2.Korinther 6,2

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2.Korinther      Neues Testament - Lehrbuch

Version 1

Schlachter, Franz Eugen, 1859-1911, Erweckungsprediger - Deutsche Übersetzung der Bibel in den Jahren 1890-1905 in Biel, Schweiz, Ausgabe 1951 der Genfer Bibelgesellschaft .

Inhaltsverzeichnis

2.Korinther - Kapitel

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2.Korinther 6,2



2.Korinther - Kapitel 1


1.1  Paulus, Apostel Jesu Christi durch Gottes Willen, und Timotheus, der Bruder, an die Gemeinde Gottes, die in Korinth ist, samt allen Heiligen, die in ganz Achaja sind: 1.2  Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unsrem Vater und dem Herrn Jesus Christus! 1.3  Gelobt sei der Gott und Vater unsres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott alles Trostes, 1.4  der uns tröstet in all unsrer Trübsal, auf daß wir die trösten können, welche in allerlei Trübsal sind, durch den Trost, mit dem wir selbst von Gott getröstet werden. 1.5  Denn gleichwie die Leiden Christi sich reichlich über uns ergießen, so fließt auch durch Christus reichlich unser Trost. 1.6  Haben wir Trübsal, so geschieht es zu eurem Trost und Heil; werden wir getröstet, so geschieht es zu eurem Trost, der sich kräftig erweist in standhafter Erduldung derselben Leiden, welche auch wir leiden, und unsre Hoffnung für euch ist fest; 1.7  denn wir wissen, daß, gleichwie ihr der Leiden teilhaftig seid, so auch des Trostes. 1.8  Denn wir wollen euch, Brüder, nicht in Unkenntnis lassen über die Trübsal, die uns in Asien widerfahren ist, daß wir übermäßig schwer zu tragen hatten, über Vermögen, so daß wir selbst am Leben verzweifelten; 1.9  ja wir hatten bei uns selbst schon das Todesurteil über uns gefällt, damit wir nicht auf uns selbst vertrauten, sondern auf den Gott, der die Toten auferweckt. 1.10  Er hat uns denn auch von solchem Tod errettet und rettet uns noch, und wir hoffen auf ihn, daß er uns auch ferner erretten wird, 1.11  vorausgesetzt, daß auch ihr uns behilflich seid durch eure Fürbitte, damit für die von vielen Personen für uns erbetene Gnadengabe auch von vielen gedankt werde für uns. 1.12  Denn unser Ruhm ist der: das Zeugnis unsres Gewissens, daß wir in Einfalt und göttlicher Lauterkeit, nicht in fleischlicher Weisheit, sondern in göttlicher Gnade gewandelt sind in der Welt, allermeist aber bei euch. 1.13  Denn wir schreiben euch nichts anderes, als was ihr leset oder auch erkennet; 1.14  ich hoffe aber, daß ihr uns bis ans Ende so erkennen werdet, wie ihr uns zum Teil schon kennen gelernt habt, nämlich daß wir euch zum Ruhm gereichen, gleichwie auch ihr uns, am Tage unsres Herrn Jesus. 1.15  In dieser Zuversicht beabsichtigte ich, zuerst zu euch zu kommen, damit ihr eine doppelte Gunst empfinget; 1.16  und über eure Stadt wollte ich dann nach Mazedonien ziehen und von Mazedonien wieder zu euch kommen, um von euch nach Judäa geleitet zu werden. 1.17  Habe ich nun mit Leichtfertigkeit gehandelt, als ich diesen Reiseplan entwarf? Oder mache ich überhaupt meine Pläne nach dem Fleisch, so daß bei mir das Ja Ja auch Nein Nein wäre? 1.18  Gott aber ist treu, daß unser Wort an euch nicht Ja und Nein ist! 1.19  Denn der Sohn Gottes, Jesus Christus, der unter euch durch uns gepredigt worden ist, durch mich und Silvanus und Timotheus, der war nicht Ja und Nein, sondern in ihm ist das Ja geworden; 1.20  denn soviele Gottesverheißungen es gibt, in ihm ist das Ja, und deshalb durch ihn auch das Amen, Gott zum Lobe durch uns! 1.21  Der Gott aber, der uns samt euch für Christus befestigt und uns gesalbt hat, 1.22  der hat uns auch versiegelt und in unsre Herzen das Pfand des Geistes gegeben. 1.23  Ich berufe mich aber auf Gott als Zeugen für meine Seele, daß ich, um euch zu schonen, noch nicht nach Korinth gekommen bin. 1.24  Denn wir wollen nicht Herren sein über euren Glauben, sondern Gehilfen eurer Freude; denn ihr stehet im Glauben.


2.Korinther - Kapitel 2


2.1  Ich habe mir aber vorgenommen, nicht wieder in Traurigkeit zu euch zu kommen. 2.2  Denn wenn ich euch betrübe, wer erfreut mich denn, wenn nicht der, welcher von mir betrübt wird? 2.3  Darum habe ich auch solches brieflich erledigt, damit ich nicht, wenn ich komme, von denen Betrübnis habe, über die ich mich freuen sollte; da ich doch zu euch allen das Vertrauen habe, daß meine Freude euer aller Freude ist. 2.4  Denn ich habe euch aus viel Trübsal und Herzeleid heraus geschrieben, unter vielen Tränen, nicht damit ihr betrübt werdet, sondern damit ihr die Liebe erkennet, die ich in besonderer Weise zu euch habe. 2.5  Hat aber jemand Traurigkeit verursacht, so hat er nicht mich betrübt, sondern zum Teil (damit ich nicht zu viel sage) euch alle. 2.6  Für den Betreffenden sei die Bestrafung genug, die ihm von der Mehrheit widerfahren ist, 2.7  so daß ihr nun im Gegenteil besser tut, ihm Vergebung und Trost zu spenden, damit ein solcher nicht in übermäßiger Traurigkeit versinke. 2.8  Darum ermahne ich euch, Liebe gegen ihn walten zu lassen. 2.9  Denn zu dem Zweck habe ich euch geschrieben, um eure Zuverlässigkeit zu erproben, ob ihr zu allem willig seid. 2.10  Wem ihr aber etwas vergebet, dem vergebe ich auch; denn wenn ich etwas vergebe, so vergebe ich es um euretwillen, im Blick auf Christus, 2.11  damit wir nicht vom Satan übervorteilt werden; denn seine Anschläge sind uns nicht unbekannt. 2.12  Als ich aber nach Troas kam für das Evangelium Christi und mir eine Tür offenstand im Herrn, hatte ich gleichwohl keine Ruhe in meinem Geist, weil ich meinen Bruder Titus nicht fand; 2.13  sondern ich nahm Abschied von ihnen und reiste nach Mazedonien. 2.14  Gott aber sei Dank, der uns allezeit in Christus triumphieren läßt und den Geruch seiner Erkenntnis durch uns an jedem Orte offenbart! 2.15  Denn wir sind für Gott ein Wohlgeruch Christi unter denen, die gerettet werden, und unter denen, die verloren gehen; 2.16  diesen ein Geruch des Todes zum Tode, jenen aber ein Geruch des Lebens zum Leben. Und wer ist hierzu tüchtig? 2.17  Denn wir sind nicht wie so viele, die das Wort Gottes verfälschen, sondern als aus Lauterkeit, als aus Gott, vor Gott, in Christus reden wir.


2.Korinther - Kapitel 3


3.1  Fangen wir wieder an, uns selbst zu empfehlen? Oder bedürfen wir etwa, wie gewisse Leute, der Empfehlungsbriefe an euch oder von euch? 3.2  Unser Brief seid ihr selbst, in unser Herz geschrieben, erkannt und gelesen von jedermann. 3.3  Es ist offenbar, daß ihr ein Brief Christi seid, durch unsern Dienst geworden, geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geiste des lebendigen Gottes, nicht auf steinerne Tafeln, sondern auf fleischerne Tafeln des Herzens. 3.4  Solche Zuversicht haben wir durch Christus zu Gott; 3.5  denn wir sind nicht aus uns selber tüchtig, so daß wir uns etwas anrechnen dürften, als käme es aus uns selbst, sondern unsere Tüchtigkeit kommt von Gott, 3.6  der uns auch tüchtig gemacht hat zu Dienern des neuen Bundes, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes; denn der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig. 3.7  Wenn aber der Dienst des Todes durch in Stein gegrabene Buchstaben von solcher Herrlichkeit war, daß die Kinder Israel nicht in das Angesicht Moses zu schauen vermochten wegen der Herrlichkeit seines Antlitzes, die doch vergänglich war, 3.8  wie sollte denn nicht der Dienst des Geistes von weit größerer Herrlichkeit sein? 3.9  Denn wenn der Dienst der Verdammnis Herrlichkeit hatte, wieviel mehr wird der Dienst der Gerechtigkeit von Herrlichkeit überfließen! 3.10  Ja jenes, das herrlich war, ist überhaupt nicht herrlich im Vergleich zu diesem, das eine so überschwengliche Herrlichkeit hat. 3.11  Denn wenn das, was aufhören sollte, mit Herrlichkeit kam, wieviel mehr wird das, was bleibt, in Herrlichkeit bestehen! 3.12  Da wir nun solche Hoffnung haben, so gebrauchen wir große Freimütigkeit 3.13  und tun nicht wie Mose, der eine Decke auf sein Angesicht legte, damit die Kinder Israel nicht auf das Ende dessen, was aufhören sollte, schauen möchten. 3.14  Aber ihre Sinne wurden verhärtet; denn bis zum heutigen Tage bleibt dieselbe Decke beim Lesen des Alten Testamentes, so daß sie nicht entdecken, daß es in Christus aufhört; 3.15  sondern bis zum heutigen Tage, so oft Mose gelesen wird, liegt die Decke auf ihrem Herzen. 3.16  Sobald es sich aber zum Herrn bekehrt, wird die Decke weggenommen. 3.17  Denn der Herr ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit. 3.18  Wir alle aber spiegeln mit unverhülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wider und werden umgewandelt in dasselbe Bild, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, nämlich von des Herrn Geist.


2.Korinther - Kapitel 4


4.1  Darum, weil wir diesen Dienst haben, gemäß der uns widerfahrenen Barmherzigkeit, so lassen wir uns nicht entmutigen, 4.2  sondern haben abgesagt der Verheimlichung aus Scham und gehen nicht mit Ränken um, fälschen auch nicht Gottes Wort; sondern durch Offenbarung der Wahrheit empfehlen wir uns jedem menschlichen Gewissen vor Gott. 4.3  Ist aber unser Evangelium verhüllt, so ist es bei denen verhüllt, die verloren gehen; 4.4  in welchen der Gott dieser Welt die Sinne der Ungläubigen verblendet hat, daß ihnen nicht aufleuchte das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit Christi, welcher Gottes Ebenbild ist. 4.5  Denn wir predigen nicht uns selbst, sondern Jesus Christus, daß er der Herr sei, wir aber eure Knechte um Jesu willen. 4.6  Denn der Gott, welcher aus der Finsternis Licht hervorleuchten hieß, der hat es auch in unsern Herzen licht werden lassen zur Erleuchtung mit der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi. 4.7  Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, auf daß die überschwengliche Kraft von Gott sei und nicht von uns. 4.8  Wir werden allenthalben bedrängt, aber nicht erdrückt; wir kommen in Verlegenheit, aber nicht in Verzweiflung; 4.9  wir werden verfolgt, aber nicht verlassen; wir werden niedergeworfen, aber wir kommen nicht um; 4.10  wir tragen allezeit das Sterben Jesu am Leibe herum, damit auch das Leben Jesu an unsrem Leibe offenbar werde. 4.11  Denn immerdar werden wir, die wir leben, dem Tode preisgegeben um Jesu willen, damit auch das Leben Jesu offenbar werde an unsrem sterblichen Fleische. 4.12  So ist also der Tod wirksam in uns, das Leben aber in euch. 4.13  Weil wir aber denselben Geist des Glaubens haben, gemäß dem, was geschrieben steht: «Ich habe geglaubt, darum habe ich geredet», so glauben auch wir, darum reden wir auch, 4.14  da wir wissen, daß der, welcher den Herrn Jesus von den Toten auferweckt hat, auch uns mit Jesus auferwecken und samt euch darstellen wird. 4.15  Denn es geschieht alles um euretwillen, damit die zunehmende Gnade durch die Vielen den Dank überfließen lasse zur Ehre Gottes. 4.16  Darum werden wir nicht entmutigt; sondern wenn auch unser äußerer Mensch zugrunde geht, so wird doch der innere Tag für Tag erneuert. 4.17  Denn unsere Trübsal, die zeitlich und leicht ist, verschafft uns eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit, 4.18  uns, die wir nicht sehen auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare; denn was sichtbar ist, das ist zeitlich; was aber unsichtbar ist, das ist ewig.


2.Korinther - Kapitel 5


5.1  Denn wir wissen, daß, wenn unsere irdische Zeltwohnung abgebrochen wird, wir einen Bau von Gott haben, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, das ewig ist, im Himmel. 5.2  Denn in diesem Zelt seufzen wir vor Sehnsucht darnach, mit unsrer Behausung, die vom Himmel ist, überkleidet zu werden, 5.3  sofern wir bekleidet und nicht nackt erfunden werden. 5.4  Denn wir, die wir in der Leibeshütte sind, seufzen und sind beschwert, weil wir lieber nicht entkleidet, sondern überkleidet werden möchten, damit das Sterbliche verschlungen werde vom Leben. 5.5  Der uns aber hierzu bereitet hat, ist Gott, der uns das Unterpfand des Geistes gegeben hat. 5.6  Darum sind wir allezeit getrost und wissen, daß, solange wir im Leibe wohnen, wir nicht daheim sind bei dem Herrn. 5.7  Denn wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen. 5.8  Wir sind aber guten Mutes und wünschen vielmehr, aus dem Leibe auszuwandern und heimzukehren zu dem Herrn. 5.9  Darum setzen wir auch unsere Ehre darein, wir seien daheim oder wallen, daß wir ihm wohlgefallen. 5.10  Denn wir alle müssen vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden, damit ein jeglicher empfange, was er vermittels des Leibes gewirkt hat, es sei gut oder böse. 5.11  In diesem Bewußtsein nun, daß der Herr zu fürchten sei, suchen wir die Menschen zu überzeugen, Gott aber sind wir offenbar; ich hoffe aber auch in eurem Gewissen offenbar zu sein. 5.12  Wir empfehlen uns nicht abermals selbst, sondern wir geben euch Gelegenheit, von uns zu rühmen, damit ihr es denen entgegenhalten könnt, die sich des Äußern rühmen, aber nicht des Herzens. 5.13  Denn waren wir je von Sinnen, so waren wir es für Gott; sind wir bei Sinnen, so sind wir es für euch. 5.14  Denn die Liebe Christi hält uns zusammen, die wir dafür halten, daß, wenn einer für alle gestorben ist, so sind sie alle gestorben; 5.15  und er ist darum für alle gestorben, damit die, welche leben, nicht mehr sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben und auferstanden ist. 5.16  So kennen wir denn von nun an niemand mehr nach dem Fleisch; und wenn wir auch Christus nach dem Fleisch gekannt haben, so kennen wir ihn doch nicht mehr so. 5.17  Darum, ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden! 5.18  Das alles aber von Gott, der uns durch Christus mit sich selbst versöhnt und uns den Dienst der Versöhnung gegeben hat; 5.19  weil nämlich Gott in Christus war und die Welt mit sich selbst versöhnte, indem er ihnen ihre Sünden nicht zurechnete und das Wort der Versöhnung in uns legte. 5.20  So sind wir nun Botschafter an Christi Statt, und zwar so, daß Gott selbst durch uns ermahnt; so bitten wir nun an Christi Statt: Lasset euch versöhnen mit Gott! 5.21  Denn er hat den, der von keiner Sünde wußte, für uns zur Sünde gemacht, auf daß wir in ihm Gerechtigkeit Gottes würden.


2.Korinther - Kapitel 6


6.1  Da wir denn Mitarbeiter sind, so ermahnen wir euch auch, die Gnade Gottes nicht vergeblich zu empfangen! 6.2  Denn er spricht: «Ich habe dich zur angenehmen Zeit erhört und dir am Tage des Heils geholfen.» Seht, jetzt ist die angenehme Zeit, jetzt ist der Tag des Heils! 6.3  Wir geben niemandem irgend einen Anstoß, damit der Dienst nicht verlästert werde; 6.4  sondern in allem erweisen wir uns als Diener Gottes: in großer Geduld, in Trübsalen, in Nöten, in Ängsten, 6.5  unter Schlägen, in Gefängnissen, in Aufruhr, in Mühen, im Wachen, im Fasten; 6.6  in Keuschheit, in Erkenntnis, in Langmut, in Freundlichkeit, im heiligen Geist, in ungeheuchelter Liebe; 6.7  im Worte der Wahrheit, in der Kraft Gottes, durch die Waffen der Gerechtigkeit in der Rechten und Linken; 6.8  unter Ehre und Schande, bei böser und guter Nachrede; als Verführer und doch wahrhaftig, 6.9  als Unbekannte und doch erkannt, als Sterbende, und siehe, wir leben, als Gezüchtigte und doch nicht getötet; 6.10  als Betrübte, aber immer fröhlich, als Arme, die doch viele reich machen, als die nichts haben und doch alles besitzen. 6.11  Unser Mund hat sich gegen euch aufgetan, ihr Korinther, unser Herz ist weit geworden! 6.12  Ihr habt nicht engen Raum in uns; aber eng ist es in euren Herzen! 6.13  Vergeltet uns nun Gleiches (ich rede zu euch wie zu Kindern), und laßt es auch in euch weit werden! 6.14  Ziehet nicht am gleichen Joch mit Ungläubigen! Denn was haben Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit miteinander zu schaffen? Was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis? 6.15  Wie stimmt Christus mit Belial überein? Oder was hat der Gläubige gemeinsam mit dem Ungläubigen? 6.16  Wie reimt sich der Tempel Gottes mit Götzenbildern zusammen? Ihr aber seid ein Tempel des lebendigen Gottes, wie Gott spricht: «Ich will in ihnen wohnen und unter ihnen wandeln und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.» 6.17  Darum «gehet aus von ihnen und sondert euch ab, spricht der Herr, und rühret kein Unreines an, so will ich euch aufnehmen», 6.18  und «ich will euer Vater sein, und ihr sollt meine Söhne und Töchter sein», spricht der allmächtige Herr.


2.Korinther - Kapitel 7


7.1  Weil wir nun diese Verheißungen haben, Geliebte, so wollen wir uns reinigen von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes, zur Vollendung der Heiligung in Gottesfurcht. 7.2  Das müßt ihr uns zugeben: Wir haben niemandem Unrecht getan, niemand geschädigt, niemand übervorteilt. 7.3  Ich erwähne das nicht, um zu verdammen; denn ich habe vorhin gesagt, daß ihr in unsren Herzen seid, mitzusterben und mitzuleben. 7.4  Ich bin sehr freimütig euch gegenüber und rühme viel von euch. Ich bin mit Trost erfüllt, ich fließe über von Freude bei all unsrer Trübsal. 7.5  Denn als wir nach Mazedonien kamen, hatte unser Fleisch keine Ruhe, sondern wir wurden auf alle Art bedrängt, draußen Kämpfe, drinnen Furcht. 7.6  Aber Gott, der die Geringen tröstet, der tröstete uns durch die Ankunft des Titus; 7.7  und nicht bloß durch seine Ankunft, sondern auch durch den Trost, welchen er bei euch empfangen hatte. Als er uns von eurer Sehnsucht, eurer Klage, eurem Eifer für mich berichtete, da freute ich mich noch mehr. 7.8  Denn wenn ich euch auch durch den Brief traurig gemacht habe, so bereue ich es nicht; und wenn ich es bereut habe (denn ich sehe, daß euch jener Brief, wenn auch nur für eine Stunde, traurig gemacht hat), 7.9  so freue ich mich jetzt nicht darüber, daß ihr betrübt, wohl aber, daß ihr zur Buße betrübt worden seid; denn Gott gemäß seid ihr betrübt worden, so daß ihr in keiner Weise von uns Schaden genommen habt. 7.10  Denn das Gott gemäße Trauern bewirkt eine Buße zum Heil, die man nie zu bereuen hat, das Trauern der Welt aber bewirkt den Tod. 7.11  Denn siehe, eben jenes Gott gemäße Trauern, welchen Fleiß hat es bei euch bewirkt, dazu Verantwortung, Entrüstung, Furcht, Verlangen, Eifer, Bestrafung! Ihr habt in jeder Hinsicht bewiesen, daß ihr rein seid in der Sache. 7.12  Wenn ich euch also geschrieben habe, so geschah es nicht wegen des Beleidigers, auch nicht wegen des Beleidigten, sondern damit euer Eifer offenbar würde, den ihr für uns vor Gott bewiesen habt. 7.13  Deswegen sind wir getröstet worden. Zu unsrem Trost hinzu freuten wir uns aber noch viel mehr über die Freude des Titus; denn sein Geist war von euch allen erquickt worden. 7.14  Denn wenn ich euch ihm gegenüber gerühmt hatte, bin ich damit nicht zuschanden geworden, sondern wie wir euch gegenüber stets die Wahrheit gesprochen haben, so ist auch unser Rühmen dem Titus gegenüber wahr geworden; 7.15  und er ist jetzt noch viel mehr für euch eingenommen, da er an euer aller Gehorsam gedenkt, wie ihr ihn mit Furcht und Zittern aufgenommen habt. 7.16  Ich bin froh, daß ich mich in allem auf euch verlassen kann.


2.Korinther - Kapitel 8


8.1  Wir tun euch aber, ihr Brüder, die Gnade Gottes kund, welche den Gemeinden Mazedoniens gegeben worden ist. 8.2  Denn trotz vieler Trübsalsproben hat ihre überfließende Freude und ihre so tiefe Armut den Reichtum ihrer Gebefreudigkeit zutage gefördert. 8.3  Denn nach Vermögen, ja ich bezeuge es, über ihr Vermögen waren sie bereitwillig 8.4  und baten uns mit vielem Zureden um die Gnade, an dem Dienste für die Heiligen teilnehmen zu dürfen, 8.5  und nicht nur, wie wir es erhofften, sondern sich selbst gaben sie hin, zuerst dem Herrn und dann uns, durch den Willen Gottes, 8.6  so daß wir Titus zusprachen, dieses Liebeswerk, wie er es angefangen hatte, nun auch bei euch zu Ende zu führen. 8.7  Aber wie ihr in allen Stücken reich seid, an Glauben, am Wort, an Erkenntnis und an allem Eifer und der Liebe, die ihr zu uns habt, so möge auch dieses Liebeswerk reichlich bei euch ausfallen! 8.8  Nicht als Gebot sage ich das, sondern um durch den Eifer anderer auch die Echtheit eurer Liebe zu erproben. 8.9  Denn ihr kennet die Gnade unsres Herrn Jesus Christus, daß er, obwohl er reich war, um euretwillen arm wurde, damit ihr durch seine Armut reich würdet! 8.10  Und ich gebe meine Meinung hierüber ab: Es ist geziemend für euch, weil ihr nicht nur das Tun, sondern auch das Wollen seit vorigem Jahre angefangen habt, 8.11  daß ihr nun auch das Tun vollendet, damit der Geneigtheit des Willens auch das Vollenden entspreche, nach Maßgabe dessen, was ihr habt. 8.12  Denn wo der gute Wille vorhanden ist, da ist einer angenehm nach dem, was er hat, nicht nach dem, was er nicht hat. 8.13  Dieses sage ich aber nicht, damit andere Erleichterung haben, ihr aber Bedrängnis; sondern nach dem Grundsatz der Gleichheit soll in der jetzigen Zeit euer Überfluß dem Mangel jener abhelfen, 8.14  auf daß auch ihr Überfluß eurem Mangel abhelfe, damit ein Ausgleich stattfinde, 8.15  wie geschrieben steht: «Wer viel sammelte, hatte nicht Überfluß, und wer wenig sammelte, hatte nicht Mangel.» 8.16  Gott aber sei Dank, der denselben Eifer für euch dem Titus ins Herz gegeben hat. 8.17  Denn er nahm nicht nur den Zuspruch an, sondern reiste, weil er so großen Eifer hatte, freiwillig zu euch ab. 8.18  Wir sandten aber den Bruder mit ihm, dessen Lob wegen des Evangeliums bei allen Gemeinden bekannt geworden ist. 8.19  Und nicht nur das, sondern er ist auch von den Gemeinden zu unserm Reisegefährten erwählt worden für dieses Liebeswerk, das von uns zur Ehre des Herrn selbst und zum Beweise unsres guten Willens besorgt wird, 8.20  indem wir das verhüten wollen, daß uns jemand dieser reichen Steuer halben, die durch uns besorgt wird, übel nachrede. 8.21  Denn wir sind auf das bedacht, was recht ist, nicht nur vor dem Herrn, sondern auch vor den Menschen. 8.22  Wir sandten aber mit ihnen unsern Bruder, den wir oft und in vielen Stücken als eifrig erfunden haben, der jetzt aber im großen Vertrauen zu euch noch viel eifriger ist. 8.23  Was Titus betrifft, so ist er mein Genosse und Mitarbeiter für euch; unsre Brüder aber sind Apostel der Gemeinden, eine Ehre Christi. 8.24  So liefert nun den Beweis eurer Liebe und unsres Rühmens von euch ihnen gegenüber öffentlich vor den Gemeinden!


2.Korinther - Kapitel 9


9.1  Denn von der Dienstleistung für die Heiligen euch zu schreiben, halte ich für überflüssig; 9.2  denn ich kenne ja eure Willigkeit, welche ich den Mazedoniern gegenüber von euch rühme, daß Achaja seit vorigem Jahre bereit gewesen sei; und euer Eifer hat viele angespornt. 9.3  Ich habe aber die Brüder gesandt, damit unser Rühmen von euch in diesem Stücke nicht falsch befunden werde, damit ihr, wie ich gesagt hatte, bereit seiet; 9.4  daß nicht etwa, wenn die Mazedonier mit mir kämen, wir (um nicht zu sagen: ihr) mit solch zuversichtlichem Rühmen zuschanden würden. 9.5  Darum habe ich es für nötig gehalten, die Brüder zu ermahnen, vorauszureisen zu euch, um diesen zum voraus angekündigten Segen zuzurüsten, damit er bereit sei, so daß es ein Segen sei und nicht wie ein Geiz. 9.6  Das aber bedenket: Wer kärglich sät, der wird auch kärglich ernten; und wer im Segen sät, der wird auch im Segen ernten. 9.7  Ein jeder, wie er es sich im Herzen vorgenommen hat; nicht mit Unwillen oder aus Zwang; denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb! 9.8  Gott aber ist mächtig, euch jede Gnade im Überfluß zu spenden, so daß ihr in allem allezeit alle Genüge habet und überreich seiet zu jedem guten Werk, 9.9  wie geschrieben steht: «Er hat ausgestreut, er hat den Armen gegeben; seine Gerechtigkeit bleibt in Ewigkeit.» 9.10  Er aber, der dem Sämann Samen darreicht und Brot zur Speise, der wird auch euch die Saat darreichen und mehren und die Früchte eurer Gerechtigkeit wachsen lassen, 9.11  damit ihr an allem reich werdet zu aller Gebefreudigkeit, welche durch uns Dank gegen Gott bewirkt. 9.12  Denn der Dienst dieser Hilfeleistung füllt nicht nur den Mangel der Heiligen aus, sondern überfließt auch durch den Dank vieler gegen Gott, 9.13  indem sie durch die Probe dieses Dienstes zum Preise Gottes veranlaßt werden für den Gehorsam eures Bekenntnisses zum Evangelium Christi und für die Schlichtheit der Beisteuer für sie und für alle; 9.14  und in ihrem Flehen für euch werden sie eine herzliche Zuneigung zu euch haben wegen der überschwenglichen Gnade Gottes bei euch. 9.15  Gott aber sei Dank für seine unaussprechliche Gabe!


2.Korinther - Kapitel 10


10.1  Ich selbst aber, Paulus, ermahne euch bei der Sanftmut und Freundlichkeit Christi, der ich unter Augen zwar demütig bin bei euch, abwesend aber mutig gegen euch: 10.2  ich bitte euch, daß ich nicht bei meiner Anwesenheit mutig sein müsse in der Zuversicht, mit der ich es gegen etliche zu wagen gedenke, die von uns glauben, als wandelten wir nach Fleisches Art. 10.3  Denn ob wir schon im Fleische wandeln, so streiten wir doch nicht nach Art des Fleisches; 10.4  denn die Waffen unsrer Ritterschaft sind nicht fleischlich, sondern mächtig durch Gott zur Zerstörung von Festungen, so daß wir Vernunftschlüsse zerstören 10.5  und jede Höhe, die sich wider die Erkenntnis Gottes erhebt, und jeden Gedanken gefangennehmen zum Gehorsam gegen Christus, 10.6  auch bereit sind, jeden Ungehorsam zu rächen, wenn erst euer Gehorsam vollständig geworden ist. 10.7  Sehet ihr auf das, was vor Augen liegt? Traut jemand sich selbst zu, daß er Christus angehöre, so möge er wiederum bei sich bedenken, daß, gleichwie er Christus angehört, so auch wir. 10.8  Denn wenn ich mich auch noch etwas mehr rühmen wollte wegen unsrer Gewalt, die der Herr uns zu eurer Erbauung und nicht zu eurer Zerstörung gegeben hat, so würde ich nicht zuschanden werden, 10.9  damit es nicht scheine, als wollte ich euch durch die Briefe in Furcht setzen. 10.10  Denn die Briefe, sagt einer, sind nachdrücklich und stark, aber die leibliche Gegenwart ist schwach und die Rede verächtlich. 10.11  Der Betreffende soll aber bedenken, daß, wie wir als Abwesende mit dem Wort in Briefen sind, wir ebenso, wenn anwesend, auch mit der Tat sein werden. 10.12  Denn wir unterstehen uns nicht, uns selbst denen beizuzählen oder gleichzusetzen, die sich selbst empfehlen; sie aber, indem sie sich an sich selbst messen und sich mit sich selbst vergleichen, sind unverständig. 10.13  Wir aber wollen uns nicht ins Maßlose rühmen, sondern nach dem Maß der Regel, welche uns Gott zugemessen hat, daß wir auch bis zu euch gelangt sind. 10.14  Denn wir strecken uns nicht zu weit aus, als wären wir nicht bis zu euch gekommen, denn wir sind ja auch mit dem Evangelium Christi bis zu euch gedrungen. 10.15  Wir rühmen uns auch nicht ins Maßlose auf Grund der Arbeiten anderer, haben aber die Hoffnung, wenn euer Glaube wächst, bei euch noch viel mehr Raum zu gewinnen, unserer Regel gemäß, 10.16  um das Evangelium auch in den Ländern zu predigen, die über euch hinaus liegen, und uns nicht nach fremder Regel dort Ruhm zu holen, wo die Arbeit schon getan ist. 10.17  Wer sich aber rühmen will, der rühme sich des Herrn! 10.18  Denn nicht der ist bewährt, der sich selbst empfiehlt, sondern der, den der Herr empfiehlt.


2.Korinther - Kapitel 11


11.1  Möchtet ihr mir doch ein wenig Torheit zugute halten! Doch ihr haltet sie mir schon zugute! 11.2  Denn ich eifere um euch mit göttlichem Eifer; denn ich habe euch einem Manne verlobt, um euch als eine reine Jungfrau Christus zuzuführen. 11.3  Ich fürchte aber, es könnten, wie die Schlange mit ihrer List Eva verführte, so auch eure Sinne verdorben und von der Einfalt gegen Christus abgelenkt werden. 11.4  Denn wenn der, welcher zu euch kommt, einen andern Jesus predigt, den wir nicht gepredigt haben, oder wenn ihr einen andern Geist empfanget, den ihr nicht empfangen habt, oder ein anderes Evangelium, das ihr nicht angenommen habt, so ertraget ihr es wohl. 11.5  Denn ich denke jenen «bedeutenden Aposteln» in nichts nachzustehen. 11.6  Bin ich aber auch der Rede unkundig, so doch nicht der Erkenntnis; sondern wir haben sie stets in allem bewiesen euch gegenüber! 11.7  Oder habe ich Sünde getan, indem ich mich selbst erniedrigte, damit ihr erhöht würdet, daß ich euch unentgeltlich das Evangelium Gottes verkündigt habe? 11.8  Andere Gemeinden habe ich beraubt und von ihnen Sold genommen, um euch zu dienen; und als ich bei euch war und Mangel litt, bin ich niemand beschwerlich gefallen; 11.9  denn meinem Mangel halfen die Brüder ab, die aus Mazedonien kamen; und in allem habe ich mich gehütet, euch zur Last zu fallen, und werde mich ferner hüten. 11.10  So gewiß die Wahrheit Christi in mir ist, soll dieser Ruhm mir nicht verwehrt werden in den Gegenden von Achaja. 11.11  Warum das? Weil ich euch nicht lieb habe? Gott weiß es. 11.12  Was ich aber tue, das werde ich ferner tun, um denen die Gelegenheit abzuschneiden, welche Gelegenheit suchen, um in dem, dessen sie sich rühmen, so erfunden zu werden wie wir. 11.13  Denn solche sind falsche Apostel, betrügerische Arbeiter, die sich in Apostel Christi verkleiden. 11.14  Und das ist kein Wunder, denn der Satan selbst verkleidet sich in einen Engel des Lichts. 11.15  Es ist also nichts Besonderes, wenn auch seine Diener sich verkleiden als Diener der Gerechtigkeit; aber ihr Ende wird ihren Werken gemäß sein. 11.16  Ich sage abermals, niemand halte mich für töricht; wollt ihr aber doch, nun, so nehmet an, ich sei töricht, damit auch ich mich ein wenig rühmen möge. 11.17  Was ich jetzt rede, das rede ich nicht dem Herrn gemäß, sondern als ein Tor in dieser Zuversicht des Rühmens. 11.18  Da viele sich nach dem Fleische rühmen, will auch ich mich rühmen. 11.19  Ihr ertraget ja gerne die Törichten, da ihr klug seid. 11.20  Ihr ertraget es ja, wenn jemand euch knechtet, wenn jemand euch aufzehrt, wenn jemand von euch nimmt, wenn jemand sich überhebt, wenn jemand euch ins Gesicht schlägt. 11.21  Zur Schande sage ich das, daß wir so schwach gewesen sind. Worauf aber jemand pocht (ich rede in Torheit), darauf poche ich auch. 11.22  Sie sind Hebräer? Ich bin es auch. Sie sind Israeliten? Ich auch. Sie sind Abrahams Same? Ich auch. 11.23  Sie sind Diener Christi? Ich rede unsinnig: Ich bin's noch mehr; ich habe weit mehr Mühsal, über die Maßen viele Streiche ausgestanden, war weit mehr in Gefängnissen, öfters in Todesgefahren. 11.24  Von den Juden habe ich fünfmal vierzig Streiche weniger einen empfangen; 11.25  dreimal bin ich mit Ruten geschlagen, einmal gesteinigt worden; dreimal habe ich Schiffbruch erlitten; einen Tag und eine Nacht habe ich in der Tiefe zugebracht. 11.26  Ich bin oftmals auf Reisen gewesen, in Gefahren auf Flüssen, in Gefahren durch Mörder, in Gefahren vom eigenen Volke, in Gefahren von Heiden, in Gefahren in der Stadt, in Gefahren in der Wüste, in Gefahren auf dem Meere, in Gefahren unter falschen Brüdern; 11.27  in Arbeit und Mühe, oftmals in Nachtwachen, in Hunger und Durst; oftmals in Fasten, in Kälte und Blöße; 11.28  zu alledem der tägliche Zulauf zu mir, die Sorge für alle Gemeinden. 11.29  Wer ist schwach, und ich bin nicht auch schwach? Wer nimmt Anstoß, und ich entbrenne nicht? 11.30  Wenn ich mich rühmen soll, so will ich mich meiner Schwachheit rühmen. 11.31  Der Gott und Vater des Herrn Jesus, der gelobt ist in Ewigkeit, weiß, daß ich nicht lüge. 11.32  In Damaskus bewachte der Landpfleger des Königs Aretas die Stadt der Damaszener, um mich zu verhaften; 11.33  und ich wurde durch ein Fenster in einem Korb über die Mauer hinabgelassen und entrann seinen Händen.


2.Korinther - Kapitel 12


12.1  Es ist mir freilich das Rühmen nichts nütze; doch will ich auf die Erscheinungen und Offenbarungen des Herrn zu sprechen kommen. 12.2  Ich weiß von einem Menschen in Christus, der vor vierzehn Jahren (ob im Leibe, weiß ich nicht, oder ob außerhalb des Leibes, weiß ich nicht; Gott weiß es) bis in den dritten Himmel entrückt wurde. 12.3  Und ich weiß von dem betreffenden Menschen (ob im Leibe, oder außerhalb des Leibes, weiß ich nicht; Gott weiß es), 12.4  daß er in das Paradies entrückt wurde und unaussprechliche Worte hörte, welche keinem Menschen zu sagen vergönnt ist. 12.5  Wegen eines solchen will ich mich rühmen, meiner selbst wegen aber will ich mich nicht rühmen, als nur meiner Schwachheiten. 12.6  Wenn ich mich zwar rühmen wollte, würde ich darum nicht töricht sein, denn ich würde die Wahrheit sagen. Ich enthalte mich aber dessen, damit niemand mehr von mir halte, als was er an mir sieht oder von mir hört. 12.7  Und damit ich mich der außerordentlichen Offenbarungen nicht überhebe, wurde mir ein Pfahl fürs Fleisch gegeben, ein Engel Satans, daß er mich mit Fäusten schlage, damit ich mich nicht überhebe. 12.8  Seinetwegen habe ich dreimal den Herrn gebeten, daß er von mir ablassen möchte. 12.9  Und er hat zu mir gesagt: Laß dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen! Darum will ich mich am liebsten vielmehr meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft Christi bei mir wohne. 12.10  Darum habe ich Wohlgefallen an Schwachheiten, an Mißhandlungen, an Nöten, an Verfolgungen, an Ängsten um Christi willen; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark. 12.11  Ich bin töricht geworden; ihr habt mich dazu gezwungen. Denn ich sollte von euch gelobt werden, da ich den «bedeutenden Aposteln» um nichts nachstehe, wenn ich auch nichts bin. 12.12  Die Zeichen eines Apostels sind unter euch gewirkt worden in aller Geduld, in Zeichen, Wundern und Kräften. 12.13  Denn was ist es, worin ihr den übrigen Gemeinden nachgesetzt wurdet, außer daß ich selbst euch nicht zur Last gefallen bin? Vergebet mir dieses Unrecht! 12.14  Siehe, zum drittenmal bin ich nun bereit, zu euch zu kommen, und werde euch nicht zur Last fallen; denn ich suche nicht das Eurige, sondern euch. Es sollen ja nicht die Kinder den Eltern Schätze sammeln, sondern die Eltern den Kindern. 12.15  Ich aber will sehr gerne Opfer bringen und geopfert werden für eure Seelen, sollte ich auch, je mehr ich euch liebe, desto weniger geliebt werden! 12.16  Doch zugegeben, daß ich euch nicht belästigt habe; weil ich aber schlau bin, habe ich euch mit List gefangen. 12.17  Habe ich euch etwa durch jemand von denen, die ich zu euch sandte, übervorteilt? 12.18  Ich habe den Titus gebeten und mit ihm den Bruder gesandt; hat etwa Titus euch übervorteilt? Sind wir nicht in demselben Geiste gewandelt? Nicht in denselben Fußstapfen? 12.19  Meinet ihr wiederum, wir verantworten uns vor euch? Vor Gott, in Christus, reden wir. Das alles aber, Geliebte, zu eurer Erbauung. 12.20  Denn ich fürchte, ich möchte euch, wenn ich komme, nicht so finden, wie ich wünsche, und auch ihr möchtet mich so finden, wie ihr nicht wünschet; es möchten Hader, Eifersucht, Zorn, Zank, Verleumdungen, Ohrenbläsereien, Aufgeblasenheit, Unruhen unter euch sein; 12.21  daß abermals, wenn ich komme, mein Gott mich demütige bei euch und ich trauern müsse über viele, die zuvor schon gesündigt und nicht Buße getan haben wegen der Unreinigkeit und Unzucht und Ausschweifung, die sie begangen.


2.Korinther - Kapitel 13


13.1  Dies ist das drittemal, daß ich zu euch komme. Durch zweier und dreier Zeugen Mund soll jede Aussage festgestellt werden! 13.2  Ich habe es zum voraus gesagt und sage es zum voraus, wie bei meiner zweiten Anwesenheit, so auch jetzt in meiner Abwesenheit, denen, die zuvor gesündigt haben und den übrigen allen, daß, wenn ich abermals komme, ich nicht schonen werde; 13.3  weil ihr ja eine Probe verlangt, daß Christus durch mich redet, welcher nicht schwach ist gegen euch, sondern mächtig unter euch. 13.4  Denn ob er auch aus Schwachheit gekreuzigt wurde, so lebt er doch aus der Kraft Gottes; so sind auch wir zwar schwach in ihm, doch werden wir mit ihm leben aus der Kraft Gottes für euch. 13.5  Prüfet euch selbst, ob ihr im Glauben seid; stellet euch selbst auf die Probe! Oder erkennet ihr euch selbst nicht, daß Jesus Christus in euch ist? Es müßte denn sein, daß ihr nicht echt wäret! 13.6  Ich hoffe aber, ihr werdet erkennen, daß wir nicht unecht sind. 13.7  Ich bete aber zu Gott, daß ihr nichts Böses tut; nicht damit wir bewährt erscheinen, sondern damit ihr das Gute tut, wir aber wie Unechte seien. 13.8  Denn wir vermögen nichts wider die Wahrheit, sondern nur für die Wahrheit. 13.9  Denn wir freuen uns, wenn wir schwach sind, ihr aber stark seid; das aber wünschen wir auch, euer Zurechtkommen. 13.10  Darum schreibe ich dieses abwesend, damit ich anwesend nicht Strenge gebrauchen müsse nach der Vollmacht, die mir der Herr gegeben hat zum Erbauen und nicht zum Zerstören. 13.11  Übrigens, ihr Brüder, freuet euch, lasset euch zurechtbringen, lasset euch ermahnen, sinnet auf dasselbe, haltet Frieden, so wird der Gott der Liebe und des Friedens mit euch sein! 13.12  Grüßet einander mit dem heiligen Kuß! 13.13  (G13-12) Es grüßen euch die Heiligen alle. 13.14  (G13-13) Die Gnade des Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des heiligen Geistes sei mit euch allen!









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