EKD-Denkschrift zur Familie
Kapitel 3
Familie und Ehe im Wandel
Die Reihenfolge im Titel ist schon Programm: Familie ist der weite Begriff und Ehe ist ein einzelner Aspekt, einer unter vielen.
Deshalb gehört er an die zweite Stelle. Über den Umgang mit dem Wandel ist bereits im Zusammenhang mit Kapitel 2 geschrieben worden.
Er ist für die Autoren Naturgesetz und Offenbarung zugleich. Nach Ansicht der Autoren soll die Kirche diesem Wandel folgen.
Ansonsten ist dieser Abschnitt eine Dokumentation der Entwicklung des Rechtes in beiden deutschen Staaten. Ein wenig sind die
Autoren von der Situation in der DDR geblendet, weil diese die Unabhängigkeit der Frau bietet, auch wenn die Autoren den Missbrauch
ansprechen, der damit in der DDR getrieben wurde.
Die westdeutsche Entwicklung, die sehr am Kindeswohl orientiert war und weniger auf die individuelle Selbstverwirklichung der Ehegatten,
wird von den Autoren nur mit spitzen Fingern angefasst:
- In den
1950er Jahren ermöglichte es nun das Wirtschaftswunder
breiten Schichten in Westdeutschland, das Ideal der bürgerlichen
Familie zu leben. Dass Frauen nicht »arbeiten mussten«,
dass Kinder »keine Schlüsselkinder« waren, war bis Ende der
1960er Jahre der Stolz vieler Familien im Westen. Die besondere
Bedeutung der Familie für die Rückkehr zur Normalität
und die Stabilisierung gesellschaftlicher Verhältnisse und damit
auch für die Restrukturierung traditioneller Geschlechterrollen
wird in vergleichenden Studien für alle westlichen,
am Krieg beteiligten Industrienationen hervorgehoben. Die
kollektive Sehnsucht nach Normalität und »heiler Welt« hat
Mythen, Ideale und wirkmächtige Rollenbilder (zum Beispiel
im Blick auf die Mutterrolle und Mütterlichkeit) aufleben
lassen, die schon damals nicht mehr in die prosperierende Industriegesellschaft
passten.
Ist die „prosperierende Industriegesellschaft“ wirklich ein Ideal für eine christliche Kirche, dem es sich lohnt, Opfer zu bringen?
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Wegweiser zu den Kapiteln der EKD-Schrift zur Familie
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alt | Einleitung |
Die Autoren und was sie sich vorgenommen haben |
alt | Kapitel 2. | Zwischen Autonomie und Angewiesenheit - Familienleben heute |
alt | Kapitel 3. | Familie und Ehe im Wandel |
alt | Kapitel 4. | Verfassungsrechtliche Vorgaben und Leitbilder von Ehe und Familie im Familienrecht heute |
alt | Kapitel 5. | Theologische Orientierung |
alt | Kapitel 6-8. | Herausforderungen und Brennpunkte der Familienpolitik
Familienpolitik als neue Form sozialer Politik
Wie Kirche und Diakonie Familien stark machen können |
alt | Kapitel 9. | Empfehlungen |
alt | Exkurs | Das Wort „Gehilfin“ in der Bibel |
neu | Buchbesprechungen |
Überblick Buchbesprechung |
neu | Orientierungshilfe |
Überblick Orientierungshilfe Familie |
neu | Kapitel 1 |
Die Autoren und was sie sich vorgenommen haben |
neu | Kapitel 2 | Zwischen Autonomie und Angewiesenheit - Familienleben heute |
neu | Kapitel 3 | Familie und Ehe im Wandel |
neu | Kapitel 4 | Verfassungsrechtliche Vorgaben und Leitbilder von Ehe und Familie im Familienrecht heute |
neu | Kapitel 5 | Theologische Orientierung |
neu | Kapitel 6-8 | Herausforderungen und Brennpunkte der Familienpolitik
Familienpolitik als neue Form sozialer Politik
Wie Kirche und Diakonie Familien stark machen können |
neu | Kapitel 9 | Empfehlungen |
neu | Exkurs | Das Wort „Gehilfin“ in der Bibel |
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robert.zobel@predige-das-wort.de
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Anregungen
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