2.Samuel 24,11-14

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2.Samuel      Altes Testament - Geschichtsbuch

Version 1

Schlachter, Franz Eugen, 1859-1911, Erweckungsprediger - Deutsche Übersetzung der Bibel in den Jahren 1890-1905 in Biel, Schweiz, Ausgabe 1951 der Genfer Bibelgesellschaft .

Inhaltsverzeichnis

2.Samuel - Kapitel

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2.Samuel 24,11-14



2.Samuel - Kapitel 1


1.1  Nach dem Tode Sauls, als David von der Schlacht der Amalekiter zurückgekommen und zwei Tage lang in Ziklag geblieben war, 1.2  siehe, da kam am dritten Tage einer aus dem Heere Sauls, mit zerrissenen Kleidern und Erde auf dem Haupt. Und als er zu David kam, warf er sich zur Erde und verbeugte sich. 1.3  David aber sprach: Wo kommst du her? Er sprach zu ihm: Ich bin aus dem Heere Israels entronnen. 1.4  David sprach zu ihm: Sage mir doch, wie ist es zugegangen? Er sprach: Das Volk ist aus der Schlacht geflohen, auch ist viel Volks gefallen und umgekommen; auch Saul und sein Sohn Jonatan sind tot! 1.5  David sprach zu dem Jüngling, der ihm solches sagte: Woher weißt du, daß Saul und sein Sohn Jonatan tot sind? 1.6  Der Jüngling, der ihm solches sagte, sprach: Ich kam von ungefähr auf das Gebirge Gilboa und siehe, Saul lehnte sich auf seinen Speer und siehe, Wagen und Reiter jagten hinter ihm her. 1.7  Und er wandte sich um und sah mich und rief mich. 1.8  Und ich sprach: Hier bin ich! Und er sprach zu mir: Wer bist du? Ich sprach zu ihm: Ich bin ein Amalekiter! 1.9  Da sprach er zu mir: Tritt doch her zu mir und töte mich; denn Todesangst hat mich ergriffen, während ich noch bei vollem Bewußtsein bin! 1.10  Da trat ich auf ihn zu und tötete ihn; denn ich wußte wohl, daß er seinen Fall nicht überleben werde. Und ich nahm die Krone von seinem Haupt und die Spangen von seinem Arm und siehe, ich habe sie hergebracht zu dir, meinem Herrn! 1.11  Da faßte David seine Kleider und zerriß sie, und ebenso alle Männer, die bei ihm waren; 1.12  und sie trugen Leid und weinten und fasteten bis zum Abend um Saul und um seinen Sohn Jonatan und um das Volk des Herrn und um das Haus Israel, weil sie durch das Schwert gefallen waren. 1.13  Und David sprach zu dem Jüngling, der ihm solches angezeigt hatte: Wo bist du her? Er sprach: Ich bin der Sohn eines Fremdlings, eines Amalekiters. 1.14  David sprach zu ihm: Wie? du hast dich nicht gefürchtet, deine Hand an den Gesalbten des HERRN zu legen, ihn zu verderben? 1.15  Und David rief einen seiner Jünglinge und sprach: Tritt her und erschlage ihn! Und er schlug ihn, daß er starb. 1.16  Da sprach David zu ihm: Dein Blut sei auf deinem Haupt! Denn dein Mund hat wider dich selbst gezeugt und gesprochen: Ich habe den Gesalbten des HERRN getötet! 1.17  Und David sang dieses Trauerlied über Saul und seinen Sohn Jonatan 1.18  und befahl, man solle die Kinder Juda das Lied von dem Bogen lehren. Siehe, es steht geschrieben im Buche der Rechtschaffenen: 1.19  «Die Edelsten in Israel sind auf deinen Höhen erschlagen. Wie sind die Helden gefallen! 1.20  Sagt es nicht an zu Gat, verkündigt es nicht auf den Gassen Askalons, daß sich nicht freuen die Töchter der Philister, daß die Töchter der Unbeschnittenen nicht frohlocken! 1.21  Ihr Berge von Gilboa, es müsse weder Tau noch Regen auf euch fallen, noch mögen da Äcker sein, von denen Hebopfer kommen; denn daselbst ist der Schild der Helden schmählich hingeworfen worden, der Schild Sauls, als wäre er nicht mit Öl gesalbt! 1.22  Vom Blut der Erschlagenen, vom Fett der Helden ist Jonatans Bogen nie zurückgewichen, und das Schwert Sauls ist nie leer wiedergekommen. 1.23  Saul und Jonatan, lieblich und holdselig in ihrem Leben, sind auch im Tode nicht getrennt; sie waren schneller als Adler, stärker als Löwen! 1.24  Ihr Töchter Israels, weint über Saul, der euch reizend in Purpur kleidete, der eure Gewänder mit goldenen Kleinodien schmückte! 1.25  Wie sind doch die Helden mitten im Streit gefallen! Jonatan ist auf deinen Höhen erschlagen! 1.26  Es ist mir leid um dich, mein Bruder Jonatan; du bist mir sehr lieb gewesen! Deine Liebe war mir viel angenehmer als Frauenliebe! 1.27  Wie sind die Helden gefallen und verloren die Waffen des Krieges!»


2.Samuel - Kapitel 2


2.1  Nach dieser Geschichte befragte David den HERRN und sprach: Soll ich in eine der Städte Judas hinaufziehen? Und der HERR sprach zu ihm: Zieh hinauf! David sprach: Wohin soll ich ziehen? Er sprach: Gen Hebron! 2.2  Also zog David dort hinauf mit seinen beiden Frauen, Achinoam, der Jesreelitin, und Abigail, Nabals, des Karmeliters, Weib, 2.3  dazu führte David die Männer, die bei ihm waren, hinauf, einen jeden mit seinem Haushalt, und sie wohnten in den Städten Hebrons. 2.4  Und die Männer von Juda kamen und salbten David daselbst zum König über das Haus Juda. 2.5  Und als David angesagt ward, daß die Männer von Jabes in Gilead Saul begraben hätten, sandte David Boten zu den Männern von Jabes in Gilead und ließ ihnen sagen: Gesegnet seid ihr vom HERRN, daß ihr solche Barmherzigkeit an Saul, eurem Herrn, getan und ihn begraben habt. 2.6  So erweise nun der HERR Barmherzigkeit und Treue auch an euch, und auch ich will euch Gutes tun, weil ihr solches getan habt. 2.7  So lasset nun eure Hände erstarken und seid tapfer; denn Saul, euer Herr, ist tot, und das Haus Juda hat mich zum König über sich gesalbt! 2.8  Abner aber, der Sohn Ners, welcher Sauls Feldhauptmann war, nahm Ischboset, den Sohn Sauls, und führte ihn gen Mahanaim 2.9  und machte ihn zum König über Gilead und über die von Aser, über Jesreel, Ephraim, Benjamin und über ganz Israel. 2.10  Ischboset aber, Sauls Sohn, war vierzig Jahre alt, als er König wurde über Israel, und regierte zwei Jahre lang. Nur das Haus Juda hielt es mit David. 2.11  Die Zeit aber, da David zu Hebron über das Haus Juda regierte, betrug sieben Jahre und sechs Monate. 2.12  Und Abner, der Sohn Ners, zog aus samt den Knechten Ischbosets, des Sohnes Sauls, von Mahanaim gen Gibeon. 2.13  Und Joab, der Sohn Zerujas, zog auch aus, samt den Knechten Davids, und sie stießen aufeinander am Teiche zu Gibeon, und die einen setzten sich diesseits, die andern jenseits des Teiches fest. 2.14  Und Abner sprach zu Joab: Die Knappen sollen sich aufmachen und vor uns ein Kampfspiel aufführen! Joab sprach: Nun wohlan, so sollen sie sich aufmachen! 2.15  Da machten sie sich auf und gingen abgezählt hin: zwölf aus Benjamin, von den Leuten Ischbosets, des Sohnes Sauls, und zwölf von den Knechten Davids. 2.16  Und einer griff den andern beim Kopf und stieß ihm sein Schwert in die Seite; und sie fielen miteinander. Daher wird der Ort Helkat-Hazurim genannt; er ist bei Gibeon. 2.17  Und es entspann sich ein sehr harter Streit an jenem Tag. Abner aber und die Männer von Israel wurden von den Knechten Davids geschlagen. 2.18  Es waren aber drei Söhne Zerujas daselbst: Joab, Abisai und Asahel. Asahel aber war leichtfüßig wie eine Gazelle auf dem Felde. 2.19  Und Asahel jagte dem Abner nach und wich nicht von Abner, weder zur Rechten noch zur Linken. 2.20  Da wandte sich Abner um und sprach: Bist du Asahel? Er antwortete: Ja! 2.21  Abner sprach zu ihm: Wende dich entweder zur Rechten oder zur Linken und greife einen der Knappen an und nimm dir seine Rüstung! Aber Asahel wollte nicht von ihm ablassen. 2.22  Da sprach Abner abermal zu Asahel: Laß ab von mir! Warum willst du, daß ich dich zu Boden schlage? Wie dürfte ich dann noch deinem Bruder Joab unter die Augen treten? 2.23  Da er aber nicht von ihm ablassen wollte, stach ihn Abner mit dem Speer rückwärts in den Bauch, so daß der Speer hinten herausdrang. Und er fiel daselbst und starb auf der Stelle; und wer zu dem Ort kam, wo Asahel tot dalag, der stand stille. 2.24  Aber Joab und Abisai jagten dem Abner nach, bis die Sonne unterging; und als sie zu dem Hügel Amma kamen, der vor Giach liegt, auf dem Wege zur Wüste Gibeon, 2.25  da versammelten sich die Kinder Benjamin hinter Abner her und bildeten einen Haufen und traten auf die Höhe des Hügels. 2.26  Da rief Abner Joab zu und sprach: Soll denn das Schwert unaufhörlich fressen? Weißt du nicht, daß zuletzt eine Erbitterung entstehen wird? Und wie lange willst du nicht dem Volke sagen, daß es von seinen Brüdern ablasse? 2.27  Joab sprach: So wahr Gott lebt, hättest du nicht gesprochen, so hätte sich das Volk nicht vor dem Morgen zurückgezogen und wäre ein jeder von der Verfolgung seines Bruders abgestanden! 2.28  Und Joab blies die Posaune, und alles Volk stand still und jagte Israel nicht mehr nach, und sie stritten auch nicht mehr. 2.29  Abner aber und seine Männer marschierten die ganze Nacht nach der Jordanebene und überschritten den Jordan und durchzogen die ganze Schlucht und kamen gen Mahanaim. 2.30  Joab aber wandte sich von Abner und versammelte das ganze Volk. Und es fehlten von den Knechten Davids neunzehn Mann und Asahel. 2.31  Aber die Knechte Davids hatten aus Benjamin und unter den Männern Abners dreihundertundsechzig Mann, die gefallen waren, erschlagen. 2.32  Und sie hoben Asahel auf und begruben ihn in seines Vaters Grab zu Bethlehem. Joab aber samt seinen Männern marschierte die ganze Nacht, so daß sie mit Tagesanbruch nach Hebron kamen.


2.Samuel - Kapitel 3


3.1  Und es war ein langer Krieg zwischen dem Hause Sauls und dem Hause Davids. Und David wurde immerfort stärker, das Haus Sauls aber ward immerfort schwächer. 3.2  Und David wurden in Hebron Söhne geboren. Sein Erstgeborener war Amnon von Achinoam, der Jesreelitin; 3.3  der zweite Gileab, von Abigail, dem Weibe Nabals, des Karmeliters; der dritte Absalom, der Sohn der Maacha, der Tochter Talmais, des Königs zu Gesur. 3.4  Der vierte Adonia, der Sohn der Haggit; der fünfte Sephatja, der Sohn der Abital. 3.5  Der sechste Jitream von Egla, dem Weibe Davids. Diese wurden David in Hebron geboren. 3.6  Solange nun der Krieg zwischen dem Hause Sauls und dem Hause Davids dauerte, hielt Abner fest am Hause Sauls. 3.7  Nun hatte Saul ein Kebsweib gehabt, die hieß Rizpa, eine Tochter Ajas. Und Ischboset sprach zu Abner: Warum bist du zu meines Vaters Kebsweibe gegangen? 3.8  Da ward Abner sehr zornig über diese Worte Ischbosets und sprach: Bin ich denn ein Hundskopf, der ich heute, Juda zuleide, Barmherzigkeit erweise an dem Hause deines Vaters Saul und an seinen Brüdern und an seinen Freunden und dich nicht in die Hand Davids geraten ließ? Und du wirfst mir heute ein Vergehen mit diesem Weibe vor? 3.9  Gott tue dem Abner dies und das, wenn ich nicht tue, wie der HERR dem David geschworen hat, 3.10  daß das Königreich vom Hause Sauls genommen und der Thron Davids aufgerichtet werde über Israel und über Juda, von Dan bis gen Beerseba! 3.11  Da konnte er Abner kein Wort mehr antworten, so fürchtete er sich vor ihm. 3.12  Und Abner sandte auf der Stelle Boten zu David und ließ ihm sagen: Wem gehört das Land? Mache einen Bund mit mir! Siehe, meine Hand soll mit dir sein, daß ich ganz Israel zu dir kehre! 3.13  Er sprach: Wohlan! ich will einen Bund mit dir machen; aber eines erbitte ich von dir, daß du mein Angesicht nicht sehest, du bringest denn zu mir Michal, die Tochter Sauls, wenn du kommst, mein Angesicht zu sehen! 3.14  David sandte auch Boten zu Ischboset, dem Sohne Sauls, und ließ ihm sagen: Gib mir mein Weib Michal, die ich mir um hundert Vorhäute der Philister zum Weibe erkauft habe! 3.15  Ischboset sandte hin und ließ sie von ihrem Mann Phaltiel, dem Sohne des Lais, nehmen. 3.16  Und ihr Mann ging mit ihr und weinte stets hinter ihr her bis gen Bachurim. Abner aber sprach zu ihm: Geh und kehre um! Da kehrte er um. 3.17  Und Abner hielt eine Rede an die Ältesten von Israel und sprach: Ihr habt je und je darnach getrachtet, daß David euer König werde. So führt es nun aus! 3.18  Denn der HERR hat von David gesagt: Ich will mein Volk Israel durch die Hand meines Knechtes David erretten aus der Hand der Philister und aus der Hand aller ihrer Feinde! 3.19  Gleiches redete Abner vor den Ohren der Benjaminiter. Darnach ging Abner auch hin, vor den Ohren Davids in Hebron zu reden alles, was Israel und dem ganzen Hause Benjamin wohlgefiel. 3.20  Als nun Abner mit zwanzig Männern zu David nach Hebron kam, bereitete David Abner und den Männern, die bei ihm waren, ein Mahl. 3.21  Und Abner sprach zu David: Ich will mich aufmachen und hingehen und ganz Israel zu meinem Herrn, dem König, versammeln, daß sie einen Bund mit dir machen und du König seiest, nach deines Herzens Lust. Also entließ David Abner, und er ging in Frieden hin. 3.22  Und siehe, die Knechte Davids und Joab kamen von einem Streifzug und brachten viel Beute mit sich. Aber Abner war nicht mehr bei David zu Hebron, sondern er hatte ihn entlassen, so daß er in Frieden weggezogen war. 3.23  Als nun Joab mit dem ganzen Heere kam, teilte man Joab mit: Abner, der Sohn Ners, ist zum König gekommen, und er hat ihn entlassen, so daß er in Frieden fortgegangen ist! 3.24  Da ging Joab zum König hinein und sprach: Was hast du getan? Siehe, Abner ist zu dir gekommen! Warum hast du ihn ziehen lassen, daß er gehen kann, wohin er will? 3.25  Du kennst doch Abner, den Sohn Ners; der ist gekommen, dich zu überlisten und deinen Ausgang und deinen Eingang zu erkennen und alles zu erkunden, was du tust! 3.26  Und als Joab von David hinausging, sandte er Abner Boten nach, um ihn vom Brunnen Sira zurückzuholen. Aber David wußte nichts davon. 3.27  Als nun Abner wieder gen Hebron kam, führte ihn Joab mitten unter das Tor, um in der Stille mit ihm zu reden; und er stach ihn daselbst in den Bauch, daß er starb; um des Blutes willen seines Bruders Asahel. 3.28  Als David hernach solches erfuhr, sprach er: Ich und mein Königreich sind ewiglich unschuldig vor dem HERRN an dem Blut Abners, des Sohnes Ners; 3.29  es falle aber auf den Kopf Joabs und auf das ganze Haus seines Vaters, und es möge im Hause Joabs nie an solchen fehlen, die einen Eiterfluß und Aussatz haben und die am Stecken gehen und durch das Schwert fallen und an Brot Mangel leiden! 3.30  Also brachten Joab und sein Bruder Abisai den Abner um, weil er ihren Bruder Asahel im Kampfe zu Gibeon getötet hatte. 3.31  David aber sprach zu Joab und zu allem Volk, das mit ihm war: Zerreißet eure Kleider und gürtet Säcke um euch und traget Leid um Abner! Und der König David ging hinter der Bahre her. 3.32  Und als sie Abner zu Hebron begruben, erhob der König seine Stimme und weinte bei Abners Grab; auch alles Volk weinte. 3.33  Und der König stimmte ein Klagelied um Abner an und sprach: Sollte denn Abner sterben, wie ein Tor stirbt? 3.34  Deine Hände waren nicht gebunden, noch deine Füße in Ketten geschlossen; du bist gefallen, wie man vor bösen Buben fällt! Da beweinte ihn alles Volk noch mehr. 3.35  Als nun das ganze Volk herzutrat, um mit David das Leichenmahl zu halten, während es noch Tag war, schwur David und sprach: Gott tue mir dies und das, wenn ich Brot oder irgend etwas genieße, ehe die Sonne untergegangen ist! 3.36  Das begriffen die Leute, und es gefiel ihnen wohl; alles, was der König tat, war gut in den Augen des ganzen Volkes. 3.37  Und alles Volk und ganz Israel merkte an jenem Tage, daß es nicht vom König ausgegangen war, daß Abner, der Sohn Ners, getötet wurde. 3.38  Und der König sprach zu seinen Knechten: Wisset ihr nicht, daß heute ein Fürst und ein Großer in Israel gefallen ist? 3.39  Ich aber bin noch schwach und erst zum König gesalbt. Aber diese Männer, die Söhne Zerujas, sind mir zu stark. Der HERR vergelte dem, der Böses tut, nach seiner Bosheit!


2.Samuel - Kapitel 4


4.1  Als aber der Sohn Sauls hörte, daß Abner zu Hebron tot war, ließ er seine Hände sinken, und ganz Israel ward bestürzt. 4.2  Es waren aber zwei Männer, Rottenführer des Sohnes Sauls (der eine hieß Baana, der andere hieß Rechab) Söhne Rimmons, des Beerotiters, aus den Kindern Benjamin; denn Beerot wurde auch zu Benjamin gerechnet. 4.3  Und die Beerotiter waren nach Gittaim geflohen, und sie haben sich daselbst aufgehalten bis zum heutigen Tag. 4.4  Jonatan aber, der Sohn Sauls, hatte einen Sohn mit lahmen Füßen. Der war fünf Jahre alt, als die Kunde von Saul und Jonatan aus Jesreel kam. Da hob ihn seine Amme auf und floh. Da sie aber eilends floh, kam er zu Fall und ward lahm; und er hieß Mephiboset. 4.5  So gingen nun die Söhne Rimmons, des Beerotiters, Rechab und Baana, hin und kamen zum Hause Ischbosets, als der Tag am heißesten war; er aber machte seinen Mittagsschlaf. 4.6  Als nun Rechab und sein Bruder Baana in das Haus kamen, Weizen zu holen, da stachen sie ihn in den Bauch und entrannen. 4.7  Denn als sie in das Haus kamen, lag er in seiner Schlafkammer auf seinem Bette; und sie stachen ihn tot und hieben ihm den Kopf ab und nahmen sein Haupt und liefen die ganze Nacht hindurch das Jordantal hinab. 4.8  Und sie brachten das Haupt zu David gen Hebron und sprachen zum König: Siehe, da ist das Haupt Ischbosets, des Sohnes Sauls, deines Feindes, der dir nach dem Leben trachtete! Der HERR hat heute meinem Herrn, dem König, Rache gewährt an Saul und seinem Samen. 4.9  Aber David antwortete Rechab und seinem Bruder Baana, den Söhnen Rimmons, des Beerotiters, und sprach zu ihnen: So wahr der HERR lebt, der meine Seele aus aller Not erlöst hat: 4.10  ich ergriff den, der mir Kunde brachte und sprach: «Siehe, Saul ist tot!» und dabei meinte, ein guter Bote zu sein, und ich tötete ihn zu Ziklag, um ihm den Botenlohn zu geben. 4.11  Wieviel mehr, da diese gottlosen Leute einen gerechten Mann in seinem Hause auf seinem Lager ermordet haben! Und nun sollte ich nicht sein Blut von euren Händen fordern und euch aus dem Lande ausrotten? 4.12  Und David gebot den Knappen; die brachten sie um und hieben ihnen Hände und Füße ab und hängten sie auf am Teiche zu Hebron. Aber das Haupt Ischbosets nahmen sie und begruben es in Abners Grab zu Hebron.


2.Samuel - Kapitel 5


5.1  Und alle Stämme Israels kamen zu David gen Hebron und sprachen: Siehe, wir sind dein Gebein und dein Fleisch. 5.2  Schon je und je, als Saul noch König über uns war, führtest du Israel aus und ein. Dazu hat der HERR dir gesagt: Du sollst mein Volk Israel weiden, und du sollst Fürst sein über Israel! 5.3  Und alle Ältesten Israels kamen zum König gen Hebron. Und der König David machte mit ihnen einen Bund zu Hebron vor dem HERRN. Und sie salbten David zum König über Israel. 5.4  David war dreißig Jahre alt, als er König ward, und regierte vierzig Jahre lang. 5.5  Zu Hebron regierte er über Juda sieben Jahre und sechs Monate; aber zu Jerusalem regierte er über ganz Israel und Juda dreiunddreißig Jahre. 5.6  Und der König zog mit seinen Männern nach Jerusalem gegen die Jebusiter, die im Lande wohnten; die sprachen zu David: Du wirst hier nicht hereinkommen, sondern die Blinden und die Lahmen werden dich vertreiben! Das sollte heißen: David wird nicht hineinkommen! 5.7  Aber David nahm die Burg Zion ein; das ist die Stadt Davids. 5.8  Denn David sprach an jenem Tage: Wer die Jebusiter schlägt und die Wasserleitung erreicht und die Lahmen und Blinden, welchen die Seele Davids feind ist der soll ein Haupt und Oberster sein . Daher spricht man: «Es wird kein Blinder noch Lahmer ins Haus kommen!» 5.9  Und David ließ sich nieder auf der Burg und nannte sie Stadt Davids. Und David baute ringsum vom Millo an einwärts. 5.10  Und David ward immer mächtiger, und der HERR, der Gott der Heerscharen, war mit ihm. 5.11  Und Hiram, der König zu Tyrus, sandte Boten zu David und Zedernstämme und Zimmerleute und Steinmetzen, und sie bauten David ein Haus. 5.12  Da erkannte David, daß der HERR ihn zum König über Israel bestätigt und sein Königreich zu Ansehen gebracht habe um seines Volkes Israel willen. 5.13  Und David nahm sich noch mehr Kebsweiber und Frauen in Jerusalem, nachdem er von Hebron gekommen war, und es wurden ihm noch mehr Söhne und Töchter geboren. 5.14  Und dies sind die Namen derer, die ihm zu Jerusalem geboren sind: Sammua, Sobab, Natan und Salomo; 5.15  Jibchar, Elischua, Nepheg und Japhia; 5.16  Elischama, Eljada und Eliphelet. 5.17  Als aber die Philister hörten, daß man David zum König über Israel gesalbt hatte, zogen sie alle herauf, um David herauszufordern. Als David solches erfuhr, zog er zur Bergfeste hinab. 5.18  Aber die Philister kamen und ließen sich im Tal Rephaim nieder. 5.19  Und David befragte den HERRN und sprach: Soll ich wider die Philister hinaufziehen? Und willst du sie in meine Hand geben? Der HERR sprach zu David: Ziehe hinauf, denn ich will die Philister gewiß in deine Hand geben! 5.20  Und David kam gen Baal-Perazim und schlug sie daselbst und sprach: Der HERR hat meine Feinde vor mir zerrissen, wie das Wasser einen Damm zerreißt! Daher hieß man jenen Ort Baal-Perazim. 5.21  Und sie ließen ihre Götzen daselbst; David aber und seine Männer nahmen sie weg. 5.22  Aber die Philister zogen nochmals herauf und ließen sich im Tal Rephaim nieder. 5.23  Und David befragte den HERRN. Da sprach er: Du sollst nicht hinaufziehen; sondern umgehe sie und falle ihnen in den Rücken, daß du an sie herankommest von den Balsamstauden her. 5.24  Und wenn du in den Wipfeln der Balsamstauden das Geräusch eines Einherschreitens hören wirst, alsdann beeile dich; denn der HERR ist alsdann vor dir hergezogen, das Heer der Philister zu schlagen. 5.25  Und David tat also, wie ihm der HERR geboten hatte, und schlug die Philister von Geba an, bis man gen Geser kommt.


2.Samuel - Kapitel 6


6.1  Und David versammelte abermals alle auserlesene Mannschaft in Israel, dreißigtausend. 6.2  Und David machte sich auf mit allem Volk, das bei ihm war, und ging hin gen Baale-Juda, um von dort die Lade Gottes heraufzuholen, bei welcher der Name angerufen wird, der Name des HERRN der Heerscharen, der über den Cherubim thront. 6.3  Und sie setzten die Lade auf einen neuen Wagen und holten sie aus dem Hause Abinadabs, das auf dem Hügel war. Ussa aber und Achio, die Söhne Abinadabs, lenkten den neuen Wagen. 6.4  Und als sie ihn mit der Lade Gottes aus dem Hause Abinadabs wegführten, das auf dem Hügel war, ging Achio vor der Lade her. 6.5  Und David und das ganze Haus Israel spielten vor dem HERRN mit aller Macht zum Gesang mit Harfen, mit Lauten, mit Handpauken, mit Schellen und mit Zimbeln. 6.6  Und als sie zur Tenne Nachons kamen, griff Ussa nach der Lade Gottes und hielt sie; denn die Rinder waren ausgeglitten. 6.7  Da entbrannte der Zorn des HERRN über Ussa; und Gott schlug ihn daselbst um des Frevels willen; so starb er daselbst bei der Lade Gottes. 6.8  Aber auch David ergrimmte, daß der HERR mit Ussa einen solchen Riß gemacht hatte; darum hieß man diesen Ort Perez-Ussa bis auf diesen Tag. 6.9  Und David fürchtete sich vor dem HERRN an jenem Tag und sprach: Wie soll die Lade des HERRN zu mir kommen? 6.10  Und David wollte die Lade des HERRN nicht zu sich in die Stadt Davids hinaufbringen lassen, sondern ließ sie beiseite führen in das Haus Obed-Edoms, des Gatiters. 6.11  Und die Lade des HERRN verblieb drei Monate lang im Hause Obed-Edoms, des Gatiters, und der HERR segnete Obed-Edom und sein ganzes Haus. 6.12  Als nun dem König David angezeigt ward, daß der HERR das Haus Obed-Edoms und alles, was er hatte, segnete um der Lade Gottes willen, da ging David hin und holte die Lade Gottes mit Freuden aus dem Hause Obed-Edoms herauf in die Stadt Davids. 6.13  Und wenn die, welche die Lade des HERRN trugen, sechs Schritte gegangen waren, opferte man einen Ochsen und ein fettes Schaf. 6.14  Und David tanzte mit aller Macht vor dem HERRN her und war mit einem leinenen Ephod umgürtet. 6.15  Also führten David und das ganze Haus Israel die Lade des HERRN mit Jubelgeschrei und Posaunenschall herauf. 6.16  Und als die Lade des HERRN in die Stadt Davids kam, schaute Michal, die Tochter Sauls, durchs Fenster und sah den König David hüpfen und vor dem HERRN tanzen, und sie verachtete ihn in ihrem Herzen. 6.17  Als sie aber die Lade des HERRN hineinbrachten, stellten sie dieselbe an ihren Ort, in das Zelt, das David für sie aufgeschlagen hatte. Darnach opferte David Brandopfer und Dankopfer vor dem HERRN. 6.18  Und als David die Brandopfer und Dankopfer vollendet hatte, segnete er das Volk im Namen des HERRN der Heerscharen 6.19  und ließ allem Volk und der ganzen Menge Israels, Männern und Weibern, einem jeden einen Brotkuchen, einen Traubenkuchen und einen Rosinenkuchen austeilen. Dann ging das ganze Volk hin, ein jeder in sein Haus. 6.20  Als aber David umkehrte, sein Haus zu segnen, ging Michal, die Tochter Sauls, ihm entgegen und sprach: Welche Ehre hat sich heute der König Israels erworben, daß er sich heute vor den Mägden seiner Knechte entblößte, wie leichtfertige Leute sich entblößen! 6.21  David aber sprach zu Michal: Vor dem HERRN, der mich vor deinem Vater und vor seinem ganzen Hause erwählt und mir befohlen hat, Fürst über das Volk des HERRN, über Israel zu sein, 6.22  vor dem HERRN habe ich getanzt. Und ich will noch geringer werden als diesmal und niedrig sein in meinen Augen; und bei den Mägden, von welchen du gesprochen hast, will ich mir Ehre erwerben! 6.23  Aber Michal, die Tochter Sauls, hatte kein Kind bis an den Tag ihres Todes.


2.Samuel - Kapitel 7


7.1  Als nun der König in seinem Hause saß und der HERR ihm Ruhe gegeben hatte vor allen seinen Feinden ringsumher, 7.2  sprach der König zum Propheten Natan: Siehe doch, ich wohne in einem Zedernhause, und die Lade Gottes wohnt unter Teppichen! 7.3  Natan sprach zum König: Gehe hin und tue alles, was in deinem Herzen ist, denn der HERR ist mit dir! 7.4  Aber in derselben Nacht kam das Wort des HERRN zu Natan und sprach: 7.5  Gehe hin und sage zu meinem Knechte David: So spricht der HERR: Solltest du mir ein Haus bauen, daß ich darin wohne? 7.6  Habe ich doch in keinem Hause gewohnt von dem Tage an, als ich die Kinder Israel aus Ägypten führte, bis auf diesen Tag, sondern ich bin stets in einem Zelt und in der Wohnung umhergezogen. 7.7  Wohin ich immer wandelte mit allen Kindern Israel, habe ich auch jemals ein Wort geredet zu einem der Stämme Israels, dem ich mein Volk Israel zu weiden befahl, und gesagt: Warum bauet ihr mir kein Haus von Zedern? 7.8  So sollst du nun zu meinem Knechte David also reden: So spricht der HERR der Heerscharen: Ich habe dich von der Weide hinter den Schafen weggenommen, daß du Fürst werdest über mein Volk Israel; 7.9  und ich bin mit dir gewesen, wohin du gegangen bist, und habe alle deine Feinde vor dir her ausgerottet, und ich habe dir einen großen Namen gemacht, wie der Name der Gewaltigen auf Erden; 7.10  und ich habe meinem Volk Israel einen Ort bereitet und es eingepflanzt, daß es daselbst verbleibe, daß es nicht mehr beunruhigt werde und die Kinder der Bosheit es nicht mehr drängen wie zuvor und zur Zeit, da ich Richter über mein Volk Israel verordnete. 7.11  Und ich habe dir vor allen deinen Feinden Ruhe gegeben; und der HERR tut dir kund, daß Er dir ein Haus bauen will. 7.12  Wenn deine Tage erfüllt sind und du bei deinen Vätern liegst, so will ich deinen Samen nach dir erwecken, der aus deinem Leibe kommen wird, und will sein Königtum befestigen; 7.13  der soll meinem Namen ein Haus bauen, und ich will den Thron seines Königreichs auf ewig befestigen. 7.14  Ich will sein Vater sein, und er soll mein Sohn sein. Wenn er eine Missetat begeht, will ich ihn mit Menschenruten züchtigen und mit Schlägen der Menschenkinder strafen. 7.15  Aber meine Gnade soll nicht von ihm weichen, wie ich sie von Saul abwandte, den ich vor dir beseitigt habe; 7.16  sondern dein Haus und dein Königreich sollen ewig vor dir beständig sein; dein Thron soll auf ewig bestehen. 7.17  Natan teilte alle diese Worte und dieses ganze Gesicht dem David mit. 7.18  Da kam der König David und setzte sich vor dem HERRN nieder und sprach: Wer bin ich, mein Herr, HERR, und was ist mein Haus, daß du mich bis hierher gebracht hast? 7.19  Und das ist noch zu wenig gewesen in deinen Augen, Herr, HERR; denn du hast über das Haus deines Knechtes noch von ferner Zukunft geredet, und zwar, Herr, HERR, von des Menschen höchstem Ziel! 7.20  Was kann da David weiter zu dir sagen? Du kennst ja deinen Knecht, Herr, HERR! 7.21  Um deines Wortes willen und nach deinem Herzen hast du so Großes getan, um es deinem Knechte kundzutun! 7.22  Darum bist du, HERR, mein Gott, auch so hoch erhaben; denn dir ist niemand gleich, und es ist kein Gott außer dir nach allem, was wir mit unsern Ohren gehört haben! 7.23  Und wo ist ein Volk wie dein Volk, wie Israel, das einzige auf Erden, um deswillen Gott hingegangen ist, es sich zum Volke zu erlösen und sich einen Namen zu machen und so großartige und furchtbare Taten für dein Land zu tun vor dem Angesichte deines Volkes, welches du dir aus Ägypten, von den Heiden und ihren Göttern erlöst hast? 7.24  Und du hast dir dein Volk Israel auf ewig zum Volke zubereitet, und du, HERR, bist sein Gott geworden! 7.25  So erfülle nun, HERR, mein Gott, auf ewig das Wort, das du über deinen Knecht und über sein Haus geredet hast, und tue, wie du gesagt hast, 7.26  damit man ewiglich deinen Namen erhebe und sage: Der HERR der Heerscharen ist Gott über Israel! Und möge das Haus deines Knechtes David vor dir bestehen! 7.27  Denn du, HERR der Heerscharen, du Gott Israels, hast dem Ohr deines Knechts geoffenbart und gesagt: Ich will dir ein Haus bauen! Darum hat dein Knecht den Mut gefunden, dieses Gebet zu dir zu beten. 7.28  Und nun, mein Herr, HERR, du bist Gott, und deine Worte sind Wahrheit, und du hast deinem Knecht so viel Gutes zugesagt. 7.29  So wollest du nun das Haus deines Knechtes segnen, daß es ewiglich vor dir sei; denn du selbst, Herr, HERR, hast es gesagt. So möge denn das Haus deines Knechtes mit deinem Segen bedacht werden ewiglich!


2.Samuel - Kapitel 8


8.1  Darnach begab es sich, daß David die Philister schlug und sie demütigte. Und David nahm die Zügel der Regierung aus der Hand der Philister. 8.2  Er schlug auch die Moabiter und maß sie mit der Meßschnur; er legte sie auf die Erde und maß zwei volle Schnurlängen ab, um sie zu töten, und eine volle Schnurlänge, um sie am Leben zu lassen. Also wurden die Moabiter David untertan und tributpflichtig gemacht. 8.3  David schlug auch Hadad-Eser, den Sohn Rechobs, den König zu Zoba, als er ging, seine Macht am Euphrat-Strom wiederherzustellen. 8.4  Und David nahm von ihnen tausendsiebenhundert Reiter und zwanzigtausend Mann Fußvolk gefangen und lähmte alle Wagenpferde; aber hundert Wagenpferde behielt er übrig. 8.5  Aber die Syrer von Damaskus kamen Hadad-Eser, dem König von Zoba zu Hilfe. Und David erschlug von den Syrern zweiundzwanzigtausend Mann 8.6  und legte Besatzungen in das damascenische Syrien. Also ward Syrien David untertan und tributpflichtig gemacht; denn der HERR half David überall, wo er hinzog. 8.7  Und David nahm die goldenen Schilde, welche den Knechten Hadad-Esers gehörten, und brachte sie gen Jerusalem. 8.8  Und von Betach und Berotai, den Städten Hadad-Esers, nahm der König David sehr viel Erz. 8.9  Als aber Tohi, der König von Hamat, hörte, daß David die ganze Macht Hadad-Esers geschlagen hatte, 8.10  sandte Tohi seinen Sohn Joram zum König David, um ihm den Frieden anzubieten und ihn zu beglückwünschen, daß er wider Hadad-Eser gestritten und ihn geschlagen hatte; denn Hadad-Eser hatte einen Streit mit Tohi. Und er hatte silberne, goldene und eherne Geräte bei sich, 8.11  welche der König David auch dem HERRN heiligte, samt dem Silber und Gold, das er dem HERRN heiligte von allen Völkern, die er sich unterworfen hatte: 8.12  von Syrien, von Moab, von den Kindern Ammon, von den Philistern, von Amalek und von der Beute Hadad-Esers, des Sohnes Rechobs, des Königs von Zoba. 8.13  Und David machte sich einen Namen, als er zurückkam, indem er die Edomiter im Salztal schlug, achtzehntausend Mann. 8.14  Und er legte Besatzungen in Edom; in ganz Edom legte er Besatzungen und ganz Edom ward David unterworfen; denn der HERR half David überall, wo er hinzog. 8.15  Und David regierte über ganz Israel und verschaffte all seinem Volk Recht und Gerechtigkeit. 8.16  Joab aber, der Sohn der Zeruja, befehligte das Heer, und Josaphat, der Sohn Achiluds, war Kanzler; 8.17  und Zadok, der Sohn Achitubs, und Achimelech, der Sohn Abjatars, waren Priester; und Seraja war Schreiber; 8.18  und Benaja, der Sohn Jojadas, war über die Kreter und Pleter gesetzt; die Söhne Davids aber waren Priester.


2.Samuel - Kapitel 9


9.1  Und David sprach: Ist noch jemand übriggeblieben vom Hause Sauls, daß ich Barmherzigkeit an ihm erweise um Jonatans willen? 9.2  Es war aber ein Knecht vom Hause Sauls, der hieß Ziba; den beriefen sie zu David; und der König sprach zu ihm: Bist du Ziba? Er sprach: Ja, dein Knecht! 9.3  Der König sprach: Ist noch jemand da vom Hause Sauls, daß ich Gottes Barmherzigkeit an ihm erweise? Ziba sprach zum König: Es ist noch ein Sohn Jonatans vorhanden, der lahm an den Füßen ist. 9.4  Der König sprach zu ihm: Wo ist er? Ziba sprach zum König: Siehe, er ist zu Lodebar, im Hause Machirs, des Sohnes Ammiels! 9.5  Da sandte der König David hin und ließ ihn holen von Lodebar aus dem Hause Machirs, des Sohnes Ammiels. 9.6  Als nun Mephiboset, der Sohn Jonatans, des Sohnes Sauls, zu David kam, fiel er auf sein Angesicht und verneigte sich. David aber sprach: Mephiboset! Er sprach: Siehe, hier bin ich, dein Knecht! 9.7  David sprach zu ihm: Fürchte dich nicht; denn ich will gewiß Barmherzigkeit an dir erzeigen um Jonatans, deines Vaters willen und will dir alle Äcker deines Vaters Saul wiedergeben; du aber sollst täglich an meinem Tisch das Brot essen! 9.8  Da verneigte er sich und sprach: Wer bin ich, dein Knecht, daß du dich wendest zu einem toten Hunde, wie ich einer bin? 9.9  Und der König rief Ziba, den Knecht Sauls, und sprach zu ihm: Alles, was Saul und seinem ganzen Hause gehört hat, habe ich dem Sohne deines Herrn gegeben. 9.10  So bestelle ihm nun sein Land, du und deine Söhne und deine Knechte, und bring die Ernte ein, damit der Sohn deines Herrn Brot zu essen habe; Mephiboset aber, der Sohn deines Herrn, soll täglich an meinem Tisch essen. Ziba aber hatte fünfzehn Söhne und zwanzig Knechte. 9.11  Und Ziba sprach zum König: Ganz so, wie mein Herr, der König, seinem Knechte gebietet, wird dein Knecht tun! Also aß Mephiboset an seinem Tisch, wie einer der Söhne des Königs. 9.12  Und Mephiboset hatte einen kleinen Sohn, der hieß Micha. Und alles, was im Hause Zibas wohnte, diente Mephiboset. 9.13  Mephiboset aber wohnte zu Jerusalem, denn er aß täglich an des Königs Tisch. Er war aber lahm an beiden Füßen.


2.Samuel - Kapitel 10


10.1  Und es begab sich darnach, daß der König der Kinder Ammon starb, und sein Sohn Chanun ward König an seiner Statt. 10.2  Da sprach David: Ich will Barmherzigkeit erweisen an Chanun, dem Sohne Nahas, wie sein Vater an mir Barmherzigkeit erwiesen hat. Da sandte David hin und ließ ihn durch seine Knechte trösten wegen seines Vaters. Als nun die Knechte Davids in das Land der Kinder Ammon kamen, 10.3  sprachen die Vornehmsten unter den Kindern Ammon zu ihrem Herrn, Chanun: Meinst du, David wolle deinen Vater vor deinen Augen ehren, daß er Tröster zu dir gesandt hat? Hat er nicht vielmehr seine Knechte darum zu dir gesandt, daß er die Stadt erforsche und erkunde und zerstöre? 10.4  Da nahm Chanun die Knechte Davids und schor ihnen den Bart halb ab und schnitt ihnen die Kleider halb ab, bis an den Gürtel, und ließ sie gehen. 10.5  Als solches David angezeigt ward, sandte er ihnen entgegen; denn die Männer waren schwer beschimpft. Und der König ließ ihnen sagen: Bleibet zu Jericho, bis euer Bart wieder gewachsen ist; alsdann kommt wieder heim! 10.6  Als aber die Kinder Ammon sahen, daß sie sich bei David verhaßt gemacht hatten, sandten sie hin und dingten die Syrer von Beth-Rechob und die Syrer von Zoba, zwanzigtausend Mann Fußvolk, und von dem König von Maacha tausend Mann, dazu zwölftausend Mann von Tob. 10.7  Als David solches hörte, sandte er Joab mit dem ganzen Heer, den Helden. 10.8  Und die Kinder Ammon zogen aus und rüsteten sich zum Kampf vor dem Tor. Die Syrer von Rechob aber und die Männer von Tob und von Maacha standen gesondert im Felde. 10.9  Als nun Joab sah, daß ihm von vorn und hinten ein Angriff drohte, traf er eine Auswahl unter aller Jungmannschaft in Israel und rüstete sich wider die Syrer. 10.10  Das übrige Volk aber tat er unter die Hand seines Bruders Abisai, damit er sich gegen die Kinder Ammon stellte, 10.11  und er sprach: Werden die Syrer mir überlegen sein, so komm mir zu Hilfe; werden aber die Kinder Ammon dir überlegen sein, so will ich dir zu Hilfe kommen! 10.12  Sei stark und wehre dich für unser Volk und für die Städte unseres Gottes. Der HERR aber tue, was ihm gefällt! 10.13  Und Joab machte sich herzu mit dem Volk, das bei ihm war, zum Kampf wider die Syrer, und die Syrer flohen vor ihm. 10.14  Und als die Kinder Ammon sahen, daß die Syrer flohen, flohen auch sie vor Abisai und zogen in die Stadt. Also kehrte Joab um von den Kindern Ammon und kam nach Jerusalem. 10.15  Als aber die Syrer sahen, daß sie von Israel geschlagen worden waren, kamen sie zusammen. 10.16  Und Hadad-Eser sandte hin und ließ die Syrer von jenseits des Stromes ausziehen, und sie kamen gen Helam; und Sobach, der Feldhauptmann Hadad-Esers, zog vor ihnen her. 10.17  Als solches David angezeigt ward, versammelte er ganz Israel und zog über den Jordan und kam gen Helan, und die Syrer stellten sich gegen David und stritten mit ihm. 10.18  Aber die Syrer flohen vor Israel. Und David erlegte von den Syrern siebenhundert Wagenkämpfer und vierzigtausend Reiter; dazu schlug er Sobach, den Feldhauptmann, daß er daselbst starb. 10.19  Als aber alle Könige, die Hadad-Eser untertan waren, sahen, daß sie von Israel geschlagen worden waren, machten sie Frieden mit Israel und wurden ihnen untertan. Und die Syrer fürchteten sich, den Kindern Ammon weiterhin zu helfen.


2.Samuel - Kapitel 11


11.1  Und nach Verlauf eines Jahres, zur Zeit, da die Könige auszuziehen pflegten, sandte David Joab und seine Knechte mit ihm und ganz Israel; und sie schlugen die Kinder Ammon nieder und belagerten Rabba. David aber blieb zu Jerusalem. 11.2  Und es begab sich, als David um den Abend von seinem Lager aufstand und auf dem Dache des königlichen Hauses umherwandelte, sah er vom Dache aus ein Weib sich baden, und das Weib war von sehr schöner Gestalt. 11.3  Und David sandte hin und erkundigte sich nach dem Weibe, und man sprach: Ist das nicht Batseba, die Tochter Eliams, das Weib Urijas, des Hetiters? 11.4  Und David sandte Boten hin und ließ sie holen. Und sie kam zu ihm, und er schlief bei ihr. Sie aber reinigte sich von ihrer Unreinigkeit und kehrte wieder in ihr Haus zurück. 11.5  Und das Weib ward schwanger und sandte hin und ließ es David anzeigen und sagen: Ich bin schwanger geworden! 11.6  Da sandte David zu Joab und ließ ihm sagen: Sende mir Urija, den Hetiter! Und Joab sandte Urija zu David. 11.7  Und als Urija zu ihm kam, fragte David, ob es mit Joab und mit dem Volk und mit dem Krieg gut stehe. 11.8  Und David sprach zu Urija: Geh in dein Haus hinab und wasche deine Füße! Und als Urija das Haus des Königs verließ, folgte ihm ein Geschenk des Königs. 11.9  Aber Urija legte sich vor der Tür des königlichen Hauses bei allen Knechten seines Herrn schlafen und ging nicht in sein Haus hinab. 11.10  Als man nun David sagte: Urija ist nicht in sein Haus hinabgegangen, sprach David zu ihm: Bist du nicht von der Reise gekommen? Warum bist du nicht in dein Haus hinabgegangen? 11.11  Urija aber sprach zu David: Die Lade und Israel und Juda halten sich in Zelten auf, und mein Herr Joab und die Knechte meines Herrn lagern auf freiem Felde, und ich sollte in mein Haus gehen, essen und trinken und bei meinem Weibe liegen? So wahr du lebst und deine Seele lebt, ich tue solches nicht! 11.12  Und David sprach zu Urija: So bleibe heute auch hier, morgen will ich dir einen Auftrag geben! Also blieb Urija an jenem und am folgenden Tage zu Jerusalem. 11.13  Und David lud ihn ein, bei ihm zu essen und zu trinken und machte ihn trunken; er ging aber am Abend gleichwohl aus, um sich auf einem Lager bei seines Herrn Knechten schlafen zu legen, und ging nicht in sein Haus hinab. 11.14  Am Morgen schrieb David einen Brief an Joab und sandte ihn durch Urija. 11.15  Er schrieb aber also in dem Brief: Stellet Urija gerade dorthin, wo am heftigsten gekämpft wird, und wendet euch hinter ihm ab, daß er erschlagen werde und sterbe! 11.16  Als nun Joab die Stadt einschloß, stellte er Urija an den Ort, von dem er wußte, daß tapfere Männer daselbst waren. 11.17  Und als die Männer der Stadt einen Ausfall machten und wider Joab stritten, fielen etliche von dem Volk, von den Knechten Davids; dabei kam auch Urija, der Hetiter, um. 11.18  Hierauf ließ Joab dem David den ganzen Verlauf des Streites melden; 11.19  und er gebot dem Boten und sprach: Wenn du dem König den ganzen Verlauf des Streites erzählt hast 11.20  und siehst, daß der König zornig wird und zu dir spricht: Warum seid ihr zum Kampf so nahe an die Stadt herangekommen? Wisset ihr nicht, daß man von der Mauer herab zu schießen pflegt? 11.21  Wer schlug Abimelech, den Sohn Jerub-Besets? Warf nicht ein Weib ein Stück von einem Mühlstein von der Mauer, so daß er zu Tebez starb? Warum seid ihr so nahe an die Mauer herangekommen? So sollst du sagen: Dein Knecht Urija, der Hetiter, ist auch tot! 11.22  Der Bote ging hin und kam und sagte David alles, was ihm Joab aufgetragen hatte. 11.23  Und der Bote sprach zu David: Die Leute waren stärker als wir und machten einen Ausfall gegen uns auf das Feld; wir aber drängten sie zurück bis vor das Tor. 11.24  Und die Schützen schossen von der Mauer auf deine Knechte, so daß etliche von den Knechten des Königs umkamen; dazu ist dein Knecht Urija auch tot. 11.25  David sprach zum Boten: Sage zu Joab: «Laß dich das nicht anfechten; denn das Schwert tötet bald diesen, bald jenen. Verstärke deinen Kampf gegen die Stadt und zerstöre sie!» Also sollst du ihn ermutigen. 11.26  Als aber das Weib Urijas hörte, daß ihr Mann Urija tot war, trug sie Leid um ihren Herrn. 11.27  Doch die Trauer ging vorüber, und David sandte hin und ließ sie in sein Haus holen, und sie ward sein Weib und gebar ihm einen Sohn. Aber die Tat, welche David verübt hatte, mißfiel dem HERRN.


2.Samuel - Kapitel 12


12.1  Und der HERR sandte den Propheten Natan zu David. Als dieser zu ihm kam, sprach er zu ihm: Es waren zwei Männer in einer Stadt, der eine reich, der andere arm. 12.2  Der Reiche hatte sehr viele Schafe und Rinder; 12.3  aber der Arme hatte nichts als ein einziges Lämmlein, das er gekauft hatte; und er nährte es, so daß es bei ihm und mit seinen Kindern aufwuchs. Es aß von seinem Brot und trank aus seinem Becher und schlief an seinem Busen, und er hielt es wie eine Tochter. 12.4  Als aber ein Gast zu dem reichen Manne kam, reute es ihn, von seinen eigenen Schafen und von seinen eigenen Rindern zu nehmen, um dem Gast, der zu ihm gekommen war, etwas zuzurichten; er nahm das Lamm des armen Mannes und richtete es dem Manne zu, der zu ihm gekommen war. 12.5  Da ward David sehr zornig über den Mann und sprach zu Natan: So wahr der HERR lebt; der Mann, der solches getan hat, ist ein Kind des Todes! 12.6  Dazu soll er das Schaf vierfältig bezahlen, weil er solches getan und kein Erbarmen geübt hat! 12.7  Da sprach Natan zu David: Du bist der Mann! So spricht der HERR, der Gott Israels: Ich habe dich zum König über Israel gesalbt und habe dich aus der Hand Sauls errettet; 12.8  ja, ich habe dir das Haus deines Herrn gegeben, dazu die Weiber deines Herrn an deinen Busen, und habe dir das Haus Israel und Juda gegeben; und wäre das zu wenig, so hätte ich noch dies und das hinzugefügt. 12.9  Warum hast du denn das Wort des HERRN verachtet, indem du tatest, was vor seinen Augen böse ist? Urija, den Hetiter, hast du mit dem Schwert erschlagen, und sein Weib hast du dir zum Weibe genommen; ihn aber hast du durch das Schwert der Kinder Ammon umgebracht! 12.10  Nun soll auch von deinem Hause das Schwert nicht weichen ewiglich, weil du mich verachtet und das Weib Urijas, des Hetiters, genommen hast, daß sie dein Weib sei! 12.11  So spricht der HERR: Siehe, ich will aus deinem eigenen Hause Unglück über dich erwecken und will deine Weiber vor deinen Augen nehmen und sie deinem Nächsten geben, daß er an der hellen Sonne bei deinen Weibern schlafe! 12.12  Denn du hast es heimlich getan, ich aber will solches vor ganz Israel und vor der Sonne tun! 12.13  Da sprach David zu Natan: Ich habe mich gegen den HERRN versündigt! Natan sprach zu David: So hat auch der HERR deine Sünde hinweggenommen; du sollst nicht sterben! 12.14  Doch weil du den Feinden des HERRN durch diese Geschichte Anlaß zur Lästerung gegeben hast, so wird auch der Sohn, der dir geboren ist, gewißlich sterben! 12.15  Und Natan ging heim. Aber der HERR schlug das Kind, welches das Weib Urijas dem David geboren hatte, so daß es todkrank ward. 12.16  Und David flehte zu Gott wegen des Knäbleins und fastete und ging und lag über Nacht auf der Erde. 12.17  Da machten sich die Ältesten seines Hauses zu ihm auf und wollten ihn von der Erde aufrichten; er aber wollte nicht und aß auch kein Brot mit ihnen. 12.18  Am siebenten Tag aber starb das Kind. Und die Knechte Davids fürchteten sich, ihm zu sagen, daß das Kind tot sei, denn sie dachten: Siehe, als das Kind lebendig war, redeten wir mit ihm, und er folgte unsrer Stimme nicht; wieviel mehr wird es ihm wehe tun, wenn wir sagen: Das Kind ist tot! 12.19  David aber sah, daß seine Knechte leise miteinander redeten, und merkte, daß das Kind tot sei, und fragte seine Knechte: Ist das Kind tot? Sie sprachen: Es ist tot! 12.20  Da erhob sich David von der Erde, wusch und salbte sich und zog andere Kleider an und ging in das Haus des HERRN und betete an. Und als er wieder heimkam, hieß er Brot auftragen und aß. 12.21  Da sprachen seine Knechte zu ihm: Was ist das für ein Verfahren, das du befolgst? Als das Kind lebte, fastetest und weintest du; nun aber, da es gestorben ist, stehst du auf und issest Brot? 12.22  Er sprach: Als das Kind noch lebte, fastete und weinte ich, weil ich dachte: Wer weiß, ob der HERR mir nicht gnädig sein wird, so daß das Kind am Leben bleibt? 12.23  Nun aber, da es tot ist, was soll ich fasten? Kann ich es zurückholen? Ich werde wohl zu ihm fahren, es kommt aber nicht wieder zu mir! 12.24  Und als David sein Weib Batseba getröstet hatte, ging er zu ihr hinein und schlief bei ihr. Und sie gebar einen Sohn, den hieß er Salomo. 12.25  Und der HERR liebte ihn und gab ihm durch den Propheten Natan den Namen Jedidja, um des HERRN willen. 12.26  Joab aber stritt wider Rabba der Kinder Ammon und gewann die königliche Stadt. 12.27  Und Joab sandte Boten zu David und ließ ihm sagen: Ich habe wider Rabba gestritten und auch die Wasserstadt genommen. 12.28  So sammle nun das übrige Volk und belagere die Stadt und erobere du sie, daß nicht ich sie erobere und sie nach meinem Namen genannt werde! 12.29  Also sammelte David alles Volk und zog hin gen Rabba und stritt wider sie und nahm sie ein. 12.30  Und er nahm die Krone ihres Königs von dessen Haupt, die ein Talent Goldes wog und mit Edelsteinen besetzt war; die kam auf Davids Haupt; er führte auch sehr viel Beute aus der Stadt. 12.31  Auch das Volk darin führte er weg; und stellte sie an die Sägen und in die Eisengruben und an die eisernen Äxte und ließ sie an den Ziegelöfen arbeiten. Also tat er allen Städten der Kinder Ammon. Dann kehrten David und alles Volk wieder nach Jerusalem zurück.


2.Samuel - Kapitel 13


13.1  Absalom aber, der Sohn Davids, hatte eine schöne Schwester, die hieß Tamar; und es begab sich, daß Amnon, Davids Sohn, sie liebgewann. 13.2  Und Amnon grämte sich also, daß er krank ward um seiner Schwester willen; denn sie war eine Jungfrau, und es schien Amnon unmöglich, ihr etwas anzutun. 13.3  Amnon aber hatte einen Freund, der hieß Jonadab, ein Sohn Simeas, des Bruders Davids; und Jonadab war ein sehr listiger Mann. 13.4  Der sprach zu ihm: Warum bist du jeden Morgen so niedergeschlagen, du Königssohn, willst du es mir nicht sagen? Da sprach Amnon zu ihm: Ich habe Tamar lieb, die Schwester meines Bruders Absalom! 13.5  Da sprach Jonadab zu ihm: Lege dich auf dein Bett und stelle dich krank. Wenn dann dein Vater kommt, dich zu besuchen, so sprich zu ihm: Laß doch meine Schwester Tamar kommen, daß sie mich speise und ein Essen vor mir mache, so daß ich zusehen könne, so würde ich von ihrer Hand essen! 13.6  Also legte sich Amnon nieder und stellte sich krank. Als nun der König kam, ihn zu besuchen, sprach Amnon zum König: Laß doch meine Schwester Tamar kommen, daß sie zwei Kuchen vor mir mache und ich von ihrer Hand esse! 13.7  Da sandte David zu Tamar ins Haus und ließ ihr sagen: Geh doch hin in das Haus deines Bruders Amnon und bereite ihm eine Speise! 13.8  Tamar ging hin in das Haus ihres Bruders Amnon. Er aber lag zu Bette. Und sie nahm einen Teig und knetete und bereitete ihn vor seinen Augen und buk die Kuchen. 13.9  Und sie nahm die Pfanne und schüttete sie vor ihm aus; aber er weigerte sich zu essen. Und Amnon sprach: Lasset jedermann von mir hinausgehen. Da ging jedermann hinaus. 13.10  Da sprach Amnon zu Tamar: Bring mir das Essen in die Kammer, daß ich von deiner Hand esse! Da nahm Tamar das Gebackene, das sie gemacht hatte, und brachte es ihrem Bruder Amnon in die Kammer. 13.11  Und als sie es zu ihm brachte, daß er äße, ergriff er sie und sprach zu ihr: Komm her, meine Schwester, schlafe bei mir! 13.12  Sie aber sprach zu ihm: Nicht doch, mein Bruder! Entehre mich nicht; denn also tut man nicht in Israel! Begehe nicht eine solche Schandtat! 13.13  Wo wollte ich mit meiner Schande hin? Und du würdest sein wie einer der Schändlichen in Israel. Nun aber, rede doch mit dem König; denn er wird mich dir nicht versagen! 13.14  Aber er wollte ihrer Stimme nicht gehorchen, sondern überwältigte und vergewaltigte sie und schlief bei ihr. 13.15  Darnach ward Amnon ihr überaus gram, so daß der Haß größer ward, als zuvor die Liebe; und Amnon sprach zu ihr: Mache dich auf und davon! 13.16  Sie aber sprach zu ihm: Dieses Unrecht, daß du mich ausstoßest, ist gewiß noch größer, als das andere, welches du mir angetan hast! Aber er wollte nicht auf sie hören, 13.17  sondern rief seinen Knappen, der sein Diener war, und sprach: Treibe doch diese von mir hinaus und schließ die Tür hinter ihr zu! 13.18  Sie trug aber einen langen bunten Rock; denn also waren die ledigen Königstöchter gekleidet mit Oberkleidern. 13.19  Als nun sein Diener sie hinausgetrieben und die Türe hinter ihr zugeschlossen hatte, warf Tamar Asche auf ihr Haupt und zerriß den langen bunten Rock, welchen sie trug, und legte die Hand auf ihr Haupt und lief schreiend davon. 13.20  Und ihr Bruder Absalom sprach zu ihr: Ist dein Bruder Amnon bei dir gewesen? Nun dann, meine Schwester, schweig still! Er ist dein Bruder; nimm diese Sache nicht zu Herzen! Tamar aber blieb verstört im Hause ihres Bruders Absalom. 13.21  Und als der König das alles hörte, ward er sehr zornig. 13.22  Aber Absalom redete nicht mit Amnon, weder Böses noch Gutes; denn Absalom war dem Amnon gram, weil er seine Schwester Tamar vergewaltigt hatte. 13.23  Und nach zwei Jahren, als Absalom Schafschur hielt zu Baal-Hazor, das in Ephraim liegt, lud Absalom alle Söhne des Königs ein. 13.24  Und Absalom kam zum König und sprach: Siehe doch! Dein Knecht hält Schafschur; der König wolle samt seinen Knechten mit deinem Knechte hingehen! 13.25  Der König aber sprach zu Absalom: Nicht doch, mein Sohn! Laß uns jetzt nicht alle gehen, daß wir dir nicht beschwerlich seien. Und als er in ihn drang, wollte er doch nicht gehen, sondern segnete ihn. 13.26  Absalom sprach: Darf mein Bruder Amnon nicht mit uns gehen? Da fragte der König: Warum soll er mit dir gehen? 13.27  Absalom aber drang in ihn; da ließ er Amnon und alle Söhne des Königs mit ihm gehen. 13.28  Und Absalom gebot seinen Knappen und sprach: Gebt acht, wenn Amnon von dem Wein guter Dinge sein wird und ich zu euch sage: Schlaget Amnon und tötet ihn! so fürchtet euch nicht, denn ich habe es euch befohlen; ermannt euch und seid tapfer! 13.29  Also taten die Knappen Absaloms dem Amnon, wie Absalom ihnen geboten hatte. Da standen alle Söhne des Königs auf und bestiegen ein jeder sein Maultier und flohen. 13.30  Und als sie noch auf dem Wege waren, kam das Gerücht vor David: Absalom hat alle Söhne des Königs erschlagen, so daß nicht einer von ihnen übriggeblieben ist! 13.31  Da stand der König auf und zerriß seine Kleider und legte sich auf die Erde, und alle seine Knechte standen um ihn her mit zerrissenen Kleidern. 13.32  Da hob Jonadab, der Sohn Simeas, des Bruders Davids, an und sprach: Mein Herr denke nicht, daß alle Jünglinge, die Söhne des Königs, tot seien; sondern Amnon allein ist tot; denn auf Absaloms Lippen lag ein Vorsatz seit dem Tage, da jener seine Schwester vergewaltigt hatte. 13.33  So möge nun mein Herr, der König, nicht glauben, daß alle Söhne des Königs tot seien, sondern Amnon allein ist tot! 13.34  Absalom aber floh. Und der Knappe auf der Warte erhob seine Augen, sah sich um und siehe, da kam viel Volk auf dem Wege hinter ihm, an der Seite des Berges. 13.35  Da sprach Jonadab zum König: Siehe, die Söhne des Königs kommen! Wie dein Knecht gesagt hat, also ist es ergangen. 13.36  Und als er ausgeredet hatte, siehe, da kamen die Söhne des Königs und erhoben ihre Stimme und weinten; auch der König und alle seine Knechte weinten sehr. 13.37  Absalom aber war entflohen und ging zu Talmai, dem Sohn Ammischurs, dem König zu Geschur; David aber trug die ganze Zeit hindurch Leid um seinen Sohn. 13.38  Nachdem aber Absalom geflohen und gen Geschur gezogen war, blieb er daselbst drei Jahre. 13.39  Und der König David unterließ es, Absalom zu verfolgen; denn er hatte sich über den Tod Amnons getröstet.


2.Samuel - Kapitel 14


14.1  Als aber Joab, der Sohn der Zeruja, merkte, daß des Königs Herz sich zu Absalom neigte, 14.2  sandte er hin gen Tekoa und ließ ein kluges Weib von dort holen und sprach zu ihr: Stelle dich doch trauernd und ziehe Trauerkleider an und salbe dich nicht mit Öl, sondern stelle dich wie ein Weib, das lange Zeit um einen Toten Leid getragen hat. 14.3  Dann sollst du zum König hineingehen und mit ihm reden so und so. Und Joab legte die Worte in ihren Mund. 14.4  Als nun das Weib von Tekoa mit dem König reden wollte, fiel sie auf ihr Angesicht zur Erde, verneigte sich und sprach: Hilf mir, o König! 14.5  Der König aber sprach zu ihr: Was fehlt dir? Sie sprach: Wahrlich, ich bin eine Witwe, denn mein Mann ist gestorben! 14.6  Und deine Magd hat zwei Söhne, die zankten miteinander auf dem Felde, und als ihnen niemand wehrte, schlug einer den andern und tötete ihn. 14.7  Und siehe, nun ist die ganze Verwandtschaft wider deine Magd und sagt: Gib den her, der seinen Bruder erschlagen hat, daß wir ihn töten für die Seele seines Bruders, den er umgebracht hat, und daß wir auch den Erben vertilgen! Sie wollen also den Funken auslöschen, der mir noch übriggeblieben ist, daß meinem Mann kein Name und keine Nachkommenschaft auf Erden bleibe. 14.8  Da sprach der König zum Weibe: Gehe heim, ich will deinetwegen Befehle geben! 14.9  Da sprach das Weib von Tekoa zum König: Auf mir sei die Schuld und auf meines Vaters Haus; der König aber und sein Thron seien unschuldig! 14.10  Der König sprach: Wer wider dich redet, den bringe zu mir, so soll er dich nicht mehr angreifen! 14.11  Sie sprach: Der König gedenke doch an den HERRN, deinen Gott, daß der Bluträcher nicht noch mehr Unheil anrichte und daß man meinen Sohn nicht verderbe! Er sprach: So wahr der HERR lebt, es soll kein Haar von deinem Sohn auf die Erde fallen! 14.12  Und das Weib sprach: Laß doch deine Magd meinem Herrn, dem König, etwas sagen. Er aber sprach: Sag her! 14.13  Das Weib sprach: Warum hast du denn solches wider das Volk Gottes im Sinn? Und mit dem, was der König geredet, hat er sich selbst schuldig gesprochen, weil der König seinen Verstoßenen nicht zurückholen läßt. 14.14  Denn wir müssen zwar gewiß sterben und sind wie das Wasser, das in die Erde versiegt und welches man nicht wieder auffangen kann. Aber Gott will das Leben nicht hinwegnehmen, sondern sinnt darauf, daß der Verstoßene nicht von ihm verstoßen bleibe. 14.15  Daß ich nun gekommen bin, mit meinem Herrn, dem König, solches zu reden, geschah deshalb, weil das Volk mir Angst machte; deine Magd aber dachte: Ich will doch mit dem König reden; vielleicht wird der König tun, was seine Magd sagt; 14.16  denn der König wird seine Magd erhören, daß er mich errette aus der Hand des Mannes, der mich samt meinem Sohn aus dem Erbe Gottes vertilgen will. 14.17  Und deine Magd dachte: Meines Herrn, des Königs Wort wird mir ein Trost sein; denn mein Herr, der König, ist wie ein Engel Gottes, um Gutes und Böses anzuhören, darum sei der HERR, dein Gott, mit dir! 14.18  Der König antwortete und sprach zu dem Weibe: Verhehle mir doch nicht, was ich dich frage! Das Weib sprach: Mein Herr, der König, sage an! 14.19  Der König sprach: Ist nicht Joabs Hand mit dir bei alledem? Das Weib antwortete und sprach: So wahr deine Seele lebt, mein Herr und König, es ist nicht möglich, weder zur Rechten noch zur Linken auszuweichen bei allem, was mein Herr, der König, sagt. Ja, dein Knecht Joab hat es mir befohlen, und er selbst hat alle diese Worte deiner Magd in den Mund gelegt. 14.20  Um der Sache ein anderes Aussehen zu geben, hat dein Knecht Joab so gehandelt; mein Herr ist so weise wie ein Engel Gottes, daß er alles auf Erden weiß! 14.21  Da sprach der König zu Joab: Siehe, ich habe diese Worte ausgesprochen; so gehe nun hin und hole den Jüngling Absalom zurück! 14.22  Da fiel Joab auf sein Angesicht und verneigte sich und segnete den König und sprach: Heute merkt dein Knecht, daß ich vor deinen Augen Gnade gefunden habe, mein Herr und König, da der König tut, was sein Knecht sagt! 14.23  Also machte sich Joab auf und zog nach Geschur und brachte Absalom nach Jerusalem. 14.24  Aber der König sprach: Laß ihn wieder in sein Haus gehen, und mein Angesicht soll er nicht sehen! Also ging Absalom wieder in sein Haus und sah das Angesicht des Königs nicht. 14.25  Aber in ganz Israel war kein Mann so schön und so berühmt wie Absalom. Von der Fußsohle bis zum Scheitel war kein Makel an ihm. 14.26  Und wenn er sein Haupt scheren ließ (dies geschah nämlich zu Ende eines jeden Jahres, denn es war ihm zu schwer, also daß man es abscheren mußte), so wog sein Haupthaar zweihundert Schekel nach königlichem Gewicht. 14.27  Und dem Absalom wurden drei Söhne geboren und eine Tochter, die hieß Tamar; die war ein Weib von schöner Gestalt. 14.28  Und Absalom blieb zwei Jahre lang zu Jerusalem, ohne daß er das Angesicht des Königs sah. 14.29  Dann aber sandte Absalom nach Joab, um ihn zum König zu schicken; aber er wollte nicht zu ihm kommen. Er aber sandte noch einmal; dennoch wollte jener nicht kommen. 14.30  Da sprach er zu seinen Knechten: Habt ihr den Acker Joabs gesehen, der neben dem meinigen liegt und darauf er Gerste hat? Geht hin und zündet sie an! Da steckten die Knechte Absaloms das Stück Acker in Brand. 14.31  Da machte sich Joab auf und kam zu Absalom ins Haus und sprach zu ihm: Warum haben deine Knechte mein Stück Acker in Brand gesteckt? 14.32  Absalom sprach zu Joab: Siehe, ich sandte nach dir und ließ dir sagen: «Komm her, daß ich dich zum König sende und sagen lasse: Warum bin ich von Geschur gekommen? Es wäre mir besser, daß ich noch daselbst wäre!» So verschaffe nun, daß ich das Angesicht des Königs sehen darf! 14.33  Da ging Joab zum König hinein und sagte es ihm. Und er rief Absalom; und er kam zum König und verneigte sich vor dem König mit dem Angesicht zur Erde; und der König küßte Absalom.


2.Samuel - Kapitel 15


15.1  Darnach aber begab es sich, daß Absalom sich Wagen und Pferde verschaffte und fünfzig Trabanten, die vor ihm herliefen. 15.2  Und Absalom machte sich am Morgen früh auf und stellte sich neben dem Torweg auf; und wenn jemand einen Handel hatte, daß er zum König vor Gericht kommen sollte, rief ihn Absalom zu sich und fragte ihn: «Aus welcher Stadt bist du?» Antwortete er dann: «Dein Knecht ist aus einem der Stämme Israels», 15.3  so sprach Absalom zu ihm: «Siehe, deine Sache ist gut und recht, aber beim König ist niemand, der dir Gehör schenkt!» 15.4  Und Absalom sprach: O daß man doch mich zum Richter im Lande setzte, daß jedermann zu mir käme, der einen Rechtsstreit hat; ich würde ihm zu seinem Rechte verhelfen! 15.5  Und wenn jemand kam, um sich vor ihm niederzuwerfen, so reichte er ihm die Hand, faßte ihn und küßte ihn. 15.6  Also tat Absalom allen Israeliten, die zum König vor Gericht kamen, und erstahl sich die Herzen der Männer Israels. 15.7  Als er nun das vierzigste Jahr zurückgelegt hatte, sprach Absalom zum König: Ich möchte doch hingehen nach Hebron und mein Gelübde erfüllen, das ich dem HERRN gelobt habe. 15.8  Dein Knecht hat nämlich ein Gelübde getan, als ich zu Geschur in Syrien wohnte, das lautete also: Wenn mich der HERR wieder nach Jerusalem zurückbringt, so will ich dem HERRN dienen! 15.9  Der König sprach zu ihm: Gehe hin in Frieden! Da machte er sich auf und ging nach Hebron. 15.10  Und Absalom sandte Kundschafter in alle Stämme Israels und ließ sagen: Wenn ihr den Schall der Posaunen hört, so sprecht: Absalom ist König geworden zu Hebron! 15.11  Und es gingen mit Absalom zweihundert Männer aus Jerusalem, die geladen waren und arglos hingingen, ohne von irgend etwas zu wissen. 15.12  Absalom schickte auch nach Ahitophel, dem Giloniter, dem Ratgeber Davids, und ließ ihn aus seiner Stadt Gilo holen, während er die Opfer schlachtete. Und die Verschwörung wurde stark, und das Volk nahm beständig zu bei Absalom. 15.13  Da kam ein Bote und zeigte es David an und sprach: Das Herz der Männer Israels hat sich Absalom zugewandt! 15.14  David aber sprach zu allen seinen Knechten, die bei ihm zu Jerusalem waren: Auf, lasset uns fliehen; denn hier wird kein Entrinnen sein vor Absalom! Machet euch eilends davon, daß er uns nicht ereile und einhole und Unglück über uns bringe und die Stadt mit der Schärfe des Schwertes schlage! 15.15  Da sprachen die Knechte des Königs zu ihm: Ganz wie unser Herr, der König, will; siehe, hier sind deine Knechte! 15.16  Und der König zog aus und sein ganzes Haus hinter ihm her; doch ließ der König zehn Kebsweiber zurück, das Haus zu hüten. 15.17  Und der König zog hinaus und alles Volk ihm auf dem Fuße nach, und sie stellten sich beim äußersten Hause auf. 15.18  Und alle Knechte zogen an ihm vorüber; dazu alle Kreter und Pleter, und alle Gatiter, sechshundert Mann, die ihm von Gat gefolgt waren, zogen an dem König vorüber. 15.19  Aber der König sprach zu Ittai, dem Gatiter: Warum willst auch du mit uns ziehen? Kehre um und bleibe bei dem König! Denn du bist ein Fremder; auch kannst du an deinen Ort auswandern. 15.20  Gestern bist du gekommen, und heute sollte ich dich schon mit uns umherirren lassen, da ich hingehen muß, wohin ich kann? Kehre um und führe deine Brüder zurück; dir widerfahre Barmherzigkeit und Treue! 15.21  Ittai aber antwortete dem König und sprach: So wahr der HERR lebt, und so wahr mein Herr, der König, lebt: an welchem Ort mein Herr und König sein wird (es gehe zum Tode oder zum Leben), daselbst soll auch dein Diener sein! 15.22  Da sprach David zu Ittai: Geh und zieh vorüber! Also zog Ittai, der Gatiter, vorüber und alle seine Männer und sein ganzer Troß mit ihm. 15.23  Und das ganze Land weinte mit lauter Stimme, während alles Volk vorüberzog. Darnach überschritt auch der König den Bach Kidron, und alles Volk schlug den Weg ein, der zur Wüste führt. 15.24  Und siehe, Zadok und alle Leviten mit ihm trugen die Bundeslade Gottes und stellten sie dort hin; Abjatar aber stieg hinauf, bis alles Volk aus der Stadt vollends vorübergezogen war. 15.25  Aber der König sprach zu Zadok: Bringe die Lade Gottes wieder in die Stadt zurück! Finde ich Gnade vor dem HERRN, so wird er mich zurückbringen, daß ich ihn und seine Wohnung wiedersehen darf; 15.26  spricht er aber also zu mir: Ich habe keine Lust zu dir! siehe, hier bin ich; er tue mit mir, wie es ihm gefällt! 15.27  Und der König sprach zum Priester Zadok: Du bist der Seher; kehre in Frieden wieder in die Stadt zurück und mit dir dein Sohn Ahimaaz und Jonatan, der Sohn Abjatars, eure beiden Söhne, mit euch! 15.28  Siehe, ich will bei den Furten in der Wüste verziehen, bis Botschaft von euch kommt, um mich zu benachrichtigen. 15.29  Also brachten Zadok und Abjatar die Lade Gottes wieder nach Jerusalem zurück und verblieben daselbst. 15.30  David aber stieg den Ölberg hinan, barfuß und mit verhülltem Haupt; und er weinte, während er hinaufging; auch alles Volk, das bei ihm war, ein jeder hatte das Haupt verhüllt, und sie weinten im Gehen. 15.31  Und als man David anzeigte, daß Ahitophel mit Absalom verschworen sei, sprach David: HERR, mache doch den Rat Ahitophels zur Torheit! 15.32  Als aber David auf die Höhe kam, wo man Gott anzubeten pflegte, siehe, da begegnete ihm Husai, der Architer, mit zerrissenem Rock und Erde auf seinem Haupt. 15.33  Und David sprach zu ihm: Wenn du mit mir gehst, wirst du mir eine Last sein; 15.34  wenn du aber in die Stadt zurückkehrst und zu Absalom sprichst: «Ich will dein Knecht sein, o König; wie ich bisher deines Vaters Knecht war, so will ich nun dein Knecht sein» so kannst du mir den Rat Ahitophels vereiteln! 15.35  Sind nicht die Priester Zadok und Abjatar bei dir, also daß du alles, was du aus des Königs Hause vernimmst, den Priestern Zadok und Abjatar anzeigen kannst? 15.36  Siehe, ihre beiden Söhne sind dort bei ihnen: Ahimaaz, Zadoks, und Jonatan, Abjatars Sohn; durch dieselben könnt ihr mir alles berichten, was ihr vernehmt. 15.37  So begab sich denn Davids Freund Husai in die Stadt; Absalom aber kam auch nach Jerusalem.


2.Samuel - Kapitel 16


16.1  Und als David kaum die Höhe überschritten hatte, siehe, da kam ihm Ziba, der Knecht Mephibosets, entgegen mit einem Paar gesattelter Esel; darauf waren zweihundert Brote, hundert getrocknete Trauben, hundert Früchte und ein Schlauch Wein. 16.2  Da fragte der König: Was willst du damit? Ziba sprach: Die Esel sind für die königliche Familie zum Reiten und die Brote und das Obst zur Speise für die Jünglinge, der Wein aber zum Trinken für die, welche in der Wüste müde werden! 16.3  Der König fragte: Wo ist denn der Sohn deines Herrn? Ziba sprach zum König: Siehe, er blieb zu Jerusalem; denn er sprach: Heute wird das Haus Israel mir das Reich meines Vaters zurückgeben. 16.4  Da sprach der König zu Ziba: Siehe, alles was Mephiboset hat, soll dein sein! Ziba antwortete: Ich verbeuge mich! Laß mich Gnade finden vor deinen Augen, mein Herr und König! 16.5  Als aber der König David nach Bachurim kam, siehe, da trat von dort ein Mann vom Geschlechte des Hauses Sauls heraus, der hieß Simei, ein Sohn Geras; 16.6  der kam heraus und fluchte und warf mit Steinen nach David und allen Knechten des Königs David; denn alles Volk und alle Helden waren zu seiner Rechten und zu seiner Linken. 16.7  Also aber sprach Simei, indem er fluchte: Geh, geh, du Blutmensch, du Nichtswürdiger! 16.8  Der HERR hat dir vergolten alles Blut des Hauses Sauls, an dessen Statt du König geworden bist! Nun hat der HERR das Reich in die Hand deines Sohnes Absalom gegeben und siehe, nun steckst du in deinem Unglück; denn du bist ein Blutmensch! 16.9  Aber Abisai, der Sohn der Zeruja, sprach zum König: Warum soll dieser tote Hund meinem Herrn, dem König fluchen? Ich will doch hingehen und ihm den Kopf abhauen! 16.10  Aber der König sprach: Ihr Söhne der Zeruja, was habe ich mit euch zu schaffen? Wenn er flucht, und wenn der HERR zu ihm gesagt hat: Fluche dem David! wer will dann sagen: Warum tust du also? 16.11  Und David sprach zu Abisai und zu allen seinen Knechten: Siehe, mein Sohn, der von meinem Leibe gekommen ist, stellt mir nach dem Leben; warum nicht auch dieser Benjaminiter? Laßt ihn fluchen; denn der HERR hat ihn geheißen! 16.12  Vielleicht wird der HERR mein Elend ansehen und mir sein heutiges Fluchen mit Gutem vergelten! 16.13  Also ging David seines Weges mit seinen Leuten; Simei aber ging an der Seite des Berges neben ihm her und fluchte immer und warf mit Steinen nach ihm und besprengte ihn mit Staub. 16.14  Als aber der König samt allem Volk, das bei ihm war, müde ankam, erquickte er sich daselbst. 16.15  Absalom aber und alles Volk, die Männer von Israel, waren nach Jerusalem gekommen und Ahitophel mit ihm. 16.16  Und als Husai, der Architer, Davids Freund, zu Absalom hineinkam, sprach er zu Absalom: Es lebe der König! Es lebe der König! 16.17  Absalom aber sprach zu Husai: Ist das deine Liebe zu deinem Freund? Warum bist du nicht mit deinem Freund gezogen? 16.18  Husai sprach zu Absalom: Keineswegs! Sondern wen der HERR und dieses Volk und alle Männer Israels erwählen, dessen will ich sein und bei dem bleibe ich! 16.19  Und zum andern: Wem sollte ich dienen? Nicht seinem Sohne? Wie ich vor deinem Vater gedient habe, also will ich es auch vor dir tun. 16.20  Und Absalom sprach zu Ahitophel: Rate, was wir tun sollen! 16.21  Ahitophel sprach: Gehe zu den Kebsweibern deines Vaters, die er hinterlassen hat, das Haus zu hüten, so wird ganz Israel vernehmen, daß du dich bei deinem Vater verhaßt gemacht hast, und es werden die Hände aller deiner Anhänger gestärkt. 16.22  Da schlug man Absalom ein Zelt auf dem Dache auf, und Absalom ging vor den Augen von ganz Israel zu den Kebsweibern seines Vaters. 16.23  Ahitophels Rat galt nämlich in jenen Tagen soviel, als hätte man das Wort Gottes befragt; so galten alle Ratschläge Ahitophels bei David und bei Absalom.


2.Samuel - Kapitel 17


17.1  Und Ahitophel sprach zu Absalom: Ich will doch zwölftausend Mann auslesen, mich aufmachen und David noch in dieser Nacht nachjagen. 17.2  Wenn ich dann über ihn komme, während er müde und matt ist, so kann ich ihn so erschrecken, daß alles Volk, das bei ihm ist, flieht, und dann kann ich den König allein schlagen. 17.3  So werde ich alles Volk dir zuwenden, wenn sich alle von dem Manne abwenden, dem du nachstellst; dann wird das ganze Volk Frieden haben. 17.4  Das schien dem Absalom gut und allen Ältesten Israels. 17.5  Aber Absalom sprach: Rufe doch noch Husai, den Architer, daß wir auch hören, was er zu sagen hat! 17.6  Als nun Husai zu Absalom kam, sprach Absalom zu ihm: So und so hat Ahitophel geraten! Sollen wir seinen Rat ausführen oder nicht? Was sagst du? 17.7  Da sprach Husai zu Absalom: Es ist kein guter Rat, den Ahitophel diesmal gegeben hat! 17.8  Und Husai sprach: Du kennst deinen Vater wohl und seine Leute und weißt , daß sie Helden sind und grimmigen Mutes, wie eine Bärin auf freiem Felde, welche ihrer Jungen beraubt ist; dazu ist dein Vater ein Kriegsmann; er wird nicht bei dem Volke übernachten. 17.9  Siehe, er hat sich wohl schon jetzt in irgend einer Schlucht verborgen oder an einem andern Orte. Wenn es dann geschähe, daß etliche von ihnen gleich im Anfang fielen und man es hören würde, so spräche man: Das Volk, das zu Absalom hält, hat eine Niederlage erlitten! 17.10  So würde jedermann ganz verzagt werden, wer auch sonst tapfer ist und ein Herz hat wie ein Löwe; denn ganz Israel weiß, daß dein Vater stark ist und daß tapfere Leute bei ihm sind. 17.11  Darum rate ich, daß du ganz Israel, von Dan bis Beerseba, zu dir versammelst so zahlreich wie der Sand am Meer, und daß du selbst mit ihnen in den Krieg ziehest. 17.12  So wollen wir ihn überfallen, an welchem Orte wir ihn finden, und wir wollen über ihn kommen, wie der Tau auf die Erde fällt, daß wir von ihm und all seinen Leuten, die bei ihm sind, nicht einen einzigen übriglassen. 17.13  Zieht er sich aber in eine Stadt zurück, so soll ganz Israel Stricke an jene Stadt legen und sie in den Bach hinunterschleifen, also daß auch nicht ein Steinchen mehr davon gefunden wird! 17.14  Da sprachen Absalom und alle Männer Israels: Der Rat Husais, des Architers, ist besser als der Rat Ahitophels! Aber der HERR fügte es so, daß der gute Rat Ahitophels vereitelt wurde, damit der HERR das Unglück über Absalom brächte. 17.15  Aber Husai sprach zu Zadok und Abjatar, den Priestern: So und so hat Ahitophel dem Absalom und den Ältesten Israels geraten; ich aber habe so und so geraten. 17.16  So sendet nun eilends hin und lasset David sagen: Bleibe nicht über Nacht bei den Furten in der Wüste, sondern mache dich eilends hinüber, damit nicht der König und alles Volk, das bei ihm ist, verschlungen werde! 17.17  Jonatan aber und Ahimaaz standen beim Brunnen Rogel; und eine Magd ging hin und berichtete es ihnen, und sie gingen hin und zeigten es dem König David an; denn sie durften sich nicht sehen lassen und in die Stadt kommen. 17.18  Aber ein Knabe sah sie und hinterbrachte es Absalom. Da liefen die beiden eilends und gingen in das Haus eines Mannes zu Bachurim. Der hatte eine Zisterne in seinem Hofe; daselbst stiegen sie hinunter. 17.19  Und das Weib nahm eine Decke und breitete sie über die Öffnung der Zisterne und streute Grütze darüber, so daß man nichts merkte. 17.20  Als nun Absaloms Knechte zu dem Weibe in das Haus kamen, fragten sie: Wo sind Ahimaaz und Jonatan? Das Weib antwortete: Sie sind über den Bach gegangen. Da suchten sie dieselben, konnten sie aber nicht finden und kehrten wieder nach Jerusalem zurück. 17.21  Als aber diese weg waren, stiegen jene aus dem Brunnen herauf und gingen hin und zeigten es dem König David an und sprachen zu ihm: Macht euch auf und geht eilends über das Wasser; denn so und so hat Ahitophel wider euch geraten! 17.22  Da machte sich David auf und alles Volk, das bei ihm war, und setzten über den Jordan; und als es lichter Morgen ward, fehlte keiner, der nicht über den Jordan gegangen wäre. 17.23  Als aber Ahitophel sah, daß sein Rat nicht ausgeführt wurde, sattelte er seinen Esel, machte sich auf, ging heim in seine Stadt, bestellte sein Haus und erhängte sich, starb und ward in seines Vaters Grab gelegt. 17.24  David aber war nach Mahanaim gekommen, als Absalom über den Jordan zog, er und alle Männer Israels mit ihm. 17.25  Und Absalom setzte Amasa an Joabs Statt über das Heer. Dieser Amasa war der Sohn eines Mannes, namens Jitra, eines Ismaeliten, welcher zu Abigail gegangen war, der Tochter Nachaschs, der Schwester der Zeruja, der Mutter Joabs. 17.26  Und Israel und Absalom lagerten sich im Lande Gilead. 17.27  Als nun David nach Mahanaim gekommen war, brachten Schobi, der Sohn des Nahas, von Rabba der Kinder Ammon, und Machir, der Sohn Ammiels von Lodebar, und Barsillai, der Gileaditer von Roglim, 17.28  Betten, Becken, irdene Geschirre, Weizen, Gerste, Mehl, geröstetes Korn, Bohnen, Linsen, 17.29  Honig und Butter, Schafe und getrocknetes Rindfleisch zur Speise für David und das Volk, das bei ihm war; denn sie sprachen: Das Volk wird hungrig, müde und durstig sein in der Wüste.


2.Samuel - Kapitel 18


18.1  David aber musterte das Volk und setzte Hauptleute über je Tausend und über je Hundert. 18.2  Und David ließ das Volk ausrücken, ein Drittel unter Joab, ein Drittel unter Abisai, dem Sohne der Zeruja, Joabs Bruder, und ein Drittel unter Ittai, dem Gatiter. Und der König sprach zum Volke: Ich will auch mit euch ziehen! 18.3  Aber das Volk sprach: Du sollst nicht in den Krieg ziehen! Denn wenn wir fliehen, so wird man sich nicht um uns kümmern, ob auch die Hälfte von uns umkäme; du aber bist so viel wert wie zehntausend von uns. So ist es nun besser, daß du uns von der Stadt aus zu Hilfe kommst. 18.4  Der König sprach zu ihnen: Was euch gut dünkt, das will ich tun! Und der König stand zur Seite des Tores, während alles Volk auszog zu Hunderten und zu Tausenden. 18.5  Und der König gebot dem Joab, dem Abisai und Ittai und sprach: Verfahret mir gelinde mit dem Jüngling Absalom! Und alles Volk hörte es, wie der König allen Hauptleuten wegen Absalom Befehl gab. 18.6  So zogen denn die Leute ins Feld, Israel entgegen; und der Kampf entspann sich im Walde Ephraim. 18.7  Und das Volk Israel ward daselbst von den Knechten Davids geschlagen, und es fand an jenem Tage dort ein großes Gemetzel statt von zwanzigtausend Mann; 18.8  und der Kampf breitete sich daselbst über das ganze Land aus, und der Wald fraß an jenem Tage viel mehr Volk, als das Schwert es getan hatte. 18.9  Absalom aber geriet von ungefähr unter die Augen der Knechte Davids. Absalom ritt nämlich auf dem Maultier. Als nun das Maultier unter die dichten Zweige einer großen Eiche kam, da blieb er mit dem Kopf in der Eiche hängen, so daß er zwischen Himmel und Erde schwebte, denn das Maultier lief unter ihm weg. 18.10  Das sah ein Mann; der zeigte es Joab an und sprach: Siehe, ich sah Absalom an der Eiche hängen! 18.11  Da sprach Joab zu dem Manne, der ihm solches anzeigte: Siehe doch, wenn du das sahest, warum schlugst du ihn nicht auf der Stelle zu Boden? So könnte ich dir jetzt zehn Silberlinge und einen Gürtel geben! 18.12  Der Mann aber sprach zu Joab: Und wenn du tausend Silberlinge in meine Hand gewogen hättest, so wollte ich dennoch meine Hand nicht an des Königs Sohn gelegt haben; denn der König hat dir und Abisai und Ittai vor unsern Ohren geboten und gesagt: Gebt acht, wer es auch sei, auf den Jüngling Absalom! 18.13  Hätte ich aber etwas gegen sein Leben getan, so bliebe doch keine Lüge und gar nichts dem König verborgen; und du selbst würdest mir nicht beigestanden sein. 18.14  Joab sprach: ich kann nicht so lange bei dir verziehen! Und er nahm drei Spieße in seine Hand und stieß sie Absalom ins Herz, da er noch lebend an der Eiche hing. 18.15  Darnach umringten ihn zehn Knappen, Joabs Waffenträger, und schlugen Absalom noch vollends tot. 18.16  Da stieß Joab in die Posaune und rief das Volk von der Verfolgung Israels zurück; denn Joab wollte das Volk schonen. 18.17  Sie nahmen aber Absalom und warfen ihn im Walde in die große Grube und errichteten einen sehr großen Steinhaufen über ihm. Ganz Israel aber war entflohen, ein jeder zu seiner Hütte. 18.18  Absalom aber hatte, als er noch lebte, eine Säule genommen und für sich im Königstale aufgerichtet, denn er sprach: Ich habe keinen Sohn, der für meines Namens Gedächtnis sorgen könnte; und so nannte er die Säule nach seinem Namen; und sie heißt auch «Absaloms Hand» bis auf diesen Tag. 18.19  Ahimaaz aber, der Sohn Zadoks, sprach: Ich will doch hinlaufen und dem König verkündigen, daß der HERR ihm Recht verschafft hat von der Hand seiner Feinde! 18.20  Joab aber sprach zu ihm: Du bist heute kein Mann guter Botschaft! An einem andern Tage magst du gute Botschaft bringen, heute aber hättest du keine gute Botschaft zu bringen; denn des Königs Sohn ist tot! 18.21  Aber zu dem Kuschiten sprach Joab: Gehe hin, melde dem König, was du gesehen hast! Da verneigte sich der Kuschite vor Joab und lief davon. 18.22  Ahimaaz aber, der Sohn Zadoks, sprach abermal zu Joab: Wie wäre es, wenn ich doch dem Kuschiten nachliefe? Joab sprach: Was willst du laufen, mein Sohn? Dir wird kein Botenlohn zuteil! 18.23  Mag sein; ich will doch laufen! Da sprach er zu ihm: So lauf! Also lief Ahimaaz den Weg der Jordanaue und kam dem Kuschiten zuvor. 18.24  David aber saß zwischen den zwei Toren. Und der Wächter ging auf das Dach des Tors auf der Mauer, erhob seine Augen und sah sich um. Siehe, da lief ein Mann allein. 18.25  Da rief der Wächter und kündigte es dem König an. Der König aber sprach: Ist er allein, so ist gute Botschaft in seinem Munde! 18.26  Während nun dieser immer näher kam, sah der Wächter einen andern Mann laufen und rief dem Torhüter zu und sprach: Siehe, ein Mann läuft allein! Der König aber sprach: Der ist auch ein guter Bote! 18.27  Der Wächter sprach: Mir scheint, der erste Läufer sei Ahimaaz, der Sohn Zadoks! Da sprach der König: Er ist ein guter Mann und bringt gute Botschaft! 18.28  Ahimaaz aber rief und sprach zum König: Friede! Dann warf er sich vor dem König auf sein Angesicht zur Erde nieder und sprach: Gelobt sei der HERR, dein Gott, der die Leute, die ihre Hand wider meinen Herrn, den König, aufgehoben, dahingegeben hat! 18.29  Der König aber fragte: Geht es auch dem Jüngling Absalom wohl? Ahimaaz sprach: Ich sah ein großes Getümmel, als Joab den Knecht des Königs und mich, deinen Knecht, sandte, weiß aber nicht, was es war. 18.30  Der König sprach: Tritt zur Seite und stelle dich hierher! Da trat er zur Seite und blieb stehen. 18.31  Siehe, da kam der Kuschite und sprach: Ich bringe eine gute Botschaft, mein Herr und König! Denn der HERR hat dir heute Recht verschafft von der Hand aller, die sich wider dich auflehnten! 18.32  Der König aber fragte den Kuschiten: Geht es auch dem Jüngling Absalom wohl? Der Kuschite sprach: Wie dem Jüngling möge es allen Feinden meines Herrn, des Königs, und allen ergehen, die sich wider dich auflehnen, Böses zu tun! 18.33  Da ward der König sehr bewegt und ging hinauf ins Obergemach im Tor und weinte; und im Gehen sprach er: «Mein Sohn Absalom, mein Sohn, mein Sohn Absalom! Ach, daß ich doch statt deiner gestorben wäre! O Absalom, mein Sohn, mein Sohn!»


2.Samuel - Kapitel 19


19.1  Und es ward Joab angezeigt: Siehe, der König weint und trägt Leid um Absalom! 19.2  So wurde an jenem Tage dem ganzen Volke der Sieg zum Leid; denn an jenem Tage hörte das Volk sagen: Der König trauert um seinen Sohn! 19.3  Und das Volk stahl sich an jenem Tage in die Stadt hinein, wie ein Volk sich wegstiehlt, das sich schämen muß, weil es im Kampfe geflohen ist. 19.4  Der König aber hatte sein Angesicht verhüllt und schrie laut: Mein Sohn Absalom! Absalom, mein Sohn, mein Sohn! 19.5  Da kam Joab zum König ins Haus und sprach: Du hast heute alle deine Knechte schamrot gemacht, die heute dir und deinen Söhnen, deinen Töchtern, deinen Weibern und Kebsweibern das Leben gerettet haben; 19.6  indem du die liebst, die dich hassen, und hassest, die dich lieben; denn du lässest heute merken, daß dir nichts gelegen ist an den Hauptleuten und Knechten! Denn ich merke heute wohl: wenn nur Absalom lebte und wir alle heute tot wären, das dünkte dich, recht zu sein! 19.7  So mache dich nun auf und gehe hinaus und rede mit deinen Knechten freundlich! Denn ich schwöre dir bei dem HERRN: Wenn du nicht hinausgehst, so wird kein Mann diese Nacht bei dir bleiben, und das wird ärger sein für dich als alles Unglück, das über dich gekommen ist, von deiner Jugend an bis hierher! 19.8  Da machte sich der König auf und setzte sich ins Tor. Das tat man allem Volke kund und sprach: Siehe, der König sitzt im Tor! Da kam alles Volk vor den König; Israel aber war geflohen, ein jeder in seine Hütte. 19.9  Und alles Volk in allen Stämmen Israels zankte sich und sprach: Der König hat uns errettet von der Hand unsrer Feinde, und er hat uns aus der Philister Hand erlöst; dennoch mußte er jetzt vor Absalom aus dem Lande fliehen! 19.10  Nun aber ist Absalom, den wir über uns gesalbt hatten, im Kampfe umgekommen. Warum sagt ihr denn nun nichts davon, daß ihr den König zurückholen wollt? 19.11  Und der König David sandte zu Zadok und Abjatar, den Priestern, und ließ ihnen sagen: Redet mit den Ältesten Judas und sagt zu ihnen: Warum wollt ihr die Letzten sein, den König wieder in sein Haus zu holen? Denn was von ganz Israel geredet wurde, war vor den König in sein Haus gekommen. 19.12  Ihr seid meine Brüder, mein Gebein und mein Fleisch; warum wollt ihr denn die Letzten sein, den König wieder zu holen? 19.13  Und zu Amasa sprecht: Bist du nicht mein Gebein und Fleisch? Gott tue mir dies und das, wenn du nicht Feldhauptmann sein wirst vor mir dein Leben lang an Joabs Statt! 19.14  Und er neigte das Herz aller Männer von Juda wie dasjenige eines Mannes, so daß sie zum König sandten und ihm sagen ließen: Komm wieder, du und alle deine Knechte! 19.15  Also kam der König wieder. Und da er an den Jordan kam, waren die Männer von Juda gen Gilgal gekommen, um dem König entgegenzugehen und ihn über den Jordan zu führen. 19.16  Auch Simei, der Sohn Geras, des Benjaminiters, der zu Bachurim wohnte, eilte mit den Männern Judas hinab, dem König entgegen, 19.17  und mit ihm tausend Mann von Benjamin; dazu Ziba, der Knecht des Hauses Sauls, samt seinen fünfzehn Söhnen und zwanzig Knechten; die bereiteten den Weg über den Jordan, vor dem König her. 19.18  Es ging nämlich eine Fähre hinüber, um die königliche Familie überzusetzen und also dem König einen Gefallen zu erweisen. Da fiel Simei, der Sohn Geras, vor dem König nieder, als dieser über den Jordan fahren wollte, 19.19  und er sprach zum König: Mein Herr, rechne mir die Missetat nicht zu und gedenke nicht an das Böse, was dein Knecht getan hat des Tages, als mein Herr, der König, Jerusalem verließ; 19.20  denn dein Knecht erkennt, daß ich gesündigt habe; und siehe, ich bin heute zuerst gekommen, vor dem ganzen Hause Joseph, um meinem Herrn, dem König, zu begegnen! 19.21  Aber Abisai, der Sohn der Zeruja, antwortete und sprach: Sollte Simei darum nicht sterben, daß er dem Gesalbten des HERRN geflucht hat? 19.22  David aber sprach: Was habe ich mit euch zu schaffen, ihr Söhne der Zeruja, die ihr mir heute zum Satan werden wollt? Sollte heute jemand in Israel getötet werden? Weiß ich denn nicht, daß ich heute König über Israel geworden bin? 19.23  Und der König sprach zu Simei: Du sollst nicht sterben! Und der König schwur ihm. 19.24  Mephiboset aber, Sauls Sohn, kam auch herab, dem König entgegen. Und er hatte weder seine Füße noch seinen Bart gepflegt, noch seine Kleider gewaschen, seit dem Tage, da der König hinweggegangen war, bis zu dem Tage, da er in Frieden wiederkehrte. 19.25  Als er nun von Jerusalem dem König entgegenkam, sprach der König zu ihm: Mephiboset, warum bist du nicht mit mir gezogen? 19.26  Er sprach: Mein Herr und König, mein Knecht hat mich betrogen! Denn dein Knecht sprach: Ich will mir einen Esel satteln, damit ich darauf reiten und zum König ziehen kann, denn dein Knecht ist lahm. 19.27  Dazu hat er deinen Knecht verleumdet vor meinem Herrn, dem König. Aber mein Herr, der König, ist wie ein Engel Gottes! So tue nur, was dich gut dünkt! 19.28  Denn als das ganze Haus meines Vaters nichts anderes war als Leute des Todes vor meinem Herrn, dem König, hast du deinen Knecht unter die gesetzt, welche an deinem Tische essen; was habe ich noch weiter zu beanspruchen oder zum König zu schreien? 19.29  Der König sprach zu ihm: Was machst du noch weiter Worte? Ich habe es gesagt: Du und Ziba sollt den Landbesitz unter euch teilen! 19.30  Mephiboset sprach zum König: Er soll nur alles nehmen, nachdem mein Herr, der König, in Frieden heimgekommen ist! 19.31  Und Barsillai, der Gileaditer, war von Roglim herabgekommen, um den König über den Jordan zu geleiten. 19.32  Barsillai war aber sehr alt, achtzigjährig, und er hatte den König während seines Aufenthaltes zu Mahanaim mit Speise versorgt; denn er war ein sehr reicher Mann. 19.33  Nun sprach der König zu Barsillai: Du sollst mit mir hinüberziehen, und ich will dich zu Jerusalem bei mir versorgen! 19.34  Aber Barsillai sprach zum König: Wie lange habe ich noch zu leben, daß ich mit dem König nach Jerusalem hinaufziehen sollte? 19.35  Ich bin heute achtzig Jahre alt, wie könnte ich noch unterscheiden, was gut oder schlecht ist? Könnte dein Knecht auch schmecken, was ich äße und tränke? Könnte ich noch hören, was die Sänger und Sängerinnen singen? Warum sollte also dein Knecht dem König zur Last fallen? 19.36  Dein Knecht möchte nur ein wenig mit dem König über den Jordan gehen; aber warum wollte mir der König eine solche Vergeltung erweisen? 19.37  Laß doch deinen Knecht umkehren, daß ich in meiner Stadt, beim Grabe meines Vaters und meiner Mutter, sterben kann! Aber siehe, hier ist dein Knecht Kimham, der möge mit meinem Herrn, dem König, hinüberziehen; demselben tue, was dich gut dünkt! 19.38  Der König sprach: Kimham soll mit mir hinüberziehen, so will ich ihm tun, was dir gefällt; auch alles, was du von mir forderst, will ich für dich tun. 19.39  Und als alles Volk den Jordan überschritten hatte, ging der König auch hinüber; und der König küßte den Barsillai und segnete ihn. Darauf kehrte dieser wieder an seinen Ort zurück. 19.40  Der König aber zog nach Gilgal hinüber und Kimham mit ihm; und das ganze Volk von Juda hatte den König hinübergeführt und auch das halbe Volk Israel. 19.41  Und siehe, da kamen alle Männer von Israel zum König und sprachen zu ihm: Warum haben dich unsre Brüder, die Männer von Juda, weggestohlen und haben den König und sein Haus über den Jordan geführt und alle Männer Davids mit ihm? 19.42  Da antworteten alle Männer von Juda denen von Israel: Weil der König uns näher zugehört! Und was zürnt ihr darum? Haben wir den König gefressen oder ihn für uns in Beschlag genommen? 19.43  Aber die Männer Israels antworteten denen von Juda und sprachen: Wir haben zehn Anteile am König und gelten auch bei David mehr als ihr! Warum habt ihr uns denn so gering geachtet? Haben wir nicht zuerst gesagt, wir wollten unsern König wieder holen? Aber die von Juda redeten noch härter als die von Israel.


2.Samuel - Kapitel 20


20.1  Nun war daselbst von ungefähr ein nichtswürdiger Mensch, namens Seba, ein Sohn Bichris, eines Mannes von Benjamin, der stieß in die Posaune und sprach: Wir haben keinen Teil an David, noch Erbe am Sohne Isais; ein jeder begebe sich zu seinen Zelten, ihr Israeliten! 20.2  Da fielen alle Israeliten von David ab und folgten Seba, dem Sohne Bichris. Aber die Männer von Juda hingen an ihrem König, vom Jordan an bis gen Jerusalem. 20.3  Als aber der König David zu seinem Hause kam in Jerusalem, nahm er die zehn Kebsweiber, die er zurückgelassen hatte, das Haus zu hüten, und tat sie in Verwahrung und versorgte sie; er ging aber nicht mehr zu ihnen; und sie blieben eingeschlossen bis an den Tag ihres Todes und lebten als Witwen. 20.4  Und der König sprach zu Amasa: Berufe mir alle Männer von Juda auf den dritten Tag, und darnach stelle dich hier wieder ein! 20.5  Und Amasa ging hin, Juda einzuberufen; aber er verzog, auf die bestimmte Zeit zu kommen. 20.6  Da sprach David zu Abisai: Nun wird uns Seba, der Sohn Bichris, mehr Schaden tun als Absalom! Nimm du die Knechte deines Herrn und jage ihm nach, daß er nicht etwa feste Städte für sich gewinne und so unsern Augen entrinne! 20.7  Da zogen aus, ihm nach, die Männer Joabs und die Kreter und Pleter und alle Helden; sie zogen aus von Jerusalem, um Seba, dem Sohne Bichris, nachzujagen. 20.8  Als sie aber bei dem großen Steine zu Gibeon waren, kam ihnen Amasa entgegen; Joab aber war mit seinem Waffenrock bekleidet und hatte darüber ein Schwert gegürtet; das hing an seiner Hüfte in der Scheide und glitt hervor und fiel heraus. 20.9  Und Joab sprach zu Amasa: Geht es dir wohl, mein Bruder? Und Joab faßte mit seiner rechten Hand Amasa beim Bart, um ihn zu küssen. 20.10  Amasa aber achtete nicht auf das Schwert in Joabs Hand; und der stach ihn damit in den Bauch, daß sich seine Eingeweide auf die Erde ergossen; und er starb, ohne daß jener ihm noch einen Stich gab. Joab aber und sein Bruder Abisai jagten Seba, dem Sohne Bichris, nach. 20.11  Es trat aber einer von den Burschen Joabs neben Amasa und sprach: Wer Joab liebt und es mit David hält, der folge Joab nach! 20.12  Amasa aber wälzte sich in seinem Blute mitten auf der Straße. Als aber der Mann sah, daß alles Volk daselbst stehenblieb, schob er Amasa von der Straße auf den Acker und warf Kleider auf ihn, weil er sah, daß alle Vorübergehenden stehen blieben. 20.13  Als er nun von der Straße weggeschafft war, folgte jedermann Joab nach, um Seba, dem Sohne Bichris, nachzujagen. 20.14  Der zog durch alle Stämme Israels bis nach Abel-Beth-Maacha; und alle Beriter versammelten sich und folgten ihm auch nach. 20.15  Jene aber kamen und belagerten ihn zu Abel-Beth-Maacha, und sie warfen einen Wall um die Stadt bis an die Mauern hin. Und alles Volk, das mit Joab war, stürmte und wollte die Mauer niederwerfen. 20.16  Da rief eine weise Frau aus der Stadt: Höret, höret! Saget doch zu Joab: Komm hierher, ich will mit dir reden! 20.17  Als er sich ihr nun näherte, sprach die Frau: Bist du Joab? Er sprach: Ich bin's! Sie sprach zu ihm: Höre die Rede deiner Magd! Er sprach: Ich höre! 20.18  Sie sprach: Vor Zeiten pflegte man zu sagen: Man frage doch in Abel! Und so führte man es auch aus. 20.19  Ich bin eine von den friedsamen, getreuen Städten in Israel, und du willst eine Stadt und Mutter Israels umbringen? Warum willst du das Erbteil des HERRN verderben? 20.20  Joab antwortete und sprach: Das sei ferne, das sei ferne von mir, daß ich sie vernichten und verderben sollte! 20.21  Die Sache verhält sich nicht so; sondern ein Mann vom Gebirge Ephraim, namens Seba, der Sohn Bichris, hat sich wider den König David empört. Gebet denselben allein heraus, so will ich von der Stadt abziehen! Die Frau sprach zu Joab: Siehe, sein Haupt soll zu dir über die Mauer hinausgeworfen werden! 20.22  Und die Frau ging hinein zu allem Volk in ihrer Weisheit. Da hieben sie Seba, dem Sohne Bichris, den Kopf ab und warfen ihn Joab zu. Der stieß in die Posaune; und sie zerstreuten sich von der Stadt, ein jeder zu seinem Zelte. Joab aber kehrte wieder nach Jerusalem zum König zurück. 20.23  Und Joab war über das ganze Heer Israels gesetzt und Benaja, der Sohn Jojadas, über die Kreter und Pleter. 20.24  Adoram aber war über die Fron gesetzt; und Josaphat, der Sohn Achiluds, war Kanzler. 20.25  Aber Seja war Schreiber, und Zadok und Abjatar waren Priester. 20.26  Auch Ira, der Iairiter, war ein Priester Davids.


2.Samuel - Kapitel 21


21.1  Es war aber zu Davids Zeiten eine Hungersnot drei Jahre lang, Jahr für Jahr. Und David suchte das Angesicht des HERRN. Und der HERR sprach: Es ist wegen Saul und wegen des Hauses der Blutschuld, weil er die Gibeoniter getötet hat! 21.2  Da ließ der König die Gibeoniter rufen und redete mit ihnen. Die Gibeoniter aber gehörten nicht zu den Kindern Israel, sondern waren von den Amoritern übriggeblieben; die Kinder Israel hatten ihnen geschworen; dennoch suchte Saul sie zu schlagen in seinem Eifer für die Kinder Israel und Juda. 21.3  So sprach nun David zu den Gibeonitern: Was soll ich euch tun? Und womit soll ich Sühne leisten, damit ihr das Erbteil des HERRN segnet? 21.4  Die Gibeoniter sprachen zu ihm: Wir verlangen weder Gold noch Silber von Saul und seinem Hause, auch ist uns nicht darum zu tun, jemand in Israel zu töten. Er sprach: Was wollt ihr denn, daß ich euch tun soll? 21.5  Sie sprachen zum König: Von dem Manne, der uns verderbte und uns zu vertilgen trachtete, daß wir in ganz Israel keinen Bestand mehr haben sollten, 21.6  von dessen Söhnen sollen uns sieben Männer gegeben werden, daß wir sie aufhängen vor dem HERRN zu Gibea Sauls, des Erwählten des HERRN. Der König sprach: Ich will sie geben! 21.7  Aber der König verschonte Mephiboset, den Sohn Jonatans, des Sohnes Sauls, wegen des Eides bei dem HERRN, der zwischen ihnen war, nämlich zwischen David und Jonatan, dem Sohne Sauls. 21.8  Aber die beiden Söhne, welche Rizpa, Ajas' Tochter, Saul geboren hatte, Armoni und Mephiboset, dazu die fünf Söhne, welche Merab, die Tochter Sauls, Adriel, dem Sohne Barsillais, dem Mecholatiter, geboren hatte, nahm der König 21.9  und gab sie in die Hand der Gibeoniter; die hängten sie auf dem Berge vor dem HERRN auf. Also fielen diese sieben auf einmal und wurden getötet in den ersten Tagen der Gerstenernte. 21.10  Da nahm Rizpa, die Tochter Ajas, das Trauergewand und breitete es für sich auf dem Felsen aus, vom Anfang der Ernte an, bis das Wasser vom Himmel über sie troff; und sie ließ weder des Tages die Vögel des Himmels auf ihnen ruhen, noch des Nachts die Tiere des Feldes. 21.11  Als nun dem David angezeigt wurde, was Rizpa, die Tochter Ajas, Sauls Kebsweib, getan hatte, 21.12  ging David hin und nahm die Gebeine Sauls und die Gebeine Jonatans, seines Sohnes, von den Bürgern zu Jabes in Gilead, die sie von dem Platze zu Bethsan gestohlen hatten, wo die Philister sie aufgehängt hatten des Tages, als die Philister den Saul auf dem Gebirge Gilboa schlugen. 21.13  Und er brachte die Gebeine Sauls und die Gebeine seines Sohnes Jonatan von dort herauf; und man sammelte zu denselben die Gebeine der Gehängten; 21.14  und man begrub die Gebeine Sauls und seines Sohnes Jonatan zu Zela, im Lande Benjamin, im Grabe seines Vaters Kis; man tat alles, wie der König geboten hatte. Darnach ließ sich Gott für das Land erbitten. 21.15  Es erhob sich aber wieder ein Krieg der Philister wider Israel. Und David zog hinab und seine Knechte mit ihm, und sie stritten wider die Philister; David aber ward müde und setzte sich nieder. Da gedachte Ischbi-Benob, 21.16  einer der Kinder Raphas, der eine Lanze im Gewicht von dreihundert Schekel Erz hatte und mit einem neuen Schwert umgürtet war, er wolle David erschlagen. 21.17  Aber Abisai, der Sohn der Zeruja, half ihm und schlug den Philister tot. Da schwuren ihm die Männer Davids und sprachen: Du sollst nicht mehr mit uns in den Streit ausziehen, daß du die Leuchte Israels nicht auslöschest! 21.18  Darnach kam es nochmals zum Kriege mit den Philistern zu Gob. Da erschlug Sibechai, der Chuschatiter, den Soph, welcher auch einer von den Kindern Raphas war. 21.19  Und es erhob sich noch ein Kampf mit den Philistern zu Gob. Da erschlug Elchanan, der Sohn des Jaare-Orgim, ein Bethlehemiter, Goliat, den Gatiter, welcher einen Speer hatte, dessen Schaft wie ein Weberbaum war. 21.20  Und wieder kam es zum Kampfe bei Gat; daselbst war ein Mann von großer Länge, der hatte je sechs Finger an seinen Händen und je sechs Zehen an seinen Füßen, vierundzwanzig an der Zahl; der stammte auch von Rapha. 21.21  Als er nun Israel Hohn sprach, erschlug ihn Jonatan, der Sohn Simeis, des Bruders Davids. 21.22  Diese vier waren dem Rapha zu Gat geboren worden, und sie fielen durch die Hand Davids und seiner Knechte.


2.Samuel - Kapitel 22


22.1  Und David redete zu dem HERRN die Worte dieses Liedes, am Tage, als der HERR ihn aus der Hand aller seiner Feinde und aus der Hand Sauls errettet hatte. 22.2  Er sprach: Der HERR ist meine Felsenkluft, meine Burg und meine Zuflucht; 22.3  mein Gott ist mein Fels, darin ich mich berge, mein Schild und das Horn meines Heils, meine Festung und meine Zuflucht, mein Erretter, der mich von Gewalttat befreit. 22.4  Den HERRN, den Hochgelobten, rief ich an und wurde von meinen Feinden errettet. 22.5  Todeswehen umfingen mich, Bäche Belials schreckten mich; 22.6  Stricke der Unterwelt umschlangen mich, Todesschlingen kamen mir entgegen. 22.7  In meiner Angst rief ich den HERRN an und schrie zu meinem Gott; er hörte in seinem Tempel meine Stimme, mein Schreien kam vor ihn zu seinen Ohren. 22.8  Die Erde bebte und erzitterte, die Grundfesten des Himmels wurden erschüttert und bebten, weil er zornig war. 22.9  Rauch stieg auf von seiner Nase und verzehrendes Feuer aus seinem Mund, Feuerglut brannte daraus hervor. 22.10  Er neigte den Himmel und fuhr herab, und Dunkel war unter seinen Füßen; 22.11  er fuhr auf dem Cherub und flog daher, er schwebte auf den Fittichen des Windes. 22.12  Er machte Finsternis um sich her zu seinem Gezelt, dunkle Wasser, dichte Wolken. 22.13  Vom Glanz vor ihm brannte Feuerglut; 22.14  und der HERR donnerte vom Himmel, der Höchste ließ seine Stimme erschallen; 22.15  er schoß seine Pfeile und zerstreute sie, schleuderte Blitze und schreckte sie. 22.16  Da sah man die Betten des Meeres, und die Gründe des Erdbodens wurden aufgedeckt von des HERRN Schelten, von dem Schnauben seines grimmigen Zorns! 22.17  Er langte herab aus der Höhe und ergriff mich, er zog mich aus großen Wassern; 22.18  er rettete mich von meinem mächtigen Feind und von meinen Hassern; denn sie waren mir zu stark; 22.19  sie hatten mich überfallen zur Zeit meines Unglücks; aber der HERR ward mir zur Stütze 22.20  und führte mich heraus in die Weite, er befreite mich; denn er hatte Wohlgefallen an mir. 22.21  Der HERR vergalt mir nach meiner Gerechtigkeit, nach der Reinheit meiner Hände lohnte er mir; 22.22  denn ich habe die Wege des HERRN bewahrt und bin nicht abgefallen von meinem Gott, 22.23  sondern ich hatte alle seine Rechte vor mir und stieß seine Satzungen nicht von mir, 22.24  und ich hielt es ganz mit ihm und hütete mich vor meiner Sünde. 22.25  Darum vergalt mir der HERR nach meiner Gerechtigkeit, nach der Reinheit meiner Hände vor seinen Augen. 22.26  Gegen den Frommen erzeigst du dich fromm, gegen den Redlichen redlich, 22.27  gegen den Reinen erzeigst du dich rein, aber den Hinterlistigen überlistest du. 22.28  Denn du rettest alles elende Volk, aber du erniedrigst die Augen aller Stolzen. 22.29  Denn du, HERR, bist meine Leuchte; der HERR macht meine Finsternis licht; 22.30  denn mit dir kann ich Kriegsvolk zerschmeißen und mit meinem Gott über die Mauern springen. 22.31  Dieser Gott! Sein Weg ist vollkommen, die Rede des HERRN ist geläutert; er ist ein Schild allen, die ihm vertrauen. 22.32  Denn wer ist Gott, außer dem HERRN, und wer ist ein Fels, außer unserm Gott? 22.33  Gott umgürtet mich mit Kraft und macht meinen Weg unsträflich, 22.34  er macht meine Füße den Hirschen gleich und stellt mich auf meine Höhen; 22.35  er lehrt meine Hände streiten und meine Arme den ehernen Bogen spannen; 22.36  du gabst mir den Schild deines Heils, und deine Herablassung machte mich groß; 22.37  du machtest mir Raum zum Gehen, daß meine Knöchel nicht wankten. 22.38  Ich jagte meinen Feinden nach und vertilgte sie und kehrte nicht um, bis sie aufgerieben waren; 22.39  ich rieb sie auf und zerschmetterte sie, daß sie nicht mehr aufstehen konnten; sie fielen unter meine Füße. 22.40  Du hast mich gegürtet mit Kraft zum Streit, du hast unter mich gebeugt, die sich wider mich setzten. 22.41  Du wandtest mir den Rücken meiner Feinde zu, und meine Hasser habe ich vertilgt. 22.42  Sie schrieen, aber da war kein Retter; zu dem HERRN, aber er antwortete ihnen nicht. 22.43  Und ich zerrieb sie wie Erdenstaub, zertrat sie wie Straßenkot und warf sie hinaus. 22.44  Du rettetest mich aus den Zänkereien des Volkes und bewahrtest mich auf zum Haupt der Heiden; ein Volk, das ich nicht kannte, dient mir; 22.45  die Kinder der Fremden schmeicheln mir, sie folgen mir aufs Wort; 22.46  die Kinder der Fremden verzagen und kommen zitternd hervor aus ihren Schlössern. 22.47  Es lebt der HERR, und gepriesen sei mein Fels, und erhoben werde der Gott meines Heils! 22.48  Der Gott, der mir Rache verlieh und mir die Völker unterwarf; 22.49  der mich meinen Feinden entrinnen ließ und mich trotz meiner Widersacher erhöhte, mich errettete von dem gewalttätigen Mann! 22.50  Darum will ich dich, o HERR, loben unter den Heiden und deinem Namen singen, 22.51  der seinem Könige große Siege verliehen hat und seinem Gesalbten Gnade erweist, David und seinem Samen bis in Ewigkeit!


2.Samuel - Kapitel 23


23.1  Dies sind die letzten Worte Davids: Es sprach David, der Sohn Isais, es sprach der Mann, der hocherhaben ist, der Gesalbte des Gottes Jakobs, der liebliche Psalmdichter in Israel: 23.2  Der Geist des HERRN hat durch mich geredet, und seine Rede war auf meiner Zunge. 23.3  Der Gott Israels hat geredet, der Fels Israels hat zu mir gesprochen: Ein gerechter Herrscher über die Menschen, ein Herrscher in der Furcht Gottes, 23.4  ist wie das Licht am Morgen, wenn die Sonne am Morgen ohne Wolken aufgeht, wenn durch deren Glanz das junge Grün nach dem Regen aus der Erde sproßt. 23.5  Steht mein Haus nicht fest bei Gott? Denn er hat einen ewigen Bund mit mir gemacht, in allem wohl geordnet und verwahrt; wird er nicht alles gedeihen lassen, was mir zum Heil und zur Freude dient? 23.6  Aber die Nichtswürdigen sind alle wie weggeworfene Dornen, welche man nicht in die Hand nimmt; 23.7  wer sie aber anrühren muß, wappnet sich mit Eisen oder Speerschaft; und sie werden gänzlich verbrannt an ihrem Ort. 23.8  Dies sind die Namen der Helden Davids: Joscheb-Baschebet, der Tachkemoniter, das Haupt der Wagenkämpfer; der schwang seinen Speer über achthundert, die auf einmal erschlagen wurden. 23.9  Und nach ihm Eleasar, der Sohn Dodos, des Achochiters; er war unter den drei Helden mit David, als sie die Philister verhöhnten; diese sammelten sich dort zum Streit, aber die Männer von Israel zogen hinauf; 23.10  er jedoch erhob sich und erschlug unter den Philistern, bis seine Hand müde wurde und am Schwerte klebte. So verlieh der HERR an jenem Tage einen großen Sieg; das Volk kehrte um hinter ihm her, doch nur um zu plündern. 23.11  Und nach ihm Schamma, der Sohn Ages, des Harariters. Als sich die Philister zu Lechi zusammenscharten, war daselbst ein Ackerstück voll Linsen; als das Volk vor den Philistern die Flucht ergriff, 23.12  trat er mitten auf das Ackerstück und verteidigte es und schlug die Philister, und der HERR verlieh einen großen Sieg. 23.13  Und drei unter den dreißig Obersten zogen hinab und kamen zur Erntezeit zu David in die Höhle Adullam, während eine Schar von Philistern im Talgrunde Rephaim lag; 23.14  David war damals in der Bergfeste, und eine Besatzung der Philister befand sich zu Bethlehem. 23.15  Und David hatte ein Gelüste und sprach: Wer wird mir Wasser zu trinken geben aus dem Brunnen von Bethlehem unter dem Tor? 23.16  Da brachen die drei Helden durch das Lager der Philister hindurch und schöpften Wasser aus dem Brunnen von Bethlehem unter dem Tor, trugen es her und brachten es zu David; er aber wollte nicht trinken, sondern goß es aus vor dem HERRN 23.17  und sprach: Es sei ferne von mir, o HERR, daß ich solches tue! Ist es nicht das Blut der Männer, die ihr Leben gewagt haben und hingegangen sind? Darum wollte er nicht trinken. Solches taten die drei Helden. 23.18  Und Abisai, der Bruder Joabs, Sohn der Zeruja, war das Haupt der Drei; er zückte seinen Speer gegen dreihundert und tötete sie und machte sich einen Namen unter den Dreien. 23.19  War er nicht der geehrteste von den Dreien und wurde ihr Oberster? Aber an jene Drei reichte er nicht. 23.20  Auch Benaja, der Sohn Jojadas, eines tapfern Mannes Sohn, groß an Taten, aus Kabzeel, erschlug die beiden Gotteslöwen Moabs; er stieg auch hinab und tötete einen Löwen in einer Zisterne zur Schneezeit. 23.21  Er erschlug auch einen ansehnlichen ägyptischen Mann, der einen Speer in der Hand trug; er aber ging zu ihm hinab mit einem Stecken, und er riß dem Ägypter den Speer aus der Hand und tötete ihn mit seinem Speer. 23.22  Solches tat Benaja, Jojadas Sohn, und war berühmt unter den drei Helden. 23.23  Er war der berühmteste der Dreißig, aber an jene Drei reichte er nicht. Und David setzte ihn über seine Leibwache. 23.24  Unter den Dreißig waren: Asahel, der Bruder Joabs; Elchanan, der Sohn Dodos, von Bethlehem; 23.25  Samma, der Haroditer; Elika, der Haroditer; 23.26  Chelez, der Paltiter; Ira, der Sohn des Jikes, des Tekoiters; 23.27  Abieser, der Anatotiter; Mebunnai, der Chuschatiter; 23.28  Zalmon, der Achotiter; Mahari, der Netophatiter; 23.29  Cheleb, der Sohn Baanas, der Netophatiter; Itai, der Sohn Ribais, von Gibea der Kinder Benjamin; 23.30  Benaja, der Piratoniter; Hiddai von Nachale-Gaas; 23.31  Abialbon, der Arbatiter; Asmavet, der Barhumiter; 23.32  Eljachba, der Saalboniter; von den Kindern Jasens: Jonatan; 23.33  Schamma, der Harariter; Achiam, der Sohn Sarars, des Harariters; 23.34  Eliphelet, der Sohn Achasbais, des Sohnes Maachatis; Eliam, der Sohn Ahitophels, des Giloniters; 23.35  Chezrai, der Karmeliter; Paarai, der Arbiter; 23.36  Jigeal, der Sohn Natans, von Zoba; Bani, der Gaditer; 23.37  Zelek, der Ammoniter; Naharai, der Beerotiter, Waffenträger Joabs, des Sohnes der Zeruja; 23.38  Ira, der Jitriter; Gareb, der Jitriter; 23.39  Urija, der Hetiter. Insgesamt siebenunddreißig.


2.Samuel - Kapitel 24


24.1  Und der Zorn des HERRN ergrimmte abermals wider Israel, und er reizte David wider sie, indem er sprach: Gehe hin, zähle Israel und Juda! 24.2  Und der König sprach zu Joab, seinem Feldhauptmann, der bei ihm war: Durchziehe doch alle Stämme Israels, von Dan bis Beerseba, und mustere das Volk, damit ich ihre Zahl erfahre! 24.3  Joab sprach zum König: Der HERR, dein Gott, füge zu diesem Volke, wie es jetzt ist, noch hundertmal mehr hinzu, daß mein Herr und König es mit seinen eigenen Augen sehe; aber warum verlangt mein Herr und König so etwas? 24.4  Doch des Königs Wort blieb fest wider Joab und die Heerführer; so zogen Joab und die Heerführer von dem Könige aus, um das Volk Israel zu zählen. 24.5  Und sie gingen über den Jordan und lagerten sich zu Aroer, zur Rechten der Stadt, die mitten im Tale von Gad liegt und gegen Jaeser. 24.6  Und sie kamen gen Gilead und in die Gegend von Tahtim-Hodsi, und als sie gen Dan-Jaan kamen, wandten sie sich nach Zidon. 24.7  Und sie kamen zu der Festung Tyrus und allen Städten der Heviter und Kanaaniter und zogen alsdann ins Mittagsland von Juda, gen Beerseba. 24.8  Also durchzogen sie das ganze Land und kamen nach neun Monaten und zwanzig Tagen gen Jerusalem. 24.9  Und Joab gab dem König die Zahl des gemusterten Volkes an. Und es waren in Israel achthunderttausend Kriegsleute, die das Schwert zogen, und in Juda fünfhunderttausend Mann. 24.10  Aber nachdem David das Volk hatte zählen lassen, schlug ihm das Herz. Und David sprach zum HERRN: Ich habe mich schwer versündigt mit dem, was ich getan! Nun aber, o HERR, vergib doch die Missetat deines Knechtes; denn ich habe sehr töricht gehandelt! 24.11  Und als David am Morgen aufstand, erging das Wort des HERRN an den Propheten Gad, den Seher Davids, also: 24.12  Gehe hin und sage zu David: So spricht der HERR: Dreierlei lege ich dir vor; erwähle dir deren eines, daß ich es dir antue! 24.13  Gad kam zu David, zeigte es ihm an und sprach: Willst du, daß sieben Jahre Hungersnot in dein Land komme, oder daß du drei Monate lang vor deinen Widersachern fliehen müssest und sie dich verfolgen, oder daß drei Tage lang Pestilenz in deinem Lande sei? So besinne dich nun und siehe, was ich dem antworten soll, der mich gesandt hat! 24.14  David sprach zu Gad: Mir ist sehr angst! Doch laß uns in die Hand des HERRN fallen, denn seine Barmherzigkeit ist groß; aber in der Menschen Hand will ich nicht fallen! 24.15  Da ließ der HERR Pestilenz in Israel kommen vom Morgen an bis zur bestimmten Zeit, daß von dem Volk, von Dan bis Beerseba, siebzigtausend Mann starben. 24.16  Als aber der Engel seine Hand über Jerusalem ausstreckte, um sie zu verderben, ließ sich der HERR des Übels gereuen, und er sprach zu dem Engel, dem Verderber unter dem Volke: Es ist genug! Laß nun deine Hand ab! Der Engel des HERRN aber war bei der Tenne Aravnas, des Jebusiters. 24.17  Als David den Engel sah, der das Volk schlug, sprach er zum HERRN: Siehe, ich habe gesündigt, ich habe die Missetat begangen! Was haben aber diese Schafe getan? Laß doch deine Hand wider mich und wider meines Vaters Haus gerichtet sein! 24.18  Und Gad kam zu David an jenem Tage und sprach zu ihm: Gehe hinauf und errichte dem HERRN einen Altar in der Tenne Aravnas, des Jebusiters! 24.19  Also ging David hinauf, wie Gad gesagt und der HERR geboten hatte. 24.20  Und als Aravna aufblickte, sah er den König mit seinen Knechten zu ihm herüberkommen. Da ging Aravna hinaus und verneigte sich vor dem König mit dem Angesicht zur Erde; 24.21  und Aravna sprach: Warum kommt mein Herr und König zu seinem Knechte? David sprach: Die Tenne von dir zu kaufen, um dem HERRN einen Altar zu bauen, damit die Plage vom Volke abgewandt werde! 24.22  Aber Aravna sprach zu David: Mein Herr und König nehme sie und opfere, was ihn gut dünkt! Siehe, da ist ein Rind zum Brandopfer, die Dreschwagen aber und das Geschirr des Ochsen mögen als Brennholz dienen! 24.23  Alles dieses schenkt Aravna, o König, dem Könige! Und Aravna sprach zum König: Der HERR, dein Gott, sei dir gnädig! 24.24  Aber der König sprach zu Aravna: Nicht also, sondern ich will es dir abkaufen gemäß seinem Werte; denn ich will dem HERRN, meinem Gott, kein Brandopfer darbringen, das mich nichts kostet. Also kaufte David die Tenne und die Rinder um fünfzig Schekel Silber. 24.25  Und David baute dem HERRN daselbst einen Altar und opferte Brandopfer und Dankopfer. Und der HERR ließ sich für das Land erbitten, und die Plage wurde von Israel abgewehrt.









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