Biblische Aussagen und Verheißungen für den, der glaubt Inhaltsverzeichnis Einleitung Bibelstellen zum Thema Glauben Definition des Glaubens Was ist Glauben Glaube und Leben Glaube und Liebe Der Glauben als Schutzschild Leben aus dem Glauben Seufzen trotz Glauben Glauben aus dem Geist Der Geist des Glaubens Das Maß des Glaubens Der Glaube als Gabe des Heiligen Geistes Die Prüfung des Glaubens Falsche Alternativen des Glaubens - Vergeblicher Glaube Nicht Werke, sondern die im Glauben empfangene Sündenvergebung Unsere Weisheit und Wissenschaft darf uns nicht verführen - Gott ist größer Glaube, nicht auf Menschenweisheit Vergeblicher Glaube Bedeutung der Predigt für den Glauben In Christus ist alles vorhanden - Uns bleibt die Predigt aus dem Wort Gottes Die rettende Kraft der Predigt Wachsamkeit im Glauben Die Einheit des Glaubens Abraham, der Vater aller Glaubenden Die Einheit des Glaubens Die Parteien in Korinth Nur wer glaubt hat Bestand Bestand durch den Glauben Einleitung Den vollständigen Suchlauf in der Bibel (Schlachter) nach allen Wörtern, in denen «glaub» vorkommt, finden Sie unter „Wortfeld Glaube“. Sie umfasst 544 Bibelstellen, 51 aus dem Alten Testament und 493 aus dem Neuen Testament. Dort sind allerdings auch Aussagen verzeichnet, in denen ein Mensch einem anderen nicht glaubt. Deshalb wurde eine Auswahl getroffen und eine Liste der Bibelstellen erstellt, in denen es um den Glauben an Gott im engeren Sinne geht. Diese finden Sie unter „Thema Glaube“. Sie umfasst noch 487 Bibelstellen, 32 aus dem Alten Testament und 455 aus dem Neuen Testament. Das Wortfeld «glaub» ist relativ groß. Es besteht aus den Wörtern: Glaube, Glauben, Glaubens, Glaubensgehorsam, Glaubensgenossen, Glaubensgerechtigkeit, Glaubenstreue, Glaubenswerk, Glaubensziel, Glaubenszuversicht, Glaubet, Glaubst, Glaubt, Glaubwürdig, Gläubige, Gläubigen, Gläubiger, Gläubigern, Gläubigers, Kleinglaubens, Kleingläubigen, Kleingläubiger, Unglaube, Unglauben, Unglaubens, Unglaubliches, Ungläubige, Ungläubigen, Ungläubiger, beglaubigt, beglaubigte, geglaubt, glaube, glauben, glaubet, glaubst, glaubt, glaubte, glaubten, glaubtet, glaubwürdige, gläubig, gläubige, gläubigen, unglaublich, ungläubig, ungläubige, ungläubigen, ungläubiges Verse, in denen von „Gläubigern“ etwa wurden bei der Erstellung der Auswahl herausgenommen, Bibelstellen, in denen die Gläubigen angesprochen wurden, wurden nur dann belassen, wenn auch Konsequenzen des Glaubens in den Versen erkennbar waren. Insgesamt ist die Auswahl aber subjektiv. Da beide Listen vorliegen, kann sich jeder sein eigenes Bild machen. Man erkennt unschwer, dass das Neue Testament dominiert und zwar mit 90% im Suchlauf und sogar 93% nach der Auswahl. Interessant ist, dass das dritte Buch Moses, das sich an die Priester und Leviten richtet, nicht einmal ein Wort aus dem durch «glaub» definierten Wortfeld zeigen. Es wird aber verständlich, wenn man bedenkt, dass es sich an Menschen wendet, die Gott in der Wolke als direkten Begleiter des Volkes erlebt haben. Es wäre kaum zu verstehen, wenn das 3. Buch Moses erst spät, etwa während der babylonischen Gefangenschaft verfasst worden wäre. Ein solcher Autor oder Redaktor hätte sich viel mehr mit dem Unglauben auseinandergesetzt, der ja in der Tatsache der babylonischen Gefangenschaft seinen sichtbaren Ausdruck fand und so auch von den Zeitgenossen verstanden wurde: Du aber hattest viele Jahre lang Geduld mit ihnen und ließest gegen sie Zeugnis ablegen durch deinen Geist, vermittelst deiner Propheten; aber sie wollten nicht hören. Darum hast du sie in die Hand der Erdenvölker gegeben. Aber nach deiner großen Barmherzigkeit hast du sie nicht gänzlich vertilgt und sie nicht verlassen. Denn du bist ein gnädiger und barmherziger Gott! (Nehemia 9,30-31 *) An diesem Text sieht man, dass für damals nicht der Unglaube, sondern die Abkehr von Gott und seinen Geboten die entscheidende Frage war. Der Glaube ist für Jesaja und Jeremia, Jona und Habakuk ein Thema, für die anderen Propheten ebenfalls nicht. Man erkennt daraus, wie stark der Glaube im Judentum und in der damaligen Zeit verwurzelt war. Strittig war nicht die Tatsache, ob Gott existiert, die Frage war, welchem Gott man sich zuwenden wollte. Der Alte Bund war viel stärker im Halten des Gesetzes verankert, das Gesetz implizierte den Glauben in gewisser Weise. Für den einen oder anderen mag es auch zum Selbstzweck geworden sein, oder, um an Paulus anzuschließen, ein Grund zum Rühmen: Du rühmst dich des Gesetzes und verunehrst doch Gott durch Übertretung des Gesetzes? wie geschrieben steht: «Der Name Gottes wird um euretwillen unter den Heiden gelästert.» (Römer 2,23-24 *) mit Bezug auf Jesaja 52,5 * oder Hesekiel 36,20-23 * Bibelstellen zum Thema Glauben In dieser Aufstellung sind einige Bibelstellen zum Thema «Glauben» in systematischer Form dargestellt. Die Bedeutung des Glaubens für unser Leben und für das Leben im Geist stehen im Vordergrund, aber auch die falschen Alternativen, die bereits die frühen Christen kannten. Die existenzielle Bedeutung der Predigt für den Glauben, die Einheit im Glauben durch den Glaubensvater Abraham und schließlich die Zusage, wer glaubt hat Bestand, die aber auch eine Warnung ist, denn nur wer glaubt hat Bestand. Definition des Glaubens Der Glaube ist nach meiner Kenntnis der einzige Begriff, der wie in der Mathematik durch die Bibel auch eine Definition erhält. Meist werden in der Bibel Begriffe durch ihren Gebrauch erklärt, also implizit erklärt. Man muss dann mit Hilfe der Konkordanz den Begriff suchen und aus den verschiedenen Bibelstellen herausfinden, was dieser Begriff bedeutet. Dies wird im Folgenden auch geschehen, hier haben wir aber die Möglichkeit, eine Definition voranzustellen. Was ist Glauben Hebräer 11,1-6 * Es ist aber der Glaube ein Beharren auf dem, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht. Durch solchen haben die Alten ein gutes Zeugnis erhalten. Durch Glauben erkennen wir, daß die Weltzeiten durch Gottes Wort bereitet worden sind, also das, was man sieht, aus Unsichtbarem entstanden ist. Durch Glauben brachte Abel Gott ein größeres Opfer dar als Kain; durch ihn erhielt er das Zeugnis, daß er gerecht sei, indem Gott über seine Gaben Zeugnis ablegte, und durch ihn redet er noch, wiewohl er gestorben ist. Durch Glauben wurde Enoch entrückt, so daß er den Tod nicht sah, und er wurde nicht mehr gefunden, weil Gott ihn entrückt hatte; denn vor seiner Entrückung wurde ihm das Zeugnis gegeben, daß er Gott wohlgefallen habe. Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen; denn wer zu Gott kommen soll, muß glauben, daß er ist und die, welche ihn suchen, belohnen wird. Was ist Glaube? ·         ein Beharren auf dem, was man hofft ·         eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht Glauben kann also nur ein Mensch, der auch eine Hoffnung hat. Glauben ist aber mehr als nur Hoffen, glauben ist ein Beharren auf einer Hoffnung. Eine Hoffnung stellt an sich noch keinen Glauben dar, erst, wenn sie für einen Lebensabschnitt Bedeutung gewinnt, wird sie zum Glauben. Der Schreiber des Hebräerbriefes spricht dabei nur vom Beharren und lässt die Zeitdauer des Beharrens offen. Da aber der Glaube von Menschen keine Konstante ist, sondern sich im Verlauf des Lebens ändert, manchmal nur in Nuancen auf Grund von wachsender Erfahrung, manchmal auch radikal, entweder durch ein positives Bekehrungserlebnis, das etwa Paulus zu Boden gerissen hat (Apostelgeschichte 9,1-9 *), oder auch durch Abfall vom Glauben, weil einem andere Dinge wichtiger geworden sind, wie Paulus über Demas berichtet: Denn Demas hat mich verlassen, weil er diesen Weltlauf liebgewonnen hat, und ist nach Thessalonich gezogen, Crescens nach Galatien, Titus nach Dalmatien. (2.Timotheus 4,10 *) Im zweiten Teil der Definition spricht der Hebräerbrief von Tatsachen, die man nicht sieht, von denen man aber überzeugt ist. Glaube ist also der Blick in die unsichtbare Welt, ein Überzeugtsein von der Existenz dieser Welt, obwohl ich sie nicht sehe. Wie dieses Überzeugtsein zu Stande kommt, lässt die Deinition offen. Die Tatsache, dass man diese Welt nicht sehen kann, ist sicherlich eine bildhafte Sprache dafür, dass sich diese Welt unserer üblichen Sensorik entzieht. Denn Paulus hat aus dieser Welt ein Licht gesehen und die Stimme des auferstandenen Jesus Christus gehört, die zu ihm spricht: „Saul, Saul, was verfolgst du mich?“ Der Diakon Stephanus sah, als er Jesus Christus bezeugt hatte, kurz vor seinem Tode durch Steinigung, in den Himmel: „Siehe, ich sehe den Himmel offen und des Menschen Sohn zur Rechten Gottes stehen!“ (Apostelgeschichte 7,56 *) Aber diese Ereignisse sind nicht wiederholbar. Paulus hätte ebensogut sagen können: „Ich hatte einen Schlaganfall. Mein Gehirn war völlig durcheinander und mein Sehnerv scheint dabei zerstört worden zu sein, so dass ich nun für den Rest meines Lebens blind bin.“ Und vermutlich wäre er, wenn er dies so geglaubt hätte, auch den Rest seines Lebens blind gewesen und als geachteter Pharisäer bei der Zerstörung Jerusalems umgekommen. So entsteht Glaube also durch eine Selbstoffenbarung Gottes aus der unsichtbaren Welt heraus und aus der Tatsache, dass der betroffene Mensch diese Selbstoffenbarung Gottes annimmt, als solche akzeptiert und sich nicht mit anderweitigen Erklärungen dieser Selbstoffenbarung Gottes entzieht. Dabei muss diese Begegnung mit dem Auferstandenen nicht immer so spektakulär verlaufen, wie es bei Paulus war. Meist ist es der Heilige Geist, der zu Menschen spricht und der schnell wieder schweigt, wenn der Mensch dieses Reden nicht hören will. Nehmen wir Christus aber an, so begleitet dieser Heilige Geist Gottes uns ein Leben lang und öffnet uns die Augen für die unsichtbare Welt und die Liebe, die in Jesus Christus ist. Glaube und Leben Unser Glaube muss sich in unserem Leben bewähren, in den guten und in den schweren Tagen der Nachfolge Jesu. Und er muss dem gerecht werden, dass unser Gott Liebe ist. Glaube und Liebe Dieser Abschnitt ist deshalb so wichtig, weil er eine deutliche Relativierung des Glaubens liefert. Der Glaube an Jesus Christus ist notwendig für unser Heil. Johannes 14,6 * Damit ist der Glaube an Jesus, den Messias, den Christus, den Gesalbten Gottes unverzichtbar. Kein Mohammed, kein Buddha, niemand kann uns daran vorbeimogeln. Aber dieses Wissen gibt uns keinen Anlass und erst recht keine Rechtfertigung für Gewalt gegen Andersgläubige. Die Liebe bewahrt uns davor. Sie ist der Riegel, der die Tür zur Gewalt, zum Antisemitismus und wie diese Strömungen alle heißen, eindeutig verschließt. Dies ist nicht etwa eine Referenz an den Zeitgeist, sondern es ist Kern der neutestamentlichen Botschaft. 1.Korinther 13,2 * Und wenn ich weissagen kann und alle Geheimnisse weiß und alle Erkenntnis habe, und wenn ich allen Glauben besitze, so daß ich Berge versetze, habe aber keine Liebe, so bin ich nichts. Wenn wir uns mit dem Glauben beschäftigen, so ist es wichtig zu wissen und zu beachten, dass der Glaube der Liebe untergeordnet ist. Glaube ohne Liebe ist nichts, ist hartherzige Rechthaberei. Er führt, wie in der Kirchengeschichte häufig genug erlebt, zu Mord und Gewalt. Bekehrungen mit dem Schwert hat es nicht nur unter Karl dem Großen bei den Sachsen gegeben. Und solche Bekehrungen schlagen auch der Lehre Jesu ins Gesicht. Ist denn der Heilige Geist in seinem Wirken so schwach, dass ein fränkischer Kaiser namens Karl ihm mit seinem Schwert nachhelfen muss? Abgesehen davon sind solche Aktionen mit der Lehre der Apostel „Gott ist Liebe“ (1.Johannes 4,8 ? *) nicht zu vereinbaren. Dies muss nicht weiter ausgeführt werden, es ist nur immer wieder deutlich zu machen: Rechtgläubigkeit ist gut und wichtig, aber die Liebe steht darüber, sie hat eindeutig Vorrang: Wer nicht liebt, kennt Gott nicht; denn Gott ist Liebe. Darin ist die Liebe Gottes zu uns geoffenbart worden, daß Gott seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben möchten. Darin besteht die Liebe, nicht daß wir Gott geliebt haben, sondern daß Er uns geliebt und seinen Sohn gesandt hat als Sühnopfer für unsre Sünden. Geliebte, wenn Gott uns so geliebt hat, so sind auch wir schuldig, einander zu lieben. (1.Johannes 4,8-11 ? *) und dies gilt, wie Jesus uns gelehrt hat, selbst für unsere Feinde (Matthäus 5,44 *) 1.Korinther 13,7 * sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles. Hier haben wir es mit einer ganz starken und völlig ungeschützten Aussage des Apostels Paulus zu tun. Wir würden hier viele «WENN» und «ABER» einfügen, aber der Apostel ist da ganz strikt: «ALLES» ohne Ausnahme. Man möchte für das Wort „sie glaubt alles“, da es ja vielen Irrglauben gibt, gerne einfügen, „wenn es mit der Schrift übereinstimmt.“ Aber das steht da nicht. Und im griechischen Text heißt es auch ????? ???????? (panta pisteyei), wobei ???????? (pisteyei) die 3.Person Singular Präsens aktiv von ??????? (pisteyoh) ist, also auf das Wort ?????? (pistis) zurückgeht, womit im Neuen Testament der Glaube an Jesus Christus bezeichnet wird. Dieses Wort hat im Griechischen eben nicht den Klang unseres Wortes «glauben», das umgangssprachlich meist als unverbindliches «meinen» verstanden wird, sondern es geht eher in die Richtung des Vertrauens. Deshalb kann das Verb auch als «Vertrauen schenken» verstanden werden. Dies weist vielleicht die Richtung, in die wir diesen Text lesen sollten. Die Liebe schenkt jedem, auch dem Feind (!) Vertrauen. Gern möchte ich schreiben: ... Vertrauen bis zum Beweis des Gegenteils. Aber auch das steht da nicht. Auf jeden Fall macht dieser Text deutlich, wie verletzlich jemand ist, der liebt. Und dieser Vers macht den hohen Stellenwert der Liebe deutlich und sollte allen eine Warnung sein, die meinen (oder gar glauben), dass die Rechtgläubigkeit über allem steht. In rechter Weise an Jesus Christus zu glauben ist unverzichtbar für unser Heil, aber ohne Liebe ist alles nichts. Eigentlich ist dies eine befreiende Botschaft: Ich darf lieben - uneingeschränkt, selbst den russischen Soldaten, der sich einen Spaß daraus macht, auf unbewaffnete Zivilisten zu schießen. Die Bibel erlaubt uns da keinen Ausweg im Sinne eines „... den natürlich nicht, denn ...“ Den letzten Satz habe ich nicht geschrieben, weil ich vielleicht die Spur eines Verständnisses für derartiges Verhalten habe, sondern ich wollte mit dieser Bemerkung nur die einschneidende Bedeutung dieses Wortes deutlich machen. 1.Korinther 13,13 * Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; die größte aber von diesen ist die Liebe. Dieser Vers ist von Paulus wie ein Fazit des 13. Kapitels des 1. Korintherbriefes gemeint und auch hier so zu verstehen. Dieser Satz relativiert in keiner Weise die Tatsache, dass der Glaube an Jesus Christus für das Heil einen jeden Menschens zwingend notwendig ist und durch menschliche Taten in keiner Weise ersetzt werden kann. Aber er ist eine Warnung an alle, die meinen, sie könnten sich durch rechten Glauben an der Liebe vorbeimogeln. Für diese Menschen hat Paulus auch einen Segen: Denn einen andern Grund kann niemand legen, außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. Wenn aber jemand auf diesen Grund Gold, Silber, kostbare Steine, Holz, Heu, Stroh baut, so wird eines jeden Werk offenbar werden; der Tag wird es klar machen, weil es durchs Feuer offenbar wird. Und welcher Art eines jeden Werk ist, wird das Feuer erproben. Wird jemandes Werk, das er darauf gebaut hat, bleiben, so wird er Lohn empfangen; wird aber jemandes Werk verbrennen, so wird er Schaden leiden, er selbst aber wird gerettet werden, doch so, wie durchs Feuer hindurch. (1.Korinther 3,11-15 *) Wer ohne Liebe ist, steht im Himmel einmal mit leeren Händen da, selbst wenn er auf Grund seines Glaubens gerettet wird, er wird gerettet „wie durchs Feuer hindurch.“ Der Glauben als Schutzschild Das vorangehende Kapitel darf auf keinen Fall negativ für den Glauben und die Notwendigkeit des Glaubens gelesen werden. Es war einfach ein Lobpreis der Liebe und damit auch ein Lobpreis Gottes, denn „Gott ist Liebe.“ Die Notwendigkeit des Glaubens für unser Heil haben wir in dem Zusammenhang bereits unterstrichen. In diesem Abschnitt wird deutlich, dass der Glaube eine Waffe ist, keine Waffe gegen die Ungläubigen, sondern eine Waffe gegen all die Lügen, die in die Welt gesetzt werden, um eigene Machtansprüche zu sichern, um Macht oder Geltung und Anerkennung zu gewinnen. Epheser 6,16 * Bei dem allen aber ergreifet den Schild des Glaubens, mit welchem ihr alle feurigen Pfeile des Bösewichts auslöschen könnet. Simon Petrus schreibt es noch deutlicher: Seid nüchtern und wachet! Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen könne; (1.Petrus 5,8 *) Wir leben nicht in einer Welt, in der die Liebe Grundprinzip des Zusammenlebens ist. Dies muss nicht weiter ausgeführt werden, es liegt jedem offenkundig zu Tage. Dahinter steht der Satan, über den Jesus in einem Streitgespräch mit den Pharisäer sagte: Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Auch wenn ich von mir selbst zeuge, so ist mein Zeugnis wahr, denn ich weiß, woher ich gekommen bin und wohin ich gehe; ihr aber wisset nicht, woher ich komme und wohin ich gehe. (Johannes 8,14 ? *) Als kleine Anmerkung und im Blick auf das vorangehende Kapitel über die Liebe sei hier festgehalten, dass Jesus, indem er den Pharisäer die Wahrheit sagt, durchaus Liebe übt. Wir dürfen Liebe als nicht mit Süßholzraspelei verwechseln. Aber auch die Wahrheit muss mit der Liebe einherkommen. Der Satan greift uns unentwegt an, manchmal brüllend wie ein Löwe, manchmal leise und hinterrücks wie eine Schlange. Das Internet ist voll von solchen Pfeilen des Satans. Manch einer hat schon vor diesen Pfeilen kapituliert und beteiligt sich selbst an der Verbreitung von Lügen und unhaltbaren Verdächtigungen. Der Glaube an Jesus Christus, die Orientierung an seinem Beispiel ist wie ein Schild gegen diese feurigen Pfeile. Wenn irgend ein selbsternannter Prophet den Einschlag eines Kometen prophezeit, dann bringt ihm das Klicks für seine Webseite und Geld in seine Kasse, Zuhörer für seine Predigten. Und wenn dann der Komet nicht einschlägt, dann sucht er sich halt ein neues Thema. Man muss keine tiefe Kenntnis über die Zeigeschichte haben, um eine ganze Reihe von Lügnern unter den Führern der Atommächte dieser Welt auszumachen. Und leider findet man auch Christen an ihren Rockzipfeln, die über die Lügen hinwegblicken, weil sie sich auf anderen Gebieten Vorteile versprechen oder gar das eine für nicht so schlimm erklären, weil doch das andere ethisch wertvoller ist. Jesus kennt keine Unterschiede zwischen den Sünden. Sünde ist Trennung von Gott, egal, wie die gesellschaftliche Beurteilung ist. Die Bergpredigt macht das sehr deutlich. Jesus beurteilt das leicht dahingeworfene „Du Narr“ als genauso schwere Sünde wir den Mord (Matthäus 5,21-24 *) und fordert uns zur Versöhnung auf. Der Glaube an Jesus Christus ist uns da Hilfe und Richtschnur. Denn ich habe Jesu Wort in der Bibel. Jesus hat es uns vorgemacht, als er selbst vom Satan versucht wurde und seine Angriffe mit dem Wort Gottes abwehrte (Matthäus 4,1-11 *) 1.Thessalonicher 5,8 * wir aber, die wir dem Tage angehören, wollen nüchtern sein, angetan mit dem Panzer des Glaubens und der Liebe und mit dem Helm der Hoffnung des Heils. Die Bilder vom Schild des Glaubens und vom Panzer des Glaubens sagen im Wesentlichen dasselbe aus. Der Glaube schützt uns vor den Angriffen von außen. Dieser Text geht aber insofern weiter, weil er die Liebe hinzufügt, also im Sinne des vorangehenden Kapitels über Glaube und Liebe uns ermahnt, diesen Panzer nur in Liebe einzusetzen. Wie wir oben am Beispiel Jesu gezeigt haben (Johannes 8,14 ? *), kann das schon klare Worte mit einschließen, aber in Liebe gesprochen. Der Helm des Heils ist unsere Heilsgewissheit. Sie befreit uns von der Angst. In dieser Heilsgewissheit sind die Märtyrer gestorben. Auch sie ist ein Schatz, mit der die Kirche unserer Zeit viel zu wenig arbeitet, der aber zum Glauben fest dazu gehört, denn unser Glaube ist nicht nur für heute, sondern er besitzt Perspektive von Ewigkeit zu Ewigkeit. Leben aus dem Glauben Habakuk 2,4 * Siehe, der Aufgeblasene, unaufrichtig ist seine Seele in ihm; aber der Gerechte wird durch seinen Glauben leben. Dieser Text nimmt schon die neutestamentliche Botschaft vorweg. Paulus greift es in Römer 1,17 * und Galater 3,11 * auf. Auch der Hebräerbrief bezieht sich auf dieses Wort (Hebräer 10,38 *). An vielen anderen Stellen spricht Paulus genau das aus, was der Prophet hier aussagt, ohne es direkt zu zitieren. So schreibt er an die Epheser, nachdem er sein altes Leben beschrieben hat als „ein Hebräer von Hebräern, nach dem Gesetz ein Pharisäer“: ja ich achte nun auch alles für Schaden gegenüber der alles übertreffenden Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, um dessentwillen ich alles eingebüßt habe, und ich achte es für Unrat, damit ich Christus gewinne und in ihm erfunden werde, daß ich nicht meine eigene Gerechtigkeit (die aus dem Gesetz) habe, sondern die, welche durch den Glauben an Christus erlangt wird , die Gerechtigkeit aus Gott auf Grund des Glaubens, (Philipper 3,8-9 *) und bekennt sich damit zu dem, was der Prophet Habakuk bereits gelehrt hat. Man hat versucht, zwischen dem Text der Septuaginta und dem masoretischen (hebräischen) Urtext Unterschiede herauszulesen. Diese sind aber nicht weitgehend: Die Septuaginta schreibt: ??? ???????????? ??? ??????? ? ???? ??? ?? ???? ? ?? ??????? ?? ??????? ??? ??????? - ean yposteilehtai oyk eydokei eh psycheh moy en aytoh o de dikaios ek pisteohs moy zehsetai (Habakuk 2,4 *) Kraus und Karrer (Septuaginta Deutsch) übersetzen ? ?? ??????? ?? ??????? ??? ??????? (o de dikaios ek pisteohs moy zehsetai) mit: Der Gerechte aber wird aus dem Glauben an mich leben. Der masoretische Text schreibt: ??? ???? ??????? ???? ?? ????? ??????? ????? - HnH OplH lA-jxrH npxw bw wcdjq bAmwntw jhjH? (Habakuk 2,4 *) Das entscheidende Wort ist ??????? (bAmwntw) und «durch seine Wahrheit» oder «durch seine Treue» zu übersetzen. Die Vulgata Nova schreibt: „Ecce languidus, in quo non est anima recta; iustus autem in fide sua vivet.“ Habakuk 2,4 *, was ebenfalls mit «in seiner Treue», aber auch «in seinem Glauben» bedeuten kann. Allerdings lässt der Text der Vulgata im Gegensatz zum masoretischen Text die Übersetzung «durch» eher nicht zu. Der Text der Septuaginta weicht also nur insofern ab, dass er aus ??????? (bAmwntw) ?? ??????? ??? (ek pisteohs moy) macht, also statt der dritten Person (seine Treue) die erste Person wählt, die dann mit «Treue zu mir» sinnvoll zu übersetzen wäre, allerdings ebensogut mit «meine Treue». Im Wort «Treue» treffen sich alle Übersetzungen mit dem masoretischen Text. «Treue zu Gott» heißt aber für den Juden «Erfüllung des Gesetzes» und ist damit eine Interpretation des Textes, während Wahrheit/Treue und Glauben recht naheliegende Begriffe sind, auch wenn sie nicht völlig identisch sind. Mit dem christlich interpretierten Wort «Glauben» hat aber auch das griechische Wort «??????» eine tiefere Bedeutung bekommen, die über das, was Griechen und Römer mit «Glauben» verbanden, weit hinausgeht. Insgesamt ist damit der masoretische Text: «seine Treue» eher näher an der Interpretation des Paulus als die Septuaginta, so dass man sagen kann, dass Paulus näher an der ursprünglichen Aussage des Propheten Habakuk ist als die Septuaginta. (Vgl. WIKIPEDIA über Habakuk) Seufzen trotz Glauben Zu allen Zeiten haben Männer und Frauen des Glauben auch unter dem äußeren Druck, den die Gesellschaft gegen ihren Glauben aufbaute, geseufzt. Und sie haben häufig auch ein schlechtes Gewissen bekommen, weil doch ein Mann oder eine Frau des Glaubens nicht seufzt, sondern Freude am Herrn hat. Paulus sieht dies ganz gelassen. 2.Korinther 5,4 * Denn wir, die wir in der Leibeshütte sind, seufzen und sind beschwert, weil wir lieber nicht entkleidet, sondern überkleidet werden möchten, damit das Sterbliche verschlungen werde vom Leben. Zunächst spricht Paulus davon, dass wir seufzen, weil wir noch nicht im Himmel sind, weil wir Sehnsucht zum Himmel haben. Solange wir hier auf der Erde sind, seufzen wir und sind beschwert. Wir möchten nicht den Zerfall des Körpers erleben, sondern wir hätten es lieber, wenn all diese Mühsal ein Ende hätte und Christus in Herrlichkeit erschiene und wir endlich dieses wirkliche Leben hätten, in dem es keine Krankheit, keine Not, keine Ungerechtigkeit und Gewalt mehr gibt, in der die Liebe und die Freude vollkommen ist, in der keine Feindschaft, kein Hader, keine Missgunst mehr herrscht. Der Apostel geht also ganz eindeutig davon aus, dass wir seufzen, solange wir noch in diesem Leben hier auf dieser alten Erde sind. und nicht nur wir: Denn wir wissen, daß die ganze Schöpfung mitseufzt und mit in Wehen liegt bis jetzt; (Römer 8,22 *) Interessant ist dabei, dass wir diese Erde, wenn nur einige Randbedingungen erfüllt sind, schon für wunderschön halten, und sie ist es ja auch. Wie herrlich muss es dann erst in dem neuen Himmel und der neuen Erde sein, von der die Offenbarung spricht: Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Himmel sagen: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott. Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. (Offenbarung 21,3-4 *) Philipper 1,29-30 * Denn euch wurde in bezug auf Christus die Gnade verliehen, nicht nur an ihn zu glauben, sondern auch um seinetwillen zu leiden, indem ihr denselben Kampf habt, den ihr an mir sahet und nun von mir höret. Auch dieses müssen wir ganz klar sehen: Unser Glaube kann auch mit Leiden einhergehen. Wir haben in Deutschland das Leiden um des Glaubens willen dank unserer freiheitlichen Verfassung fast vergessen. Es ist für uns auf Komforteinbußen beschränkt. Ich bezahle meinen Gemeindebeitrag oder meine Kirchensteuer und habe deswegen etwas weniger Geld, obwohl das fraglich ist, denn ich müsste ja alle Bewahrung, die ich von meinem Herrn Jesus Christus erfahre dagegen rechnen. Ich mache nicht so unverschämt Karriere wie andere, die unverfrorener lügen können als ich. Andererseits müsste man auch hier die Angst dagegenrechnen, die der Lügner vor der Entdeckung hat und die Belastung, die es bedeutet, wenn jemand aufgrund seiner Lügen gar in einem Gerichtsverfahren angeklagt wird. Das wirkliche leiden der Christen in Afghanistan, Nordkora oder dort, wo Todesschwadronen gegen Christen unterwegs sind, erleben wir hier ja gar nicht. Paulus ist vermutlich als Märtyrer gestorben, er musste diese Gewalt erleben. Und doch spricht er davon, dass es eine Gnade ist, „nicht nur an ihn zu glauben, sondern auch um seinetwillen zu leiden“. 2.Timotheus 4,7 * Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, den Glauben bewahrt; Am Ende seines Lebens schreibt Paulus von dem «guten Kampf», den sein Leben bedeutet hat, ein Kampf erst gegen Jesus, aber mit der Staatsmacht im Rücken und später ein Kampf für Jesus, aber mit seinen alten jüdischen Freunden und der Staatsmacht im Nacken. Und wir können nur ahnen, was es für ein innerlicher Kampf war, als der frisch bekehrte Saulus in seinem Inneren auskehren musste, viele lieb gewordene Gedanken, viele Freundschaften aufgeben musste und auch in der Christenheit um Anerkennung kämpfen musste. Glaube bedeutet auch «Kampf», nicht gegen Menschen, sondern gegen den Unglauben, der sich in mir selbst breitmachen will, den andere Menschen an mich herantragen und damit auch Trennung zwischen Menschen, die sich vorher sehr nahe waren. Auch dies müssen wir wissen. Glauben aus dem Geist Der Glaube wird durch den Heiligen Geist gewirkt. Dies erfuhr schon Simon Petrus, als er das Messiasbekenntnis ablegte und Jesus erwiderte: „Selig bist du, Simon, Jonas Sohn; denn Fleisch und Blut hat dir das nicht geoffenbart, sondern mein Vater im Himmel!“ (Matthäus 16,17 *). Verständnis für Jesus als den Christus Gottes erlangen wir nur durch den Vater selber, der sie uns durch den Heiligen Geist vermittelt. Aber darüber hinaus ist es auch wichtig zu wissen, dass es ein «Maß des Glaubens» gibt, dass wir unseren Glauben selbst prüfen sollen, damit unser Glaube nicht immer mehr in den Hintergrund gerät und Gott ermüdet, wie der Prophet Jesaja es dem König Ahas von Juda vorhält (Jesaja 7,9-14 ? *). Der Geist des Glaubens 2.Korinther 4,13 * Weil wir aber denselben Geist des Glaubens haben, gemäß dem, was geschrieben steht: «Ich habe geglaubt, darum habe ich geredet», so glauben auch wir, darum reden wir auch, An vielen Stellen der Bibel ist vom Heiligen Geist und vom Glauben in einem Atemzug die Rede. Da wird von Stephanus gesagt: ein „Mann voll Glaubens und heiligen Geistes“ (Apostelgeschichte 6,5 *). Ebenso wird Barnabas beschrieben (Apostelgeschichte 11,24 *). Als Paulus in Ephesus etliche Jünger fand, fragt er sie: „Habt ihr den heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig wurdet?“ (Apostelgeschichte 19,2 ? *). Ihm ist völlig klar, dass beides zusammengehört und er scheut sich auch nicht, danach zu fragen. In seinem Segenswunsch an die Gemeinde in Rom macht es Paulus ebenfalls deutlich, dass die Gemeinde Glaube und Heiligen Geist braucht (Römer 15,13 *). Die Predigt vom Glauben bewirkt geradezu den Heiligen Geist (Galater 3,13-14 *). Der Glaube bewirkt eine Versiegelung durch den Heiligen Geist (Epheser 1,13 ? *). Die Erwählung zum Heil durch Gott erfolgt „in der Heiligung des Geistes und im Glauben an die Wahrheit.“ (Epheser 1,13 ? ? *: in ihm seid auch ihr, nachdem ihr das Wort der Wahrheit, das Evangelium eurer Rettung gehört habt, in ihm seid auch ihr, als ihr glaubtet, versiegelt worden mit dem heiligen Geiste der Verheißung, Epheser 1,13 ? *). Glauben und Heiliger Geist gehören zusammen, aber der Glaube bildet keinen Automatismus, den Heiligen Geist zu empfangen, wie Paulus in Ephesus erlebt (Apostelgeschichte 19,2 ? *). Deshalb sollten wir uns auch die Frage gefallen lassen, ob wir mit unserer Taufe auch den Heiligen Geist empfangen haben. Das Segensgebet nach der Taufe ist kein Gebet, in dem nur um ein gutes Leben für den Täufling zu beten ist, sondern es ist hier ganz wichtig, dass um die Erfüllung, um die Versiegelung mit dem Heiligen Geist gebetet wird. Das Maß des Glaubens Römer 12,3 * Denn ich sage kraft der Gnade, die mir gegeben ist, einem jeden unter euch, daß er nicht höher von sich denke, als sich zu denken gebührt, sondern daß er auf Bescheidenheit bedacht sei, wie Gott einem jeden das Maß des Glaubens zugeteilt hat. Mit diesem Wort warnt der Apostel Paulus die Gemeinde in Rom vor Hochmut. Er ist am Ende seines Briefes. Die theologischen Fragen hat er geklärt. Und nun liegt es ihm am Herzen, der Gemeinde Ziele zu setzen, damit sie eine rechte Gemeinde Jesu sei. Er hat im vorangehenden Kapitel die Frage nach der Stellung des Volkes Israel beantwortet und die Diskrepanz gezeigt, die dadurch entstanden ist, dass sie Jesus nicht als den Messias Gottes erkannt haben: Römer 11,28-29 * Nach dem Evangelium zwar sind sie Feinde um euretwillen, nach der Erwählung aber Geliebte um der Väter willen. Denn Gottes Gnadengaben und Berufung sind unwiderruflich. In diesem Zusammenhang hat er die Gefahr des Hochmuts gegenüber Israel vor Augen, die ja in Gestalt des Antisemitismus die Kirchengeschichte in schmerzlicher Weise begleitet hat. Paulus sagt über die Juden, die Christus ablehnen: Wenn aber etliche der Zweige ausgebrochen wurden und du als ein wilder Ölzweig unter sie eingepfropft und der Wurzel und der Fettigkeit des Ölbaums teilhaftig geworden bist, so rühme dich nicht wider die Zweige! Rühmst du dich aber, so wisse, daß nicht du die Wurzel trägst, sondern die Wurzel trägt dich! Nun sagst du aber: Die Zweige sind ausgebrochen worden, damit ich eingepfropft würde! Gut! Um ihres Unglaubens willen sind sie ausgebrochen worden; du aber stehst durch den Glauben. Sei nicht stolz, sondern fürchte dich! Denn wenn Gott die natürlichen Zweige nicht verschont hat, so wird er wohl auch dich nicht verschonen. So schaue nun die Güte und die Strenge Gottes; die Strenge an denen, die gefallen sind; die Güte aber an dir, sofern du in der Güte bleibst, sonst wirst auch du abgehauen werden! (Römer 11,17-22 *) Diese Furcht, dass sich Christen über das jüdische Volk erheben könnten, spricht er jetzt noch einmal ganz allgemein an und fordert die Gemeinde zur Demut auf: „Ich sage ... einem jeden unter euch, dass er nicht höher von sich denke, als sich zu denken gebührt, sondern dass er auf Bescheidenheit bedacht sei.“ Er könnte hier einen Punkt setzen, denn die Aussage ist klar. Aber er setzt einen Vergleich: „wie Gott einem jeden das Maß des Glaubens zugeteilt hat.“ Er spricht also vom Glauben als etwas Messbarem und er sagt, dass dieser Glaube zugeteilt wird. Glaube ist also ein Geschenk Gottes. Weder der Prediger, der das Wort Gottes verkündet und zum Glauben aufruft, kann diesen Glauben machen, noch kann ich, indem ich mir nur ganz fest vornehme, Großes zu glauben, meinen Glauben vergrößern. Im folgenden Abschnitt wird deutlich, dass Paulus auch den Glauben als eine Gnadengabe, ein Charisma, einordnet. Es ist damit für den Menschen nicht verfügbar, es ist ein Geschenk des Heiligen Geistes. Damit ist allerdings die Willensentscheidung des Menschen nicht aufgehoben. Auch für die Geistesgaben gilt, dass ich mich willentlich dafür entscheiden muss, die Prophetie, die ich empfange, auch weiterzugeben, danach zu handeln. Sonst wird diese Quelle versiegen. Wenn ich die Zungenrede für eine überflüssige Geistesgabe halte, werde ich wohl kaum in Zungen reden. Umgekehrt gibt es Menschen, die mit dem Glauben im religiösen Sinne nichts zu tun haben wollen, aber im persönlichen Bereich, als Unternehmer fest an ein Produkt glauben und es erfolgreich vermarkten oder als Forscher fest an einen Zusammenhang glauben und ihn schließlich auch beweisen oder nachweisen können oder als Politiker von einer bestimmten Idee überzeugt sind und sich damit auch durchsetzen können. Allerdings hört man in diesen Fällen immer nur von den Erfolgen und über die vielen, die eine Idee hatten, damit aber gescheitert sind, wird nicht gesprochen. Damit müssen wir festhalten, dass ich mich zwar für den Glauben öffnen kann und muss, denn Gott respektiert unseren freien Willen, er zwingt uns nicht mit Gewalt zu glauben. Aber den festen Glauben in mir, der auch die Kraft hat, mich zu verändern, diesen Glauben schenkt der Heilige Geist, „wie Gott einem jeden das Maß des Glaubens zugeteilt hat.“ Deshalb sollte die Bitte um Glauben, um Wachstum im Glauben immer Bestandteil unseres Gebetes sein. Und das Gebet löst auch den Fatalismus auf, der den einen oder anderen beschleichen mag, wenn er versucht, Glauben nicht als persönliche Entscheidung, persönlichen Willensakt, sondern als Geschenk Gottes zu sehen. Ich darf um glauben beten. Vielleicht so, wie der verzweifelte Vater, der des Kindes mit dem „sprachlosen Geist“, der Jesus anfleht: Und alsbald schrie der Vater des Knaben mit Tränen und sprach: Ich glaube; hilf meinem Unglauben! (Markus 9,24 *) Jesus ermuntert uns geradezu zu diesem Gebet. Auf die Bitte der Jünger, Jesus möge sie beten lehren, lehrt Jesus sie das VaterUnser. Und dann fügt er hinzu: Welcher Vater unter euch wird seinem Sohn einen Stein geben, wenn er ihn um Brot bittet? Oder wenn er ihn um einen Fisch bittet, gibt er ihm statt des Fisches eine Schlange? Oder wenn er um ein Ei bittet, wird er ihm einen Skorpion geben? So nun ihr, die ihr arg seid, euren Kindern gute Gaben zu geben versteht, wieviel mehr wird der Vater im Himmel den heiligen Geist denen geben, die ihn bitten! (Lukas 11,11-13 *) Glaube ist also nicht ein individueller mentaler Kraftakt, sondern er ist ein Geschenk Gottes um das wir bitten dürfen. Der Glaube als Gabe des Heiligen Geistes 1.Korinther 12,4-11 * Es bestehen aber Unterschiede in den Gnadengaben, doch ist es derselbe Geist; auch gibt es verschiedene Dienstleistungen, doch ist es derselbe Herr; und auch die Kraftwirkungen sind verschieden, doch ist es derselbe Gott, der alles in allen wirkt. Einem jeglichen aber wird die Offenbarung des Geistes zum allgemeinen Nutzen verliehen. Dem einen nämlich wird durch den Geist die Rede der Weisheit gegeben, einem andern aber die Rede der Erkenntnis nach demselben Geist; einem andern Glauben in demselben Geist; einem andern die Gabe gesund zu machen in dem gleichen Geist; einem andern Wunder zu wirken, einem andern Weissagung, einem andern Geister zu unterscheiden, einem andern verschiedene Arten von Sprachen, einem andern die Auslegung der Sprachen. Dieses alles aber wirkt ein und derselbe Geist, der einem jeden persönlich zuteilt, wie er will. Wenn jemand in der Gemeinde prophetisch redet, dann beeindruckt das zwar sehr, aber man fühlt sich nicht unter Druck gesetzt, weil man weiß, dass dies eine individuelle Begabung ist, die der Heilige Geist ihm geschenkt hat. Beim Glauben ist das anders. Spricht jemand im Glauben eine Ermutigung aus, so fühlt man sich unter Druck gesetzt. Es ist doch scheinbar leicht, im Glauben um etwas zu bitten. Aber dieses Gebet im Glauben ist mehr als nur ein mentaler Kraftakt eines einzelnen Menschen. Die Frage lautet doch, wenn ich um etwas bitte, ob es im Willen Gottes ist, was ich da bitte oder ob Gott ganz andere Pläne mit uns hat. Jesus bekennt einmal: Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, der Sohn kann nichts von sich selbst tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn. (Johannes 5,19 ? *) Jesus  war also kein Kraftmeier des Glaubens,  Jesus lebte in einer engen Verbindung zum Vater, so dass er sah, was der Vater tat. Und das tat gleichermaßen auch der Sohn. Dasselbe gilt auch für unser Verhältnis zu unserem Herrn Jesus Christus: Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben; wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun. (Johannes 15,5 *) Glauben ist also nicht nur ein Anerkenntnis der Existenz Gottes, der Auferstehung Jesu. Glauben ist ein Schauen auf Jesus, was er tun möchte. Und das sollen in gleichem Maße auch seine Jünger tun. Es ist nicht verboten, dass wir Jesus um etwas bitten, weil es uns ein persönliches Anliegen ist. Jesus ermutigt uns dazu, indem er sagt: An jenem Tage werdet ihr in meinem Namen bitten, und ich sage euch nicht, daß ich den Vater für euch bitten wolle; denn der Vater selbst hat euch lieb, weil ihr mich liebet und glaubet, daß ich von Gott ausgegangen bin. (Johannes 16,26-27 *) Der Vater hat uns lieb um unseres Glaubens willen an den Sohn. Deshalb dürfen wir bitten. Aber manche Bitte geht nicht in Erfüllung und dann heißt es, auch das vor Gott zu bringen und zu fragen, warum er diese Bitte nicht erfüllt hat. Meist lernen wir daraus sehr viel für unser Leben und über unsere Berufung. Jesus lässt uns ein wenig in sein Herz blicken, wenn er im Anschluss an das bereits zitierte Wort Johannes 5,19 ? ? * sagt: Denn der Vater liebt den Sohn und zeigt ihm alles, was er selbst tut; und er wird ihm noch größere Werke zeigen als diese, so daß ihr euch verwundern werdet. (Johannes 5,20 ? *) Unser Gebet sollte also stärker den Fokus auf das legen, was Gott in einer bestimmten Situation tun möchte, denn es geht um Gottes Ehre, nicht um meine persönliche Ehre. Hier liegt das Geheimnis des Glaubens, die Nähe zum Vater, das Hören auf das, was Gott tun möchte. Meine persönliche Ehre muss dahinter zurückstehen. Schließlich hat auch Jesus diesen Moment gekannt, in dem er ausrief: Und um die neunte Stunde rief Jesus mit lauter Stimme: Eli, Eli, lama sabachthani! das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? (Matthäus 27,46 *) Auch ich muss akzeptieren, dass es Momente gibt, in denen andere gefragt sind und in denen mir nur die Aufgabe bleibt, mich mit dem anderen darüber zu freuen, dass Gott durch ihn gehandelt hat. Die Prüfung des Glaubens 2.Korinther 13,5 * Prüfet euch selbst, ob ihr im Glauben seid; stellet euch selbst auf die Probe! Oder erkennet ihr euch selbst nicht, daß Jesus Christus in euch ist? Es müßte denn sein, daß ihr nicht echt wäret! Der Apostel fordert uns nicht auf, den Glauben anderer Menschen zu prüfen, er fordert uns aber auf, uns selbst, unseren eigenen Glauben zu prüfen. Worin besteht diese Prüfung? Einen Hinweis gibt uns der Apostel selbst: Erkenne ich, dass Christus in mir ist? Höre ich unter den vielen Stimmen, die in mir sind und die mir vieles anpreisen, die liebevolle Stimme meines Herren heraus? Johannes 10,4 *: Und wenn er seine Schafe alle herausgelassen hat, geht er vor ihnen her; und die Schafe folgen ihm nach, denn sie kennen seine Stimme. Jesus sagt uns also, dass wir seine Stimme kennen. Wenn ich die vielen Stimmen in mir höre, dann erkenne ich sehr gut, wenn eine Stimme das Gute, das Wegweisende sagt. Und wenn ich mich auf diese Stimme konzentriere, dann wird es stille in mir und ich höre diese Stimme klar und deutlich. Und in mir ist ein tiefes „JA“ zu dieser Stimme. Das was diese Stimme sagt widerspricht auch nicht dem Wort Gottes. Ich kann die Aussage, die ich so herausgehört habe in mein Gebet nehmen und erfahre Bestätigung - nicht durch eine Schrift an der Wand, wohl aber durch einen Frieden, der von dem Wort ausgeht, durch eine große innere Gewissheit. Prüfen heißt, Erfahrungen mit Gott zu machen, das Gehörte auszuprobieren, zu prüfen, ob es stimmig ist. Und indem ich gehorsam bin, werde ich auch Erfahrungen mit dem Heiligen Geist machen und immer stärker in dieses innere Gespräch mit Gott einsteigen. Und dadurch werde ich immer gewisser, dass Christus in mir ist. Der Weg dahin ist nicht immer leicht und ist auch nicht ohne Rückschläge. Aber wenn ich im Glauben ein Stück Weges gehe und dann merke, dieser Weg ist falsch, ich habe mich getäuscht, dann kann ich auch diese Enttäuschung ins Gebet nehmen und werde erfahren, dass Gott mich einen noch besseren Weg führt. Falsche Alternativen des Glaubens - Vergeblicher Glaube Hier ist das Thema der Werkgerechtigkeit zu sehen, das immer wieder Gläubige verwirrt. Wir arbeiten im Reich Gottes, weil wir unseren Herrn Jesus Christus lieben und nicht, weil wir dadurch unsere Errettung sichern oder erkaufen wollen. Aber das ist nicht das einzige, das uns verwirrt. Oft steht uns unsere eigene Lebenserfahrung, als Weisheit verkleidet, oder die Wissenschaft, insbesondere in der ungeschützten Form, wie sie als Populärwissenschaft daher kommt, im Wege, weil wir die tatsächlichen wissenschaftlichen Beobachtungen, die in ihren Rahmenbedingungen unumschränkt zu akzeptieren sind, und die Schlussfolgerungen, die daraus gezogen werden und die vielleicht morgen durch neue Beobachtungen wieder hinfällig sind, nicht voneinander trennen können und in der Populärwissenschaft auch nicht getrennt werden. Schließlich finden wir in der Bibel auch das Wort vom vergeblichen Glauben, das wir auch betrachten müssen. Nicht Werke, sondern die im Glauben empfangene Sündenvergebung Römer 4,4-8 * Wer aber Werke verrichtet, dem wird der Lohn nicht als Gnade angerechnet, sondern nach Schuldigkeit; wer dagegen keine Werke verrichtet, sondern an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, dem wird sein Glaube als Gerechtigkeit angerechnet. Ebenso spricht auch David die Seligpreisung des Menschen aus, welchem Gott Gerechtigkeit anrechnet ohne Werke: «Selig sind die, welchen die Übertretungen vergeben und deren Sünden zugedeckt sind; selig ist der Mann, welchem der Herr die Sünde nicht zurechnet!» Paulus hatte auch nach seiner Bekehrung viele „Werke“ aufzuweisen. Er ist als Missionar viel gereist, hat viele Menschen auf Christus hingewiesen und durch seine Predigten im Glauben bestärkt. Wenn er also von „Glaube als Gerechtigkeit“ spricht, so meint er nicht, dass wir als Christen keine Werke tun dürfen, sondern er entkoppelt das, was wir im Auftrag unseres Herrn Jesus Christus tun von unserer Rechtfertigung vor Gott. Wir sind vor Gott gerechtfertigt, weil wir an seinen Sohn Jesus Christus glauben und nur deswegen. Er zitiert David: Eine Unterweisung. Von David. Wohl dem, dessen Missetat vergeben, dessen Sünde bedeckt ist! Wohl dem Menschen, dem der HERR keine Schuld anrechnet und in dessen Geist keine Falschheit ist! Als ich es verschweigen wollte, verschmachteten meine Gebeine durch mein täglich Heulen. Denn deine Hand lag Tag und Nacht schwer auf mir, daß mein Saft vertrocknete, wie es im Sommer dürre wird. (Pause.) Da bekannte ich dir meine Sünde und verhehlte meine Missetat nicht; ich sprach: «Ich will dem HERRN meine Übertretung bekennen!» Da vergabst du mir meine Sündenschuld! (Pause.) (Psalmen 32,1-5 *) David spricht hier davon, wie sehr ihn Sündenschuld belastet hat. Er spricht dann nicht von Opfern oder irgendwelchen guten Taten, die David daraufhin getan habe, um sich von seiner Sündenschuld freizukaufen. David spricht nur davon: „Da bekannte ich dir meine Sünde und verhehlte meine Missetat nicht.“ Und Gott vergibt die Sündenschuld aus freien Stücken. Paulus sieht in den Worten Davids bereits das Evangelium durchscheinen: Gott vergibt aus freien Stücken, aus Liebe und nur aus Liebe, nicht auf Grund unserer Taten oder guten Werke. Man sieht bereits hier, dass Paulus ein ganz anderes Thema behandelt als Jakobus in Jakobus 2,15-26 *: Wenn es einem Bruder oder einer Schwester an Kleidung und täglicher Nahrung gebricht und jemand von euch zu ihnen sagen würde: Gehet hin in Frieden, wärmet und sättiget euch, ihr gäbet ihnen aber nicht, was zur Befriedigung ihrer leiblichen Bedürfnisse erforderlich ist, was hülfe ihnen das? So ist es auch mit dem Glauben: Wenn er keine Werke hat, so ist er an und für sich tot. Da wird aber jemand sagen: Du hast Glauben, ich habe Werke. Zeige mir deinen Glauben ohne die Werke; ich aber will dir aus meinen Werken den Glauben zeigen! Du glaubst, daß ein einziger Gott ist? Du tust wohl daran! Auch die Dämonen glauben es und zittern. Willst du aber erkennen, du eitler Mensch, daß der Glaube ohne Werke fruchtlos ist? Wurde nicht Abraham, unser Vater, durch Werke gerechtfertigt, als er seinen Sohn Isaak auf dem Altar darbrachte? Da siehst du doch, daß der Glaube zusammen mit seinen Werken wirksam war und daß der Glaube durch die Werke vollkommen wurde; und so erfüllte sich die Schrift, die da spricht: «Abraham hat Gott geglaubt, und das wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet», und er ist «Freund Gottes» genannt worden. Da seht ihr, daß der Mensch durch Werke gerechtfertigt wird und nicht durch den Glauben allein. Ist nicht ebenso auch die Dirne Rahab durch Werke gerechtfertigt worden, da sie die Boten aufnahm und auf einem anderen Weg entließ? Denn gleichwie der Leib ohne Geist tot ist, also ist auch der Glaube ohne Werke tot. Hier spricht nicht der Theologe über Rechtfertigung. Hier spricht der Leiter der Gemeinde in Jerusalem darüber, wann ein Glaubensbekenntnis eines Menschen als echt zu beurteilen ist und damit seine Aufnahme in die Gemeinde rechtfertigt. Reicht es aus, ein vorformuliertes Bekenntnis zu sprechen. Nein, wer wirklich an die Liebe glaubt, die unser Herr Jesus Christus uns gezeigt hat, der wird nicht einfach freundlich grüßen und an dem Bedürftigen vorbeigehen, der wird handeln, so wie der Samariter gehandelt hat, von dem Jesus uns in seinem Gleichnis erzählt (Lukas 10,30-37 *). Auch bei Jakobus muss man auf den Zusammenhang achten, um seine Texte recht einzuordnen. Es war nicht Jakobus, der in Antiochia mit Paulus über das Gesetz gestritten hat (Galater 2,12-13 *). Es waren Abgeordnete, die ihre eigene Politik machten, denn als später Paulus und Jakobus zusammen mit Simon Petrus auf dem Apostelkonzil (Apostelgeschichte 15 *) die Frage der Heidenmission beraten, sind sie sehr einmütig. Vergleiche hierzu aus «Menschen der Bibel» den Abschnitt Jakobus - der Bruder des Herrn - Gerechter Jude und gläubiger Christ, ein Mann kämpft um das Heil seines Volkes. Unsere Weisheit und Wissenschaft darf uns nicht verführen - Gott ist größer Jesaja 47,6-11 * Ich war über mein Volk so erzürnt, daß ich mein Erbteil entweihte und in deine Gewalt gab; du aber hast ihnen keine Barmherzigkeit bewiesen, sondern auch auf den Greis ein schweres Joch gelegt, und du hast gedacht: «Ich werde ewiglich Gebieterin sein», und hast dabei solches nicht zu Herzen genommen und nicht gedacht, wie es hernach gehen würde. Nun aber höre, du Üppige, die da sorglos sitzt, die in ihrem Herzen also spricht: «Ich bin's und sonst niemand! Ich werde nicht als Witwe dasitzen, noch die Beraubung meiner Kinder erfahren!» Dennoch wird dir beides begegnen auf einen Tag, unversehens, daß du deiner Kinder beraubt und Witwe werden wirst; mit großer Macht werden sie dich überfallen trotz der Menge deiner Zaubereien und der großen Anzahl deiner Beschwörungen. Denn du hast dich sicher geglaubt in deiner Bosheit und gesprochen: Es sieht mich niemand! Deine Weisheit und deine Wissenschaft haben dich verführt, daß du bei dir selbst gedacht hast: Ich bin's und sonst niemand! Darum wird Unglück über dich kommen, das du nicht wegzaubern kannst; und Verderben wird dich überfallen, welches du nicht abzuwenden vermagst; plötzlich wird eine Verwüstung über dich kommen, deren du dich nicht versiehst. Gott spricht hier durch den Propheten Jesaja das babylonische Reich an. Er brandmarkt ihren Hochmut: „Ich werde ewiglich Gebieterin sein“ Er macht damit deutlich, wie es mit allen Weltmächten der Vergangenheit war und auch in Zukunft sein wird: Sie kommen, haben ihre Zeit und zerfallen dann in die Belanglosigkeit. Deutschland ist bei seinem Versuch, zur entscheidenden Weltmacht aufzusteigen, zweimal vehement gestoppt worden. Gleichzeitig sind Russland und die U.S.A. dadurch zu führenden Weltmächten geworden. Die UdSSR ist nach 70 Jahren krachend gescheitert. Die U.S.A. mit ihrer inneren Spaltung ist gerade auf dem Wege dazu, ebenfalls an ihren inneren Konflikten zu Grunde zu gehen. Der Vers 10 könnte dabei genauso den U.S.A. gesagt werden: „Denn du hast dich sicher geglaubt in deiner Bosheit und gesprochen: Es sieht mich niemand! Deine Weisheit und deine Wissenschaft haben dich verführt, daß du bei dir selbst gedacht hast: Ich bin's und sonst niemand!“ Selbst die Sterndeuterei und Zauberei, von der hier gesprochen wird, ist mit der Esoterik wieder wirksam in unserer modernen Welt. Aber der Glaube an unsere eigene Weisheit und insbesondere an unsere Wissenschaft ist heute noch viel mächtiger als jemals zuvor. Heute ist noch eine weitere Komponente hinzugekommen, der Atomschirm. Wegen ihres nuklearen Abschreckungspotenzials fühlen sich die Atommächte besonders gesichert. Und doch zeigt der Zusammenbruch der UdSSR, dass weder Atomschirm noch ein starker und skrupelloser Geheimdienst wie das KGB einen Zusammenbruch verhindern kann. Damit hat auch dieser Text einen sehr aktuellen Bezug und sollte in unserer Zeit mit großem Respekt gelesen werden. Glaube, nicht auf Menschenweisheit 1.Korinther 2,1-5 * So bin auch ich, meine Brüder, als ich zu euch kam, nicht gekommen, um euch in hervorragender Rede oder Weisheit das Zeugnis Gottes zu verkündigen. Denn ich hatte mir vorgenommen, unter euch nichts anderes zu wissen, als nur Jesus Christus, und zwar als Gekreuzigten. Und ich war in Schwachheit und mit viel Furcht und Zittern unter euch. Und meine Rede und meine Predigt bestand nicht in überredenden Worten menschlicher Weisheit, sondern in Beweisung des Geistes und der Kraft, auf daß euer Glaube nicht auf Menschenweisheit beruhe, sondern auf Gotteskraft. Hier fordert uns Paulus heraus. Ist es nicht der hervorragende Redner, der alles so plausibel erklären kann, den man gut versteht, der das ausspricht, was man schon immer gefühlt hat, ist es nicht dieser Redner, der uns beeindruckt? Und wird nicht ein Redner, dessen Stimme zittert, dem man die Aufregung sofort ansieht, weniger ernst genommen, weil er sich offenbar seiner eigenen Botschaft nicht völlig gewiss ist, weil er anscheinend schwach ist? Paulus dreht den Spieß um. Diese Menschen, die bekennen, dass sie zu der Gemeinde von Pastor XYZ gehören, haben die nicht etwas missverstanden. Und hat Pastor XYZ nicht etwas falsch gemacht, wenn Menschen sich zu der Gemeinde des Pastor XYZ bekennen und nicht zu der Gemeinde Jesu Christi? Wir spielen das leicht herunter, indem wir sagen, dass es ja nur der näheren Bestimmung dient, damit der andere weiß, was gemeint ist. Paulus sieht das aber nicht so, sondern er nimmt für sich in Anspruch: Nicht durch mein Wort habe ich euch überzeugt, sondern „in Beweisung des Geistes und der Kraft“. Wer mag das so von sich sagen: „Ich komme zu euch in Beweisung des Geistes und der Kraft!“ Jeder, der das Wort Gottes verkündigen will, muss sich auf diese „Beweisung des Geistes und der Kraft“ einlassen. Wenn wir das in unserem persönlichen Leben vernachlässigen, wie wollen wir es verkündigen. Wie kann ich es bezeugen, wenn ich es nicht erlebt habe. Es ist leicht, eine Bibelstelle zu zitieren und dann im Brustton der Überzeugung zu sagen, dass Jesus offenbar Wunder getan habe. Das ist zwar leicht, heute aber nicht mehr selbstverständlich, weil diese Aussagen des Neuen Testamentes oft als Legenden abgetan werden. Aber Paulus geht noch einen Schritt weiter: „Und meine Rede und meine Predigt bestand nicht in überredenden Worten menschlicher Weisheit, sondern in Beweisung des Geistes und der Kraft, auf daß euer Glaube nicht auf Menschenweisheit beruhe, sondern auf Gotteskraft.“ Hier sind alle Christen gefordert, nicht nur die Pastoren. Kann ich die Kraft des heiligen Geistes, die heilende, aufbauende, erfüllende, das Leben verändernde Kraft Gottes aus meinem persönlichen Erleben glaubhaft bezeugen, oder ist sie für mich nur eine Erscheinung, von der ich weiß, dass sie zu Zeiten Jesu wirksam war, etwas, was nur den Aposteln vor 2000 Jahren zur Verfügung stand? Ist vielleicht mein eigener Glaube nur auf Menschenweisheit, gewürzt mit Bibelkenntnis, aufgebaut? An dieser Stelle soll nicht wiederholt werden, was in dem Abschnitt Die Prüfung des Glaubens bereits zur Prüfung des eigenen Glaubens geschrieben worden ist. Vergeblicher Glaube 1.Korinther 15,1-8 * Ich mache euch aber, ihr Brüder, auf das Evangelium aufmerksam, das ich euch gepredigt habe, welches ihr auch angenommen habt, in welchem ihr auch stehet; durch welches ihr auch gerettet werdet, wenn ihr an dem Worte festhaltet, das ich euch verkündigt habe, es wäre denn, daß ihr vergeblich geglaubt hättet. Denn ich habe euch in erster Linie das überliefert, was ich auch empfangen habe, nämlich daß Christus für unsre Sünden gestorben ist, nach der Schrift, und daß er begraben worden und daß er auferstanden ist am dritten Tage, nach der Schrift, und daß er dem Kephas erschienen ist, hernach den Zwölfen. Darnach ist er mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal erschienen, von welchen die meisten noch leben, etliche aber auch entschlafen sind. Darnach erschien er dem Jakobus, hierauf sämtlichen Aposteln. Zuletzt aber von allen erschien er auch mir, der ich gleichsam eine unzeitige Geburt bin. 1.Korinther 15,12-17 * Wenn aber Christus gepredigt wird, daß er von den Toten auferstanden sei, wie sagen denn etliche unter euch, es gebe keine Auferstehung der Toten? Gibt es wirklich keine Auferstehung der Toten, so ist auch Christus nicht auferstanden! Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist also unsre Predigt vergeblich, vergeblich auch euer Glaube! Wir werden aber auch als falsche Zeugen Gottes erfunden, weil wir wider Gott gezeugt haben, er habe Christus auferweckt, während er ihn doch nicht auferweckt hat, wenn also Tote nicht auferstehen! Denn wenn Tote nicht auferstehen, so ist auch Christus nicht auferstanden. Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist euer Glaube nichtig, so seid ihr noch in euren Sünden; Zweimal finden wir im Neuen Testament Texte, die von vergeblichem Glauben reden. Beide stehen im 15. Kapitel des 1. Korintherbriefes, dieses eindringlichen Textes über die Totenauferstehung. Fällt die Totenauferstehung, dann fällt der Glaube, dann ist er vergeblich. Paulus nennt Zeugen der Auferstehung Jesu. Vermutlich ist diese Liste die früheste Aufzeichnung über die Zeugen der Auferstehung, die sich bis heute erhalten hat. Es ist kein Märchen, es ist auch nicht abstrakt zu verstehen, so wie wir sagen, dass wir in den Gedanken und Erinnerungen unserer Kinder und Enkel weiterleben. Christus war tot und ist wieder lebendig. Es ist also nicht nur das Opfer Jesu am Kreuz, es ist seine Auferstehung, die Überwindung des Todes, die sein Erlösungswerk ausmacht. Es gibt also keinen Ausweg für den Glauben zurück in unsere Erfahrungswelt der Endgültigkeit des Todes. Eine Theologie, die das lehrt, hebt sich selbst auf. Der lebendige Gott hat in seinem Sohn Jesus Christus den Tod überwunden. Dies ist Gegenstand unseres Glaubens, damit steht und fällt er. Und er hat recht. Denn wenn wir glauben, dass der Tod überwunden ist, warum sollten wir dann zögern, an Krankenheilungen durch das Wort Jesu zu glauben? Warum sollte es einem solchen Gott unmöglich sein, dass eine Jungfrau ein Kind gebärt? Für mich ist genau die Auferstehung der Eckpunkt meines Glaubens. Manchmal frage ich mich schon: „Glaube ich das wirklich?“ Denn die Perspektive des Todes, die alle Menschen haben, die nicht das Glück haben, zu Jesu Wiederkunft zu leben, diese Perspektive hat schon etwas bedrohliches, das ich nicht so einfach wegwischen kann. Wenn ich mich dann aber darauf besinne, wie Glaubensmänner in meiner persönlichen Umgebung in Frieden gestorben sind, in der gegenwart ihres Erlösers gestorben sind, dann kann ich auch diese Anfechtungen beiseite schieben und mich daran freuen, dass wir einen herrlichen Gott haben, der mir in Christus eine Perspektive ewigen Lebens gegeben hat: Denn dieses Verwesliche muß anziehen Unverweslichkeit, und dieses Sterbliche muß anziehen Unsterblichkeit. Wenn aber dieses Verwesliche Unverweslichkeit anziehen und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen wird, dann wird das Wort erfüllt werden, das geschrieben steht: «Der Tod ist verschlungen in Sieg! Tod, wo ist dein Stachel? Totenreich, wo ist dein Sieg?» Aber der Stachel des Todes ist die Sünde, die Kraft der Sünde aber ist das Gesetz. Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unsern Herrn Jesus Christus! (1.Korinther 15,53-57 *) Bedeutung der Predigt für den Glauben Hier wird noch einmal verdeutlicht, wie wichtig die Predigt für den Glauben ist. Damit wird auch gesagt, dass die Predigt eben nicht nur zur Auferbauung der Gemeinde der Gläubigen dient, sondern auch immer wieder die Grundtatsachen des Glaubens, beginnend mit dem Tod und der Auferstehung Jesu darstellen muss. Sie muss herzgewinnend sein, zum Glauben einladen, nicht nur an besonderen Missionssonntagen, sondern bei jeder Gelegenheit. In Christus ist alles vorhanden - Uns bleibt die Predigt aus dem Wort Gottes Römer 10,6-17 ? * Aber die Gerechtigkeit durch den Glauben redet so: «Sprich nicht in deinem Herzen: Wer will in den Himmel hinaufsteigen?» (nämlich um Christus herabzuholen) oder: «wer will in den Abgrund hinuntersteigen?» nämlich um Christus von den Toten zu holen! Sondern was sagt sie? «Das Wort ist dir nahe, in deinem Munde und in deinem Herzen!» nämlich das Wort des Glaubens, das wir predigen. Denn wenn du mit deinem Munde Jesus als den Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, daß Gott ihn von den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet; denn mit dem Herzen glaubt man, um gerecht, und mit dem Munde bekennt man, um gerettet zu werden; denn die Schrift spricht: «Wer an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden!» Denn es ist kein Unterschied zwischen Juden und Griechen: alle haben denselben Herrn, der reich ist für alle, die ihn anrufen; denn «wer den Namen des Herrn anrufen wird, der soll gerettet werden». Wie sollen sie ihn aber anrufen, wenn sie nicht an ihn glauben? Wie sollen sie aber glauben, wenn sie nichts von ihm gehört haben? Wie sollen sie aber hören ohne Prediger? Wie sollen sie aber predigen, wenn sie nicht ausgesandt werden? Wie geschrieben steht: «Wie lieblich sind die Füße derer, die das Evangelium des Friedens, die das Evangelium des Guten verkündigen!» Aber nicht alle haben dem Evangelium gehorcht; denn Jesaja spricht: «Herr, wer hat unsrer Predigt geglaubt?» Demnach kommt der Glaube aus der Predigt, die Predigt aber durch Gottes Wort. Paulus zitiert hier ein Wort aus den Abschiedsreden des Mose: Denn dieses Gebot, das ich dir heute gebiete, ist dir nicht zu wunderbar und nicht zu fern. Es ist nicht im Himmel, daß du sagen müßtest: Wer will für uns zum Himmel fahren und es uns holen und verkündigen, daß wir es tun? Es ist auch nicht jenseits des Meeres, daß du sagen müßtest: Wer will uns über das Meer fahren und es uns holen und verkündigen, daß wir es tun? Sondern das Wort ist sehr nahe bei dir, in deinem Munde und in deinem Herzen, daß du es tun kannst. (5.Mose 30,11-14 *) Er verändert den Text, indem er «Gesetz» durch «Christus» ersetzt und aus «jenseits des Meeres» «in den Abgrund» macht. Vielleicht denkt er dabei an Psalmen 107,26 *: daß sie emporfuhren gen Himmel und hinabfuhren zur Tiefe und ihre Seele vor Angst verging; Damit haben wir es hier nicht mehr mit einer Aussage des Mose zu tun, sondern mit einer Aussage des Apostels. Er kann sich aber auf Mose beziehen, denn das, was für das Gesetz galt, gilt erst recht für Christus, denn Christus ist des Gesetzes Erfüllung. In Jesu eigenen Worten: Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen! Ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. (Matthäus 5,17 *) oder in den Worten des Apostels Paulus: Denn was dem Gesetz unmöglich war (weil es durch das Fleisch geschwächt wurde), das hat Gott getan, nämlich die Sünde im Fleische verdammt, indem er seinen Sohn sandte in der Ähnlichkeit des sündlichen Fleisches und um der Sünde willen, damit die vom Gesetz geforderte Gerechtigkeit in uns erfüllt würde, die wir nicht nach dem Fleische wandeln, sondern nach dem Geist. (Römer 8,3-4 *) Gott macht keine halben Sachen. In Christus hat er uns alles gegeben, alles erfüllt. Wir brauchen keine weiteren Lehren oder Erkenntnisse. Wir müssen nicht wissen, was Christus im Himmel mit seinem Vater bespricht. Alles, was wir wissen müssen, ist bereits vorhanden. In den Worten des Apostels Petrus: Und es soll geschehen, daß jeder, der den Namen des Herrn anrufen wird, errettet werden wird.» (Apostelgeschichte 2,21 *) Was bleibt dann zu tun: Denn wenn du mit deinem Munde Jesus als den Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, daß Gott ihn von den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet; (Römer 10,9 ? ? *) Er stellt nun die Frage, wie wir das erreichen. Worin besteht dann noch der Auftrag der Gemeinde? Der Auftrag der Gemeinde ist es, diese Botschaft zu verkündigen. Wie sollen sie ihn aber anrufen, wenn sie nicht an ihn glauben? Wie sollen sie aber glauben, wenn sie nichts von ihm gehört haben? Wie sollen sie aber hören ohne Prediger? (Römer 10,14 ? *) Die Argumentation des Apostels ist hier ganz pragmatisch. Zwei Dinge legt er hier fest, die wir dabei nicht vergessen sollten: „Wie sollen sie aber predigen, wenn sie nicht ausgesandt werden?“ und zum anderen: „Demnach kommt der Glaube aus der Predigt, die Predigt aber durch Gottes Wort.“ Beides muss von der Gemeinde sehr ernst genommen werden: Prediger müssen zum Predigtdienst ausgesandt werden und müssen ihre Predigt im Wort Gottes gründen. Er legt keinen akademischen Grad fest, den ein Prediger haben müsse. Aber er fordert die Aussendung. Die Gemeinde des lebendigen Gottes als Pfeiler und Grundfeste der Wahrheit hat hier ein Wächteramt, das sie bewusst wahrnehmen sollte. (... falls ich aber verzöge, damit du wissest, wie man wandeln soll im Hause Gottes, welches die Gemeinde des lebendigen Gottes ist, Pfeiler und Grundfeste der Wahrheit. (1.Timotheus 3,15 *)) Die rettende Kraft der Predigt 1.Korinther 1,18-24 * Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren gehen; uns aber, die wir gerettet werden, ist es eine Gotteskraft, denn es steht geschrieben: «Ich will zunichte machen die Weisheit der Weisen, und den Verstand der Verständigen will ich verwerfen.» Wo ist der Weise, wo der Schriftgelehrte, wo der Disputiergeist dieser Welt? Hat nicht Gott die Weisheit dieser Welt zur Torheit gemacht? Denn weil die Welt durch ihre Weisheit Gott in seiner Weisheit nicht erkannte, gefiel es Gott, durch die Torheit der Predigt diejenigen zu retten, welche glauben. Während nämlich die Juden Zeichen fordern und die Griechen Weisheit verlangen, predigen wir Christus den Gekreuzigten, den Juden ein Ärgernis, den Griechen eine Torheit; jenen, den Berufenen aber, sowohl Juden als Griechen, predigen wir Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit. Wir stehen mit unserem Fragen, ob man denn das alles wirklich glauben könne, nicht alleine. Paulus sieht das ganz klar: „Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit.“ Aber es ist nur für die eine Torheit, die verloren gehen. „Uns aber, die wir gerettet werden, ist es eine Gotteskraft!“ Die Schöpfungsgeschichte lehrt uns: Gott spricht und es geschieht, sechs Schöpfungstage lang und hält bis auf den heutigen Tag (). Das ist die Kraft unseres Gottes und diese Kraft gilt es zu predigen. Nur diese Kraft war in der Lage, Jesus auferstehen zu lassen. Darin liegt nur für die Ungläubigen eine Torheit. Unsere Weisheit besteht zu einem großen Teil darin zu wissen, was nicht geht. Und diese Weisheit hat Gott zunichte gemacht, mit der Schöpfung und mit der Auferstehung Jesu. Damit müssen wir leben, dass unsere Predigt für die Weisen dieser Welt eine Torheit ist. Nur dann kann sich die rettende Kraft der Predigt entfalten, wenn in unseren Predigten auch der Teil des Evangeliums vorkommt, der von den Weisen dieser Welt - und dazu gehören leider eine immer größer werdende Zahl von Theologen - als Torheit empfunden wird. Wir müssen aber auch darauf Rücksicht nehmen, was Paulus erlebt hat: „Während nämlich die Juden Zeichen fordern und die Griechen Weisheit verlangen, predigen wir Christus den Gekreuzigten, den Juden ein Ärgernis, den Griechen eine Torheit.“ Jesus stellt sich diesem Wunsch der Juden, indem er viele Zeichen seiner Messianität gibt. Und er rüstet auch uns mit diesen Zeichen aus: Und er sprach zu ihnen: Gehet hin in alle Welt und prediget das Evangelium der ganzen Schöpfung! Wer glaubt und getauft wird, soll gerettet werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden. Diese Zeichen aber werden die, welche glauben, begleiten: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben, mit neuen Zungen reden, Schlangen aufheben, und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird es ihnen nichts schaden; Kranken werden sie die Hände auflegen, und sie werden sich wohl befinden. Der Herr nun, nachdem er mit ihnen geredet hatte, ward aufgenommen in den Himmel und setzte sich zur Rechten Gottes. Sie aber gingen aus und predigten allenthalben; und der Herr wirkte mit ihnen und bekräftigte das Wort durch die begleitenden Zeichen. (Markus 16,15-20 *) Diese begleitenden Zeichen haben uns bei der Frage nach dem Glauben immer wieder beschäftigt: In dem Abschnitt Die Prüfung des Glaubens und in dem Abschnitt Glaube, nicht auf Menschenweisheit. Sie erweisen sich als ein wichtiger Punkt im Fragen nach dem Glauben. Wir kommen dabei nicht an dem Heiligen Geist und den Wirkungen des Heiligen Geistes vorbei. Denn der Kern unserer Predigt in der Welt eine Torheit, dem können wir nicht ausweichen. Aber so wie Jesus den Zeichen fordernden Juden immer wieder entgegenkommt und auch uns dazu ermutigt, so kommt Jesus auch den Weisheit verlangenden Griechen entgegen. Wir dürfen uns, wie Paulus auf dem Areopag (Apostelgeschichte 17,17-34 *), diesen Menschen nicht entziehen und auch mit ihnen das Gespräch suchen, aber nicht in dem Sinne, dass wir Kompromisslinien suchen, sondern so, dass wir uns klar und eindeutig wie Paulus zu den Glaubenstatsachen bekennen, aber auch so, dass wir den Weisen dieser Welt die Lücken in ihren Schlussfolgerungen aus den wissenschaftlichen Beobachtungen aufdecken. Wachsamkeit im Glauben 1.Korinther 16,13-14 * Wachet, stehet fest im Glauben, seid männlich, seid stark! Möge alles bei euch in Liebe geschehen! Der Apostel Paulus organisiert am Ende des Korintherbriefes die Kontakte, die die Gemeinden untereinander halten sollen und welche Brüder für diesen Kontakt verantwortlich sind. Diese Kontakte schließen auch die Gemeinde in Jerusalem mit ein. Dabei sehen wir, dass der Apostel nicht allein entscheidet, denn Apollos fährt nicht nach Korinth, obwohl Paulus ihn darum gebeten hat. Dann schließt mit einer Ermahnunung zur Wachsamkeit und zur Liebe. Wir haben im Abschnitt Vergeblicher Glaube davon gesprochen, dass Glaube auch vergeblich sein kann, dann nämlich, wenn er sich von Jesus und seinem Erlösungswerk entfernt. Deshalb gilt es wachsam zu sein. Im Hebräerbrief finden wir eine ähnliche Ermahnung, die insbesondere die Folgen fehlender Wachsamkeit aufzeigt: Und sehet darauf, daß nicht jemand die Gnade Gottes versäume, daß nicht etwa eine bittere Wurzel aufwachse und Störungen verursache und viele dadurch befleckt werden, (Hebräer 12,15 *) damit wir unseren Glauben nicht verkaufen, mit der Welt Kompromisse schließen und damit unseren Segen verspielen. Er erinnert dabei an Esau, der sein Erstgeburtsrecht verkaufte, um eine Linsensuppe zu bekommen (1.Mose 25,29-34 * und 1.Mose 27,30-40 *). Sehr schön beschreibt der Hebräerbrief, was geschieht, wenn diese Wachsamkeit im Glauben nachlässt. Es wächst eine bittere Wurzel auf, es gibt Bitterkeit in der Gemeinde, Streit und damit ist kein Raum mehr für die Liebe, zu der wir berufen sind. Und diese Wachsamkeit braucht in der Tat Stärke, wenn man einem lieben Menschen sagen muss, dass er die apostolische Lehre verlassen hat. Das bereitet Schmerzen und man fragt sich, ob man nicht um der Liebe willen besser schweigt. Aber wenn die bittere Wurzel treibt, dann ergreift sie am Ende die ganze Gemeinde. Gerade mit den Korinthern musste Paulus diesen Kampf kämpfen und er hat ihn viel Kraft und Tränen gekostet. Die Einheit des Glaubens Die Einheit der Gläubigen ist ein zentrales Anliegen Jesu, wie aus dem hohenpriesterlichen Gebet Jesu hervorgeht: Johannes 17,20-23 ? * An dieser Einheit erst erkennt die Welt, dass Jesus vom Vater ausgegangen ist. Es ist also nicht der Streit um den rechten Glauben, der vor der Welt ein gutes Zeugnis ablegt, es ist die menschenverändernde Kraft der Liebe, die die Welt von der Sendung Christi überzeugen wird. Diese Einheit hat ihren Ursprung in dem gemeinsamen Vater aller Gläubigen, Abraham und war von Anfang an umkämpft, in der Gemeinde in Jerusalem bereits, als es um die Stellung zum Gesetz ging, in der gemeinde in Korinth und bis heute. Abraham, der Vater aller Glaubenden Römer 4,13-25 ? * Denn nicht durch das Gesetz erhielt Abraham und sein Same die Verheißung, daß er der Welt Erbe sein solle, sondern durch die Gerechtigkeit des Glaubens. Denn wenn die vom Gesetz Erben sind, so ist der Glaube wertlos geworden und die Verheißung entkräftet. Denn das Gesetz bewirkt Zorn; wo aber kein Gesetz ist, da ist auch keine Übertretung. Darum geschah es durch den Glauben, damit es aus Gnaden sei, auf daß die Verheißung dem ganzen Samen gesichert sei, nicht nur demjenigen aus dem Gesetz, sondern auch dem vom Glauben Abrahams, welcher unser aller Vater ist; wie geschrieben steht: «Ich habe dich zum Vater vieler Völker gesetzt» vor dem Gott, dem er glaubte, welcher die Toten lebendig macht und dem ruft, was nicht ist, als wäre es da. Er hat gegen alle Hoffnung auf Hoffnung hin geglaubt, daß er ein Vater vieler Völker werde, wie zu ihm gesagt worden war: «Also soll dein Same sein!» Und er wurde nicht schwach im Glauben, so daß er seinen schon erstorbenen Leib in Betracht gezogen hätte, weil er schon hundertjährig war; auch nicht den erstorbenen Mutterleib der Sara. Er zweifelte nicht an der Verheißung Gottes durch Unglauben, sondern wurde stark durch den Glauben, indem er Gott die Ehre gab und völlig überzeugt war, daß Gott das, was er verheißen habe, auch zu tun vermöge. Darum wurde es ihm auch als Gerechtigkeit angerechnet. Es ist aber nicht allein um seinetwillen geschrieben, daß es ihm zugerechnet worden ist, sondern auch um unsertwillen, denen es zugerechnet werden soll, wenn wir an den glauben, der unsren Herrn Jesus Christus von den Toten auferweckt hat, welcher um unserer Übertretungen willen dahingegeben und zu unserer Rechtfertigung auferweckt worden ist. Paulus schreibt in all seinen Briefen immer wieder darüber, dass der Glaube bereits bei den Vätern Israels Grundlage ihres Verhältnisses zu Gott war. Insbesondere sieht er dies bei Abraham. Denn Abraham kannte das Gesetz noch nicht. Aber das Alte Testament spricht von seinem Glauben. Abraham war auch nicht der totale Glaubensmann, auch er kannte Phasen der Schwäche und der Mutlosigkeit. Im Zusammenhang mit der ägyptischen Magd seiner Frau Sara, der Hagar, wird das besonders deutlich. Im Zusammenhang mit der Jahreslosung wird dies an anderer Stelle dargelegt: Jahreslosung 2023 - Du bist ein Gott, der mich sieht Aber Abraham hat immer am Glauben festgehalten, obwohl er eigentlich nur die Geburt des Isaak als Erfüllung der Verheißung erlebt hat. Kern der Überlegung des Apostels Paulus ist, was Mose über Abraham schreibt. Nachdem Abraham die Verheißung Gottes „Siehe doch gen Himmel und zähle die Sterne, wenn du sie zählen kannst! Also soll dein Same werden!“ empfangen hatte: Und Abram glaubte dem HERRN, und das rechnete er ihm zur Gerechtigkeit. (1.Mose 15,6 *) Abraham hat hier nichts getan, kein Opfer gegeben, kein Gelübde getan. Er hat nur Gottes Wort gehört und geglaubt. Das ist Glaube, nicht mehr und nicht weniger. Und Paulus gibt auch einen Grund an, warum das so ist. Die Verheißungen Gottes sind Gnadenerweise Gottes: „Darum geschah es durch den Glauben, damit es aus Gnaden sei.“ (Römer 4,16 ? ? *). Und damit betrifft die Verheißung, die Abraham erhielt, nicht nur das Volk Israel, also die, die unter dem Gesetz leben und leibliche Kinder Abrahams sind, sondern alle, die aus Glauben leben. Und Paulus liefert auch eine weitere Begründung für seine Aussage: „Er (Abraham) hat gegen alle Hoffnung auf Hoffnung hin geglaubt, daß er ein Vater vieler Völker werde, wie zu ihm gesagt worden war: «Also soll dein Same sein!» Und er wurde nicht schwach im Glauben, so daß er seinen schon erstorbenen Leib in Betracht gezogen hätte, weil er schon hundertjährig war; auch nicht den erstorbenen Mutterleib der Sara. Er zweifelte nicht an der Verheißung Gottes durch Unglauben, sondern wurde stark durch den Glauben, indem er Gott die Ehre gab und völlig überzeugt war, daß Gott das, was er verheißen habe, auch zu tun vermöge“ (Römer 4,18-21 ? *). Die logische Konsequenz ist, dass Paulus auch uns auffordert zu glauben, denn die Verheißung an Abraham gilt für alle Völker und ist in Jesus Christus erfüllt worden. Damit ist der Glaube zum zentralen Punkt des Christseins geworden. Und Paulus steht damit auf einer Linie mit Jesus, der auch immer wieder nach dem Glauben gefragt hat. Die Einheit des Glaubens Epheser 4,1-6 * So ermahne ich euch nun, ich, der Gebundene im Herrn, daß ihr würdig wandelt der Berufung, zu welcher ihr berufen worden seid, so daß ihr mit aller Demut und Sanftmut, mit Geduld einander in Liebe ertraget und fleißig seid, die Einheit des Geistes zu bewahren in dem Bande des Friedens: ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid zu einer Hoffnung eurer Berufung; ein Herr, ein Glaube, eine Taufe; ein Gott und Vater aller, über allen, durch alle und in allen. Epheser 4,11-16 * Und Er hat gegeben etliche zu Aposteln, etliche zu Propheten, etliche zu Evangelisten, etliche zu Hirten und Lehrern, um die Heiligen zuzurüsten für das Werk des Dienstes, zur Erbauung des Leibes Christi, bis daß wir alle zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen und zum vollkommenen Manne werden , zum Maße der vollen Größe Christi; damit wir nicht mehr Unmündige seien, umhergeworfen und herumgetrieben von jedem Wind der Lehre, durch die Spielerei der Menschen, durch die Schlauheit, mit der sie zum Irrtum verführen, sondern daß wir , wahrhaftig in der Liebe, heranwachsen in allen Stücken in ihm, der das Haupt ist, Christus, von welchem aus der ganze Leib, zusammengefügt und verbunden durch alle Gelenke, die einander Handreichung tun nach dem Maße der Leistungsfähigkeit jedes einzelnen Gliedes, das Wachstum des Leibes vollbringt, zur Auferbauung seiner selbst in Liebe. Kolosser 2,11-14 * In ihm seid ihr auch beschnitten mit einer Beschneidung, die ohne Hände geschehen ist, durch das Ablegen des fleischlichen Leibes, in der Beschneidung Christi, indem ihr mit ihm begraben seid in der Taufe, in welchem ihr auch mitauferstanden seid durch den Glauben an die Kraftwirkung Gottes, der ihn von den Toten auferweckt hat. Auch euch, die ihr tot waret durch die Übertretungen und den unbeschnittenen Zustand eures Fleisches, hat er mit ihm lebendig gemacht, da er euch alle Übertretungen vergab, dadurch, daß er die gegen uns bestehende Schuldschrift, welche durch Satzungen uns entgegen war, auslöschte und sie aus der Mitte tat, indem er sie ans Kreuz heftete. Hier wird deutlich, wie auch der Apostel Paulus den Wunsch nach Einheit der Christen hatte. Er schreibt den Ephesern, dass sie sich in Demut und Sanftmut begegnen sollen, dass sie Geduld füreinander aufbringen sollen, sich in Liebe ertragen. Das ist kein Selbstzweck, obwohl es das Leben aller Gemeindeglieder schon stark bereichert, wenn dies in der Gemeinde so gelebt wird. Aber der Zweck dieses Verhaltens ist die Einheit des Geistes, ein Leib, ein Geist, das ist das eigentliche Ziel, und in diesem Ziel werden alle gesegnet werden. Dem einen Geist entspricht der eine Leib, genauso, wie dem einen Herrn der eine Glaube und die eine Taufe entspricht. Und über dem allen steht der eine „Gott und Vater aller, über allen, durch alle und in allen.“ Damit ist Paulus nahe bei Jesus, der im hohenpriesterlichen Gebet die Einheit der Gläubigen auch im Spiegel der Einheit zwischen ihm und dem Vater sieht (Ich bitte aber nicht für diese allein, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben werden, auf daß sie alle eins seien, gleichwie du, Vater, in mir und ich in dir; auf daß auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, daß du mich gesandt hast. Und ich habe die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, ihnen gegeben, auf daß sie eins seien, gleichwie wir eins sind. Ich in ihnen und du in mir, auf daß sie zu vollendeter Einheit gelangen, damit die Welt erkenne, daß du mich gesandt hast und sie liebst, gleichwie du mich liebst. (Johannes 17,20-23 ? *)). Äußerlich sieht man Vielfalt in der Gemeinde mit ihren vielen Aufgaben und Verantwortlichkeiten. Aber diese Vielfalt soll „zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes“ führen. Der Vielfalt der Gemeinde entspricht die Vielfalt der Glieder und Organe des Körpers, die auch für den Menschen unverzichtbar ist, Grundlage der Individualität, des in sich Einssein des Menschen ist. Das Haupt der Gemeinde aber ist Christus. Diese Einheit innerhalb der Gemeinde wird mit einer Beschneidung erkauft. Nicht jeder kann sich ausleben, wie er will. Wir sind in unserer Freiheit beschnitten: „durch das Ablegen des fleischlichen Leibes, in der Beschneidung Christi, indem ihr mit ihm begraben seid in der Taufe, in welchem ihr auch mitauferstanden seid durch den Glauben an die Kraftwirkung Gottes, der ihn von den Toten auferweckt hat.“ Dinge aus meinem alten Leben sind weg, beschnitten „in der Beschneidung Christi“. Aber das ist gut so, denn erst dadurch werde ich recht frei und erlebe die Wohltat, die mir die Gemeinschaft der Gläubigen bietet, die überall dort gespürt wird, wo sich Menschen in Liebe begegnen. Und diese Erfahrung ist es schon wert, dass ich nicht alle meine Lieblingsgedanken in der Gemeinde durchsetze, alle meine Bedenken in die Gemeinde hineintrage. Die Parteien in Korinth 1.Korinther 1,10-13 * Ich ermahne euch aber, ihr Brüder, kraft des Namens unsres Herrn Jesus Christus, daß ihr alle einerlei Rede führet und nicht Spaltungen unter euch sein lasset, sondern zusammenhaltet in derselben Gesinnung und in derselben Meinung. Mir ist nämlich, meine Brüder, durch die Leute der Chloe bekanntgeworden, daß Zwistigkeiten unter euch sind. Ich rede aber davon, daß unter euch der eine spricht: Ich halte zu Paulus; der andere: Ich zu Apollos; der dritte: Ich zu Kephas; der vierte: Ich zu Christus! Ist Christus zerteilt? Ist etwa Paulus für euch gekreuzigt worden, oder seid ihr auf des Paulus Namen getauft? Im Abschnitt «Glaube, nicht auf Menschenweisheit» haben wir bereits über den Pastor XYZ gesprochen, der als begnadeter Prediger Menschen um sich schart und vergisst, dass nicht er, sondern Jesus das Haupt der Gemeinde ist. Im Abschnitt «Wachsamkeit im Glauben» haben wir über die Notwendigkeit gesprochen, wachsam zu sein und dabei auch auf die Schwierigkeiten hingewiesen, die solche Ermahnung in der Gemeinde bedeutet, Schwierigkeiten, für die die beiden Korintherbriefe des Apostels Paulus ein beredtes Zeugnis ablegen. Deshalb muss an dieser Stelle nicht mehr viel dazu gesagt werden. Vielleicht tröstet der Gedanke, dass schon ein so begnadeter Seelsorger wie der Apostel Paulus damit zu kämpfen hatte. Nur wer glaubt hat Bestand Bestand durch den Glauben Jesaja 7,9-14 ? * Und die Hauptstadt Ephraims ist Samaria, und das Haupt Samarias ist der Sohn Remaljas. Glaubet ihr nicht, so bleibet ihr nicht! Weiter redete der HERR zu Ahas und sprach: Fordere ein Zeichen von dem HERRN, deinem Gott, in der Tiefe unten oder droben in der Höhe! Da antwortete Ahas: Ich will nichts fordern, damit ich den HERRN nicht versuche. Darauf sprach Jesaja: Höre doch, Haus Davids, ist es euch nicht genug, daß ihr Menschen ermüdet, müßt ihr auch meinen Gott ermüden? Darum wird euch der Herr selbst ein Zeichen geben: Siehe, die Jungfrau hat empfangen und wird Mutter eines Sohnes, den sie Immanuel nennen wird. Jesaja fordert den Glauben ein und zeigt dem König Ahas, was Glaube bedeutet. Glaube bedeutet, Gott nicht zu langweilen, sondern es bedeutet, Handeln Gottes zu erwarten, Bitten wirklich vor Gott zu bringen. Die fromm verbrämte Zurückhaltung des Ahas empfindet der Prophet als ein Ermüden Gottes. Gott wendet sich von Ahas ab und handelt ohne ihn. Gott wird seinen Sohn senden. Die Kernaussage des Propheten ist aber das Wort „Glaubet ihr nicht, so bleibet ihr nicht!“ Hier sagt er sehr deutlich etwas, was sich bis heute als Wahrheit erwiesen hat: Der Glaube an das, was ich tue, was ich vertrete, was ich schaffe, der Glaube an die Menschen, mit denen ich zusammenarbeite, und letztlich der Glaube an Gott, der mir all meine Begabungen gegeben hat, dieser Glaube ist eine unverzichtbare Voraussetzung für Dauerhaftigkeit. Dies wird auch jeder moderne Psychologe so sagen, allerdings verzichten viele dabei auf den Glauben an Gott. Dies ist eigentlich heute unser Problem. Wenn ich an etwas glaube und dafür arbeite, dass es Wirklichkeit wird, dann entstehen auch Kosten. Es bedarf meiner Kraft, es bedarf anderer Menschen, die mich unterstützen und es bedarf häufig finanzieller Mittel. Wer sichert all diese Ressourcen? Manchmal hilft ein großer Investor, der an die Sache glaubt und sie finanziert. Aber reicht das aus? Es ist nur Gott, der als Investor hinter mir steht, der mich in meine Arbeit berufen hat und auch für die Kosten gerade steht. Nur Gott verfügt wirklich über alle Ressourcen, auch mein Leben und meine Gesundheit. Die Aussage „Glaubet ihr nicht, so bleibet ihr nicht!“ ist damit eine sehr moderne Aussage. Sie gilt bis heute. Auch wenn wir gerne den vergessen, der die Basis des Glaubens ist, den lebendigen Gott.