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Mose, der den Herrn kannte von Angesicht zu Angesicht

Gott beruft

... und Mose jammert

 


Zusammenfassung

Der junge Mose ist zunächst an seinem jugendlichen Überschwang gescheitert und musste in die Wüste fliehen. Er sucht die Nähe Gottes am Gottesberg Horeb und erlebt dort auch eine Berufung Gottes. Diese Berufung wird für ihn nicht nur zu einer Gotteserfahrung, sondern auch zu einer Herausforderung. Denn diese Gotteserfahrung lässt ihn innerlich einknicken. Statt Lobpreis der Gnade Gottes hören wir Gejammer von Mose. Er jammert über seine eigene Unzulänglichkeit und die negativen Erfahrungen, die er mit dem Volk Israel gemacht hat. Auch die Erziehung am Hof und die eingeschränkten hebräischen Sprachkenntnisse, die das mit sich brachte, empfindet er jetzt als ein unüberwindliches Hindernis. Aber Gott tadelt ihn nicht, er erweist sich als liebevoller Seelsorger für Mose. Es ist der Sohn Gottes, der einst als Jesus von Nazareth selbst zu dem Volk sprechen wird, der Mose so liebevoll auf seine Aufgabe vorbereitet.

Schlagwörter: Aaron - Abraham - Apostel Johannes - Apostel Philippus - Berg Horeb - Berufung - Bibel - David - Elia - Flavius Josephus - Gott - Hagar - Heiliger Geist - Hesekiel - Jakobus - Jesus - Joseph Kaiphas - Karl der Große - Land Kanaan - Lazarus - Maria von Bethanien - Markus - Martha von Bethanien - Matthäus - Mose - Paulus - Pharao - Pharisäer - Reue - Samuel - Sara - Schma Jisrael - Simon Petrus - Stille - Strack/Billerbeck - Thomas - Timotheus - Wüste - menschliches Handeln - Ägypten

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Ein Versuch, die Handlungsweisen Gottes an Hand biblischer Texte zu zeigen.

Eifer für sein Volk
Die Sturm- und Drangzeit des jungen Mose

Denn das Brot Gottes ist derjenige, welcher vom Himmel herabkommt und der Welt Leben gibt.
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Die Gotteserfahrungen des Mose und die Grenzen, die Gott setzt  <<   1   2   3 

Inhaltsverzeichnis

Der Draufgänger Mose wird sich durch die Berufung durch den lebendigen Gott seiner Unzulänglichkeit bewusst

In der Wüste offenbart Gott sich dem Mose

Komm nicht näher herzu!

Der Ort, darauf du stehest, ist heiliges Land!

Furcht ist nicht in der Liebe

Ich bin der Gott deines Vaters Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs!

Gott offenbart Mose seinen Namen

Gott formuliert die Aufgaben Moses

Gott begabt Mose für seine Aufgaben

Mose erkennt seine Unzulänglichkeit

Zorn, Seelsorge und Sendung Gottes

Vergleich mit dem Reden Gottes zu Abram/Abraham

Abweichungen im Bericht des Flavius Josephus

Jesus als der Gott der Juden

Welch herrlicher Gott ... - ein Glanz seiner Herrlichkeit

Der Draufgänger Mose wird sich durch die Berufung durch den lebendigen Gott seiner Unzulänglichkeit bewusst

2.Mose 3,1-4,19  *: Mose aber hütete die Schafe Jethros, seines Schwiegervaters, des Priesters in Midian, und trieb die Schafe hinten in die Wüste und kam an den Berg Gottes Horeb.  Und der Engel des HERRN erschien ihm in einer Feuerflamme mitten aus dem Dornbusch. Und als er sich umsah, siehe, da brannte der Dornbusch im Feuer, und der Dornbusch ward doch nicht verzehrt.  Da sprach Mose: Ich will doch hinzutreten und diese große Erscheinung besehen, warum der Dornbusch nicht verbrennt!  Als aber der HERR sah, daß er hinzutrat, um zu sehen, rief ihm Gott mitten aus dem Dornbusch und sprach: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich!  Da sprach er: Komm nicht näher herzu! Ziehe deine Schuhe aus von deinen Füßen; denn der Ort, darauf du stehest, ist heiliges Land!  Und er sprach: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs! Da verdeckte Mose sein Angesicht; denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen.  Und der HERR sprach: Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten angesehen und habe ihr Geschrei gehört über die, welche sie treiben; ja ich kenne ihre Schmerzen;  und ich bin herabgefahren, daß ich sie errette von der Ägypter Hand und sie ausführe aus diesem Land in ein gutes und weites Land, in ein Land, das von Milch und Honig fließt, an den Ort der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Pheresiter, Heviter und Jebusiter.  Und nun siehe, das Geschrei der Kinder Israel ist vor mich gekommen, und ich habe auch ihre Bedrückung gesehen, wie die Ägypter sie bedrücken!  So geh nun hin, ich will dich zu dem Pharao senden, daß du mein Volk, die Kinder Israel, aus Ägypten führest!  Mose sprach zu Gott: Wer bin ich, daß ich zum Pharao gehe, und daß ich die Kinder Israel aus Ägypten führe?  Er sprach: Ich will mit dir sein; und dies soll dir das Zeichen sein, daß ich dich gesandt habe: Wenn du das Volk aus Ägypten geführt hast, werdet ihr auf diesem Berge Gott dienen.  Mose sprach zu Gott: Siehe, wenn ich zu den Kindern Israel komme und zu ihnen sage: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt, und sie mich fragen werden: Wie heißt sein Name? Was soll ich ihnen sagen?  Gott sprach zu Mose: «Ich bin, der ich bin!» Und er sprach: Also sollst du zu den Kindern Israel sagen: «Ich bin», der hat mich zu euch gesandt.  Und nochmals sprach Gott zu Mose: Also sollst du zu den Kindern Israel sagen: Der HERR, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt; das ist mein Name ewiglich und meine Benennung für und für.  Geh hin und versammle die Ältesten von Israel und sprich zu ihnen: Der HERR, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, ist mir erschienen und hat gesagt: Ich habe achtgegeben auf euch und auf das, was euch in Ägypten widerfahren ist,  und ich sage euch: Ich will euch aus dem Elend Ägyptens herausführen in das Land der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Pheresiter, Heviter und Jebusiter, in das Land, das von Milch und Honig fließt.  Und wenn sie auf dich hören, so sollst du und die Ältesten von Israel zum König von Ägypten hineingehen und zu ihm sagen: Der HERR, der Hebräer Gott, ist uns begegnet. So laß uns nun drei Tagereisen weit in die Wüste gehen, daß wir dem HERRN, unserm Gott, opfern!  Aber ich weiß, daß euch der König von Ägypten nicht wird ziehen lassen, wenn er nicht gezwungen wird durch eine starke Hand.  Aber ich werde meine Hand ausstrecken und Ägypten mit allen meinen Wundern schlagen, die ich darin tun will; darnach wird er euch ziehen lassen.  Und ich will diesem Volk Gunst verschaffen bei den Ägyptern, daß, wenn ihr auszieht, ihr nicht leer ausziehen müßt;  sondern ein jedes Weib soll von ihrer Nachbarin und Hausgenossin silberne und goldene Geschirre und Kleider fordern; die sollt ihr auf eure Söhne und Töchter legen und Ägypten berauben.  Da antwortete Mose und sprach: Und wenn sie mir nicht glauben und nicht auf mich hören, sondern sagen: Der HERR ist dir nicht erschienen?  Der HERR sprach zu ihm: Was hast du in deiner Hand? Er sprach: Einen Stab!  Da sprach er: Wirf ihn von dir auf die Erde! Und er warf ihn auf die Erde; da ward er zur Schlange. Und Mose floh vor ihr.  Aber der HERR sprach zu Mose: Strecke deine Hand aus und ergreife sie beim Schwanz! Da streckte er seine Hand aus und hielt sie. Und sie ward zum Stab in seiner Hand.  Darum werden sie glauben, daß der HERR, der Gott ihrer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, dir erschienen ist.  Und der HERR sprach weiter zu ihm: Stecke doch deine Hand in deinen Busen! Da steckte er seine Hand in seinen Busen; und als er sie herauszog, siehe, da war seine Hand aussätzig wie Schnee.  Und er sprach: Tue deine Hand wieder in deinen Busen! Und er tat seine Hand wieder in seinen Busen; und als er sie aus seinem Busen herauszog, siehe, da war sie wieder geworden wie sein übriges Fleisch.  Wenn sie nun dir nicht glauben und nicht auf das erste Zeichen hören, so werden sie doch der Stimme des andern Zeichens glauben.  Wenn sie aber auch diesem Zeichen nicht glauben, so nimm Wasser aus dem Fluß und gieß es auf das trockene Land, so wird das Wasser, das du aus dem Flusse genommen hast, auf dem trockenen Lande zu Blut werden.  Mose aber sprach zum HERRN: Ach mein Herr, ich bin kein Mann, der reden kann; ich bin es weder gestern noch vorgestern gewesen und auch nicht, seitdem du mit deinem Knechte geredet hast; denn ich habe einen schwerfälligen Mund und eine schwere Zunge!  Da sprach der HERR zu ihm: Wer hat dem Menschen den Mund erschaffen, oder wer hat den Stummen, oder Tauben, oder Sehenden, oder Blinden gemacht? Habe nicht ich es getan, der HERR?  So geh nun hin: Ich will mit deinem Munde sein und dich lehren, was du sagen sollst!  Da sprach Mose: Bitte, Herr, sende doch, wen du senden willst!  Da ward der HERR sehr zornig über Mose und sprach: Weiß ich denn nicht, daß dein Bruder Aaron, der Levit, wohl reden kann? Und siehe, er kommt sogar heraus, dir entgegen, und wenn er dich sieht, so wird er sich von Herzen freuen.  Du sollst mit ihm reden und die Worte in seinen Mund legen; so will ich mit deinem Munde und mit seinem Munde sein und euch lehren, was ihr tun sollt.  Und er soll für dich zum Volke reden und soll dein Mund sein, und du sollst für ihn an Gottes Statt sein.  Und nimm diesen Stab in deine Hand, damit du die Zeichen tun sollst!  Da ging Mose hin und kehrte zu Jethro, seinem Schwiegervater, zurück und sprach zu ihm: Ich möchte zu meinen Brüdern zurückkehren, die in Ägypten sind, und sehen, ob sie noch leben. Jethro sprach zu ihm: Geh hin im Frieden!  Und der HERR sprach zu Mose in Midian: Geh nach Ägypten zurück; denn die Leute sind alle tot, die nach deinem Leben trachteten!

In der Wüste offenbart Gott sich dem Mose

Mose wandert weit mit seiner Schafherde. Vielleicht hat ihn der Berg Horeb gereizt, weil er ihn vom Land Midian aus sehen konnte. Vielleicht hatte er für die Midianiter auch eine besondere Bedeutung, denn die Bibel nennt ihn «Gottesberg» und er ist deshalb mit seinen Schafen dorthin gezogen, um ihn aus der Nähe zu sehen, vielleicht auch, um Gott nahe zu sein. Wir wissen nichts über seine Beweggründe, auch nicht, wie lange Mose schon am Berg Horeb war, als er einen brennenden Dornenbusch entdeckte. Das ist in der Wüste nichts besonderes. Als ihm aber ein Engel erscheint - der Engel des HERRN - da wird es für ihn interessant, denn jetzt bemerkt er auch, dass der Dornenbusch nicht verbrennt, nicht verzehrt wird. Mose empfindet etwas Besonderes, etwas Großes, an diesem Dornenbusch, denn er spricht: „Ich will doch hinzutreten und diese große Erscheinung besehen, warum der Dornbusch nicht verbrennt!“ Die Engelerscheinung bereitet ihn auf das Reden Gottes vor. Mose läuft nicht weg, er flieht nicht, sondern er sucht die Nähe Gottes. Diese Nähe Gottes ist für den Menschen spürbar, die Frage ist, wie wir uns dann verhalten. Mose nähert sich dem brennenden Busch und damit nähert er sich - bewusst oder unbewusst - Gott. Jakobus, der Bruder des Herrn, wird später schreiben: nahet euch zu Gott, so naht er sich zu euch! Reiniget die Hände, ihr Sünder, und machet eure Herzen keusch, die ihr geteilten Herzens seid! (Jakobus 4,8  *)

Oft wird übersehen, dass der biblische Text zunächst sagt: „Und der Engel des HERRN erschien ihm in einer Feuerflamme mitten aus dem Dornbusch.“ (2.Mose 3,2   *). Erst danach heißt es: „Und als er sich umsah, siehe, da brannte der Dornbusch im Feuer, und der Dornbusch ward doch nicht verzehrt.“ Mose hatte also zunächst eine Engelerscheinung im Dornenbusch und sah danach das Feuer. Den HERRN selbst sieht Mose ganz offensichtlich nicht. Einen Engel hat er allerdings gesehen, deshalb entscheidet er sich, zu dem Busch zu gehen und spricht er von einer „großen Erscheinung“, die er besehen will. Ein brennender Dornenbusch alleine ist in der Wüste noch keine „große Erscheinung“, ein Dornenbusch, der nicht verbrennt, wohl auch noch nicht.

Es erfolgt eine Stimme aus dem Dornenbusch, die seinen Namen ruft. Die Reaktion des Mose verwundert: „Hier bin ich!“ Auch dies spricht dafür, dass er vorher eine Engelserscheinung hatte. Ansonsten ist kaum glaubhaft, dass Mose auf einen sprechenden Dornenbusch einfach mit „Hier bin ich!“ reagiert.

Mose ist ganz offenbar klar, dass hier der Herr redet: „Komm nicht näher herzu! Ziehe deine Schuhe aus von deinen Füßen; denn der Ort, darauf du stehest, ist heiliges Land!“ Mose hat sich dem HERRN genähert, er ist zu dem Gottesberg gegangen. Jetzt nähert der HERR sich ihm. Durch diese Annäherung an den Gottesberg wird Mose viel von Gott erfahren und wir mit ihm.

Komm nicht näher herzu!

Als erstes warnt Gott Mose , sich ihm nicht zu weit zu nähern. Im Laufe der Wanderung Israels werden wir noch häufiger feststellen, dass die Begegnung mit dem lebendigen Gott Angst verbreitet. So geht es auch Mose . Er verdeckt aus Furcht sein Angesicht. Aber auch Gott selbst warnt uns, dass wir uns ihm nicht zu sehr nähern. Paulus schreibt an Timotheus über den lebendigen Gott: „... der selige und allein Gewaltige, der König der Könige und der Herr der Herrschenden, der allein Unsterblichkeit hat, der in einem unzugänglichen Lichte wohnt, welchen kein Mensch gesehen hat noch sehen kann; Ihm sei Ehre und ewige Macht! Amen.“ ( 1.Timotheus 6,16 * ) und er spricht dann die Reichen an, nicht stolz zu sein und warnt Timotheus vor der „fälschlich sogenannten «Erkenntnis»“. Wenn Gott Mose warnt: „Komm nicht näher herzu!“ dann meint er damit nicht nur die physikalische Annäherung. Er meint auch die, die meinen, Gott verstanden zu haben und deshalb letztendliche und allgemeingültige Aussagen über Gott machen zu dürfen. Das „Komm nicht näher herzu!“ Gottes zieht keinen wie auch immer gearteten Radius um einen Dornenbusch in Midian, es meint auch für uns, die wir unsere Erkenntnisse über Gott verbreiten: „Komm nicht näher herzu!“ Versuche nicht, mich in deinen kleinen Verstand einzusperren. Ich bin größer als deine Vorstellungskraft. Wir sind aufgefordert, Gottes Wort zu lesen und in uns aufzunehmen. Aber wir sind gehalten, immer daran zu denken, dass Gott größer ist, dass wir immer nur einen kleinen Ausschnitt des großen Gottes sehen. Auch das bereits zitierte Wort des Jakobus , des Bruders des Herrn, gilt: „So unterwerfet euch nun Gott! Widerstehet dem Teufel, so flieht er von euch; nahet euch zu Gott, so naht er sich zu euch! Reiniget die Hände, ihr Sünder, und machet eure Herzen keusch, die ihr geteilten Herzens seid!“ (Jakobus 4,7-8   *) Aber es zeigt doch auch sehr klar, dass dieses «Nahen zu Gott» in meiner Unterwerfung unter Gott geschieht, in der Reinigung von meinen Sünden, in der Einfalt eines ungeteilten Herzens und das es nicht etwa hoch erhobenen Hauptes vollzogen werden kann. Jesus sagt es dem Apostel Philippus sehr klar: Philippus spricht zu ihm: Herr, zeige uns den Vater, so genügt es uns!  Spricht Jesus zu ihm: So lange Zeit bin ich bei euch, und du kennst mich noch nicht? Philippus, wer mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen! Wie kannst du sagen: Zeige uns den Vater?  Glaubst du nicht, daß ich im Vater bin und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede, rede ich nicht von mir selbst, sondern der Vater, der in mir wohnt, tut die Werke. (Johannes 14,8-10  *) Bereits in seiner Predigt nach dem triumphalen Einzug in Jerusalem hat Jesus es ausgesprochen: Jesus aber rief und sprach: Wer an mich glaubt, der glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat.  Und wer mich sieht, der sieht den, der mich gesandt hat. (Johannes 12,44-45 *) Damit sagt er aus, dass wir in Jesus den Vater sehen können. Er sagt aber auch aus, dass wir darüber hinaus nichts vom Vater sehen können. Wir in unserer dreidimensionalen Welt sind der Zeit unterworfen und damit weit weg von der Erfahrungswelt Gottes, der zeitlos ist, denn Gott, der Vater, hat Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gl eichermaßen im Blick, in ihm hat alle Prophetie ihren Ursprung. Das „Komm nicht näher herzu!“ ist also eine Warnung an alle Theologen, an alle Ausleger des Wortes Gottes, im Blick auf Gott, den Vater nicht über das hinauszugehen, was Jesus uns offenbart hat. Gott ist höher als alle unsere Erkenntnismöglichkeit, auch und gerade im Blick auf die Möglichkeiten der Wissenschaft und aller, wie auch immer gearteter künstlichen Intelligenz. Auch Hegel mit seiner Philosophie über den «absoluten Geist» steht unter dem Verdikt Jesu : (Nur) „wer mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen!“ Alle Spekulation über Gott, die über Jesu Wort hinausgeht, ist müßig.

Der Ort, darauf du stehest, ist heiliges Land!

Die Warnung Gottes geht noch weiter: „Ziehe deine Schuhe aus von deinen Füßen; denn der Ort, darauf du stehest, ist heiliges Land!“ Dieses Wort ist mir in Auschwitz begegnet. Wir gingen in das KZ Birkenau und es war mir, als wenn jemand genau dieses Wort zu mir spricht. Ich war zu feige, meine Schuhe auszuziehen. Aber dieses Wort begleitete mich die ganze Zeit, die wir im KZ verbrachten. Welch große Schuld hat unser Volk dort auf sich geladen. Da wo Gott ist, ist heiliges Land, das wir nicht mit unseren Schuhen zertrampeln sollten. Und Gott hat jeden einzelnen dieser Menschen, die da im KZ umgekommen sind und deren Asche dort zertreut wurde, um sie völlig auszulöschen, begleitet - Heiliges Land.

Das Wort, das Gott uns gegeben hat, es ist heiliges Land. Es ist nicht in unser Belieben gestellt. Wir haben es auch dort zu akzeptieren, wo wir es nicht verstehen. Gerade die Stellen, die wir nicht verstehen, zeigen uns, dass dieses Wort aus Gott ist und frei ist von der Beschränkung, der unser Verstand unterliegt. Manches in Gottes Wort verstehen wir heute, aber unsere Väter konnten es noch nicht verstehen, weil ihre Begriffswelt noch nicht so weit war. Deswegen war es damals auch nicht falsch, obwohl es damals so erschien. Unsere Kinder werden Dinge verstehen, die wir heute noch nicht verstehen. Deswegen haben wir die Bibel mit Demut zu lesen, sie ist für uns ein heiliges Land, das wir nicht zertrampeln sollten.

Furcht ist nicht in der Liebe

Mose fürchtete sich und bedeckte deshalb sein Angesicht. Wenn Gott handelt, werden wir uns unserer Beschränktheit bewusst. Unser ganzes Leben liegt in seiner Hand. Das genau ich geboren bin, setzte voraus, dass mein Vater und meine Mutter zueinander gefunden haben, dass genau das ein spezieller Satz Erbgut meines Vaters und ein spezieller Satz Erbgut meiner Mutter zusammengefügt wurden, dass auf dem Weg zu meiner Geburt meine Mutter bewahrt geblieben ist und viele anderer äußere Umstände günstig waren. Wir nehmen unsere eigene Existenz sehr selbstverständlich hin und doch ist sie ein Geschenk und ein Wollen Gottes. Wenn wir diesem großen Gott begegnen, sei es, dass etwas geschieht was außerhalb unseres Erfahrungshorizontes liegt, sei es, dass wir in einem Gottesdienst das Reden Gottes, das Wirken des Heiligen Geistes erleben, dann empfinden wir unsere eigene Person als klein und unbedeutend vor dem allmächtigen Gott. Der Psalmist David singt es so: „Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Sohn, dass du auf ihn achtest?“ ( Psalmen 8,4 * ) Der Blick auf das Wirken dieses allmächtigen Gottes macht uns Angst, ob wir unsere Angst nun wahrhaben wollen oder nicht. Der eine stiehlt sich mit einem Witzchen aus der Betroffenheit und bleibt in seinem Unglauben. Der andere hält an seinen eigenen Urteil fest: „Es gibt keinen Gott!“ oder „Wenn es einen Gott gäbe, dann müsste die Welt besser sein, dann dürfte es kein Leid geben.“. Er verschließt vor Gott wegen seines eigenen Gottesbildes die Augen. Der Mensch dagegen, der zum Glauben kommt, ist überwältigt und spricht mit dem Apostel Thomas : „Mein Herr und mein Gott!“ ( Johannes 20,28 * ) So ist die Angst zwar eine natürliche Reaktion des Menschen auf die Begegnung mit dem lebendigen Gott. Aber sie ist auch Ausdruck der Tatsache, dass unser Verhältnis zu Jesus noch nicht innig genug ist, denn sonst würden wir in Jesus Gott kennen und lieben. Die Tatsache, dass Mose mit Angst auf die Begegnung mit Gott reagiert, zeigt, dass er zu diesem Zeitpunkt noch keine wirklichen Gotteserfahrungen gemacht hatte, dass Gott für ihn noch der ferne Gott war, den er nur vom Hörensagen kannte.

Denn wir haben ein ermutigendes Wort in der Neuen Testament: Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die völlige Liebe treibt die Furcht aus, denn die Furcht macht Pein; wer sich aber fürchtet, ist nicht vollkommen geworden in der Liebe. (1.Johannes 4,18 *) Ähnlich spricht der Apostel Paulus : denn Gott hat uns nicht einen Geist der Furchtsamkeit gegeben, sondern der Kraft und der Liebe und der Zucht. (2.Timotheus 1,7 *) Aber es steht in einem scheinbaren Widerspruch zu dem, was der Apostel Petrus schreibt: Ehret jedermann, liebet die Bruderschaft, fürchtet Gott, ehret den König! (1.Petrus 2,17 *) Dazu müssen wir wissen, wie Jesus Christus unsere Verhältnis zum Vater sieht: Solches habe ich euch in Gleichnissen gesagt; es kommt aber die Stunde, da ich nicht mehr in Gleichnissen zu euch reden, sondern euch offen vom Vater Kunde geben werde.  An jenem Tage werdet ihr in meinem Namen bitten, und ich sage euch nicht, daß ich den Vater für euch bitten wolle;  denn der Vater selbst hat euch lieb, weil ihr mich liebet und glaubet, daß ich von Gott ausgegangen bin. (Johannes 16,25-27  *) Wer mit dem lebendigen Gott Erfahrung gemacht hat, der hat die Liebe des Vaters kennengelernt. Er weiß um die Allmacht Gottes, er weiß, dass es zwecklos ist, sich Gott zu widersetzen. insoweit ist das Wort Gottesfurcht auch angemessen. Aber er hat auch erfahren, dass dieser Gott ein liebender Gott ist oder, mit dem Apostel Johannes: „Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“ ( 1.Johannes 4,16  * )

Die Reaktion des Mose auf das Erscheinen Gottes ändert sich aber sehr schnell. Gott spricht zu ihm und Mose beginnt, mit Gott zu diskutieren. Er merkt sehr schnell, dass Gott ihn ernst nimmt und nicht aus seiner Höhe heraus über Moses Kopf hinweg entscheidet. Bereits hier in der Berufungsgeschichte des Mose scheint die Liebe Gottes durch, eine Liebe, die Gott zu allen Menschen hat.

Ich bin der Gott deines Vaters Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs!

Gott stellt sich mit verständlichen Worten vor. Er knüpft da an, wo Mose steht. Mose weiß, dass er von Abraham und Isaak und Jakob abstammt. Sicherlich kennt er auch die Gottesoffenbarungen, die diese Männer gehabt haben. Gott spricht also zu Mose : „Ich bin dieser Gott, den du von deinen Vätern her kennst.“ Gott weiß, dass er für Mose nicht mehr ist als der Gott seiner Urväter. Wie würde Gott sich uns vorstellen? Als der Gott meines Pastors, wenn er denn der Gott meines Pastors ist und der Pastor nicht längst eingesehen hat, dass es keinen Gott gibt. Wie weit muss Gott in meiner Biographie zurückgehen, um sich mir vorzustellen? Kann ich wie Billy Graham auf die Behauptung, Gott sei tot, antworten: „Aber ich habe doch gerade noch mit ihm gesprochen“ Oder muss Gott auch zu mir sagen, er sei der Gott der heiligen Apostel und der Kichenväter Irenäus und Augustinus. Kann Gott zu mir sagen: Ich bin dein Gott, wir haben vorhin noch miteinander gesprochen?

Die Ansprache Gottes an Mose steht in deutlichem Gegensatz zu der Selbstverständlichkeit, wie Gott mit Abraham redet. Dies wird im Kapitel «Vergleich mit dem Reden Gottes zu Abram/Abraham» näher untersucht werden.

Nachdem sich Gott als der „Gott deines Vaters Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs!“ vorgestellt hat, gibt er Mose Weisungen: „Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten angesehen und habe ihr Geschrei gehört über die, welche sie treiben; ja ich kenne ihre Schmerzen; und ich bin herabgefahren, dass ich sie errette von der Ägypter Hand und sie ausführe aus diesem Land in ein gutes und weites Land, in ein Land, das von Milch und Honig fließt, an den Ort der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Pheresiter, Heviter und Jebusiter. Und nun siehe, das Geschrei der Kinder Israel ist vor mich gekommen, und ich habe auch ihre Bedrückung gesehen, wie die Ägypter sie bedrücken! So geh nun hin, ich will dich zu dem Pharao senden, dass du mein Volk, die Kinder Israel, aus Ägypten führest!“ (2.Mose 3,7-10   *)

Eigentlich eine klare Ansage. Und wenn der allmächtige Gott so etwas sagt, dann hat er sich das genau überlegt. Es ist leicht, von außen und einige 1.000 Jahre später zu sagen: „Geh los, Mose, mit Gottes Hilfe wird es schon klappen.“ Aber man kann die Forderung Gottes so einordnen, als hätte Gott in heutiger Zeit von einem aus Russland geflohenen ehemaligen Mitglied der Familie Putin verlangt, zurück nach Russland zu gehen und Putin aufzufordern, die Gasförderung einzustellen und alle Menschen aus Russland ziehen zu lassen, die bisher die Gasförderung aufrecht erhalten haben. Schließlich war Ägypten in damaliger Zeit eine der Weltmächte und die Israeliten ihre Arbeitskräfte, die ihren Reichtum sicherten.

Die Reaktion des Mose ist nur allzu verständlich: „Wer bin ich, dass ich zum Pharao gehe, und dass ich die Kinder Israel aus Ägypten führe?“ Dies steht im Gegensatz zu der Art, wie Abraham auf Gottes Weisung reagiert (Vergleich mit dem Reden Gottes zu Abram/Abraham). Denn über Abraham heißt es: „Da ging Abram, wie der HERR zu ihm gesagt hatte.“ Hier diskutiert Abram nicht mit Gott, sondern er ist gehorsam und handelt (1.Mose 12,4  *).

Ist Mose ungehorsam? Gott sieht dies wohl nicht als Ungehorsam an, denn er lässt sich auf diese Diskussion mit Mose ein und bietet Mose etwas an: „Ich will mit dir sein; und dies soll dir das Zeichen sein, daß ich dich gesandt habe: Wenn du das Volk aus Ägypten geführt hast, werdet ihr auf diesem Berge Gott dienen.“ (2.Mose 3,12   *) Dieses Angebot Gottes muss Mose wie eine Taube auf dem Dach vorgekommen sein. Erst, wenn er es wirklich geschafft hat und Israel aus Ägypten herausgeführt hat und an diesem Berg angekommen ist, dann wir er erkennen, dass Gottes Verheißung eingetroffen ist. Gott gibt Mose also noch einmal die Möglichkeit, in unbedingtem Gottvertrauen ohne Sicherheiten loszuziehen. Aber das ist Mose zu heikel. Er will mehr.

Gott offenbart Mose seinen Namen

2.Mose 3,13-17   *: Mose sprach zu Gott: Siehe, wenn ich zu den Kindern Israel komme und zu ihnen sage: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt, und sie mich fragen werden: Wie heißt sein Name? Was soll ich ihnen sagen?  Gott sprach zu Mose: «Ich bin, der ich bin!» Und er sprach: Also sollst du zu den Kindern Israel sagen: «Ich bin», der hat mich zu euch gesandt.  Und nochmals sprach Gott zu Mose: Also sollst du zu den Kindern Israel sagen: Der HERR, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt; das ist mein Name ewiglich und meine Benennung für und für.  Geh hin und versammle die Ältesten von Israel und sprich zu ihnen: Der HERR, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, ist mir erschienen und hat gesagt: Ich habe achtgegeben auf euch und auf das, was euch in Ägypten widerfahren ist,  und ich sage euch: Ich will euch aus dem Elend Ägyptens herausführen in das Land der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Pheresiter, Heviter und Jebusiter, in das Land, das von Milch und Honig fließt.

Erst war es der Pharao , der Mose Angst machte. Jetzt denkt er an das Volk Israel und daran, wie sie ihn schon einmal abgelehnt haben. Werden sie ihm jetzt etwa glauben? Reicht es, wenn er sagt, „der Gott eurer Väter“ habe ihn gesandt? Er hat den Eindruck, das werde nicht reichen und fragt Gott nach seinem Namen. Und Gott weist diese Frage nicht als Dreistigkeit ab. Er offenbart seinen Namen: „ICH BIN, DER ICH BIN“: Hebräisch: אהיה אשר אהיה oder in Umschrift: AHjH Axr AHjH oder griechisch (Septuaginta): ἐγώ εἰμι ὁ ὤν oder in Umschrift: egoh eimi o ohn.

Die Übersetzung der Septuaginta ist zugleich Interpretation dessen, was Gott sagt, denn sie bedeutet: «Ich bin der Seiende» und gewinnt damit eine philosophische Dimension. Das אשר (AXR) des hebräischen Textes leitet einen Relativsatz ein, der den gleichen Inhalt hat wie der Hauptsatz: אהיה (AHJH). Das א (A) ist dabei das Personalsuffix der ersten Person Singular der Zeitform «Imperfekt», die Unvollendetes oder Zukünftiges beschreibt, also eine Gegenwartsform, die auf die Zukunft ausgerichtet ist. Es entspricht damit in etwa unserem deutschen Präsens, der ja sowohl für «ich gehe heute» als auch für «ich gehe morgen» verwandt werden kann. Ein Satz «ich gehe gestern» wird im deutschen dagegen als widersinnig und damit unzulässig empfunden. היה (HJH) ist das zugehörige Verb, das je nach Zusammenhang eine Reihe von Bedeutungen hat. Gesenius gibt in seinem Lexikon: «Hebräisches und aramäisches Handwöterbuch über das Alte Testament, Springer-Verlag, 1962» die folgenden Bedeutungen an:

geschehen, eintreten, entstehen

Beispiele:

Geschehen in der Natur, bei der Schöpfung

Aber der HERR schleuderte einen starken Wind auf das Meer, so daß ein großer Sturm entstand und das Schiff zu scheitern drohte. (Jona 1,4  *) - ויהוה הטיל רוח־גדולה אל־הים ויהי סער־גדול בים והאניה חשבה להשבר׃ - wjHwH HTjl rwh-gdwlH Al-Hjm wjHj sOr-gdwl bjm wHAnjH hxbH lHxbr׃ (Jona 1,4  *)

Als nun der dritte Tag kam und es noch frühe war, erhob sich ein Donnern und Blitzen und eine dicke Wolke auf dem Berg und der Ton einer sehr starken Posaune. Da erschrak das ganze Volk, das im Lager war. (2.Mose 19,16  *) - ויהי ביום השלישי בהית הבקר ויהי קלת וברקים וענן כבד על־ההר וקל שפר חזק מאד ויחרד כל־העם אשר במחנה׃ - wjHj bjwm Hxljxj bHjt Hbqr wjHj qlt wbrqjm wOnn kbd Ol-HHr wql xpr hzq mAd wjhrd kl-HOm Axr bmhnH׃ (2.Mose 19,16  *)

Und ob auch die Regenschauer ausblieben und kein Spätregen fiel, so behieltest du doch deine Hurenstirn bei und wolltest dich nicht schämen. (Jeremia 3,3  *) - וימנעו רבבים ומלקוש לוא היה ומצח אשה זונה היה לך מאנת הכלם׃ - wjmnOw rbbjm wmlqwx lwA HjH wmch AxH zwnH HjH lk mAnt Hklm׃ (Jeremia 3,3  *) - eigentlich wäre hier zu übersetzen: «kein Spätregen entsand (wurde)»

Darum soll der Bogen in den Wolken sein, daß ich ihn ansehe und gedenke an den ewigen Bund zwischen Gott und allen lebendigen Wesen von allem Fleisch, das auf Erden ist. (1.Mose 9,16  *) - והיתה הקשת בענן וראיתיה לזכר ברית עולם בין אלהים ובין כל־נפש חיה בכל־בשר אשר על־הארץ׃ - wHjtH Hqxt bOnn wrAjtjH lzkr brjt Owlm bjn AlHjm wbjn kl-npx hjH bkl-bxr Axr Ol-HArc׃ (1.Mose 9,16  *)

Und es entstand Streit zwischen den Hirten über Abrams Vieh und den Hirten über Lots Vieh; auch wohnten zu der Zeit die Kanaaniter und Pheresiter im Lande. (1.Mose 13,7  *) - ויהי־ריב בין רעי מקנה־אברם ובין רעי מקנה־לוט והכנעני והפרזי אז ישב בארץ׃ - wjHj-rjb bjn rOj mqnH-Abrm wbjn rOj mqnH-lwT wHknOnj wHprzj Az jxb bArc׃ (1.Mose 13,7  *)

Es kam aber eine Teuerung in das Land; außer der vorigen Teuerung, die zu Abrahams Zeiten gewesen. Und Isaak zog gen Gerar zu Abimelech, dem König der Philister. (1.Mose 26,1  *) - ויהי רעב בארץ מלבד הרעב הראשון אשר היה בימי אברהם וילך יצחק אל־אבימלך מלך־פלשתים גררה׃ - wjHj rOb bArc mlbd HrOb HrAxwn Axr HjH bjmj AbrHm wjlk jchq Al-Abjmlk mlk-plxtjm grrH׃ (1.Mose 26,1  *)

und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis Nacht. Und es ward Abend, und es ward Morgen: der erste Tag. (1.Mose 1,5  *) - ויקרא אלהים ׀ לאור יום ולחשך קרא לילה ויהי־ערב ויהי־בקר יום אחד׃ פ - wjqrA AlHjm lAwr jwm wlhxk qrA ljlH wjHj-Orb wjHj-bqr jwm Ahd׃ p (1.Mose 1,5  *)

Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht. (1.Mose 1,3  *) - ויאמר אלהים יהי אור ויהי־אור׃ - wjAmr AlHjm jHj Awr wjHj-Awr׃ (1.Mose 1,3  *)

Und Gott machte die Feste und schied das Wasser unter der Feste von dem Wasser über der Feste, daß es so ward. (1.Mose 1,7  *) - ויעש אלהים את־הרקיע ויבדל בין המים אשר מתחת לרקיע ובין המים אשר מעל לרקיע ויהי־כן׃ - wjOx AlHjm At-HrqjO wjbdl bjn Hmjm Axr mtht lrqjO wbjn Hmjm Axr mOl lrqjO wjHj-kn׃ (1.Mose 1,7  *)

Beschreibungen von bestehenden Zuständen, Situationen

Im sechshundertundersten Jahre, am ersten Tage des ersten Monats, waren die Wasser auf Erden vertrocknet. Und Noah entfernte das Dach von der Arche und schaute, und siehe, der Erdboden war trocken! (1.Mose 8,13  *) - ויהי באחת ושש־מאות שנה בראשון באחד לחדש חרבו המים מעל הארץ ויסר נח את־מכסה התבה וירא והנה חרבו פני האדמה׃ - wjHj bAht wxx-mAwt xnH brAxwn bAhd lhdx hrbw Hmjm mOl HArc wjsr nh At-mksH HtbH wjrA wHnH hrbw pnj HAdmH׃ (1.Mose 8,13  *)

Und es begab sich zur Zeit des Königs Amraphel von Sinear, Ariochs, des Königs von Ellasar, Kedor-Laomers, des Königs von Elam, und Tideals, des Königs der Gojim,  daß sie kriegeten mit Bera, dem König von Sodom, und mit Birsa, dem König von Gomorra, und mit Sinab, dem König von Adama, und mit Semeber, dem König von Zeboim, und mit dem König von Bela, das ist Zoar. (1.Mose 14,1-2  *) - ויהי בימי אמרפל מלך־שנער אריוך מלך אלסר כדרלעמר מלך עילם ותדעל מלך גוים׃  עשו מלחמה את־ברע מלך סדם ואת־ברשע מלך עמרה שנאב ׀ מלך אדמה ושמאבר מלך [צביים כ] (צבויים ק) ומלך בלע היא־צער׃ - wjHj bjmj Amrpl mlk-xnOr Arjwk mlk Alsr kdrlOmr mlk Ojlm wtdOl mlk gwjm׃  Oxw mlhmH At-brO mlk sdm wAt-brxO mlk OmrH xnAb mlk AdmH wxmAbr mlk [cbjjm k] (cbwjjm q) wmlk blO HjA-cOr׃ (1.Mose 14,1-2  *)

Nach diesen Geschichten begab es sich, daß der Mundschenk des Königs von Ägypten und der oberste Bäcker sich gegen ihren Herrn, den König von Ägypten, versündigten. (1.Mose 40,1  *) - ויהי אחר הדברים האלה חטאו משקה מלך־מצרים והאפה לאדניהם למלך מצרים׃ - wjHj Ahr Hdbrjm HAlH hTAw mxqH mlk-mcrjm wHApH lAdnjHm lmlk mcrjm׃ (1.Mose 40,1  *)

Beschreibungen von zukünftigen Zuständen, Situationen

Denn zu jener Zeit wird der HERR herbeizischen die Fliege, die an der Mündung der Ströme Ägyptens ist, und die Biene im Lande Assur; (Jesaja 7,18  *) - והיה ׀ ביום ההוא ישרק יהוה לזבוב אשר בקצה יארי מצרים ולדבורה אשר בארץ אשור׃ - wHjH bjwm HHwA jxrq jHwH lzbwb Axr bqcH jArj mcrjm wldbwrH Axr bArc Axwr׃ (Jesaja 7,18  *)

Wenn zu jener Zeit ein Mann nur eine Kuh und zwei Schafe halten kann, (Jesaja 7,21  *) - והיה ביום ההוא יחיה־איש עגלת בקר ושתי־צאן׃ - wHjH bjwm HHwA jhjH-Ajx Oglt bqr wxtj-cAn׃ (Jesaja 7,21  *)

Wenn einst der HERR sein ganzes Werk am Berge Zion und an Jerusalem vollendet haben wird, so will ich, spricht der Herr , an der Frucht des Hochmuts des assyrischen Königs und an dem Trotz seiner hochfahrenden Augen Vergeltung üben! (Jesaja 10,12  *) - והיה כי־יבצע אדני את־כל־מעשהו בהר ציון ובירושלם אפקד על־פרי־גדל לבב מלך־אשור ועל־תפארת רום עיניו׃ - wHjH kj-jbcO Adnj At-kl-mOxHw bHr cjwn wbjrwxlm Apqd Ol-prj-gdl lbb mlk-Axwr wOl-tpArt rwm Ojnjw׃ (Jesaja 10,12  *)

An jenem Tage werden die Überbliebenen Israels und die Geretteten vom Hause Jakobs sich nicht mehr stützen auf den, der sie geschlagen hat, sondern sie werden sich in Wahrheit verlassen auf den HERRN, den Heiligen Israels. (Jesaja 10,20  *) - והיה ׀ ביום ההוא לא־יוסיף עוד שאר ישראל ופליטת בית־יעקב להשען על־מכהו ונשען על־יהוה קדוש ישראל באמת׃ - wHjH bjwm HHwA lA-jwsjp Owd xAr jxrAl wpljTt bjt-jOqb lHxOn Ol-mkHw wnxOn Ol-jHwH qdwx jxrAl bAmt׃ (Jesaja 10,20  *)

Zu jener Zeit wird der Herr zum zweitenmal seine Hand ausstrecken, um den Rest seines Volkes loszukaufen, der übriggeblieben ist in Assyrien, Ägypten, Patros, Äthiopien, Elam, Sinear, in Chamat und den Inseln des Meeres. (Jesaja 11,11  *) - והיה ׀ ביום ההוא יוסיף אדני ׀ שנית ידו לקנות את־שאר עמו אשר ישאר מאשור וממצרים ומפתרוס ומכוש ומעילם ומשנער ומחמת ומאיי הים׃ - wHjH bjwm HHwA jwsjp Adnj xnjt jdw lqnwt At-xAr Omw Axr jxAr mAxwr wmmcrjm wmptrws wmkwx wmOjlm wmxnOr wmhmt wmAjj Hjm׃ (Jesaja 11,11  *)

Damit sind noch nicht alle Varianten dieses Wortes beschrieben. Es kann auch Geschichten einleiten, was dann mit «es begab sich» zu übersetzen wäre. Es kann verwendet werden, um Personen in eine Erzählung einzuführen und vorzustellen, etwa «da war ein Mann namens ...»

Insgesamt ist damit der Gottesname mit «Ich bin, der ich bin» richtig dargestellt, wenn man dabei das Moment des Zukünftigen, das Werden, das Entstehen, den immer währenden Schöpfungsakt Gottes mit im Blick behält. Es bezeichnet, auf die Gegenwart bezogen, die absolute Souveränität Gottes. «Ich bin, der ich bin» sagt uns zunächst, dass wir Gott nicht fassen können, so wie wir einen Menschen fassen können, indem wir sagen, dass sei ein Tischler und das ein Klempner. Gott steht darüber, er ist immer MEHR als wir aus unserem Nachdenken heraus formulieren können. Wenn der Apostel Johannes sehr richtig sagt: „Gott ist Liebe“ (1.Johannes 4,16  *), so begrenzt er damit Gott nicht auf die Liebe, so wie wir sie verstehen, sondern er zeigt uns, wie groß und weit dieser Phänomen ist, das wir mit «Liebe» bezeichnen und an dem wir doch immer wieder scheitern. So wie wir von der Liebe immer nur einen kleinen Glanz erleben, der allein schon wunderbar genug ist und uns wohltut, so erleben wir auch unseren Gott immer nur in einem kleinen Ausschnitt, der uns bis an den Rand unserer Kräfte herausfordern kann, aber wir merken doch, dass Gott größer ist, dass unser Lobpreis immer nur einen kleinen Bereich dessen erfasst, was Gott ist, der Gott, von dem Paulus immer wieder sagt, dass er «alles in allen» ist ( 1.Korinther 15,28 * ). Auch über Jesus sagt Paulus dies ( Kolosser 1,17 * ). Allerdings verwendet er hier den Singular: «alles in allem». Jesus sagt über sich selbst: „Wer mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen!“ (Johannes 14,9  *). Wir werden dieses Wort noch häufiger im Blick auf Mose zu bedenken haben. Auch hier reduziert Jesus seinen Vater, nicht auf sich selbst, sondern er sagt uns, dass wir mehr als Jesus nicht von Gott sehen können. Dass, was von Gott in unsere Raum und Zeit unterworfene Welt passt, das sehen wir in Jesus . Mehr können wir von Gott nicht sehen. Diese Erkenntnis weist alle Philosophie in ihre Schranken. Hegels Vorstellung von dem absoluten Geist ist nicht mehr als eine andere Formulierung für das Wort «Gott». Aber sie hilft uns nicht weiter, weil wir die Größe Gottes in unserem Denken gar nicht erfassen können. Aber das Wort Jesu warnt auch alle Religionsstifter, ob sie sich nun auf ihre innere Einsicht oder auf Engel berufen. Gott hat sich in Jesus offenbart und mehr als ihn können wir nicht erkennen.

Jesus wird später dieses «Ich bin, der ich bin» weiter füllen, in dem er Aspekte dieses souveränen «Ich bin, der ich bin» aufzeigt:

Ich bin das Brot des Lebens. (Johannes 6,48 *)

Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt. (Johannes 9,5 *)

Und Jesus sprach: Ich bin zum Gericht in diese Welt gekommen, auf daß die, welche nicht sehen, sehend werden und die, welche sehen, blind werden. (Johannes 9,39 *)

Da sprach Jesus wiederum zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, ich bin die Tür zu den Schafen.  Alle, die vor mir kamen, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe hörten nicht auf sie.  Ich bin die Tür. Wenn jemand durch mich eingeht, wird er gerettet werden und wird ein und ausgehen und Weide finden.  Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu töten und zu verderben; ich bin gekommen, damit sie Leben haben und es im Überfluß haben.  Ich bin der gute Hirt; der gute Hirt läßt sein Leben für die Schafe. (Johannes 10,7-11 *)

Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, ehe Abraham ward, bin ich! (Johannes 8,58  *)

An einer Stelle greift Jesus dieses «Ich bin, der ich bin» direkt auf und provoziert damit die Juden: Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, ehe Abraham ward, bin ich! (Johannes 8,58  *) Grammatisch richtig wäre es doch zu sagen: Ehe Abraham ward, war ich (schon)! Seine Zuhörer haben diese Anspielung auf 2.Mose 3,14   * wohl verstanden und waren darüber sehr erbost.

Es ist erstaunlich, dass Mose sich damit zufrieden gibt und dieses als Namen Gottes akzeptiert.

Ausführliche Bibelarbeiten über die «Ich bin»-Worte des Alten und Neuen Testamentes finden Sie unter Gott offenbart sich mit „Ich bin“ - Altes Testament, unter Gott offenbart sich mit „Ich bin“ - Neues Testament und unter Gott offenbart sich mit „Ich bin“ - Auswertung

Gott spricht noch einmal zu ihm und sagt: Und nochmals sprach Gott zu Mose: Also sollst du zu den Kindern Israel sagen: Der HERR, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt; das ist mein Name ewiglich und meine Benennung für und für. (2.Mose 3,15   *) Er gibt Mose eine klare Formulierung mit wie sein Name in Ewigkeit sein soll. Vermutlich ist es diese Bestimmtheit Gottes, die Mose schweigen lässt: „das ist mein Name ewiglich und meine Benennung für und für“

Und nochmals sprach Gott zu Mose: Also sollst du zu den Kindern Israel sagen: Der HERR, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt; das ist mein Name ewiglich und meine Benennung für und für. (2.Mose 3,15   *)

καὶ εἶπεν ὁ θεὸς πάλιν πρὸς μωυσῆν οὕτως ἐρεῖς τοῖς υἱοῖς ισραηλ κύριος ὁ θεὸς τῶν πατέρων ὑμῶν θεὸς αβρααμ καὶ θεὸς ισαακ καὶ θεὸς ιακωβ ἀπέσταλκέν με πρὸς ὑμᾶς τοῦτό μού ἐστιν ὄνομα αἰώνιον καὶ μνημόσυνον γενεῶν γενεαῖς (2.Mose 3,15   *)

ויאמר עוד אלהים אל־משה כה־תאמר אל־בני ישראל יהוה אלהי אבתיכם אלהי אברהם אלהי יצחק ואלהי יעקב שלחני אליכם זה־שמי לעלם וזה זכרי לדר דר׃ - wjAmr Owd AlHjm Al-mxH kH-tAmr Al-bnj jxrAl jHwH AlHj Abtjkm AlHj AbrHm AlHj jchq wAlHj jOqb xlhnj Aljkm zH-xmj lOlm wzH zkrj ldr dr׃ (2.Mose 3,15   *)

וַיֹּאמֶר עֹוד אֱלֹהִים אֶל־מֹשֶׁה כֹּה־תֹאמַר אֶל־בְּנֵי יִשְׂרָאֵל יְהוָה אֱלֹהֵי אֲבֹתֵיכֶם אֱלֹהֵי אַבְרָהָם אֱלֹהֵי יִצְחָק וֵאלֹהֵי יַעֲקֹב שְׁלָחַנִי אֲלֵיכֶם זֶה־שְּׁמִי לְעֹלָם וְזֶה זִכְרִי לְדֹר דֹּר׃ - wajoAmaer Oowd AaeloHijm Aael-moxxaeH koH-toAmar Aael-bnej jixraaAel jHwaaH AaeloHej Aabotejkaem AaeloHej AabraaHaam AaeloHej jichaaq weAloHej jaOaqob xxlaahanij Aalejkaem zaeH-xxmij lOolaam wzaeH zikrij ldor dor׃ (2.Mose 3,15   *)

Allerdings verwendet er hier nicht dass Wort «Ich bin, der ich bin» oder «Ich bin», sondern er verwendet das Wort «jHwH», hebräisch «יְהוָה» oder «יהוה». Dieser Gottesname taucht 1.Mose 2,4  * das erste Mal auf und war Israel folglich bekannt. Mit dem «Ich bin, der ich bin» hat Gott dem Mose noch einen tieferen Einblick gewährt, den das Volk nicht hatte und auch nicht bekommen sollte.

Für uns bedeutet es zunächst einmal, dass Gott sich den Fragen des Mose stellt und bereit ist, darauf einzugehen. Wir dürfen also Fragen stellen. Gott lässt uns nicht allein mit unseren Fragen, sondern wir dürfen sie vor Gott bringen. Dies gilt nicht nur für unsere Fragen, sondern für alle unsere Anliegen. Jesus sagt es uns so, als er von seiner Auferstehung redet: Johannes 16,23-27 * „der Vater selbst hat uns lieb“ - gibt es eine größere und weitreichendere Aussage. In Jesus Christus haben wir diese Gewissheit. Gott ist nicht mehr der Gott unserer Väter, er ist unser Gott, unser persönlicher Gott, vor dem wir all unsere Anliegen ausbreiten dürfen. Gott ist unser Vater. Dies geht weit über das hinaus, was Mose am Fuße des Horeb angesichts des brennenden Dornenbusches erfahren hat. Aber das «Ich bin, der ich bin» erinnert uns auch an die Souveränität Gottes. Gott ist für uns nicht verfügbar. Auch Jesus hat sich nicht angemaßt, über seinen Vater zu verfügen: Johannes 5,19-20  * Jesus erklärt uns, dass der Vater ihn liebt und ihm deshalb alles zeigt, was er zu tun beabsichtigt. Gleichzeit sagt Jesus auch uns, „der Vater selbst hat uns lieb“. Also können auch wir bitten, dass uns der Vater zeigt, was er zu tun beabsichtigt. Wenn wir diesen Weg gehen, dann werden wir auch lernen, in der richtigen Weise zu beten. Nicht Jesus hat den Lazarus aufgeweckt, sondern der Vater wollte mit diesem Ereignis den Sohn ehren, so dass sich die Menschen verwundern. Vater und Sohn sind in völligem Gleichklang. Deshalb sagt Jesus : Johannes 5,21  * In all unserer Verkündigung über den Vater und den Sohn muss die Souveränität des Vaters, des «Ich bin, der ich bin» zum Ausdruck kommen. Und wir müssen lernen, auf den Vater zu hören, was er tun will. Unser Gebet sollte immer wie das Gebet des Herrn den Aspekt beinhalten: Dein Wille geschehe wie im Himmel, also auch auf Erden.

So sollt ihr nun also beten: Unser Vater, der du bist in dem Himmel! Geheiligt werde dein Name.  Es komme dein Reich. Dein Wille geschehe wie im Himmel, also auch auf Erden. (Matthäus 6,9-10 *)

Und er ging hinaus und begab sich nach seiner Gewohnheit an den Ölberg. Es folgten ihm aber auch die Jünger.  Und als er an den Ort gekommen war, sprach er zu ihnen: Betet, daß ihr nicht in Anfechtung fallet!  Und er riß sich von ihnen los, ungefähr einen Steinwurf weit, kniete nieder, betete  und sprach: Vater, wenn du willst, so nimm diesen Kelch von mir! Doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe! (Lukas 22,39-42 *)

Denn wer den Willen Gottes tut, der ist mir Bruder und Schwester und Mutter. (Markus 3,35 *)

Gott formuliert die Aufgaben Moses

2.Mose 3,15-22   *: Und nochmals sprach Gott zu Mose: Also sollst du zu den Kindern Israel sagen: Der HERR, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt; das ist mein Name ewiglich und meine Benennung für und für.  Geh hin und versammle die Ältesten von Israel und sprich zu ihnen: Der HERR, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, ist mir erschienen und hat gesagt: Ich habe achtgegeben auf euch und auf das, was euch in Ägypten widerfahren ist,  und ich sage euch: Ich will euch aus dem Elend Ägyptens herausführen in das Land der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Pheresiter, Heviter und Jebusiter, in das Land, das von Milch und Honig fließt.  Und wenn sie auf dich hören, so sollst du und die Ältesten von Israel zum König von Ägypten hineingehen und zu ihm sagen: Der HERR, der Hebräer Gott, ist uns begegnet. So laß uns nun drei Tagereisen weit in die Wüste gehen, daß wir dem HERRN, unserm Gott, opfern!  Aber ich weiß, daß euch der König von Ägypten nicht wird ziehen lassen, wenn er nicht gezwungen wird durch eine starke Hand.  Aber ich werde meine Hand ausstrecken und Ägypten mit allen meinen Wundern schlagen, die ich darin tun will; darnach wird er euch ziehen lassen.  Und ich will diesem Volk Gunst verschaffen bei den Ägyptern, daß, wenn ihr auszieht, ihr nicht leer ausziehen müßt;  sondern ein jedes Weib soll von ihrer Nachbarin und Hausgenossin silberne und goldene Geschirre und Kleider fordern; die sollt ihr auf eure Söhne und Töchter legen und Ägypten berauben.

Gott formuliert eine Sprachregelung für Mose , wie er Gott vorstellen soll: „Der HERR, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs“. Dabei steht «Der HERR» für jHwH, den Gottesnamen, der in der Schrift bereits 1.Mose 2,4  * genannt wird, also dem Volk bekannt war. Das «Ich bin, der ich bin» ist ausschließlich für Mose gedacht und soll vor dem Volk nicht wiederholt werden. Gott hat also eine klare Vorstellung, wie er dem Volk, der Gemeinde vorgestellt werden möchte. Nicht alles, was wir wissen, sollen wir sagen. Wir dürfen die uns anvertrauten Menschen nicht überfordern. Manches wird uns der Geist Gottes ins Herz gelegt, dass wir darüber nachdenken, dass wir daran wachsen, nicht aber, dass wir darüber reden oder damit unsere wissenschaftliche Reputation untermauern. Wir sind berufen, Gott zu dienen, nicht uns selbst.

Umgekehrt wird Mose sicherlich dankbar gewesen sein, dass er jetzt eine klare Ansprache für das Volk hatte. Und diese Ansprache gilt nicht nur für Mose und die Israeliten, die damals in Ägypten lebten, sie gilt ganz allgemein: „Das ist mein Name ewiglich und meine Benennung für und für.“ Dürfen wir über ein solches Wort Gottes einfach hinweggehen? Gilt es nur für Israel und den Alten Bund? Der über Zeit und Raum stehende Gott weiß doch, was «ewiglich» und „für und für“ bedeutet. Ich denke, wir kommen nicht umhin, dieses Wort ernst zu nehmen. Gott selbst hat es gesprochen. Wir werden auf diese Frage im Abschnitt Jesus als der Gott der Juden noch einmal zurückkommen.

Hagar hat in ihrer Verzweiflung über den Hinauswurf aus der Familie des Abraham und der Sara eine Begegnung mit Gott und erkennt: Und sie nannte den Namen des HERRN, der mit ihr redete: Du bist «der Gott, der mich sieht»! Denn sie sprach: Habe ich hier nicht den gesehen, der mich gesehen hat? (1.Mose 16,13 *) Und das, was Hagar hier formuliert, kommentiert die Bibel: „Und sie nannte den Namen des HERRN“ Gott akzeptiert also diesen Namen, den Hagar hier formuliert. Und Gott fordert Mose auf, genau dies auch den Israeliten, die unter dem ägyptischen Joch stöhnen, deutlich zu machen: „Ich habe achtgegeben auf euch und auf das, was euch in Ägypten widerfahren ist, und ich sage euch: Ich will euch aus dem Elend Ägyptens herausführen in das Land der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Pheresiter, Heviter und Jebusiter, in das Land, das von Milch und Honig fließt.“ Mancher Israelit wird unter der Unterdrückung durch die Ägypter geseufzt haben und gefragt haben: „Wo ist Gott?“ Dies ist Gottes Antwort: „Ich habe achtgegeben auf euch ...“ Da sind die Menschen in Israel, die hoffen, dass noch die letzten lebenden Geiseln freikommen. Und Gott sagt ihnen: „Ich habe achtgegeben auf euch ...“ oder die Menschen in Gaza oder der Ukraine oder im Sudan. Da sind die Menschen, die ihre ganz individuelle Not haben und fragen: „Wo ist Gott?“ und Gott antwortet: „Ich habe achtgegeben auf euch ...“ Das ist die Herausforderung für unseren Glauben, durch unsere Not hindurch auf den Gott zu schauen, der sagt: „Ich habe achtgegeben auf dich ...“ Dieser Text will uns dazu ermutigen. Mancher Pole wird sich diese Frage gestellt haben, als die polnische Armee kapitulierte und die Nazis als selbst ernannte „Herrenmenschen“ in Polen ihr Unwesen trieben. Er hat sich sicherlich nicht vorstellen können, was 1945 und danach geschah.

Aber Gott ist kein Zuschauer. Er ist der eigentlich Handelnde, allerdings zu seiner Zeit, 1945 und nicht schon 1940. Wir können das in unserer konkreten Situation nicht verstehen. Gott lässt dem Bösen eine begrenzte Zeit. Aber sie ist begrenzt. Nur im Glauben können wir das sehen. Mitten in der Situation sind wir meist schwach und fragen nur: „Warum?“ Der Mann, der in der Gaskammer von Auschwitz das Schma Jisrael gesprochen hat, der hat es erkannt: Höre Israel, der HERR ist unser Gott, der HERR allein.  Und du sollst den HERRN, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen, mit deiner ganzen Seele und mit aller deiner Kraft! (5.Mose 6,4-5 *) ... Er hat nichts von dem erlebt, was wir später als «Zusammenbruch» bezeichnen werden. Aber er ist im Glauben gestorben, im Glauben an einen Gott, der Israel schützt. Ob er im Glauben schon den kommenden Staat Israel und die Erfüllung der Verheißungen des Propheten Hesekiel gesehen hat, wissen wir nicht. Ganz sicher ist aber, dass er daran geglaubt hat, dass Gott zu seiner Zeit handeln wird. Und das eines Tages die Dinge, die Hesekiel geschaut hat, Wirklichkeit werden: Die Hand des HERRN kam über mich und führte mich im Geiste des HERRN hinaus und ließ mich nieder mitten auf der Ebene, und diese war voller Totengebeine.  ... Und er sprach zu mir: Menschensohn, diese Gebeine sind das ganze Haus Israel. Siehe, sie sprechen: «Unsere Gebeine sind verdorrt, und unsere Hoffnung ist verloren; es ist aus mit uns!»  Darum weissage und sprich zu ihnen: So spricht Gott, der HERR: Siehe, ich will eure Gräber auftun und euch, mein Volk, aus euren Gräbern führen und euch wieder in das Land Israel bringen;  und ihr sollt erfahren, daß ich der HERR bin, wenn ich eure Gräber auftue und euch, mein Volk, aus euren Gräbern führen werde.  Ich will auch meinen Geist in euch legen, und ihr sollt leben; und ich will euch wieder in euer Land bringen, daß ihr erfahren sollt, daß ich der HERR bin. Ich habe es gesagt und werde es auch tun, spricht der HERR. (Hesekiel 37,1+11-14 *)

Aber Gott belässt es nicht beim Ausdruck seines Mitgefühls: „Ich will euch aus dem Elend Ägyptens herausführen in das Land der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Pheresiter, Heviter und Jebusiter, in das Land, das von Milch und Honig fließt.“ Gott gibt Verheißungen. Wir neigen dann schnell dazu, von Vertröstungen zu reden. Aber Gottes Verheißungen haben Bestand. Die Verheißung, die Hesekiel etwa 600 v.Chr. empfangen hat und die man mit der Rückkehr aus der babylonischen Gefangenschaft schon als erfüllt ansah, hat er 2500 Jahre später, 1948, mit der Gründung des Staates Israel erfüllt. Hitler konnte ihn nicht daran hindern und auch Hamas und Hisbollah nicht. Gottes Verheißungen sind keine Vertröstungen, sie treten ein. In hohem Alter erlebt Simeon dies im Tempel: Und siehe, es war ein Mensch zu Jerusalem, namens Simeon; und dieser Mensch war gerecht und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels; und heiliger Geist war auf ihm.  Und er hatte vom heiligen Geist die Zusage empfangen, daß er den Tod nicht sehen werde, bevor er den Gesalbten des Herrn gesehen.  Und er kam auf Antrieb des Geistes in den Tempel. Und als die Eltern das Kindlein Jesus hineinbrachten, um mit ihm zu verfahren nach der Sitte des Gesetzes,  da nahm er es auf seine Arme, lobte Gott und sprach:  Nun, Herr, entlässest du deinen Diener in Frieden nach deinem Wort!  Denn meine Augen haben dein Heil gesehen,  welches du angesichts aller Völker bereitet hast,  ein Licht zur Erleuchtung der Heiden und zur Verherrlichung deines Volkes Israel! (Lukas 2,25-32 *) Er erlebt die Erfüllung der Messiasprophetie und stirbt in Frieden. Das „Kreuzige, kreuzige ihn!“ ( Lukas 23,21 * ) musste er nicht mehr hören und auch den schrecklichen Untergang Jerusalems musste er nicht mehr mit anschauen. Andere sind nach Jesu Tod geboren und während der Belagerung Jerusalems gestorben. Welch schreckliche Eindrücke haben sie mit ins Grab genommen, wenn sie denn in den Wirren der Zeit überhaupt ein Grab bekommen haben. Manche haben das Privileg, Heilsgeschichte zu erleben, manche nicht. Aber für alle gilt, unser Glaube, dieser Blick durch die Wirren der Zeit, ist gefordert. Auch Mose musste diesen Blick tun, als Gott ihm die Verheißung der Rückkehr nach Kanaan gab.

Denn Gott fordert ihn auf, mit den Ältesten Israels zusammen vor den Pharao zu treten. Bemerkenswerter Weise soll er von dem Pharao nur verlangen, in die Wüste zu gehen: „So laß uns nun drei Tagereisen weit in die Wüste gehen, daß wir dem HERRN, unserm Gott, opfern!“ Er macht Mose keinen Mut mit der Feststellung: „Aber ich weiß, daß euch der König von Ägypten nicht wird ziehen lassen, wenn er nicht gezwungen wird durch eine starke Hand.“ Gott will ganz deutlich machen, dass er es ist, der Israel aus Ägypten herausführt. Mose ist ein Werkzeug Gottes: „Aber ich werde meine Hand ausstrecken und Ägypten mit allen meinen Wundern schlagen, die ich darin tun will; darnach wird er euch ziehen lassen.“ Im Grunde wir es für Mose zu einer einfachen Mission, denn Mose muss nur reden. Handeln wird Gott selbst. Gott verlangt von Mose nur einen sehr begrenzten Einsatz. Eigentlich könnte sich Mose über diesen Einsatz freuen. Er redet vor dem Pharao und kann alles Weitere Gott überlassen.

Aber das ist genau das, was uns schwer fällt. Wir möchten gern die Dinge selbst kontrollieren. In den Ohren Mose s hat das ganz anders geklungen: „Geh hin zum König und setze durch, dass er das Volk ziehen lässt.“ Wenn wir berufen werden zu einem Dienst im Reich Gottes, dann vergessen wir oft, dass es das Werk Gottes ist und wir nur die Helfer sind. Auch Samuel muss von Gott daran erinnert werden: Da sprach der HERR zu Samuel: Gehorche der Stimme des Volkes in allem, was sie dir gesagt haben; denn sie haben nicht dich, sondern mich verworfen, daß ich nicht König über sie sein soll. (1.Samuel 8,7 *) Wir sollten uns in unserer Arbeit im Reich Gottes immer wieder daran erinnern, dass wir Knechte unseres Herrn Jesus Christus sind und nicht Manager oder gar Chefs. Unser Herr braucht keine Hierarchien, er baut zu jedem seiner Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ein persönliches Verhältnis auf, darauf können wir vertrauen. Allerdings spricht er immer nur zu Einzelnen, hier zu Mose . Und es wird auch daran hängen, ob die Ältesten des Volkes Mose vertrauen und in den Worten Mose s das Wort Gottes erkennen. Dieses Risiko geht Gott ein. Und dieses Risiko besteht damit auch für Mose . Aber auch Mose muss wissen, dass das Volk, wenn es seine Rede verwirft, das Reden Gottes verwirft. Wenn Gott den Ältesten des Volkes diese Freiheit gibt, muss auch Mose diese Freiheit der Ältesten akzeptieren. In der Kirchengeschichte und in unserer persönlichen Geschichte haben wir diese Freiheit oft nicht akzeptiert, sondern die Inquisition oder andere Zwangsmaßnahmen an ihre Stelle gesetzt. So hat die „Missionstätigkeit“ Karls des Großen die Aller rot gefärbt, weil die Sachsen vor die Alternative «Taufe oder Tod» gestellt wurden.

Führungsaufgaben im Reich Gottes sind immer auch eine Herausforderung für unseren Glauben an das Wirken des Geistes Gottes. Sie setzt voraus, dass wir die Demut Jesu lernen und umsetzen, der gesagt hat: Zu jener Zeit hob Jesus an und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, daß du solches den Weisen und Klugen verborgen und es den Unmündigen offenbart hast!  Ja, Vater, denn so ist es wohlgefällig gewesen vor dir.  Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden, und niemand erkennt den Sohn, als nur der Vater; und niemand erkennt den Vater, als nur der Sohn und wem der Sohn es offenbaren will.  Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, so will ich euch erquicken!  Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen;  denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht! (Matthäus 11,25-30 *)

Gott begabt Mose für seine Aufgaben

2.Mose 4,1-9   *: Da antwortete Mose und sprach: Und wenn sie mir nicht glauben und nicht auf mich hören, sondern sagen: Der HERR ist dir nicht erschienen?  Der HERR sprach zu ihm: Was hast du in deiner Hand? Er sprach: Einen Stab!  Da sprach er: Wirf ihn von dir auf die Erde! Und er warf ihn auf die Erde; da ward er zur Schlange. Und Mose floh vor ihr.  Aber der HERR sprach zu Mose: Strecke deine Hand aus und ergreife sie beim Schwanz! Da streckte er seine Hand aus und hielt sie. Und sie ward zum Stab in seiner Hand.  Darum werden sie glauben, daß der HERR, der Gott ihrer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, dir erschienen ist.  Und der HERR sprach weiter zu ihm: Stecke doch deine Hand in deinen Busen! Da steckte er seine Hand in seinen Busen; und als er sie herauszog, siehe, da war seine Hand aussätzig wie Schnee.  Und er sprach: Tue deine Hand wieder in deinen Busen! Und er tat seine Hand wieder in seinen Busen; und als er sie aus seinem Busen herauszog, siehe, da war sie wieder geworden wie sein übriges Fleisch.  Wenn sie nun dir nicht glauben und nicht auf das erste Zeichen hören, so werden sie doch der Stimme des andern Zeichens glauben.  Wenn sie aber auch diesem Zeichen nicht glauben, so nimm Wasser aus dem Fluß und gieß es auf das trockene Land, so wird das Wasser, das du aus dem Flusse genommen hast, auf dem trockenen Lande zu Blut werden.

Mose zerbricht sich den Kopf Gottes: „Was ist, wenn sie mir nicht glauben?“. „Was ist, wenn meine Predigt keinen Erfolg hat?“ Das fragen sich im Land sicherlich viele Prediger. Die richtige Antwort, so wie sie Samuel von Gott erhält, lautet: „Das lass nur meine Sorge sein.“ Aber die Antwort gilt nur dann, wenn wir wirklich das predigen, was Gott uns aufgetragen hat. Warum sollen Menschen jeden Sonntag früh aufstehen, um rechtzeitig in der Kirche zu sein und eine literarkritische Ansprache über die Unzuverlässigkeit der Bibel zu hören? Jeder Prediger muss für sich prüfen, ob er wirklich das sagt, was der Heilige Geist ihm aufs Herz gelegt hat oder ob er zum soundsovielten Maße seine Lieblingsgedanken dartut. Wenn es aber so ist, dass wir das sagen, was der Geist Gottes dieser Gemeinde sagen möchte, dann brauchen wir uns um die Reaktionen keine Gedanken machen, das ist dann die Sache Gottes. Aber so zu handeln fiel Mose schwer und fällt auch uns schwer. Es ist viel schöner, nach einer Predigt Lob zu hören. Das Wort Gottes: „... denn sie haben nicht dich, sondern mich verworfen...“ tröstet nur bedingt in einer erfolgsorientierten Gesellschaft.

Auch für Mose waren diese Gedanken fern. „... wenn sie mir nicht glauben und nicht auf mich hören...“ Gott gibt Mose keine Strategie an die Hand, sondern er bevollmächtigt ihn. Paulus sagt, worin seine Vollmacht besteht: Und meine Rede und meine Predigt bestand nicht in überredenden Worten menschlicher Weisheit, sondern in Beweisung des Geistes und der Kraft,  auf daß euer Glaube nicht auf Menschenweisheit beruhe, sondern auf Gotteskraft. (1.Korinther 2,4-5 *) Mose erhält von Gott Zeichen als Beleg seiner Vollmacht:

Ist es jetzt vermessen, nach den Zeichen zu fragen, die Beleg unserer Vollmacht sind. Reicht es aus, dass ein Gremium meiner Kirche mit Mehrheit beschlossen hat, dass ich mit dieser Aufgabe betraut werde. Ist es dann vom Herrn, wenn diese Mehrheit eine Zweidrittelmehrheit ist oder wenn es 90 Prozent sind oder muss es unbedingt Einstimmigkeit sein. Dabei hat Jesus auch uns mit Zeichen unserer Vollmacht ausgestattet: Wer glaubt und getauft wird, soll gerettet werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.  Diese Zeichen aber werden die, welche glauben, begleiten: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben, mit neuen Zungen reden,  Schlangen aufheben, und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird es ihnen nichts schaden; Kranken werden sie die Hände auflegen, und sie werden sich wohl befinden. (Markus 16,16-18 *) Kann man das überlesen, weil es aus dem zweiten Markusschluss stammt und nicht in allen Handschriften vertreten ist? Und was bedeutet es, wenn Jesus sagt: denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt im heiligen Geiste getauft werden, nicht lange nach diesen Tagen.  ... Er sprach zu ihnen: Es ist nicht eure Sache, Zeiten oder Stunden zu kennen, welche der Vater in seiner eigenen Macht festgesetzt hat;  sondern ihr werdet Kraft empfangen, wenn der heilige Geist über euch kommt, und werdet Zeugen für mich sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis ans Ende der Erde! (Apostelgeschichte 1,5+7-8 *) oder im Lukasevangelium: Er sprach aber zu ihnen: Das sind meine Worte, die ich zu euch gesagt habe, als ich noch bei euch war, daß alles erfüllt werden müsse, was im Gesetz Moses und in den Propheten und den Psalmen von mir geschrieben steht.  Da öffnete er ihnen das Verständnis, um die Schriften zu verstehen,  und sprach zu ihnen: So steht es geschrieben, daß Christus leiden und am dritten Tage von den Toten auferstehen werde,  und daß in seinem Namen Buße zur Vergebung der Sünden gepredigt werden soll unter allen Völkern.  Fanget an in Jerusalem, Zeugen davon zu sein!  Und siehe, ich sende auf euch die Verheißung meines Vaters; ihr aber bleibet in der Stadt, bis ihr angetan werdet mit Kraft aus der Höhe. (Lukas 24,44-49 *) Beruhigt es uns, dass Matthäus nichts davon schreibt? Und Jesus trat herzu, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.  Gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker, indem ihr sie taufet auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes  und sie halten lehret alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Weltzeit! (Matthäus 28,18-20  *) Worin manifestiert sich die Tatsache, dass Jesus alle Tage bei uns ist?

Auch in der Frühzeit der Christenheit, wird es Krankheit und Tod gegeben haben. Und doch gabe es unter ihnen die Gabe der Heilung, die so sichtbar war, dass selbst die Heiden davon wussten. Strack/Billerbeck berichten in ihrem Buch «Kommentar zum Neuen Testament aus Talmud und Midrasch» (IV 18.Exkurs S.459) «Ein andermal wird erzählt, dass Rabbi Jischmael seinem Neffen, dem Rabbi Elazar ben Dama, nicht gestattet habe, sich von einem gewissen Jaakob aus Kephar-Sama im Namen Jesu von einem Schlangenbiss heilen zu lassen; als der Erkrankte dann an dem Schlangengift gestorben war, rief R. Jischmael aus: Heil dir, Ben Dama, dass du in Frieden dahingegangen bist und nicht das Verbot der Gelehrten durchbrochen hast! Denn wer den Zaun der Gelehrten durchbricht, über den kommt schließlich Strafe.» Und er zitiert Prediger 10,8 *: Wer eine Grube gräbt, fällt hinein; und wer eine Mauer einreißt, den wird eine Schlange beißen. Diese Überlieferung aus dem Talmud zeigt doch sehr klar, dass dem Rabbi Jischmael klar war, dass der Christ Jaakob seinen Neffen hätte heilen können. Allerdings hat er dies, weil er Jesus nicht anerkennen wollte, verboten und den Tod Ben Damas billigend in Kauf genommen. Diese Erzählung ist jüdische Überlieferung, nicht etwa christliche Propaganda. Sie zeigt, dass wir mit unserem völlig auf der Predigt des Wortes basierendem Glauben das Evangelium verkürzen, denn es hat auch diese Komponente der nachfolgenden Zeichen, von der Jesus spricht und die uns Markus berichtet hat (Matthäus 28,18-20   *).

Bei der Aussendung der zwölf Jünger gibt Jesus ihnen „Kraft und Vollmacht über alle Dämonen und um Krankheiten zu heilen“: Er rief aber die Zwölf zusammen und gab ihnen Kraft und Vollmacht über alle Dämonen und um Krankheiten zu heilen;  und er sandte sie aus, das Reich Gottes zu predigen, und zu heilen.  Und er sprach zu ihnen: Nehmet nichts auf den Weg, weder Stab noch Tasche, noch Brot noch Geld; auch soll einer nicht zwei Anzüge haben.  Und wo ihr in ein Haus eintretet, da bleibet, und von da ziehet weiter.  Und wo man euch nicht aufnehmen wird, da gehet fort aus jener Stadt und schüttelt auch den Staub von euren Füßen, zum Zeugnis wider sie.  Und sie gingen aus und durchzogen die Dörfer, predigten das Evangelium und heilten allenthalben.  Es hörte aber der Vierfürst Herodes alles, was geschah; und er geriet in Verlegenheit, weil von etlichen gesagt wurde, Johannes sei von den Toten auferstanden,  von etlichen aber, Elia sei erschienen, und von andern, einer der alten Propheten sei auferstanden. (Lukas 9,1-8 *) Wir müssen uns als Kirchen fragen, wo diese Vollmacht geblieben ist.

Auch bei der Aussendung der siebzig Jünger sagt Jesu unmissverständlich: „... und heilet die Kranken, die daselbst sind, und saget zu ihnen: Das Reich Gottes ist nahe zu euch gekommen!“ ( Lukas 10,1-21  * ). Das Wort Jesu : „Siehe, ich habe euch Vollmacht verliehen, auf Schlangen und Skorpione zu treten, und über alle Gewalt des Feindes; und nichts wird euch beschädigen.“ versteht man allerdings nur richtig, wenn man auch auf die vielen Märtyrer blickt, die wie „Lämmer mitten unter die Wölfe“ geraten sind.

Jakobus

Für Jakobus ist Krankenheilung eine Dienstpflicht der Ältesten einer Gemeinde: Jakobus 5,14-15 *: Ist jemand von euch krank, der lasse die Ältesten der Gemeinde zu sich rufen; und sie sollen über ihn beten und ihn dabei mit Öl salben im Namen des Herrn.  Und das Gebet des Glaubens wird den Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten; und wenn er Sünden begangen hat, so wird ihm vergeben werden. . Dieses Wort ist sehr klar und nimmt aus dem Thema der Krankenheilung den Druck, den wir in diesem Zusammenhang oft empfinden. Der Älteste steht nicht unter Erfolgszwang. Er muss nicht prüfen, ob hier jemand würdig ist, ein Krankengebet zu empfangen. Er muss nicht einmal prüfen, ob es Gottes Wille ist, dass dieser Mensch gesund wird. Wenn der Kranke ihn ruft, dann darf er hingehen, er muss sogar hingehen, über ihm beten und ihn mit heiligem Öl salben. Nach Jakobus steht das Krankengebet der Ältesten unter Verheißungen:

Das Gebet des Glaubens wird den Kranken retten: Für «retten» steht ein griechisches Wort, das im Neuen Testament sehr häufig vorkommt und bei Jakobus allein fünfmal das Rettungswerk Gottes durch Christus beschreibt: Jakobus 1,21  *: Darum leget allen Schmutz und Vorrat von Bosheit ab und nehmet mit Sanftmut das euch eingepflanzte Wort auf, welches eure Seelen retten kann!

Jakobus 2,14 *: Was hilft es, meine Brüder, wenn jemand sagt, er habe Glauben, dabei aber keine Werke hat? Kann ihn denn der Glaube retten?

Jakobus 4,12 *: Einer nur ist Gesetzgeber und Richter, er, der retten und verderben kann; wer aber bist du, daß du deinen Nächsten richtest?

Jakobus 5,15 *: Und das Gebet des Glaubens wird den Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten; und wenn er Sünden begangen hat, so wird ihm vergeben werden.

Jakobus 5,20 *: so soll er wissen: wer einen Sünder von seinem Irrweg bekehrt, der wird seine Seele vom Tode retten und eine Menge Sünden zudecken.

Es ist nicht das Wort, das im Griechischen für Heilung steht. Heilen heisst im Griechischen ιασθαι (iasthai) oder ακεισθαι (akeisthai) oder υγιαζεσθαι (ygiazesthai). Hier steht stattdessen υσοζει (sozei), die 3.Person Plural Indikativ Futur aktiv von υσοζω (sozoh). Und dieses Wort bedeutet im Neuen Testament meist retten, erretten, das göttliche Heil überbringen, aber auch unversehrt erhalten oder bewahren.

Jeder, der diee Aufforderung des Jakobus an die Ältesten liest, wartet jetzt darauf, wie Jakobus das bewertet: „Wird er dadurch im medizinischen Sinne geheilt oder nicht?“ Darauf gibt Jakobus keine Antwort. Stattdessen verweist er auf die in der Zukunft liegende Rettung des Menschen und wiederholt diesen Hinweis, wenn er von denen spricht, die von der Wahrheit und damit von Jesus abirren: „Wer einen Sünder von seinem Irrweg bekehrt, der wird seine Seele vom Tode retten (υσοζω (sozoh)) und eine Menge Sünden zudecken.“

Jakobus lehrt uns also ein Dreifaches: Er fordert die Ältesten auf, für die Kranken zu beten, wenn die Kranken es wünschen. Und: Er fordert uns auf, ein Gebet des Glaubens zu sprechen, weil dies den Kranken rettet. Und: Er spricht überhaupt nicht darüber, ob dieses Gebet Heilung bringt.

Das Gebet des Glaubens ist dabei das Gebet in dem Wissen: „Gott kann.“

Das Schweigen über die Frage, ob der Mensch durch das Gebet auch geheilt wird, ist Ausdruck dessen, was Jesus in die Worte fasst: „Dein Wille geschehe.“ Wir beziehen diese Frage viel zu schnell auf uns selbst und auf den Kranken: „Haben wir genug geglaubt?“ und „Leben wir genug in der Heiligung?“ und „Haben wir oft genug und anhaltend genug gebetet?“ Wir vergessen dabei, dass die Heilung nicht Ergebnis unserer Bemühungen ist, sondern Gottes Gnade.

Paulus

Paulus sieht die Gaben unabhängig vom Amt. Er schreibt: Es bestehen aber Unterschiede in den Gnadengaben, doch ist es derselbe Geist;  auch gibt es verschiedene Dienstleistungen, doch ist es derselbe Herr;  und auch die Kraftwirkungen sind verschieden, doch ist es derselbe Gott, der alles in allen wirkt.  Einem jeglichen aber wird die Offenbarung des Geistes zum allgemeinen Nutzen verliehen.  Dem einen nämlich wird durch den Geist die Rede der Weisheit gegeben, einem andern aber die Rede der Erkenntnis nach demselben Geist;  einem andern Glauben in demselben Geist; einem andern die Gabe gesund zu machen in dem gleichen Geist;  einem andern Wunder zu wirken, einem andern Weissagung, einem andern Geister zu unterscheiden, einem andern verschiedene Arten von Sprachen, einem andern die Auslegung der Sprachen.  Dieses alles aber wirkt ein und derselbe Geist, der einem jeden persönlich zuteilt, wie er will. (1.Korinther 12,4-11  *)

Er ignoriert das Amt nicht, sondern sieht es als Dienstleistung am Leib Christi: Ihr aber seid Christi Leib, und jedes in seinem Teil Glieder.  Und so hat Gott in der Gemeinde gesetzt erstens Apostel, zweitens Propheten, drittens Lehrer, darnach Wundertäter, sodann die Gaben der Heilung, der Hilfeleistung, der Verwaltung, verschiedene Sprachen.  Es sind doch nicht alle Apostel, nicht alle Propheten, nicht alle Lehrer, nicht alle Wundertäter?  Haben alle die Gaben der Heilung? Reden alle mit Zungen? Können alle auslegen? (1.Korinther 12,27-30  *)

Er sieht also Ämter in der Gemeinde: „erstens Apostel, zweitens Propheten, drittens Lehrer, darnach Wundertäter“. Und er sieht eine Hierarchie der Ämter, die Apostel an der Spitze dieser Hierarchie, die Wundertäter ganz am Ende. Unklar meint, ob er mit Wundertätern die Menschen meint, die besondere Begabungen haben, oder ob er da eine ganz bestimmte Begabung meint. Auf jeden Fall sieht er diese Menschen in der Gemeindehierarchie unter „darnach“, also Aposteln, Propheten und Lehrern nachgeordnet.

Diese Unterordnung unter das Amt tat «Charismatikern» immer weh. Waren sie es nicht, die die Stimme des Herrn hörten? Warum spricht Gott nicht gleichzeitig und in gleicher Weise zu den Ältesten der Gemeinde, warum zu mir, der ich kein Amt habe? Jesus Christus selbst hat darunter gelitten, dass das Amt, Joseph Kaiphas , der Hohepriester, seine Botschaft als Bedrohung empfand und die Macht seines Amtes genutzt hat, Jesus hinrichten zu lassen. Gott ist geduldig zu den Menschen und nutzt seine starke Hand nicht, die Menschen zum Glauben zu zwingen.

Aber Paulus zeigt noch einen anderen Weg: Die Waffenrüstung Gottes.

Gott will, dass wir stark sind: Im übrigen, meine Brüder, erstarket im Herrn und in der Macht seiner Stärke.  Ziehet die ganze Waffenrüstung Gottes an, damit ihr den Kunstgriffen des Teufels gegenüber standzuhalten vermöget;  denn unser Kampf richtet sich nicht wider Fleisch und Blut, sondern wider die Herrschaften, wider die Gewalten, wider die Weltbeherrscher dieser Finsternis, wider die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Regionen .  Deshalb ergreifet die ganze Waffenrüstung Gottes, damit ihr am bösen Tage zu widerstehen vermöget und, nachdem ihr alles wohl ausgerichtet habt, das Feld behalten könnet.  So stehet nun, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit, und angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit,  und die Füße gestiefelt mit Bereitwilligkeit, die frohe Botschaft des Friedens zu verkündigen.  Bei dem allen aber ergreifet den Schild des Glaubens, mit welchem ihr alle feurigen Pfeile des Bösewichts auslöschen könnet.  Und nehmet den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, nämlich das Wort Gottes.  Bei allem Gebet und Flehen aber betet jederzeit im Geist, und wachet zu diesem Zwecke in allem Anhalten und Flehen für alle Heiligen,  auch für mich, damit mir ein Wort gegeben werde, so oft ich meinen Mund auftue, freimütig das Geheimnis des Evangeliums kundzutun,  für welches ich ein Botschafter bin in Ketten, auf daß ich darin freimütig rede, wie ich reden soll. (Epheser 6,10-20 *)

Unsere Aufgabe ist es nicht, das Böse zu beklagen, sondern ihm, angetan mit der Waffenrüstung Gottes, zu widerstehen, Gott mehr zu gehorchen als den Menschen ( Apostelgeschichte 5,29 * ).

Petrus

Simon Petrus dagegen repräsentiert das Amt. Das Charisma, die Gnadengabe, spielt für ihn keine Rolle in seiner Lehre, soweit sie brieflich niedergelegt ist. Er weiß sich von seinem Herrn Jesus Christus berufen: Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen.  Und ich will dir des Himmelreichs Schlüssel geben; und was du auf Erden binden wirst, das wird im Himmel gebunden sein; und was du auf Erden lösen wirst, das wird im Himmel gelöst sein. (Matthäus 16,18-19 *) Heilung ereignet sich für ihn mit einer gewissen Selbstverständlichkeit: Und es wurde ein Mann herbeigebracht, der lahm war von Mutterleib an, den man täglich an die Pforte des Tempels, welche man «die Schöne» nennt, hinsetzte, damit er von denen, die in den Tempel hineingingen, ein Almosen erbitte.  Als dieser Petrus und Johannes sah, die in den Tempel hineingehen wollten, bat er sie um ein Almosen.  Petrus aber samt Johannes blickte ihn an und sprach: Sieh uns an!  Er aber achtete auf sie in der Erwartung, etwas von ihnen zu empfangen.  Da sprach Petrus: Silber und Gold habe ich nicht; was ich aber habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi von Nazareth, stehe auf und wandle!  Und er ergriff ihn bei der rechten Hand und richtete ihn auf. Und alsbald wurden seine Füße und seine Knöchel fest,  und er sprang auf und konnte stehen, ging umher und trat mit ihnen in den Tempel, wandelte und sprang und lobte Gott. (Apostelgeschichte 3,2-8 *)

Simon Petrus thematisiert in seinen Briefen die Heiligung. Die Gnadengaben sind für ihn vermutlich eine selbstverständliche Begleiterscheinung der Arbeit im Reich Gottes, die keiner weiteren Kommentierung bedarf. Wohl aber spricht er das Amt in der Gemeinde an und ermahnt die Ältesten, die Herde zu weiden: Die Ältesten unter euch ermahne ich nun als Mitältester und Zeuge der Leiden Christi, aber auch als Mitgenosse der Herrlichkeit, die geoffenbart werden soll:  Weidet die Herde Gottes bei euch, nicht gezwungen, sondern freiwillig, nicht aus schnöder Gewinnsucht, sondern aus Zuneigung,  nicht als Herrscher über die euch zugewiesenen Seelen , sondern als Vorbilder der Herde!  So werdet ihr, wenn der Oberhirt erscheint, den unverwelklichen Ehrenkranz davontragen!  Gleicherweise ihr Jüngeren, seid untertan den Ältesten; umschürzet euch aber alle gegenseitig mit der Demut! Denn «Gott widersteht den Hoffärtigen, aber den Demütigen gibt er Gnade».  So demütiget euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zu seiner Zeit!  Alle eure Sorge werfet auf ihn; denn er sorgt für euch!  Seid nüchtern und wachet! Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen könne;  dem widerstehet, fest im Glauben, da ihr wisset, daß eure Brüder in der Welt die gleichen Leiden erdulden. (1.Petrus 5,1-9 *) Der Heißsporn Simon Petrus , der uns in den Evangelien begegnet, ist gereift und zu einem Vater in Christus geworden.

Zusammenfassung zum Thema der Vollmacht der berufenen Boten Gottes

Unter uns sind wenige, bei denen diese Vollmacht sichtbar wird. Das mag immer schon so gewesen sein, dass nur wenige eine Heilungsgabe hatten, die so ausgeprägt war, dass sie von den Heiden gesehen und anrerkannt wurde. Außerdem, wenn ich über das Thema «Vollmacht» schreibe, dann habe ich auch das Gefühl, dass ich hier mit mir selber zu Gericht sitze. Denn all dem, was die Schrift sagt, bin ich nicht gerecht geworden. Aber unsere «Unvollkommenheit» darf uns nicht hindern, uns immer wieder an der Schrift zu orientieren und unseren Mangel vor Gott zu bringen. Wir dürfen unseren Mangel nicht zum Maßstab machen, sondern müssen demütig von den großen Dingen reden, die uns das Wort Jesu in Aussicht stellt: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird größere als diese tun, weil ich zu meinem Vater gehe;  und was ihr auch in meinem Namen bitten werdet, will ich tun, auf daß der Vater verherrlicht werde in dem Sohne. (Johannes 14,12-13 *) Wir reden uns gerne heraus wie Martha in Bethanien , als Jesus sie fragt: Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt;  und jeder, der da lebt und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben. Glaubst du das? (Johannes 11,25-26 *) Martha weicht dieser Frage aus und spricht zwar ein gutes Glaubensbekenntnis, antwortet aber nicht auf Jesu Frage: Reine und makellose Frömmigkeit vor Gott dem Vater ist es, Waisen und Witwen in ihrer Trübsal zu besuchen und sich von der Welt unbefleckt zu erhalten. (Jakobus 1,27  *) Sie weicht Jesus aus und ruft stattdessen Maria . Die Intensität der Ansprache Jesu überfordert sie.

Wie sollten nicht ausweichen, sondern uns der Frage nach unserer Vollmacht bewusst stellen:

Mose erkennt seine Unzulänglichkeit

2.Mose 4,10-12   *: Mose aber sprach zum HERRN: Ach mein Herr, ich bin kein Mann, der reden kann; ich bin es weder gestern noch vorgestern gewesen und auch nicht, seitdem du mit deinem Knechte geredet hast; denn ich habe einen schwerfälligen Mund und eine schwere Zunge!  Da sprach der HERR zu ihm: Wer hat dem Menschen den Mund erschaffen, oder wer hat den Stummen, oder Tauben, oder Sehenden, oder Blinden gemacht? Habe nicht ich es getan, der HERR?  So geh nun hin: Ich will mit deinem Munde sein und dich lehren, was du sagen sollst!

Nachdem Gott Mose so kraftvoll mit unglaublichen Fähigkeiten ausgestattet hat, sollte man erwarten, dass Mose dankbar auf seine Knie fällt und Gott für seine Güte preist. Nichts davon, Mose erkennt im Angesicht Gottes seine Unzulänglichkeit, denn er hat „einen schwerfälligen Mund und eine schwere Zunge“. Wir fragen vielleicht, warum Gott so etwas macht. Warum beruft er einen Menschen in ein Amt, in dem er für ein ganzes Volk Führungsverantwortung übernehmen soll und dieses Volk auch vor dem Pharao vertreten muss, wenn dieser Mann nicht ordentlich reden kann? Aber dies ist ein sehr menschlicher Gedanke. Aus Gottes Perspektive ist er völlig unangemessen: „Wer hat dem Menschen den Mund erschaffen, oder wer hat den Stummen, oder Tauben, oder Sehenden, oder Blinden gemacht? Habe nicht ich es getan, der HERR?“ Die Einwände Moses stellen die Allmacht Gottes in Frage. Trotzdem bricht Gott das Gespräch mit Mose nicht ab, er hat Geduld mit Mose . Er erinnert Mose daran, wer es ist, der ihn sendet: Der Schöpfer der Welt.

Wenn wir in unserer Arbeit ängstlich werden, dann muss uns Gott auch daran erinnern, wer er ist. Manche Christen glauben dem Zufall mehr als ihrem Gott, weil sie nicht glauben wollen, dass Gott die Welt geschaffen hat, sondern dass die Welt, so wie sie ist, ganz zufällig entstanden ist. Wenn das so wäre, dann wäre Mose in der Tat der falsche Mann für diese Aufgabe. Zwischen der Allmacht Gottes und der Art, wie er Berufungen ausspricht, besteht ein Zusammenhang. „Wem Gott ein Amt gibt, dem gibt er auch Verstand.“ sagt der Volksmund. Nun ist es oft nicht Gott, der ein Amt vergibt, sondern es war menschliches Dafürhalten. Wenn Gott ein Amt vergibt, dann begabt er auch für das Amt. Das zeigt sich an Mose . Das zeigt sich bei den Aussendungen der 12 Jünger Lukas 10,1-21   * und der 70 Jünger Lukas 10,1-21  * durch Jesus . Das zeigt sich im Missionsbefehl Jesu Matthäus 28,18-20  * und ganz besonders im Pfingstereignis Apostelgeschichte 2 * . Unsere Frage sollte also sein, ob wir von Gott berufen sind. Wenn wir dies von ganzem Herzen mit „Ja“ beantworten können, dann ist für unsere Arbeit nur noch der Glaube an die Macht Gottes und unser Gehorsam Gott gegenüber gefragt. Unsere physische Begrenztheit ist dann kein Thema mehr, das ist Gott alles bekannt und er stellt fest: „Ich bin stärker als deine Unzulänglichkeit“.

Zorn, Seelsorge und Sendung Gottes

2.Mose 4,13-17   *: Da sprach Mose: Bitte, Herr, sende doch, wen du senden willst!  Da ward der HERR sehr zornig über Mose und sprach: Weiß ich denn nicht, daß dein Bruder Aaron, der Levit, wohl reden kann? Und siehe, er kommt sogar heraus, dir entgegen, und wenn er dich sieht, so wird er sich von Herzen freuen.  Du sollst mit ihm reden und die Worte in seinen Mund legen; so will ich mit deinem Munde und mit seinem Munde sein und euch lehren, was ihr tun sollt.  Und er soll für dich zum Volke reden und soll dein Mund sein, und du sollst für ihn an Gottes Statt sein.  Und nimm diesen Stab in deine Hand, damit du die Zeichen tun sollst!

Mose treibt es zu weit. „Bitte, Herr, sende doch, wen du senden willst!“ Man denke nur einmal darüber nach, was geschieht, wenn ein weltlicher Chef sich so etwas von einem Mitarbeiter anhören muss. Das Verhältnis dieses Mitarbeiters zu seinem Chef wäre nachhaltig beschädigt. Über diese brüske Ablehnung wird Gott zornig. Aber er handelt nicht wie ein weltlicher Chef, sondern ganz demütig geht er auch auf diese Brüskierung durch Mose ein. Er stellt Mose einen Menschen zur Seite, Moses Bruder Aaron . Gott geht liebevoll auf Mose ein, obwohl er aufgrund der unflätigen Abweisung durch Mose allen Grund hätte, einen weniger widerborstigen Mitarbeiter zu suchen. Das Verhalten Gottes zeigt uns, welche Liebe er zu den Menschen hat, wie verständnisvoll er mit den Menschen umgeht. Es sollte auch für uns ein Vorbild für unseren Umgang mit Mitarbeitern sein, auch einem Chef steht eine gewisse Rücksichtnahme auf die Empfindungen eines Mitarbeiters gut an. Jesus sagt von sich: Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen; (Matthäus 11,29 *) Und Simon Petrus schreibt an die Gemeinden: Endlich aber seid alle gleichgesinnt, mitleidig, brüderlich, barmherzig, demütig! (1.Petrus 3,8 *)

Insgesamt bleibt die Liebe und Geduld Gottes zu rühmen, der der abweisenden Haltung Moses erträgt und ihm zusätzlich zu all den Begabungen und Zeichen, mit denen er ihn ausstattet, auch noch in Aaron einen Menschen an die Seite stellt, der ihn im Priesterdienst unterstützen kann.

Vergleich mit dem Reden Gottes zu Abram/Abraham

Die Ansprache Gottes an Mose steht in deutlichem Gegensatz zu der Selbstverständlichkeit, wie Gott mit Abraham redet: Und der HERR sprach zu Abram: Geh aus von deinem Land und von deiner Verwandtschaft und von deines Vaters Hause in das Land, das ich dir zeigen will!  So will ich dich zu einem großen Volke machen und dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein.  Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dir fluchen; und durch dich sollen alle Geschlechter auf Erden gesegnet werden!  Da ging Abram, wie der HERR zu ihm gesagt hatte, und Lot ging mit ihm; Abram aber war fünfundsiebzig Jahre alt, da er von Haran auszog. (1.Mose 12,1-4  *) Gott redet und Abram (später ) gehorcht. Es gibt keine Rückfragen, keine Reaktion Abrams. Er zeigt weder Furcht, noch fragt er nach. Er will es auch nicht genauer wissen, als Gott es ihm sagt. Abram geht auf Gottes Wort hin in das Land Kanaan . Mit Recht gilt Abraham als der Vater des Glaubens. Die Bibel kommentiert: Und Abram glaubte dem HERRN, und das rechnete er ihm zur Gerechtigkeit. (1.Mose 15,6 *) Für Paulus ist der Glaube Abrahams ein Abglanz des Glaubens an Jesus Christus, aus dem wir vor Gott gerechtfertigt werden: Was wollen wir nun von dem sagen, was unser Vater Abraham erlangt hat nach dem Fleisch?  Wenn Abraham aus Werken gerechtfertigt worden ist, hat er zwar Ruhm, aber nicht vor Gott.  Denn was sagt die Schrift? «Abraham aber glaubte Gott, und das wurde ihm zur Gerechtigkeit angerechnet.»  Wer aber Werke verrichtet, dem wird der Lohn nicht als Gnade angerechnet, sondern nach Schuldigkeit;  wer dagegen keine Werke verrichtet, sondern an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, dem wird sein Glaube als Gerechtigkeit angerechnet. (Römer 4,1-5 *) Damit überstrahlt der Glaube Abrahams den Glauben Moses und doch gebraucht Gott Mose auf wunderbare Weise.

Darin wird Gottes Liebe deutlich, dass er auch einen Menschen wie Mose , der sich vor den Folgen einer unbedachten Tat in die Wüste flüchten musste, beruft und geduldig für seine Aufgaben formt. Diese Erkenntnis kann uns Mut machen, wenn wir nicht solche Glaubenshelden sind, wie es Abraham war.

Abweichungen im Bericht des Flavius Josephus

Flavius Josephus berichtet in den Jüdischen Altertümern II 12 die Begegnung Moses mit Gott:

1. Da nun Moyses von Jothor (das war der Beiname Raguels) solche Wohlthaten erfahren, blieb er bei ihm und hütete seine Herde. Als er nun einst wieder das Vieh weidete, kam er zum Berge Sinai, der der höchste von allen Bergen der Gegend war und die schönsten Weideplätze darbot. Denn er war reich an guten Gräsern und vorher nie abgeweidet worden, weil man allgemein glaubte, hier wohne Gott selbst, und fromme Scheu den Hirten verbot, ihn zu besteigen. Dort bot sich ihm ein wunderbares Ereignis dar. Feuer nämlich ergriff einen Brombeerstrauch, und die Flamme liess die Blätter und Blüten, wie auch die fruchttragenden Zweige unversehrt, obgleich sie hell und stark leuchtete. Von dieser ihm neuen und wunderbaren Erscheinung ward Moyses betroffen ; noch mehr aber erstaunte er, als aus dem Feuer eine Stimme ertönte, die ihn beim Namen nannte und ihm seine Verwegenheit vorwarf, da er sich nicht gescheut, diesen heiligen und noch von keinem Menschen bisher berührten Ort zu betreten, auch ihm den Rat gab, sich so weit als möglich von der Flamme zu entfernen und sich an dieser Erscheinung genügen zu lassen, die zu sehen er wegen seiner und seiner Vorfahren Tugend gewürdigt worden sei, und über die er nicht weiter neugierig nachforschen solle. Ferner verkündete ihm die Stimme, wie grosse Ehre und wie grossen Ruhm er bei den Menschen durch Gottes Vorsehung und Hilfe erlangen werde, und sie hiess ihn vertrauensvoll sich nach Aegypten wenden. Dort werde er der Führer des hebraeischen Volkes werden und seine Stammesgenossen von der grausamen Tyrannei der Aegyptier erlösen. „Denn dein Volk“, fuhr die Stimme fort, „wird jenes glückliche Land bewohnen, das Abram, euer Stammvater, dereinst besessen hat, und alle Güter geniessen, und du sollst es durch deine Weisheit dorthin führen.“ Und nachdem er die Hebräer aus Aegypten geführt, solle er daselbst ihm ein Dankopfer darbringen. Da erkannte Moyses, dass Gottes Stimme aus dem Feuer zu ihm gesprochen habe.

2. Moyses aber, von Staunen ergriffen über das, was er gesehen, und noch mehr über das, was er gehört, sprach zu Gott: „Deiner Macht, o Herr, die ich selbst verehre, und die, wie ich weiss, meinen Vorfahren hilfreich und gnädig gewesen ist, zu misstrauen, halte ich für die grösste Thorheit, die ich begehen könnte. Ich sehe aber nicht ein, wie ich, ein einfacher Mensch und ohne jede Gewalt, meine Stammesgenossen überreden könnte, das Land, das sie jetzt bewohnen, zu verlassen und mir zu folgen, wohin ich sie auch führen möge. Wenn ich sie aber auch dazu überreden könnte, wüsste ich nicht, wie ich den Pharao dahin zu bringen vermöchte, dass er die Hebräer ziehen liesse, durch deren Mühe und Arbeit der Wohlstand der Aegyptier sich mehrt.“

3. Gott aber riet ihm, wohlgemut zu sein, da er ihm beistehen werde. Wo er der Worte bedürfe, werde er ihm Überredungsgabe verleihen, Kraft aber, wo er Thaten brauche. Und zur Bekräftigung seiner Verheissung hiess er ihn seinen Stab auf die Erde werfen. Als er das gethan, ward daraus eine Schlange, die auf dem Boden kroch, sich in Windungen wickelte und ihren Kopf erhob, als wenn sie ihre Verfolger bedrohen wollte; und darauf wurde sie wieder zum Stabe. Danach gebot er ihm, die rechte Hand in seinen Busen zu stecken. Und als er das gethan und sie hervorzog, war sie weiss und an Farbe dem Kalk ähnlich, worauf sie ihr früheres Aussehen wiedererhielt. Auch wurde ihm befohlen, Wasser in der Nähe zu schöpfen und es auf den Boden zu giessen, und es bekam Blutfarbe. Als nun Moyses sich hierüber verwunderte, ermahnte ihn Gott, er solle Mut fassen und versichert sein, dass er Ihm ein mächtiger Helfer sein werde, und zur Bekräftigung solle er sich bei allen derselben Wunder bedienen, damit er sie überzeuge, dass er von Gott gesandt sei und seine Befehle vollziehe. „Thu also, wie ich dir geheissen, begieb dich ohne jeden Verzug nach Aegypten und eile Tag und Nacht hindurch, damit du keine Zeit verlierst und die harte Knechtschaft der Hebräer nicht in die Länge ziehst.“

4. Moyses aber zweifelte nicht weiter an Gottes Verheissungen, da er der Augen- und Ohrenzeuge so vieler Wunderzeichen geworden war, und er bat Gott, ihm dieselbe Kraft, wenn es not thue, auch in Aegypten zu verleihen und ihm ferner die Kenntnis seines Namens nicht vorzuenthalten, sondern ihm dieselbe zu gewähren, da er ihn doch auch seines Anblickes und seiner Stimme gewürdigt habe. Da verkündete ihm Gott seinen Namen, der früher noch keinem Menschen war kundgethan worden. Diesen Namen aber darf ich nicht aussprechen. Moyses erhielt also die Macht, solche Wunderthaten zu verrichten, so viele ihrer und so oft sie erforderlich seien. Durch alle diese Zeichen ward er noch mehr überzeugt von der Wahrheit dessen, was er aus dem brennenden Brombeerstrauche vernommen, und er glaubte, dass Gott ihm ein gnädiger Helfer sein werde. Auch hoffte er, seine Stammesgenossen befreien und den Aegyptiern Unheil anthun zu können.

%ERAND Dieser Text ist deswegen interessant, weil wir hier feststellen können, wie ein Pharisäer zur Zeit Jesu die Bibel gelesen hat. Ganz offensichtlich haben Menschen zu allen Zeiten den Text des Wortes so geglättet, dass er in ihre Vorstellungswelt passte.

Zunächst einmal fällt auf, dass Flavius Josephus unterstellt, dass das Gebiet um den Berg aus Furcht vor Gott von den Hirten der Gegend gemieden wurde. Das sagt der Bibeltext nicht. Es würde bedeuten, dass Mose weniger Gottesfurcht hatte und neugieriger war als die ansässigen Hirten. Das kann durchaus so sein, lässt sich aber vom Bibeltext her nicht begründen. Das Bestreben Moses , Gott ganz genau kennenzulernen, wird aus seinen Fragen an Gott zwar deutlich. Über das Verhalten der ortsansässigen Hirten schweigt der Bibeltext aber.

Flavius Josephus schweigt auch über die Engelserscheinung, die die Aufmerksamkeit Moses auf den brennenden Dornenbusch lenkt. Der Dornenbusch ist für Flavius Josephus ein Brombeerstrauch, der in voller Blüte steht. Wollte Flavius Josephus die Engelserscheinung seinen Lesern nicht zumuten? War sie ihm peinlich oder hielt er sie gar für unglaubhaft? Das können wir nicht entscheiden. Jedenfalls überging er sie.

Was folgt ist schon schmerzlicher, weil jetzt Flavius Josephus den Hintergrund der göttlichen Rede interpretiert und dabei über das, was der Bibeltext sagt hinausgeht. Er spricht nämlich von einem Tadel Gottes: (der) „ihm seine Verwegenheit vorwarf, da er sich nicht gescheut, diesen heiligen und noch von keinem Menschen bisher berührten Ort zu betreten, auch ihm den Rat gab, sich so weit als möglich von der Flamme zu entfernen und sich an dieser Erscheinung genügen zu lassen, die zu sehen er wegen seiner und seiner Vorfahren Tugend gewürdigt worden sei, und über die er nicht weiter neugierig nachforschen solle.“ Der biblische Text hat hier einen ganz anderen Klang: 2.Mose 3,4-5   *: Als aber der HERR sah, daß er hinzutrat, um zu sehen, rief ihm Gott mitten aus dem Dornbusch und sprach: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich!  Da sprach er: Komm nicht näher herzu! Ziehe deine Schuhe aus von deinen Füßen; denn der Ort, darauf du stehest, ist heiliges Land! Man merkt sehr deutlich, dass Worte wie „... ihm den Rat gab ...“ oder „... so weit als möglich ...“ menschlicher Natur sind und nicht zu einem Gott passen, der spricht und es geschieht. Und dieser Eindruck verstärkt sich im Folgenden, wenn Flavius Josephus unterstellt, Gott habe Mose wegen der Tugend seiner Vorfahren erwählt und wolle ihm Ruhm und Ehre bereiten. Am Ende erkennt Mose daraus die Stimme Gottes und spricht ein Gebet.

Das Ringen um Gotteserkenntnis: 2.Mose 3,13   *: Mose sprach zu Gott: Siehe, wenn ich zu den Kindern Israel komme und zu ihnen sage: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt, und sie mich fragen werden: Wie heißt sein Name? Was soll ich ihnen sagen? findet bei Flavius Josephus nicht statt. Um den Gottesnamen selbst hüllt Flavius Josephus ein Geheimnis. Als guter Pharisäer nennt er ihn nicht. Er verschweigt auch, dass Gott über die ständige Zurückweisung seiner Ansinnens, Mose zu berufen, zornig wird. Stattdessen spricht Mose nach Flavius Josephus ein Gebet, das so gar nicht in das Bild passt, das der biblische Text entwirft. Flavius Josephus entwirft eine Heldengeschichte. Der Bibel geht es um die Wahrheit, um einen realen Menschen, der auf die göttliche Ansprache wie ein Mensch reagiert. Das wird aus dem Vergleich der Darstellungen sehr deutlich.

Nach der Bibel weist Mose das Ansinnen Gottes zurück: „Bitte, Herr, sende doch, wen du senden willst!“ Es fehlen eigentlich nur die Worte „... aber lass mich in Frieden meine Herde weiden ...“ Ein Mitarbeiter, der so vor seinem Chef auftritt, ist nicht nur aufsässig, sondern auch dumm, dass er so ungeschützt redet. Diesen Eindruck der sozialen Inkompetenz, den Mose hier bietet, möchte Flavius Josephus nicht aufkommen lassen. Deshalb legt er Mose viel geschliffenere Worte in den Mund: „Deiner Macht, o Herr, die ich selbst verehre, und die, wie ich weiss, meinen Vorfahren hilfreich und gnädig gewesen ist, zu misstrauen, halte ich für die grösste Thorheit, die ich begehen könnte. Ich sehe aber nicht ein, wie ich, ein einfacher Mensch und ohne jede Gewalt, meine Stammesgenossen überreden könnte, das Land, das sie jetzt bewohnen, zu verlassen und mir zu folgen, wohin ich sie auch führen möge. Wenn ich sie aber auch dazu überreden könnte, wüsste ich nicht, wie ich den Pharao dahin zu bringen vermöchte, dass er die Hebräer ziehen liesse, durch deren Mühe und Arbeit der Wohlstand der Aegyptier sich mehrt.“ So würde ein Römer vor seinem Kaiser reden. So würde auch Kaiser Vespasian oder einer seiner Nachfolger, wenn er denn das Werk des Flavius Josephus jemals zu Gesicht bekommen hat, einen positiven Eindruck von Mose gewinnen. Aber die Günstlinge eines Kaisers sind meist nicht die Menschen, die Gott beruft.

So merken wir bereits an diesen wenigen Vergleichspunkten zwischen dem biblischen Text und der Nacherzählung des Flavius Josephus : Die Bibel ist der Wahrheit verpflichtet. Unsere Erinnerung an Menschen neigt dazu, sie zu Helden zu stilisieren. In unseren Predigten müssen wir darauf achten, dass wir den Pfaden der Bibel folgen und der Versuchung widerstehen, Helden zu stilisieren, Ideale zu malen, die vielleicht dem Zeitgesit gefallen, allerdings auf Kosten der Wahrheit, der unsere Bibel als Gottes Wort ganz selbstverständlich verpflichtet ist. Dies finden wir nicht nur hier. Nie macht die Bibel ein Hehl daraus, dass David ganz plumpen Ehebruch betrieben hat, dass Simon Petrus Jesus verleugnet hat, dass Paulus ein wütender Verfolger der ersten Christen war. An vielen Stellen erkennen wir die Wahrheitsliebe des Wortes Gottes. Die Menschen der Bibel begegnen uns nicht als Helden, sondern als Menschen mit Stärken und Schwächen.

Jesus als der Gott der Juden

Wir haben im Vers 2.Mose 4,14   * gelesen: „Da ward der HERR sehr zornig über Mose ...“ und fragen uns, wie das sein kann, dass Gott, der Vater, der alle Dinge weiß, der über der Zeit steht und den daher die Bemerkungen Moses nicht überraschen können, zornig wird. Wir kennen eine ähnliche Begebenheit aus der Urzeit kurz vor der Sintflut: da reute es den HERRN, daß er den Menschen gemacht hatte auf Erden, und es bekümmerte ihn in seinem Herzen. (1.Mose 6,6 *) Wir halten es da eher mit Samuel , der über Gott sagt: Und zwar lügt der Vorsteher Israels nicht, er ändert auch nicht seinen Sinn; denn er ist kein Mensch, daß es ihn reuen müßte! (1.Samuel 15,29  *) Und doch lesen wir noch im selben Kapitel: Und Samuel sah Saul nicht mehr bis an den Tag seines Todes; denn Samuel trug Leid um Saul; den HERRN aber reute es, daß er Saul zum König über Israel gemacht hatte. (1.Samuel 15,35  *)

Haben die Chronisten, die diesen Text niedergeschrieben haben, nicht aufgepasst? Ist ihnen die Widersprüchlichkeit ihres Berichtes nicht aufgefallen?

Diese Texte zeigen uns, wie der Alte Bund blind ist für die Trinität Gottes. Da ist Gott der Vater, der über Zeit und Raum steht, der für uns Menschen hier auf der Erde völlig unerreichbar ist. Und da ist der Gottessohn, der in unsere Zeit und unseren Raum hineingegangen ist. Er lebt mit uns in der Zeit. Deswegen sagt Jesus auch: Wahrlich, ich sage euch, dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschehen ist;  Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.  Um jenen Tag aber und die Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, sondern allein mein Vater. (Matthäus 24,34-36 *) Auch das Buch der Offenbarung zeigt uns sehr fein, wie Prophetie entsteht: Offenbarung Jesu Christi, welche Gott ihm gegeben hat, seinen Knechten zu zeigen, was in Bälde geschehen soll; und er hat sie kundgetan und durch seinen Engel seinem Knechte Johannes gesandt, (Offenbarung 1,1 *) Prophetie entsteht, wenn Gott, der Vater, seinem Sohn Jesus Christus etwas kundtut, so dass er es einem Propheten offenbaren kann. Also die Prophetie entspringt nicht aus dem Sohn, sondern aus dem Vater. Der Sohn ist mit uns in der Zeit. Er hat sich aus seiner Herrlichkeit in Zeit und Raum begeben: Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie Jesus Christus auch war,  welcher, da er sich in Gottes Gestalt befand, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein;  sondern sich selbst entäußerte, die Gestalt eines Knechtes annahm und den Menschen ähnlich wurde,  und in seiner äußern Erscheinung wie ein Mensch erfunden, sich selbst erniedrigte und gehorsam wurde bis zum Tod, ja bis zum Kreuzestod.  Darum hat ihn auch Gott über alle Maßen erhöht und ihm den Namen geschenkt, der über allen Namen ist,  damit in dem Namen Jesu sich alle Knie derer beugen, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind,  und alle Zungen bekennen, daß Jesus Christus der Herr sei, zur Ehre Gottes, des Vaters. (Philipper 2,5-11 *) Der Gottessohn wurde den Menschen ähnlich, dadurch war er in der Lage, in unseren Begrenztheit aus Raum und Zeit zu gehen. Und weil er sich dieser Begrenztheit unterworfen hat, war er in der Lage, die Schöpfung zu vollbringen: Er, der Gottessohn, welchen er zum Erben von allem eingesetzt, durch welchen er auch die Weltzeiten gemacht hat;  welcher, da er die Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und der Ausdruck seines Wesens ist und alle Dinge trägt mit dem Wort seiner Kraft, und nachdem er die Reinigung unserer Sünden durch sich selbst vollbracht, sich zur Rechten der Majestät in der Höhe gesetzt hat (Hebräer 1,2-3 *)

Und weil das Alte Testament diese Zusammenhänge nicht kennt, spricht es immer von Gott, ob es nun den Vater oder den Sohn meint. Und so hat Samuel recht, wenn er über Gott, den Vater, sagt: „Er ist kein Mensch, daß es ihn reuen müßte!“ Und der Chronist hat recht, wenn er über den Gottessohn sagt: „Den HERRN aber reute es, daß er Saul zum König über Israel gemacht hatte.“

Insgesamt müssen wir davon ausgehen, dass dieser Gott, der vor Israel in einer Wolke herzog, Jesus Christus war. Denn der Apostel Paulus sagt uns über Gott, den Vater: Er ist „der selige und allein Gewaltige, der König der Könige und der Herr der Herrschenden, der allein Unsterblichkeit hat, der in einem unzugänglichen Lichte wohnt, welchen kein Mensch gesehen hat noch sehen kann; Ihm sei Ehre und ewige Macht! Amen.“ ( welche zu seiner Zeit zeigen wird der selige und allein Gewaltige, der König der Könige und der Herr der Herrschenden,  der allein Unsterblichkeit hat, der in einem unzugänglichen Lichte wohnt, welchen kein Mensch gesehen hat noch sehen kann; Ihm sei Ehre und ewige Macht! Amen. (1.Timotheus 6,15-16 *) ) Die Wolke wird wohl kaum das unzugängliche Licht sein, von dem Paulus spricht. Ich gehe davon aus, dass auch das Alte Testament im Wesentlichen von Jesus , dem Christus Gottes, spricht, wenn es von Gott spricht. Gott, der Vater, ist zu groß, zu machtvoll, zu sehr Licht, als dass er unter den Eichen Mamres bei Abraham Platz gefunden hätte ( 1.Mose 18  * ). Andererseits spricht die Bibel davon, dass Gott in der Wolke sein Volk begleitete und in 1.Mose 18,1  * heißt es: „Und der HERR erschien ...“ In beiden Fällen handelt es sich offenbar nicht um Engelerscheinungen. Die drei Männer, die Abraham sah, sind wohl nicht die Trinität, sondern Jesus , der HERR, und eventuell zwei Engel, die stellvertretend für den Vater und den Heiligen Geist standen. Nach dem Wort des Apostels Paulus können wir ausschließen, dass hier der Vater selbst erschien.

Welch herrlicher Gott ... - ein Glanz seiner Herrlichkeit

Die Bibel lässt uns hier eine Gottesbegegnung miterleben, die in ihrer Intensität erst wieder bei dem Propheten Elia und dann später in Jesus , dem Christus Gottes, erlebt wird. Mose ist begierig, Gott kennenzulernen. Er will ihn sehen, er möchte ihm ganz nahe sein. Er tut dies, obwohl er noch nicht zu dem unbedingten Glauben an Gott durchgedrungen ist, den wir bei Abraham sehen. Vielleicht tut er es aber auch gerade deswegen, weil er Gott noch besser kennenlernen möchte. Dabei muss er erleben, dass er eigentlich nur ein kleiner unbedeutender Mensch ist im Vergleich zu dem allmächtigen Gott. Aber das schreckt ihn nicht ab, er lässt nicht locker. Das Erlebnis, das uns hier geschildert wird, findet am Fuße des Gottesberges statt. Mose wird Gott auf dem Berg noch näher kommen. Gott verwirft Mose also nicht, sondern er kommt Mose entgegen. Gott hält an der Berufung Moses fest. Er offenbart ihm seinen Namen, er bevollmächtigt ihn zu Wundertaten, er stellt ihm Aaron an die Seite. Und er wird auf dem Gottesberg selbst noch weiter gehen. Im weiteren Verlauf werden wir beides erleben: Gott, der kein Mensch ist, dass ihn etwas reuen müsste und gleichzeit den Gott, den es reut, weil er über die Halsstarrigkeit der Menschen in Zorn gerät, Gott den Vater, der über Zeit und Raum steht, und Jesus, der in Zeit und Raum sein Volk begleitet, sein Volk Israel damals wie heute und die an Christus glaubenden Heiden seit dem Kreuzestod auf Golgatha.

Das Wort des Jakobus erfüllt sich an Mose und wohl nicht nur an ihm: „... nahet euch zu Gott, so naht er sich zu euch! ...“ Jakobus 4,8   * Und wer Jakobus 4,8  * vollständig liest, erfährt, dass Jakobus hier Sünder anspricht. Es ist also auch eine Erfahrung, die wir machen können, wenn wir uns denn Gott nahen. Jesus sagt es uns: „... der Vater selbst hat euch lieb ...“ (Johannes 16,27  *) Diese Liebe erfährt Mose bei seiner Berufung.

Gott offenbart sich hier nicht als trinitarischer Gott, als Vater, Sohn und Heiliger Geist. Der Text legt nahe, in dieser Gottesoffenbarung den Sohn zu sehen, weil Gott hier in der Zeit eingebettet erscheint: „Da ward der HERR sehr zornig über Mose“ (2.Mose 4,14  *) Aber diese Frage ist zweitrangig, denn Jesus sagt über den Vater: Ich und der Vater sind eins. (Johannes 10,30 *) Die Trinität Gottes ist für das Alte Testament höchstens eine Dualität zwischen dem als AlHjM, jHwH und Adnj (Adonai) erscheinendem Gott und dem Geist Gottes, dem rwh (Ruach), dem רוּחַ אֱלֹהִים (wrwh AlHjm) oder in der Septuaginta πνεῦμα θεοῦ (pneyma theoy). Es wäre verlockend, die Unterscheidung zwischen ELOHIM auf der einen Seite mit Gott, dem Vater, und jHwH und Adnj auf der anderen Seite mit Gott, dem Sohn, in Verbindung zu bringen. Dies scheitert aber an Psalmen 110,1 * . Dort ist jHwH eindeutig der Vater, der zu dem Sohn (Adnj) spricht: Der HERR (jHwH) sprach zu meinem Herrn (Adnj): „Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde hinlege als Schemel deiner Füße!“ Die Deutung dieses Verses geht auf Jesus selbst zurück: Als nun die Pharisäer versammelt waren, fragte sie Jesus  und sprach: Was dünkt euch von Christus? Wessen Sohn ist er? Sie sagten zu ihm: Davids.  Er spricht zu ihnen: Wie nennt ihn denn David im Geiste «Herr», da er spricht:  «Der Herr hat zu meinem Herrn gesagt: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde hinlege als Schemel deiner Füße»?  Wenn also David ihn Herr nennt, wie ist er denn sein Sohn? (Matthäus 22,41-45 *) (Vgl. auch Markus 12,35-37 * und Lukas 20,41-44 * )

Insgesamt offenbart sich hier Gott als ein geduldiger Gott, der den Menschen hört und auf ihn eingeht, dem wir unsere Unzulänglichkeiten sagen dürfen, der Menschen für ihre Aufgaben mit Gaben ausrüstet, der aber auch fordert und letztlich unseren Glauben sucht und stärkt. Und es ist ein empfindender Gott, der zornig werden kann, wenn wir gar zu halsstarrig, zu widerborstig sind. Gerade die Empfindsamkeit des alttestamentlichen Gottes deutet auf Jesus, den wahren Gott und wahren Menschen hin, der uns im Alten Testament wohl häufiger begegnet, als es uns auf den ersten Blick erscheint, weil die Trinität für den Alten Bund nicht so deutlich sichtbar wurde, wie es im Neuen Testament der Fall ist.

Da das Alte Testament diese Unterscheidung nicht macht, steht es auch uns gut an, in der Zuordnung der Worte für Gott (AlHjM, jHwH und Adnj) zu Gott, dem Vater, oder dem Gottessohn Jesus Christus zurückhaltend zu sein. Allerdings ist es da fruchtbar, wo sich schenbare Widersprüche auflösen, wie es am Beispiel der «Reue Gottes» deutlich wird oder auch bei dem sein Volk in Raum und Zeit begleitenden Gott.







Statistik und Liste der zitierten Bibelstellen

Bereich Anzahl der Bibelstellen (Zitate) bezogen auf die Verse relativ zum Durchschnitt der Bibel Anteil an allen Zitaten Gesamtzahl der Verse
Bibel   90 0,29 % 100,00 % 100,00 % 31105
Altes Testament   31 0,13 % 46,29 % 34,44 % 23146
AT Geschichtsbücher   20 0,16 % 53,70 % 22,22 % 12871
AT Lehrbücher   3 0,06 % 21,67 % 3,33 % 4785
AT Prophetische Bücher   8 0,15 % 50,36 % 8,89 % 5490
Neues Testament   59 0,74 % 256,20 % 65,56 % 7959
NT Geschichtsbücher   35 0,73 % 252,75 % 38,89 % 4786
NT Lehrbücher   23 0,83 % 287,18 % 25,56 % 2768
NT Prophetisches Buch   1 0,25 % 85,34 % 1,11 % 405
Bücher Anzahl der Bibelstellen (Zitate) bezogen auf die Verse relativ zum Durchschnitt der Bibel Anteil an allen Zitaten Gesamtzahl der Verse
1.Mose ⇧ ↓ 15 0,98 % 338,17 % 16,67 % 1533
2.Mose ⇧ ↓ 2 0,16 % 56,98 % 2,22 % 1213
5.Mose ⇧ ↓ 1 0,10 % 36,04 % 1,11 % 959
1.Samuel ⇧ ↓ 2 0,25 % 85,34 % 2,22 % 810
Psalmen ⇧ ↓ 2 0,08 % 28,09 % 2,22 % 2461
Prediger ⇧ ↓ 1 0,45 % 155,68 % 1,11 % 222
Jesaja ⇧ ↓ 5 0,39 % 133,75 % 5,56 % 1292
Jeremia ⇧ ↓ 1 0,07 % 25,34 % 1,11 % 1364
Hesekiel ⇧ ↓ 1 0,08 % 27,15 % 1,11 % 1273
Jona ⇧ ↓ 1 2,08 % 720,02 % 1,11 % 48
Matthäus ⇧ ↓ 7 0,65 % 225,89 % 7,78 % 1071
Markus ⇧ ↓ 3 0,44 % 152,93 % 3,33 % 678
Lukas ⇧ ↓ 7 0,61 % 210,19 % 7,78 % 1151
Johannes ⇧ ↓ 14 1,59 % 550,46 % 15,56 % 879
Apostelgeschichte ⇧ ↓ 4 0,40 % 137,28 % 4,44 % 1007
Römer ⇧ ↓ 1 0,23 % 79,82 % 1,11 % 433
1.Korinther ⇧ ↓ 3 0,69 % 237,26 % 3,33 % 437
Epheser ⇧ ↓ 1 0,65 % 222,97 % 1,11 % 155
Philipper ⇧ ↓ 1 0,96 % 332,32 % 1,11 % 104
Kolosser ⇧ ↓ 1 1,05 % 363,80 % 1,11 % 95
1.Timotheus ⇧ ↓ 2 1,77 % 611,70 % 2,22 % 113
2.Timotheus ⇧ ↓ 1 1,20 % 416,40 % 1,11 % 83
Hebräer ⇧ ↓ 1 0,33 % 114,06 % 1,11 % 303
Jakobus ⇧ ↓ 7 6,48 % 2 240,07 % 7,78 % 108
1.Petrus ⇧ ↓ 3 2,86 % 987,46 % 3,33 % 105
1.Johannes ⇧ ↓ 2 1,90 % 658,31 % 2,22 % 105
Offenbarung ⇧ ↓ 1 0,25 % 85,34 % 1,11 % 405




39 Bücher werden von den Bibelzitaten nicht erfasst:

Altes Testament:

3.Mose      4.Mose      Josua      Richter      Ruth      2.Samuel      1.Könige      2.Könige      1.Chronika      2.Chronika      Esra      Nehemia      Esther      Hiob      Sprüche      Hohelied      Klagelieder      Daniel      Hosea      Joel      Amos      Obadja      Micha      Nahum      Habakuk      Zephanja      Haggai      Sacharja      Maleachi

Neues Testament:

2.Korinther      Galater      1.Thessalonicher      2.Thessalonicher      Titus      Philemon      2.Petrus      2.Johannes      3.Johannes      Judas

Nr. Bibelstelle Bibeltext
1    ↑ 1.Mose 1,3
1   2
Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht.
2    ↑ 1.Mose 1,5
1   2
und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis Nacht. Und es ward Abend, und es ward Morgen: der erste Tag.
3    ↑ 1.Mose 1,7
1   2
Und Gott machte die Feste und schied das Wasser unter der Feste von dem Wasser über der Feste, daß es so ward.
4    ↑ 1.Mose 2,4
1   2
Dies ist die Entstehung des Himmels und der Erde, zur Zeit, als Gott der HERR Himmel und Erde schuf.
5    ↑ 1.Mose 6,6
1
da reute es den HERRN, daß er den Menschen gemacht hatte auf Erden, und es bekümmerte ihn in seinem Herzen.
6    ↑ 1.Mose 8,13
1   2
Im sechshundertundersten Jahre, am ersten Tage des ersten Monats, waren die Wasser auf Erden vertrocknet. Und Noah entfernte das Dach von der Arche und schaute, und siehe, der Erdboden war trocken!
7    ↑ 1.Mose 9,16
1   2
Darum soll der Bogen in den Wolken sein, daß ich ihn ansehe und gedenke an den ewigen Bund zwischen Gott und allen lebendigen Wesen von allem Fleisch, das auf Erden ist.
8    ↑ 1.Mose 12,1-4
1   2
Und der HERR sprach zu Abram: Geh aus von deinem Land und von deiner Verwandtschaft und von deines Vaters Hause in das Land, das ich dir zeigen will!  So will ich dich zu einem großen Volke machen und dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein.  Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dir fluchen; und durch dich sollen alle Geschlechter auf Erden gesegnet...
9    ↑ 1.Mose 13,7
1   2
Und es entstand Streit zwischen den Hirten über Abrams Vieh und den Hirten über Lots Vieh; auch wohnten zu der Zeit die Kanaaniter und Pheresiter im Lande.
10    ↑ 1.Mose 14,1-2
1   2
Und es begab sich zur Zeit des Königs Amraphel von Sinear, Ariochs, des Königs von Ellasar, Kedor-Laomers, des Königs von Elam, und Tideals, des Königs der Gojim,  daß sie kriegeten mit Bera, dem König von Sodom, und mit Birsa, dem König von Gomorra, und mit Sinab, dem König von Adama, und mit Semeber, dem König von Zeboim, und mit dem König von Bela, das ist Zoar.
11    ↑ 1.Mose 15,6
1
Und Abram glaubte dem HERRN, und das rechnete er ihm zur Gerechtigkeit.
12    ↑ 1.Mose 16,13
1
Und sie nannte den Namen des HERRN, der mit ihr redete: Du bist «der Gott, der mich sieht»! Denn sie sprach: Habe ich hier nicht den gesehen, der mich gesehen hat?
13    ↑ 1.Mose 18
1   2
Und der HERR erschien ihm bei den Eichen Mamres, da er an der Tür seiner Hütte saß, als der Tag am heißesten war.  Als er nämlich seine Augen aufhob und sich umsah, siehe, da standen drei Männer ihm gegenüber. Und als er sie sah, eilte er ihnen entgegen von der Türe seiner Hütte, bückte sich zur Erde nieder  und sprach: Mein Herr, habe ich Gnade vor deinen Augen gefunden, so gehe doch nicht an deinem...
14    ↑ 1.Mose 26,1
1   2
Es kam aber eine Teuerung in das Land; außer der vorigen Teuerung, die zu Abrahams Zeiten gewesen. Und Isaak zog gen Gerar zu Abimelech, dem König der Philister.
15    ↑ 1.Mose 40,1
1   2
Nach diesen Geschichten begab es sich, daß der Mundschenk des Königs von Ägypten und der oberste Bäcker sich gegen ihren Herrn, den König von Ägypten, versündigten.
16    ↑ 2.Mose 3,1-4,19
1   2   3   4   5   6
7   8   9   10   11   12
13   14   15   16   17   18
19
Mose aber hütete die Schafe Jethros, seines Schwiegervaters, des Priesters in Midian, und trieb die Schafe hinten in die Wüste und kam an den Berg Gottes Horeb.  Und der Engel des HERRN erschien ihm in einer Feuerflamme mitten aus dem Dornbusch. Und als er sich umsah, siehe, da brannte der Dornbusch im Feuer, und der Dornbusch ward doch nicht verzehrt.  Da sprach Mose: Ich will doch hinzutreten und...
17    ↑ 2.Mose 19,16
1   2
Als nun der dritte Tag kam und es noch frühe war, erhob sich ein Donnern und Blitzen und eine dicke Wolke auf dem Berg und der Ton einer sehr starken Posaune. Da erschrak das ganze Volk, das im Lager war.
18    ↑ 5.Mose 6,4-5
1
Höre Israel, der HERR ist unser Gott, der HERR allein.  Und du sollst den HERRN, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen, mit deiner ganzen Seele und mit aller deiner Kraft!
19    ↑ 1.Samuel 8,7
1
Da sprach der HERR zu Samuel: Gehorche der Stimme des Volkes in allem, was sie dir gesagt haben; denn sie haben nicht dich, sondern mich verworfen, daß ich nicht König über sie sein soll.
20    ↑ 1.Samuel 15,29
1   2
Und zwar lügt der Vorsteher Israels nicht, er ändert auch nicht seinen Sinn; denn er ist kein Mensch, daß es ihn reuen müßte!
21    ↑ Psalmen 8,4
1
(H8-5) Was ist der Mensch, daß du seiner gedenkst, und des Menschen Sohn, daß du auf ihn achtest?
22    ↑ Psalmen 110,1
1
Ein Psalm Davids. Der HERR sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde hinlege als Schemel deiner Füße!
23    ↑ Prediger 10,8
1
Wer eine Grube gräbt, fällt hinein; und wer eine Mauer einreißt, den wird eine Schlange beißen.
24    ↑ Jesaja 7,18
1   2
Denn zu jener Zeit wird der HERR herbeizischen die Fliege, die an der Mündung der Ströme Ägyptens ist, und die Biene im Lande Assur;
25    ↑ Jesaja 7,21
1   2
Wenn zu jener Zeit ein Mann nur eine Kuh und zwei Schafe halten kann,
26    ↑ Jesaja 10,12
1   2
Wenn einst der HERR sein ganzes Werk am Berge Zion und an Jerusalem vollendet haben wird, so will ich, spricht der Herr , an der Frucht des Hochmuts des assyrischen Königs und an dem Trotz seiner hochfahrenden Augen Vergeltung üben!
27    ↑ Jesaja 10,20
1   2
An jenem Tage werden die Überbliebenen Israels und die Geretteten vom Hause Jakobs sich nicht mehr stützen auf den, der sie geschlagen hat, sondern sie werden sich in Wahrheit verlassen auf den HERRN, den Heiligen Israels.
28    ↑ Jesaja 11,11
1   2
Zu jener Zeit wird der Herr zum zweitenmal seine Hand ausstrecken, um den Rest seines Volkes loszukaufen, der übriggeblieben ist in Assyrien, Ägypten, Patros, Äthiopien, Elam, Sinear, in Chamat und den Inseln des Meeres.
29    ↑ Jeremia 3,3
1   2
Und ob auch die Regenschauer ausblieben und kein Spätregen fiel, so behieltest du doch deine Hurenstirn bei und wolltest dich nicht schämen.
30    ↑ Hesekiel 37,1-14 (Hesekiel 37,1+11-14)
1
Die Hand des HERRN kam über mich und führte mich im Geiste des HERRN hinaus und ließ mich nieder mitten auf der Ebene, und diese war voller Totengebeine.  ... Und er sprach zu mir: Menschensohn, diese Gebeine sind das ganze Haus Israel. Siehe, sie sprechen: «Unsere Gebeine sind verdorrt, und unsere Hoffnung ist verloren; es ist aus mit uns!»  Darum weissage und sprich zu ihnen: So spricht Gott, der...
31    ↑ Jona 1,4
1   2
Aber der HERR schleuderte einen starken Wind auf das Meer, so daß ein großer Sturm entstand und das Schiff zu scheitern drohte.
32    ↑ Matthäus 6,9-10
1
So sollt ihr nun also beten: Unser Vater, der du bist in dem Himmel! Geheiligt werde dein Name.  Es komme dein Reich. Dein Wille geschehe wie im Himmel, also auch auf Erden.
33    ↑ Matthäus 11,25-30
1
Zu jener Zeit hob Jesus an und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, daß du solches den Weisen und Klugen verborgen und es den Unmündigen offenbart hast!  Ja, Vater, denn so ist es wohlgefällig gewesen vor dir.  Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden, und niemand erkennt den Sohn, als nur der Vater; und niemand erkennt den Vater, als nur der Sohn und wem der Sohn...
34    ↑ Matthäus 11,29
1
Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen;
35    ↑ Matthäus 16,18-19
1
Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen.  Und ich will dir des Himmelreichs Schlüssel geben; und was du auf Erden binden wirst, das wird im Himmel gebunden sein; und was du auf Erden lösen wirst, das wird im Himmel gelöst sein.
36    ↑ Matthäus 22,41-45
1
Als nun die Pharisäer versammelt waren, fragte sie Jesus  und sprach: Was dünkt euch von Christus? Wessen Sohn ist er? Sie sagten zu ihm: Davids.  Er spricht zu ihnen: Wie nennt ihn denn David im Geiste «Herr», da er spricht:  «Der Herr hat zu meinem Herrn gesagt: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde hinlege als Schemel deiner Füße»?  Wenn also David ihn Herr nennt, wie ist er denn...
37    ↑ Matthäus 24,34-36
1
Wahrlich, ich sage euch, dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschehen ist;  Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.  Um jenen Tag aber und die Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, sondern allein mein Vater.
38    ↑ Matthäus 28,18-20
1   2   3
Und Jesus trat herzu, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.  Gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker, indem ihr sie taufet auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes  und sie halten lehret alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Weltzeit!
39    ↑ Markus 3,35
1
Denn wer den Willen Gottes tut, der ist mir Bruder und Schwester und Mutter.
40    ↑ Markus 12,35-37
1
Und Jesus hob an und sprach, indem er im Tempel lehrte: Wie können die Schriftgelehrten sagen, daß Christus Davids Sohn sei?  David selbst sprach doch im heiligen Geiste: «Der Herr hat gesagt zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde hinlege als Schemel deiner Füße!»  So nennt David selbst ihn Herr; woher ist er denn sein Sohn? Und die Menge des Volkes hörte ihn mit Lust.
41    ↑ Markus 16,16-18
1
Wer glaubt und getauft wird, soll gerettet werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.  Diese Zeichen aber werden die, welche glauben, begleiten: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben, mit neuen Zungen reden,  Schlangen aufheben, und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird es ihnen nichts schaden; Kranken werden sie die Hände auflegen, und sie werden sich wohl befinden.
42    ↑ Lukas 2,25-32
1
Und siehe, es war ein Mensch zu Jerusalem, namens Simeon; und dieser Mensch war gerecht und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels; und heiliger Geist war auf ihm.  Und er hatte vom heiligen Geist die Zusage empfangen, daß er den Tod nicht sehen werde, bevor er den Gesalbten des Herrn gesehen.  Und er kam auf Antrieb des Geistes in den Tempel. Und als die Eltern das Kindlein Jesus hineinbrachten,...
43    ↑ Lukas 9,1-8
1
Er rief aber die Zwölf zusammen und gab ihnen Kraft und Vollmacht über alle Dämonen und um Krankheiten zu heilen;  und er sandte sie aus, das Reich Gottes zu predigen, und zu heilen.  Und er sprach zu ihnen: Nehmet nichts auf den Weg, weder Stab noch Tasche, noch Brot noch Geld; auch soll einer nicht zwei Anzüge haben.  Und wo ihr in ein Haus eintretet, da bleibet, und von da ziehet weiter.  Und...
44    ↑ Lukas 10,1-21
1   2   3
Darnach aber bezeichnete der Herr noch siebzig andere und sandte sie je zwei und zwei vor sich her in alle Städte und Orte, wohin er selbst kommen wollte.  Und er sprach zu ihnen: Die Ernte ist groß, aber der Arbeiter sind wenige. Darum bittet den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter in seine Ernte sende!  Gehet hin! Siehe, ich sende euch wie Lämmer mitten unter die Wölfe.  Traget weder Beutel noch...
45    ↑ Lukas 20,41-44
1
Er aber sprach zu ihnen: Wie sagen sie, daß Christus Davids Sohn sei?  Und doch sagt David selbst im Buche der Psalmen: «Der Herr hat zu meinem Herrn gesprochen: Setze dich zu meiner Rechten,  bis ich deine Feinde hinlege als Schemel deiner Füße!»  David nennt ihn also Herr; wie ist er denn sein Sohn?
46    ↑ Lukas 22,39-42
1
Und er ging hinaus und begab sich nach seiner Gewohnheit an den Ölberg. Es folgten ihm aber auch die Jünger.  Und als er an den Ort gekommen war, sprach er zu ihnen: Betet, daß ihr nicht in Anfechtung fallet!  Und er riß sich von ihnen los, ungefähr einen Steinwurf weit, kniete nieder, betete  und sprach: Vater, wenn du willst, so nimm diesen Kelch von mir! Doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe!
47    ↑ Lukas 23,21
1
Sie aber riefen dagegen und sprachen: Kreuzige, kreuzige ihn!
48    ↑ Lukas 24,44-49
1
Er sprach aber zu ihnen: Das sind meine Worte, die ich zu euch gesagt habe, als ich noch bei euch war, daß alles erfüllt werden müsse, was im Gesetz Moses und in den Propheten und den Psalmen von mir geschrieben steht.  Da öffnete er ihnen das Verständnis, um die Schriften zu verstehen,  und sprach zu ihnen: So steht es geschrieben, daß Christus leiden und am dritten Tage von den Toten auferstehen...
49    ↑ Johannes 5,19-20
1   2
Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, der Sohn kann nichts von sich selbst tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn.  Denn der Vater liebt den Sohn und zeigt ihm alles, was er selbst tut; und er wird ihm noch größere Werke zeigen als diese, so daß ihr euch verwundern werdet.
50    ↑ Johannes 6,48
1
Ich bin das Brot des Lebens.
51    ↑ Johannes 8,58
1   2
Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, ehe Abraham ward, bin ich!
52    ↑ Johannes 9,5
1
Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt.
53    ↑ Johannes 9,39
1
Und Jesus sprach: Ich bin zum Gericht in diese Welt gekommen, auf daß die, welche nicht sehen, sehend werden und die, welche sehen, blind werden.
54    ↑ Johannes 10,7-11
1
Da sprach Jesus wiederum zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, ich bin die Tür zu den Schafen.  Alle, die vor mir kamen, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe hörten nicht auf sie.  Ich bin die Tür. Wenn jemand durch mich eingeht, wird er gerettet werden und wird ein und ausgehen und Weide finden.  Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu töten und zu verderben; ich bin gekommen, damit sie...
55    ↑ Johannes 10,30
1
Ich und der Vater sind eins.
56    ↑ Johannes 11,25-28
1
Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt;  und jeder, der da lebt und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben. Glaubst du das?  Sie spricht zu ihm: Ja, Herr, ich glaube, daß du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.  Und als sie das gesagt hatte, ging sie weg und rief ihre Schwester Maria heimlich...
57    ↑ Johannes 12,44-45
1
Jesus aber rief und sprach: Wer an mich glaubt, der glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat.  Und wer mich sieht, der sieht den, der mich gesandt hat.
58    ↑ Johannes 14,8-10
1   2
Philippus spricht zu ihm: Herr, zeige uns den Vater, so genügt es uns!  Spricht Jesus zu ihm: So lange Zeit bin ich bei euch, und du kennst mich noch nicht? Philippus, wer mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen! Wie kannst du sagen: Zeige uns den Vater?  Glaubst du nicht, daß ich im Vater bin und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede, rede ich nicht von mir selbst, sondern der...
59    ↑ Johannes 14,12-13
1
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird größere als diese tun, weil ich zu meinem Vater gehe;  und was ihr auch in meinem Namen bitten werdet, will ich tun, auf daß der Vater verherrlicht werde in dem Sohne.
60    ↑ Johannes 16,23-27
1
Und an jenem Tage werdet ihr mich gar nichts fragen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, was irgend ihr den Vater bitten werdet in meinem Namen, er wird es euch geben!  Bis jetzt habt ihr gar nichts in meinem Namen gebeten; bittet, so werdet ihr nehmen, auf daß eure Freude völlig werde!  Solches habe ich euch in Gleichnissen gesagt; es kommt aber die Stunde, da ich nicht mehr in Gleichnissen zu euch...
61    ↑ Johannes 16,25-27
1   2
Solches habe ich euch in Gleichnissen gesagt; es kommt aber die Stunde, da ich nicht mehr in Gleichnissen zu euch reden, sondern euch offen vom Vater Kunde geben werde.  An jenem Tage werdet ihr in meinem Namen bitten, und ich sage euch nicht, daß ich den Vater für euch bitten wolle;  denn der Vater selbst hat euch lieb, weil ihr mich liebet und glaubet, daß ich von Gott ausgegangen bin.
62    ↑ Johannes 20,28
1
Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott!
63    ↑ Apostelgeschichte 1,5-8 (Apostelgeschichte 1,5+7-8)
1
denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt im heiligen Geiste getauft werden, nicht lange nach diesen Tagen.  ... Er sprach zu ihnen: Es ist nicht eure Sache, Zeiten oder Stunden zu kennen, welche der Vater in seiner eigenen Macht festgesetzt hat;  sondern ihr werdet Kraft empfangen, wenn der heilige Geist über euch kommt, und werdet Zeugen für mich sein in Jerusalem und in ganz Judäa und...
64    ↑ Apostelgeschichte 2
1
Und als der Tag der Pfingsten sich erfüllte, waren sie alle einmütig beisammen.  Und es entstand plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie von einem daherfahrenden gewaltigen Winde, und erfüllte das ganze Haus, worin sie saßen.  Und es erschienen Zungen, die sich zerteilten, wie von Feuer, und setzten sich auf einen jeglichen unter ihnen.  Und sie wurden alle vom heiligen Geist erfüllt und fingen...
65    ↑ Apostelgeschichte 3,2-8
1
Und es wurde ein Mann herbeigebracht, der lahm war von Mutterleib an, den man täglich an die Pforte des Tempels, welche man «die Schöne» nennt, hinsetzte, damit er von denen, die in den Tempel hineingingen, ein Almosen erbitte.  Als dieser Petrus und Johannes sah, die in den Tempel hineingehen wollten, bat er sie um ein Almosen.  Petrus aber samt Johannes blickte ihn an und sprach: Sieh uns an!  Er...
66    ↑ Apostelgeschichte 5,29
1
Petrus aber und die Apostel antworteten und sprachen: Man muß Gott mehr gehorchen als den Menschen!
67    ↑ Römer 4,1-5
1
Was wollen wir nun von dem sagen, was unser Vater Abraham erlangt hat nach dem Fleisch?  Wenn Abraham aus Werken gerechtfertigt worden ist, hat er zwar Ruhm, aber nicht vor Gott.  Denn was sagt die Schrift? «Abraham aber glaubte Gott, und das wurde ihm zur Gerechtigkeit angerechnet.»  Wer aber Werke verrichtet, dem wird der Lohn nicht als Gnade angerechnet, sondern nach Schuldigkeit;  wer dagegen...
68    ↑ 1.Korinther 2,4-5
1
Und meine Rede und meine Predigt bestand nicht in überredenden Worten menschlicher Weisheit, sondern in Beweisung des Geistes und der Kraft,  auf daß euer Glaube nicht auf Menschenweisheit beruhe, sondern auf Gotteskraft.
69    ↑ 1.Korinther 12
1   2
Über die Geistesgaben aber, meine Brüder, will ich euch nicht in Unwissenheit lassen.  Ihr wisset, daß ihr, als ihr Heiden waret, euch zu den stummen Götzen hinziehen ließet, wie ihr geleitet wurdet.  Darum tue ich euch kund, daß niemand, der im Geiste Gottes redet, sagt: «Verflucht sei Jesus!» es kann aber auch niemand sagen: «Herr Jesus!» als nur im heiligen Geist.  Es bestehen aber Unterschiede...
70    ↑ 1.Korinther 15,28
1
Wenn ihm aber alles unterworfen sein wird, dann wird auch der Sohn selbst sich dem unterwerfen, der ihm alles unterworfen hat, auf daß Gott sei alles in allen.
71    ↑ Epheser 6,10-20
1
Im übrigen, meine Brüder, erstarket im Herrn und in der Macht seiner Stärke.  Ziehet die ganze Waffenrüstung Gottes an, damit ihr den Kunstgriffen des Teufels gegenüber standzuhalten vermöget;  denn unser Kampf richtet sich nicht wider Fleisch und Blut, sondern wider die Herrschaften, wider die Gewalten, wider die Weltbeherrscher dieser Finsternis, wider die geistlichen Mächte der Bosheit in den...
72    ↑ Philipper 2,5-11
1
Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie Jesus Christus auch war,  welcher, da er sich in Gottes Gestalt befand, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein;  sondern sich selbst entäußerte, die Gestalt eines Knechtes annahm und den Menschen ähnlich wurde,  und in seiner äußern Erscheinung wie ein Mensch erfunden, sich selbst erniedrigte und gehorsam wurde bis zum Tod, ja bis zum Kreuzestod.  Darum...
73    ↑ Kolosser 1,17
1
und er ist vor allem, und alles besteht in ihm.
74    ↑ 1.Timotheus 6,15-16
1
welche zu seiner Zeit zeigen wird der selige und allein Gewaltige, der König der Könige und der Herr der Herrschenden,  der allein Unsterblichkeit hat, der in einem unzugänglichen Lichte wohnt, welchen kein Mensch gesehen hat noch sehen kann; Ihm sei Ehre und ewige Macht! Amen.
75    ↑ 1.Timotheus 6,16
1
der allein Unsterblichkeit hat, der in einem unzugänglichen Lichte wohnt, welchen kein Mensch gesehen hat noch sehen kann; Ihm sei Ehre und ewige Macht! Amen.
76    ↑ 2.Timotheus 1,7
1
denn Gott hat uns nicht einen Geist der Furchtsamkeit gegeben, sondern der Kraft und der Liebe und der Zucht.
77    ↑ Hebräer 1,2-3
1
welchen er zum Erben von allem eingesetzt, durch welchen er auch die Weltzeiten gemacht hat;  welcher, da er die Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und der Ausdruck seines Wesens ist und alle Dinge trägt mit dem Wort seiner Kraft, und nachdem er die Reinigung unserer Sünden durch sich selbst vollbracht, sich zur Rechten der Majestät in der Höhe gesetzt hat
78    ↑ Jakobus 1,21
1   2
Darum leget allen Schmutz und Vorrat von Bosheit ab und nehmet mit Sanftmut das euch eingepflanzte Wort auf, welches eure Seelen retten kann!
79    ↑ Jakobus 2,14
1
Was hilft es, meine Brüder, wenn jemand sagt, er habe Glauben, dabei aber keine Werke hat? Kann ihn denn der Glaube retten?
80    ↑ Jakobus 4,8
1   2   3   4
nahet euch zu Gott, so naht er sich zu euch! Reiniget die Hände, ihr Sünder, und machet eure Herzen keusch, die ihr geteilten Herzens seid!
81    ↑ Jakobus 4,12
1
Einer nur ist Gesetzgeber und Richter, er, der retten und verderben kann; wer aber bist du, daß du deinen Nächsten richtest?
82    ↑ Jakobus 5,14-15
1
Ist jemand von euch krank, der lasse die Ältesten der Gemeinde zu sich rufen; und sie sollen über ihn beten und ihn dabei mit Öl salben im Namen des Herrn.  Und das Gebet des Glaubens wird den Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten; und wenn er Sünden begangen hat, so wird ihm vergeben werden.
83    ↑ Jakobus 5,15
1
Und das Gebet des Glaubens wird den Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten; und wenn er Sünden begangen hat, so wird ihm vergeben werden.
84    ↑ Jakobus 5,20
1
so soll er wissen: wer einen Sünder von seinem Irrweg bekehrt, der wird seine Seele vom Tode retten und eine Menge Sünden zudecken.
85    ↑ 1.Petrus 2,17
1
Ehret jedermann, liebet die Bruderschaft, fürchtet Gott, ehret den König!
86    ↑ 1.Petrus 3,8
1
Endlich aber seid alle gleichgesinnt, mitleidig, brüderlich, barmherzig, demütig!
87    ↑ 1.Petrus 5,1-9
1
Die Ältesten unter euch ermahne ich nun als Mitältester und Zeuge der Leiden Christi, aber auch als Mitgenosse der Herrlichkeit, die geoffenbart werden soll:  Weidet die Herde Gottes bei euch, nicht gezwungen, sondern freiwillig, nicht aus schnöder Gewinnsucht, sondern aus Zuneigung,  nicht als Herrscher über die euch zugewiesenen Seelen , sondern als Vorbilder der Herde!  So werdet ihr, wenn der...
88    ↑ 1.Johannes 4,16
1   2
Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat; Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.
89    ↑ 1.Johannes 4,18
1
Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die völlige Liebe treibt die Furcht aus, denn die Furcht macht Pein; wer sich aber fürchtet, ist nicht vollkommen geworden in der Liebe.
90    ↑ Offenbarung 1,1
1
Offenbarung Jesu Christi, welche Gott ihm gegeben hat, seinen Knechten zu zeigen, was in Bälde geschehen soll; und er hat sie kundgetan und durch seinen Engel seinem Knechte Johannes gesandt,




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