun sich selbst, wenn er Christus ist, der Auserwählte Gottes!‎ ‏36 Es verspotteten ihn aber auch die Kriegsknechte, indem sie herzutraten, ihm Essig brachten‎ ‏37 und sprachen: Bist du der König der Juden, so rette dich selbst!‎ ‏38 Es stand aber auch eine Inschrift über ihm in griechischer, lateinischer und hebräischer Schrift: Dieser ist der König der Juden.‎ ‏39 Einer aber der gehängten Übeltäter lästerte ihn und sprach: Bist du der Christus, so rette dich selbst und uns!‎ ‏40 Der andere aber antwortete, tadelte ihn und sprach: Fürchtest auch du Gott nicht, da du doch in gleichem Gerichte bist?‎ ‏41 Und wir zwar gerechterweise, denn wir empfangen, was unsere Taten wert sind; dieser aber hat nichts Unrechtes getan!‎ ‏42 Und er sprach zu Jesus: Herr, gedenke meiner, wenn du zu deiner Königswürde kommst!‎ ‏43 Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir, heute wirst du mit mir im Paradiese sein!‎ ‏44 Es war aber um die sechste Stunde, und eine Finsternis kam über das ganze Land bis zur neunten Stunde.‎ ‏45 Und die Sonne wurde verfinstert, und der Vorhang im Tempel riß mitten entzwei.‎ ‏46 Und Jesus rief mit lauter Stimme und sprach: Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist! Und als er das gesagt hatte, verschied er.‎ ‏47 Als aber der Hauptmann sah, was geschah, pries er Gott und sprach: Wahrlich, dieser Mensch war gerecht!‎ ‏48 Und die ganze Volksmenge, die herbeigekommen war zu diesem Schauspiel, als sie sah, was geschah, schlug sich an die Brust und kehrte um.‎ ‏49 Es standen aber alle seine Bekannten von ferne und die Frauen, die ihm von Galiläa her nachgefolgt waren, und sahen dies.‎ ‏50 Und siehe, ein Mann namens Joseph, der ein Ratsherr war, ein guter und gerechter Mann‎ ‏51 (der ihrem Rat und Tun nicht beigestimmt hatte) von Arimathia, einer Stadt der Juden, der auf das Reich Gottes wartete,‎ ‏52 dieser ging zu Pilatus und bat um den Leib Jesu‎ ‏53 und nahm ihn herab, wickelte ihn in Leinwand und legte ihn in eine ausgehauene Gruft, worin noch niemand gelegen hatte.‎ ‏54 Und es war Rüsttag, und der Sabbat brach an.‎ ‏55 Die Frauen aber, die mit ihm aus Galiläa gekommen waren, gaben ihm das Geleite und sahen sich die Gruft an und wie sein Leib hineingelegt wurde.‎ ‏56 Dann kehrten sie zurück und bereiteten Spezereien und Salben; am Sabbat aber ruhten sie nach dem Gesetz.‎


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